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  1. #33
    #13: Zwei: Ilvard Insurrection
    Gestartet: 03.11.2017
    Beendet (Cleared!): 20.12.2017


    Warum gerade dieses Spiel?

    Narcissu hat mich durch den Thread auf das Spiel aufmerksam gemacht (sonst hätte ich’s wohl spätestens in Steam gefunden). Die Beschreibung „Fans of vampires, treasure-hunting, fairies, ninjas, luchadores, cat-people, vintage airplanes, magic castles, robots, chickens that lay bombs, and more will find lots to love!” von Gematsu hat mich dann überzeugt, mir das Spiel zuzulegen, weil sich das so schräg gelesen hat, dass ich mir Zwei: Ilvard Insurrection einfach kaufen wollte. Wo war nun aber in der Beschreibung das Dungeon-Crawling?

    Spielweise:

    - Der prinzipiell größte Unterschied zu einem normalen Run war der Lowlevelrun, den ich angefangen habe. Ich hab den Großteil der Bosse auf Lv1-Lv8 hinbekommen – nur den letzten nicht und der ist ziemlich absurd, da haben sie sich ganz schön etwas einfallen lassen. Weiter unten ist ein Boss-Guide, der primär darauf basiert, wie man keinen Schaden nimmt – das war für den Lowlevelrun absolut essentiell.
    - Die Arkanmagie hab ich eigentlich eher selten benutzt. Zum einen hat’s relativ lang gedauert, die aufzuladen und selbst dann war der Effekt auch nicht immer wirklich nützlich.
    - Ich hab mir alle Waffenteile von Ragna besorgt, auch wenn ich sonst einiges verpasst habe. Dem, was ich verpasst hab, hab ich aber auch nicht hinterhergeweint.
    - Paar Dungeons hab ich auch Platin gebracht, alles was genervt hat, dann eher weniger.
    - Komplettlösung wurde nicht benutzt.
    - Spielzeit (bis der Abspann gesehen wurde): 043:15 h (Cleared!), Level: 29

    Story:


    Ragna Valentine, leidenschaftlicher Schatzjäger und Pilot ist komplett hin und weg von seinem neuen Flugzeug mit noch neueren Hochleistungsteilen. Diese kamen aber nicht ohne Preis - Ragna musste für seinen Gildenleiter McCoy ein Paket nach Ilvard fliegen, einem fliegenden Kontinent am Rande von Granvallen, das ziemlich weit weg liegt. Bei der Reise hatte Ragna sich eigentlich nicht viel gedacht, aber natürlich kommt es, wie es kommen muss. Als Ragna nach Ilvard einfliegt, wird er von einer sprechenden Katze, einem Mädchen mit einer Kapuze und deren zwei Drachen überwältigt und abgeschossen. Er und sein Flugzeug stürzen auf dem Brandy Hill in Ilvard ab.

    Wie durch ein Wunder überlebt Ragna mit lediglich ein paar Kratzern, sodass er gleich am nächsten Tag nach seinem Flugzeug gucken kann, das mehr oder weniger komplett zerstört ist – und zu allem Überfluss ist auch noch sein Paket für die Gildenleitung in Ilvard futsch, weswegen er jetzt dem Gildenleiter sowie McCoy Geld schuldet. Ragna beschließt aufgrund dessen, durch Ilvard zu reisen und ein paar Schätze zu sammeln, als er kurze Zeit später mit einem Vampir konfrontiert wird – Alwen du Moonbria.

    Ragna erfährt, dass Alwen ihm nach dem Crash das Leben gerettet hat, indem sie ihn durch eine Art Bluttransfusion zu einem „Blood Knight“ gemacht hat – er ist aber durch einen entsprechenden „Blutpakt“ an Alwen gebunden und muss ihr dienen, bis er eine bestimmte Aufgabe erfüllt hat. Diese Aufgabe ist auch alles andere als leicht – er soll Alwen helfen, ihre Burg sowie ihre Magie wiederzuerlangen, die ihr von einem mächtigen, unbekannten Feind gestohlen wurden. Alwen weist Ragna darauf hin, dass auch das Katzenvieh und die Kapuze vermutlich zu den Leuten gehören, die ihr die Burg enteignet haben, da sie mit allen Mitteln versuchen, Besucher von Ilvard fernzuhalten. Ragna willigt unter einer Bedingung ein – sie sollen das Abenteuer als ebenbürtige Partner und nicht als Diener und Meister bestreiten. Am Anfang ist Alwen noch skeptisch, willigt aber letzten Endes ein. So beginnt das Abenteuer von Ragna und Alwen auf der Suche nach dem Typen, der Alwen deren Burg entwendet hat…

    Story-Eindruck:

    Muss sagen, gerade am Anfang erscheint die Story ein wenig 0815, was prinzipiell daran liegt, dass zunächst noch nichts über die Gegenspieler bekannt ist. Man sammelt nach und nach Alwens Magie wieder ein und wird dabei halt von so ein paar Typen überrumpelt, die wenig Substanz haben. Dem wird später aber Abhilfe geschaffen, zum Glück. Fast jeder Storygegner, außer ein paar Monster, wo einfach nur Alwens Magie reingepresst wurde, damit sie die nicht wiederbekommt, bekommt später seine/ihre entsprechenden Glanzauftritte, wo näher beleuchtet wird, warum er gegen Ragna und Alwen spielt. Auch wird Ragna, bei dem es am Anfang so aussieht, als würde er auf seine neue Tätigkeit als Blood Knight reduziert werden, wirklich extrem gut in die Story eingebunden.

    Jedoch ist auch nicht alles Gold, was glänzt - so auch gerade das Einbinden in die Story. Gerade, wenn man beim Mittelteil angekommen ist und sich einiges dem Spieler offenbart, wird ein wenig klar, auf was für eine Banalität das Ganze zurückzuführen ist, weshalb diverse Szenen und Aktionen seitens der Antagonisten, gerade nach dem ersten großen Cut im Mittelteil und vor allem auch am Ende auch sehr albern und nicht zuletzt künstlich wirken.

    Was auch sehr auffällt, ist die Sprache - in Ilvard Insurrection wird definitiv kein Blatt vor den Mund genommen. Alwen und vor allem Ragna werfen diesbezüglich mit Schimpfwörtern, Abkürzungen, einen gewissen Dialekt und sprachlichen Ticks nur so um sich, dass es kracht. Auf der einen Seite erscheint Ragna dadurch irgendwo auch sehr sympathisch, da das bekräftigt, dass er vom Dorf stammt und eben einen feuchten Dreck auf irgendwelche Redensweisen gibt, auf der anderen Seite wirkt es manchmal aber dennoch daneben und übertrieben. Bei Shut-In Alwen wirkt das gerade am Anfang ebenfalls ein wenig daneben, bekräftigt aber den Einfluss, den Ragna auf sie hat.

    Ebenso auffällig wie die Sprache ist der liebenswert gemeinte, aber dennoch eigenartige Humor sowie die Anspielungen. Auch, wenn ich zumindest nicht das Gefühl hatte, dass krampfhaft versucht wurde, mindestens in jeden Satz irgendwas witziges oder eine Anspielung zu pressen, ist deren Anteil dennoch enorm hoch. Einige Beispiele dazu:



    Und das sind nur einige Beispiele. Oftmals ist es angebracht und weiß zu unterhalten, paar mal hat man aber die Kurve nicht so richtig bekommen. Von Vorteil ist hier, dass Pipiro zumindest nicht die ganze Zeit über auftaucht, so wie Ragna, Pipiros Giftzunge empfand ich aber auch deutlich extremer als den allgemeinen Flachhumor.

    Gameplay:


    1) Allgemein

    Im Kern rennt man, wenn man sich nicht grade in der Stadt oder auf der Weltkarte bewegt, in Dungeons umher. Für die gibt es Medallien - Bronze, Silber, Gold und Platin. Bronze hat man alleine fürs Durchspielen bekommen, für Silber, Gold und Platin musste man bestimmte Anforderungen erfüllen - alle Krüge zerschmettern, den Dungeon in einer bestimmten Zeit abschließen und keinen Schaden zu nehmen. Letzteres war ziemlich heftig, wenn man das erste Mal in einen Dungeon gegangen ist, aber man konnte die Dungeons später auch noch mit höherem Level besuchen.

    Dann kommt noch das EXP-System. Anfangs dachte ich ja, dass man beim Essen von Nahrung entweder EXP oder HP dazubekommt, es ist aber beides (was mich für meinen Lowlevelrun ein wenig eingeschränkt hat). später kann man sich dann X-Panaceas ausbuddeln oder für 5,000 Gold kaufen, die stellen 30 HP her (und viel mehr braucht man eigentlich auch nicht). Das EXP-System ist so gestaltet, dass man zehn Essen einer bestimmten Art gegen ein höherwertiges Essen derselben Art (also Nudeln gegen Nudeln, Süßigkeit gegen Süßigkeit, Frucht gegen Frucht etc.) austauschen kann, welches deutlich mehr EXP bringt. Dadurch ist der Schwierigkeitsgrad auch zumindest bis zu einem gewissen Grad frei einstellbar - wer das Spiel schwerer haben will, hebt sich einfach das ganze Essen auf und profitiert später dann sehr davon.

    Was mir doch sehr gefallen hat, waren die Rätsel. Fast jeder Dungeon (vorallem die späteren) hatten mehr oder weniger einzigartige Rätsel. Vereinzelt ist nur bedingt klar, was man machen soll, oft sind die Lösungen aber auch einfach nur genial.

    2) Schwierigkeit

    Im Kern ist Zwei nicht schwer. Bei fast jedem Boss gibt es eine Möglichkeit, wie man gar keinen Schaden nimmt, was man ausnutzen kann. Auch, wenn man das nicht tut, kann man aber bei einem Level, das hoch genug ist, so viele Schläge vom Boss einstescken, dass es überhaupt keinen Unterschied mehr macht, ob man den Angriffen ausweicht oder nicht. Allerdings muss man dazu sagen, dass es auch bei den Bosskämpfen die Möglichkeit gab, eine Platin-Medallie zu bekommen - die Kriterien dafür waren, kein Essen zu konsumieren, keinen Schaden zu bekommen (ich bin mir nicht sicher, ob das eine nicht das andere bedingt, mir fällt aber kein Szenario ein, wo man konsumieren will, ohne Schaden bekommen zu haben) und den Boss in etwas mehr als 3 Minuten zu erledigen. Letzteres und der fehlende Konsum von Essen hab ich des Öfteren hinbekommen, keinen Schaden zu nehmen allerdings nicht. Dafür muss der Boss dann aaber auch schneller sterben als während einem Lowlevelrun, bei dem der Angriff halt stark minimiert ist. Ein Punkt mehr in Angriff hatte auf den späteren Leveln mehr als Hunderte von faktischem Schaden als Ergebnis.

    Unter den Aspekt der Schwierigkeit fällt auch der Lowlevelrun. Konkret heißt das, Angriffs-, Verteidigungs- und HP-Wachstum waren auf ausrüstbare Gegenstände beschränkt, von denen man insgesamt bis zu acht anlegen konnte. Am Anfang ging das nocht - der erste Boss konnte einen, selbst auf Lv1, immerhin 29 Mal treffen, ohne Essen oder Medizin einzuwerfen, bis man Game Over ging. Beim dritten Boss waren es dann nur noch vier oder fünf Schläge, die man einstecken durfte, bei den letzten Bossen dann entweder gar nicht oder maximal einmal. Kurz gesagt, war jeder Treffer gegen Ende hin absolut tödlich, was ich bei einigen Bossen auch deutlich zu spüren bekommen habe.

    Die Dungeons dagegen warem vor allem dann auf niedrigem Level unschön, wenn es entweder Gegner gab, gegen die man nicht viel machen konnte (looking at you, Cindercone), die aber einfach im Weg standen, während Monster-Räumen oder bei extrem vielen Fixschaden-Fallen. Es gab aber auch andere Ebenen, durch die man durchrennen konnte, ohne ein einziges Monster zu besiegen. Von daher war's auch teilweise nur bedingt gut ausgeglichen.

    Ich hab außerden noch einen halb fertigen Boss-Guide verfasst, wie man möglichst keinen Schaden nimmt, der ist aber sehr lang, weswegen der für dieses Review auch nicht relevant sein soll.

    Fazit (8,5/10):

    Im Kern weiß Zwei: Ilvard Insurrection durchaus zu unterhalten und bekommt eine Empfehlung von mir. Durch das EXP-System kann man sich letzten Endes selbst aussuchen, wie man das Spiel spielen möchte, bezogen auf die Schwierigkeit - wenn man jeden Dungeon mit dem dafür vorgesehenen Level bewältigt, kann man das Spiel auch relativ schnell abschließen. Gameplaytechnisch gibt's sowohl in den Dungeons ein paar hübsche, wenn auch simple Features, die Rätsel, die Geschicklichkeitsspiele (der Ninja Pacours in Starry Peak z.B.) als auch außerhalb (die Gleit-Piste!), wobei man überall noch ein bisschen mehr daraus hätte machen können. Genauso spielen sich auch die beiden Charaktere - außer einem Auto-Angriff und der Arkanum-Magie (die oftmals nicht wirklich was gebracht hat) gibt es nicht so wahnsinnig viel.

    Die Story selbst beginnt relativ harmlos, was man gut daran erkennt, dass wirklich niemand niemanden ernst nimmt, die Helden die Gegner nicht, umgekehrt genauso und teilweise werden bei den Helden auch untereinander ordentlich Sprüche geklopft. Ab einem gewissen Punkt ändert sich das dann - und ab dann leidet leider auch etwas die Bindung zwischen Ragna und Alwen, die aber immer noch brauchbar umgesetzt wird. Der Humor dürfte auch nicht jedermanns Geschmack treffen.

    Insgesamt hat sich das Spiel aber sehr solide entwickelt, dafür, dass ich am Anfang mehr oder weniger wegen dem doch leicht minimalistischem Gameplay alles andere als überzeugt war, aber gerade die Charaktere und deren Umgang miteinander machen das mehr als nur wett.
    Geändert von Kael (02.05.2021 um 19:11 Uhr)

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