So, in den letzten beiden Tagen ging es wieder weiter mit Wild ARMs 4 – die Geschichte hat sich dabei allerdings gar nicht so sehr weiterentwickelt, weil ich die meiste Zeit mit dem Reisen verbracht habe.
Los ging es in der heruntergekommenen Stadt Guara Bobelo. Erfreulicherweise gibt es dort eine Arena und eine Minispiel. Weniger erfreulich ist, dass ich noch viel zu schwach für die Arena war und das Minispiel noch nicht spielen kann, weil ich derzeit nicht in die Stadt zurück kann.
Lustig war, dass sich das Spiel an einer Stelle ziemlich über die eigenen Schalterrätsel lustig gemacht hat, und Gawn die ganze Zeit gesagt hat, wie unsinnig und unpraktisch solche Konstruktionen doch sind und sich gefragt hat, wer zum Teufel so etwas bauen würde. Das war herrlich.
Neben dem ganzen Standardblabla über Gut und Schlecht und Entschlossenheit und so weiter gab es ein Zitat, das mir tatsächlich sehr sympathisch war.
Arnaud war der Auffassung, dass es weder gute noch schlechte Handlungen per se gibt. Als Jude Gawn fragt, wie er Schlecht definieren würde, antwortet er: „...It's when you fail to live up to the beliefs in your hearts, your own moral code. [...] Being good means never betraying those beliefs, no matter what circumstances.“ Tatsächlich habe ich darüber auch schon nachgedacht, und bin damals zu einer ähnlichen Antwort wie Gawn gekommen. Zwar nicht im Zusammenhang mit Gut und Schlecht, aber dennoch. Jemand, der entschlossen seinen eigenen Idealen folgt – ein bekanntes Phänomen wäre zum Beispiel Gandhi – hat meinen Respekt verdient. Auch wenn es Maximen sind, die nicht mit meinen persönlichen Werten vereinbar sind. Egal, genug philosophiert.
Sympathisch fand ich auch das Zitat von Jude „It's much nicer to hear 'thanks' rather than 'sorry' when you're on the receiving side“. Also: Statt sich für die Umstände zu entschuldigen, die man anderen bereitet, sollte man sich lieber für die Mühen der anderen bedanken. :>
Die Kämpfe machen mir irgendwie ziemlich viel Spaß, und wenn nicht, dann nerven sie zumindest nicht. Jude kann bei mir nun die Gegner bestehlen, was ich auch gerne nutzt. Habe ich bei allen Spielen schon immer gerne gemacht, am liebsten bei Final Fantasy VIII und X. Ich merke auch, dass man das System taktisch ziemlich ausnutzen kann. Allein schon, wenn es darum geht, die Positionen zweier Charaktere auf dem Spielfeld zu durch einen Skill tauschen. Es gibt viele solcher kleinen Tricks, die man in Bosskämpfe einbringen kann. Die Bosse sind meistens nicht besonders schwer, machen aber oft recht viel Schaden, weshalb es auch nützlich ist, ein bisschen Taktik in seine Aktionen einfließen zu lassen. Wirklich stark gefordert wird man aber dennoch nicht.
Es gab auch schon einige coole Rätsel. Eins war optional und recht aufwendig. Tja, und am Ende bin ich auf einen brutalen Boss gestoßen, der mich getötet hat, bevor ich überhaupt handeln konnte. Sieht so aus, als müsste ich später zurückkehren.
Bisher spielt sich das Spiel wirklich extrem kurzweilig. Die Charaktere sind mir sympathisch, die Dialoge lese ich meistens gerne und die Ausführung mancher Szenen ist leider etwas sehr klischeehaft. Die vielen Gebiete haben auf mich meistens eine ziemlich atmosphärischen Eindruck gemacht. Die vor dem Wildwest-Dorf Buckeye liegenden Zugschienen, die man auch auf dem Titelbildschirm sieht, sind für mich das beste Beispiel. Wenn ich so weiterspiele, habe ich Wild ARMs 4 in wenigen Tagen durchgespielt, was ja auch mein Ziel war. Bisher bin ich noch sehr motiviert!
Derzeitiger Spielfortschritt: ca. 14h / Buckeye Station (2) / ca. 50%