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KingPaddy
Klingt wie mein üblicher Eintropf bloß zusätzlich mit Rüben. Hm ja machbar. Vielleicht kann ich die Kartoffeln auch durch Rüben ersetzen (da schwimmt ohnehin noch ne Menge anderes Gemüse mit drin ^^)
Ja, ist es auch. Kriegsküche, im Prinzip. Bei meinen bereits erwähnten Omis gab es übrigens nie Steckrüben, weil die das aus den Erzählungen von ihren Eltern und Großeltern noch als Armuts- und Katastrophenessen kannten (Stichwort Steckrübenwinter - genausogut hätte ich sie fragen können, ob sie mal Lust auf 'ne Grassuppe haben).
Wenn mit Rüben Möhren gemeint sind: Die passen da sicherlich auch zu, ist ebenfalls ein Wurzelgemüse und gibt beim Auskochen noch eine feine Süße. Möhren sind relativ zuckerhaltig.
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Das andere habe ich mir mal direkt notiert. (EDITH: Meintest du mit das Zeug eigentlich die Rüben oder den Rettich oder beides?)
Beim Pürreé / Auflauf meinte ich beides. Ob Rettich im Eintopf was taugt, weiß ich nicht. Das hab ich noch nie ausprobiert.
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Ich hab vorhin mal was Neues probiert. Kartoffeln mit in Tomatenmark angebratenen Zwiebeln und Frühlingszwiebeln püriert zu einem feinen orangen Brei, habe dann noch Knoblauch und Schinkenwürfel untergehoben und habe das Zeug in die Pfanne geworfen und gebraten bis die Konsistenz genehm war. War auch soweit in Ordnung nur das ich vermutlich nicht noch hätte Salz ranmachen sollen, weil es dann nach dem Flüssigkeitsverlust beim Braten doch recht salzig war. Dazu Kräuterquark.
Wenn du Schinkenwürfel benutzt, brauchst du eigentlich kaum mehr Salz. Die sind durch Pökeln und/oder Räuchern so würzig und geben das ins Essen ab, dass das den meisten Leuten reicht. Beim nächsten Mal probiere am besten erst das fertige Essen und gib dann gegebenenfalls noch Salz zu, wenn es dir zu fad ist :). Wenn die Masse zu sehr einkocht, dann gib einen Schluck Wasser dazu. Oder mehrere, nach und nach. Immer nur ganz kleine Mengen. Den Vorgang nennt man "ablöschen" und dient dazu, die Geschmacksstoffe abzulösen, die sonst, einfach gesagt, am Boden der Pfanne kleben bleiben. Winzige Mengen deshalb, damit dein Fond / Sauce nicht zu wässrig wird.
Kräuterquark / Sour Cream (Sauerrahm) ist immer eine schöne Beilage. Ich persönlich esse zwar praktisch keine Getreide- oder Kuhmilchprodukte mehr (war am Anfang ein Experiment, mittlerweile hat sich herausgestellt, dass es sich positiv auf meinen seelischen Zustand auswirkt), aber es schmeckt einfach gut und wer es verträgt: Genießt es :)!
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Ich hab aber überlegt, ob man den Brei nicht auch im Backofen durchgaren kann. Dort kriegt er ja gleichmäßig von allen Seiten Hitze. Würde das gehen?
Klar, kannst du machen. Ich hatte jetzt die Vorschläge mit Überbacken / Geschnetzeltes / Lasagne gebracht für Abwechslung, aber es geht auch ohne all das. Gebacken schmeckt immer noch etwas anders als gekocht, meistens besser :). Ofengemüse wär vielleicht auch noch was für dich. Musst dich nicht unbedingt an das verlinkte Rezept halten, es geht mit so ziemlich allem, was gerade da ist. Gemüse schnippeln, Öl, Salz und Gewürze nach Belieben drüber, backen, fertig. Schnell und edel :D.
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Das steht ja auch so mit in den Kommentaren. Aber natürlich sollte man schon erwarten, dass man für das Geld sich zwar nicht voll frisst aber zumindest soweit gesättigt ist, auch ohne das man sich dafür mit Brot vollstopfen muss. Ich finde da hat er schon recht. Das hat dann nichts mehr mit Event oder gehobener Küche zu tun sondern wirklich nur noch mit Dekadanz, wenn man viel Geld ausgibt, wenn man essen geht ohne dabei eigentlich satt zu werden. Ich finde das schon einen Hohn.
Klar ist das Dekadenz. Darum geht es in so einem Laden auch nur. Das ist Repräsentationskultur wie im Kaiserreich - ich kann der übelste Proll sein, aber stell dir mal vor, ich bin der übelste Proll und du siehst mich, wie ich mir scheiße teuren Kaviar reinspachtel (der eh schmeckt wie Rotz mit Salz): Für was hältst du mich dann, wenn du mich nicht kennst? Der Hauptmann von Köpenick läßt schöne Grüße ausrichten :hehe:
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Ein selbst bezeichnetes Restaurant ist keine Kochtheater, wo es allenfalls Kostpröbchen gibt, wenn es aber eben doch genau darum geht und der eigentliche Zweck der Küche vernachlässigt wird, dann ist das eigentlich eine pure Parodie und da hat Herr Broder denke ich auch alles recht dazu, es auch als Parodie vorzuführen.
Deshalb sagte ich, dass ich den Artikel als schieren Humor gelesen habe. Dieses Phänomen existiert nunmal, als eine Art Statussymbol. Dass Broder dazwischenhaut in seiner Art, mit der er solchen Unfug gerne mal aufbricht, das wundert mich nicht.
Andererseits: Wem's gefällt... ist nicht meine Sache den Leuten vorzuschreiben, wofür sie ihre Kohle raushauen sollen. Wer sich dabei toll findet, soll das machen. Bitteschön :D.
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@ Skyter
Kohlrabi mag ich nicht so, aber ich hab mir das trotzdem mal notiert. Mal ausprobieren. Vielleicht steht es mir ja an ^^
Ich bin nicht Skyter, aber ich lass trotzdem mal eine Anmerkung zu Kohlrabi da: Gekocht kann ich das Zeug nicht ausstehen. Schmeckt irgendwie nach... Siechtum. Vielleicht, weil ich das als Kind immer als Suppe essen musste, wenn ich erkältet war. Roh ist sie besser :).
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Van Tommels
Da widerspreche ich; ein echtes & korrekt zubereitetes Wiener Schnitzel ist mittlerweile so selten dass es durchaus als Luxusessen durchgehen kann :D Ich zumindest trau mir solch eine Bestellung, sollte ich sie auf der Karte entdecken, nichtmal mehr in einem Landgasthof oder ner urigen Wirtschaft, weil's aller naselang falsch gemacht wird :rolleyes:
Du warst noch nie in Westfalen, das kann ich dir auf den Kopp zusagen :bogart:. Ok, Challenge: Ich mach Wiener Schnitzel für dich und du sagst mir, ob die Westfalen was davon verstehen (wobei ich nicht mal weiß, ob die Wiener das können - sprich, ob das da eine regionale Spezialität ist oder ob das Teil einfach nur so heißt).
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Davon abgesehen ist dieser...Löffelladen dort für mich keine Gastronomie, auch wenn die sich so bezeichnen. Eine Gastronomie besuch ich, um primär satt zu werden. Ob's schmeckt, mag wichtig sein, aber die Hauptabsicht ist für mich, dass ich keinen Hunger mehr verspüre. Dieser Auswuchs dort ist aber tatsächlich nur für Leute, die sich für was besseres halten. Dass es kein Schnitzel gibt, gut, das mag gehen, aber kann man so dekadent sein, in einer Gastronomie kein Bier parat zu haben?
Tja, wenn man halt wat zu repräsentieren hat... was auch immer :hehe:.
Ich versteh das auch nicht so ganz, irgendwie wirken solche Auswüchse auf mich, wie aus der Realität gefallen. Ich glaube nicht, dass es da ums Sattwerden geht, sondern mehr ums sehen und gesehen werden^^.
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Ich red jetzt nicht von Hasseröder oder Freiberger oder dem Geschmacksunfall Oettinger, es gibt auch Luxusbiere, bei deren Literpreis nen teurer Rotwein wie nen Sonderangebot wirkt.
Öttinger macht tolles Malzbier. Der Rest... reden wir besser nicht drüber http://cherrytree.at/misc/smilies/urgs.gif. Was Bier betrifft, so mag ich übrigens Dosenbier ausm Rewe. Keine Ahnung warum, ist einfach so. Ansonsten Veltins, das ist so ein lokalpatriotisches Ding. Wobei es auch da Einschränkungen gibt, Warsteiner z.B. geht gar nicht. Nicht umsonst gibts am Nordrand des Sauerlandes den Spruch: Mittwochs bitte nicht in den Fluß pinkeln, da ist Brautag! :hehe:
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Besonders interessant fand ich übrigens in dem Bericht die hypotetische Frage, was denn die ganzen Köche eigentlich nach Feierabend bzw in ihrer Freizeit so essen :D
Pommes Schranke http://cherrytree.at/misc/smilies/034hell_yeah.gif :bogart:.
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KingPaddy
War ja auch erst wieder im SPIEGEL drin, dass Küchenhilfen und Köche syxtematisch ausgebeutet werden. Ein Freund vom Kolleg hatte auch eine Kochlehre gemacht, zwar nicht in einem Edelschuppen aber auch schon in einem besseren Restaurant und konnte das absolut bestätigen.
Jop, dafür brauchst du eigentlich nichtmal den Spiegel zu lesen, sondern nur mit ein paar Kommilitonen zu sprechen. Gerade Edelschuppen stellen gern Studenten als Bediensklaven an, weil die halt ein gewisses Niveau haben und sich trotzdem oft nicht gegen die Bedingungen wehren können.
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Das Elitäre Erlebnis, dass die gut betuchten Kunden dort eigentlich erfahren ist es von den Betreibern dieser Schuppen über den Tisch gezogen zu werden und dabei dann noch daran glauben etwas besseres zu sein. Eigentlich sind die Leute da selbst wirklich arme Würstchen. Man kann das wohl ein bisschen wie mit einem Kinderzauberer vergleichen.
...und irgendwann, wenn ich reich und berühmt bin, werd ich das den Fuzzies voll unter die Nase reiben :hehe:.
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Im SPIEGEL von der letzten oder vorletzten Woche war ein Artikel über Brauerei-Startups in Amerika drin. Da wurde ich fast neidisch in Anbetracht unserer leider zu Gleichmacherei neigenden Brauereien hierzulande. Hier kriegst du nur noch in irgendwelchen winzigen Landbrauereien noch echte Charakterbiere. Was Oettinger angeht: Absolute Zustimmung X\
Mhm, und weißt du was? Die nächste winzige Landbrauerei ist bestimmt nicht weit weg von dir :). Ich find die Stadt Warburg z.B. zum Kotzen (hab selten so viele Charakterschweine auf einem Haufen gesehen), aber das Warburger Bier ist echt gut.
...jetzt find ich es irgendwie schade, dass ich kein Bier mehr trinke^^.