Mit Mischform meinte ich die Präsentation und gar nicht mal die Spielwelt. In Teil 8 hat man zum ersten Mal mit Gesang und realistischen Sequenzen rumprobiert. Das kam gut an. Das parallel entwickelte FF9 war da ähnlich, schlug aber eine weniger realistische Richtung ein, eher wie bei 7.
Danach ging man logischerweise verstärkt diesen Weg, vernachlässigte aber immer mehr das, was FF mal ausgemacht hat, nämlich Story und Spielwelt. Bei X war es noch annehmbar, bei XII schon arg auffällig und bei XIII und XV möchte ich eigentlich gar nicht mehr den Namen Final Fantasy in den Mund nehmen. :/ Es sind pompöse Präsentations-Meisterwerke, die zumindest für mich keinerlei Widerspielwert haben.
Und ja, für mich hat FF8 nicht bedeutend mehr Story. Was passiert denn wirklich? Man kann es doch zusammen fassen als "Waisen verlieren Erinnerung und werden unabhängig voneinander zu Söldnern, bevor sie herausfinden, dass ihre Mutter/Erzieherin/Whatever eine gute Hexe ist, die von einer bösen Hexe aus der Zukunft besessen ist und eine Zeitkomprimierung hervorrufen will." Viel mehr passiert dazwischen eigentlich nicht und viel mehr Hintergrund erfahren wir auch nicht. Interessanter Aspekt war das mit Papa Laguna halt noch. Der Unterschied zu anderen Teilen ist für mich da deutlich. Alleine in FF7 gibt es bei quasi jedem Charakter noch gewisse Hintergründe zu erfahren und vor allem auch bei Mimimi-Sephiroth. Auch Teil 9 glänzt in der Hinsicht. Und was erfahren wir in Teil 8 von den Charakteren? Nüscht. Sie haben alle so ziemlich denselben Hintergrund(außer Squall und Rinoa) und bei Artemisia erfährt man im Grunde gar nichts zu ihren Beweggründen. Sie ist einfach da, kommt aus der Zukunft und bla. Dass sie in Wirklichkeit irgendwie irgendwann irgendwo Rinoa sein könnte, ist ja reine Theorie. Ich mag Teil 8 dennoch, aber das ist für mich schon immer so gewesen, dass ich 7 und 9 deswegen viel lieber mochte. X hat das z.B. wieder etwas besser hinbekommen, wenn auch für mich nicht in dem Ausmaß von 7 oder 9. Dazu kommt, dass mich bei Teil 7 die ganze Geschichte voll mitgerissen hat und ich zwischendurch sogar Gänsehaut hatte, z.B. bei Jenovas Ausbruch aus dem Shinra-Hauptquartier, bzw. überhaupt der Präsentation von Jenova. In Teil 9 war es einfach eine wunderschön traumhafte Fantasy-Welt, die einen mitgerissen hat. Bei 8 kam nie sowas bei mir auf.
Sephiroth finde ich btw. tatsächlich auch als Schurken nicht soooo geil. Aber wie Nayuta schon geschrieben hat, welcher Antagonist in FF war denn da wirklich gut?
Letztendlich war Sephiroth zumindest glaubwürdig in seinen Motiven. Er war ein narzistisches Mama-Kind und ziemlich angekotzt von der Welt und den für ihn niederen Menschen. Schuld daran war u.a. Hojo mit seinen Experimenten und der nicht gerade vorhandenen Vaterliebe, aber sowas ist ja auch gerne mal angeboren. Andererseits ist ja auch bis heute glaube ich unklar, ob nun Sephiroth oder Jenova der wirkliche Antagonist war.