Da die Diskussionskultur sowieso schon zur Sprache kam, möchte ich sie nochmal aufgreifen. Es passiert nicht selten, dass Diskussionen irgendwann den Punkt erreichen, an dem sich gegenseitig in die Eier getreten wird (oft sind ja nur Männer an den Revierkämpfen beteiligt!). Das ist für die Leser unterhaltend, aber so richtig toll ist es trotzdem nicht und der Eindruck nach außen, für alle, die nicht unterhalten werden, ist auch nicht der beste.

Ich kann verstehen, dass jemand auf Aggressivität selbst aggressiv reagiert und dumme Aussagen (z. B. wenn jemand wie Welt der Wunder behauptet, der Magnetismus käme daher, dass so viel Eisen am Nordpol liegt) verlangen förmlich danach, dass man über sie lacht. Interessant ist also nur der Fall, wenn jemand ohne Provokation aggressiv wird und da stellt sich schon die Frage, warum sich jemand wegen einer nicht wirklich kontroversen Meinung aufregt. Widersprüchlicherweise kommt es übrigens öfters vor, dass gerade diejenigen sich über aggressive Posting beschweren, die selbst schnell aggressiv werden.

Der Machtkampf der Alphatiere (das ist auch wieder Polemik) bringt einige Nachteile mit sich, während der größte Vorteil nur der Unterhaltungswert ist. Potenzielle Teilnehmer, denen der Umgangston zu rau ist, nehmen Abstand von der Diskussion und wenn das häufiger vorkommt, sind sie allgemein unzufrieden mit dem Forum. Das eigentliche Thema spielt keine Rolle mehr, es geht hauptsächlich darum, zu "gewinnen"; alles Konstruktive, was man aus der Diskussion ziehen könnte, wird immer weniger. Die streitenden Teilnehmer nehmen sich, ob bewusst oder unbewusst, den Streit übel und posten fiese Sachen über ihre Gegner, meistens dort, wo sie es nicht lesen können. Das meine ich jetzt natürlich nicht ernst. Das Problem ist eher, dass schnell ein Groll gehegt wird, den man bei der nächsten Diskussion wieder auspackt.

Was kann tun, um solche aggressiven Diskussionen zu vermeiden?