Langrisser (PS4)
Ein altes Taktik-RPG, von dem man irgendwie schon mal gehört hat, das ich mir bis zu diesem Jahr, trotz Neuauflage, aber noch nicht weiter angesehen hatte. Dieser Ableger kommt ja zusammen mit Teil 2, was gut passt, weil beide nicht wahnsinnig lang sind. So kann man das mal machen, zumal der Spaß auch preislich ok war.
Den Namen des Hauptcharakters musste ich gerade nachgucken … also, Ledin ist der klischeehafte Held, den man hier vorgesetzt bekommt. Am Anfang des Spiels muss man mit ihm aus seinem Königreich (*hach*) fliehen, als böse Buhmänner einmarschieren und er will das Königreich jetzt zurückerobern und nebenbei auch noch alle weiblichen Charaktere abschleppen und mal eben die Welt vorm Bösen retten (Schwert, mit dem man allerhand Zeug machen kann, mit im Spiel). Klingt scheiße? Hätte man ja auch lassen können.
Wahrscheinlich kann man es dem Spiel zugute halten, dass es schon relativ alt ist und die Handlung deshalb niemanden vor die Tür lockt, aber so etwas wurde in älteren Spielen auch schon deutlich besser gemacht. Die Dialoge bleiben leider ebenfalls platt und uninteressant und das ständige Herumreiten auf dem tollen, mutigen Hauptcharakter ging mir auf den Geist.
Spielerisch ist Langrisser aber gar nicht schlecht – es spielt sich ein wenig wie wie früheren Fire Emblems, wobei man aber Angriffe nach dem Bewegen immer noch zusätzlich auswählen muss (ich fand das umständlich, konnte mich aber daran gewöhnen). Ansonsten ist das, was man hier bekommt, das Spielprinzip eines typischen, grundsoliden Taktik-RPGs und hat mich für eine Weile gut unterhalten. Lediglich die Menüs fand ich sehr verschachtelt und das Ausrüsten aller Charaktere war immer wieder umständlich.
Graphisch sieht alles ganz ok aus; ich habe die neue Graphik beibehalten, mir aber auch mal angesehen, wie das Spiel früher aussah. Witzigerweise ist das neue Charakterdesign ziemlich typisch für moderne, aalglatt und irgendwie austauschbar aussehende Heldencharaktere, während das alte Design auch komplett nach austauschbaren Charakteren aussieht, nur eben aus den 90ern. In vielen Animes aus der Zeit sahen die Charaktere genauso aus. Die neuere Musik empfand ich überwiegend als passend und zur Spieluntermalung geeignet. Es gibt Stücke, die durchaus gut klingen, aber um sie mir außerhalb des Spiels anzuhören, sind sie dann doch nicht aufregend genug.
Insgesamt: Kann man mal spielen!
Spielzeit: 9 Std.
Insgesamt: 6,5/10