Spiel 10: Star Ocean: Blue Sphere []
Gestartet: 01.01.2018
Beendet: 31.08.2018








Warum gerade dieses Spiel?
Ich besitze jedes einzelne Star Ocean-Spiel, hab aber noch keines davon durchgespielt! Nachdem mein Versuch, Star Ocean 1 zu beenden, letztes Jahr scheiterte, nahm ich mir im Rahmen der Monthly Mission Star Ocean: Blue Sphere vor.






Worum gehts?

2 Jahre nach Star Ocean 2 leben Claude, Rena, Precis und Leon auf der Erde. Als Ernest und Opera auf Schatzsuche auf dem Planeten Edifice abstürzen machen sich Ashton, Celine, Dias, Noel, Chisato, und Bowman von Excel aus auf dem Weg um sie zu retten. Doch auch ihr Schiff stürzt ab, und nun müssen sie nicht nur ihre Kameraden retten, sondern auch selbst einen Weg nach Hause finden.






Gameplay & Story
Star Ocean: Blue Sphere ist ein Sequel zu Star Ocean: The Second Story, dem wohl beliebtesten Teil der Star-Ocean-Reihe. Man hat die Auswahl aus bis zu 12 spielbaren Charakteren, wobei selbst der Hauptcharakter frei wählbar ist. Lediglich in einem Dungeon müsst ihr einen bestimmten Charakter mitnehmen, der taucht dort jedoch von alleine auf, weswegen man nicht, wie sonst, zum Schiff zurückkehren muss, um seine bis zu 3 Charaktere zu wechseln. Allerdings macht das Teleport-System des Spiels das ohnehin relativ schmerzlos, denn eine Oberwelt gibt es in Blue Sphere nicht; stattdessen hängt alles zusammen, und man kann jederzeit zum Schiff zurück - und von dort zu jedem besuchten Ort - teleportieren. Zu Beginn des Spiels hat man nur 6 Charaktere zur Auswahl, die im Spielverlauf automatisch auf 10 anwächst. Claude und Rena stoßen erst relativ spät dazu und gelten als geheime Charaktere, da sie erst "rekrutiert" werden müssen. Alle Charaktere sind alte Bekannte aus Star Ocean 2 und kennen sich gegenseitig (selbst, wenn sich die entsprechenden Pfade dort eigentlich ausgeschlossen haben).

Das Kampfsystem ähnelt mehr einem frühen Tales-of denn einem Star-Ocean-Teil. Man kämpft immer gegen nur einen Gegner, und befindet sich auf einer geraden Linie zu ihm. Neben bis zu 4 Spezialtechniken oder Zaubern pro Charakter gibt es auch normale Angriffe, die über framegenaue Inputs zu Kombos zusammengefügt werden können, was auch der wichtigste Weg ist, um Gegnern Schaden zuzufügen. Vorsicht ist allerdings geboten, denn jeder Charakter hat ein (unsichtbares) Stamina-Meter, und wer zu viele Combos in Folge ausführt kann sich bis zu 20(!) Sekunden lang nicht rühren (oder bis man vom Gegner getroffen wird). Alle Gegner sind jederzeit auf der Karte sichtbar; nur, wenn man sie berührt kommt es zum Kampf.

Interessanterweise haben die Gegner mehrere HP-Leisten, die verschiedenen Körperteilen zugeordnet sind. Bestimmte Körperteile sind Lebensnotwendig und bedeuten einen sofortigen Tod für das Monster, wenn sie ausgeschaltet wurden, wieder andere sind bestimmten Moves zugeordnet, die das Monster dann nicht mehr einsetzen kann.

Nach dem Kampf erhält man keine EXP, sondern Skill Points. Diese können frei auf alle Partymitglieder verteilt werden, wer das Spiel aber komplett zerbrechen will, so wie ich, konzentriert sich auf nur einen Charakter. Man kauft mit den SP allerdings keine Level, sondern Skills, die, wie schon in Star Ocean 2, zusätzlich noch Stat-Erhöhungen wie Str+, Def+, usw. mit sich bringen. Skills sind für jeden Charakter in 4 Kategorien eingeteilt, wobei jeweils 2 Kategorien als gegensätzlich zu betrachten sind - wer Skills aus der einen Kategorie lernt, der kann in der anderen Kategorie manche Skills nicht mehr lernen. Skills beeinflussen nicht nur, welche Zauber und Special Moves man lernen kann, sondern erlauben auch, für GBC-Verhältnisse äußerst komplexes, Item-Crafting.

Manche Skills sind auch sogenannte Overworld-Skills. Diese beinhalten z.B. eine Renn-Funktion, Springen (kann Abgründe überwinden), Schwimmen, Drücken/Schieben, Bomben legen, Enterhaken, Kräuter pflücken, Feueratem, Schweben - schier endlos scheint die Menge an Overworld-Skills, und wer einen Dungeon komplett abgrasen möchte darf sich schonmal darauf vorbereiten, mit anderen Charakteren und/oder neuen Fähigkeiten wiederzukommen. Allerdings muss man das auch nicht; man kommt mit jeder Partykombination gut durch das Spiel!

Das Dungeondesign ist... ausufernd. Ernsthaft, die Dungeons nehmen 3/4 des Cartridge-Space ein. Dabei wechseln sich tilebasierte Dungeons mit solchen ab, die wohl die vorgerenderten Hintergründe aus SO2 emulieren sollen. Letztere sind aber meist anstrengend, da man oft genug über sich windende Röhren oder Äste navigieren muss, und die Steuerung nicht tilebasiert und äußerst rutschig ist. Wer fällt, der nimmt entweder Schaden, oder, meistens, fällt eine Ebene auf der Map nach unten oder gleich in einen anderen Raum, und da die Dungeons in SOBS RIESIG sind kann das schon mal einiges an Progress kosten. Das gleiche gilt für die äußerst hakeligen Sprungpassagen. Zum Glück erlaubt das Spiel jederzeit, es zu speichern. Der äußerst stärkere Teil des Spiels sind die Dungeons, welche auf dieses Gimmick verzichten und dafür eher Labyrinth-artig angelegt sind. So oder so müsst ihr euch allerdings mit einer gewaltigen Anzahl an Rätseln auseinandersetzen. Dazu gehören auch die Zelda-Lost-Woods-style Dungeons von gehobener Komplexität. Hier eine (dazu noch fehlerhafte) Lösung zu EINEM der Dungeons in diesem Stil.

Grafisch macht das Spiel für einen GBC-Titel einiges her. Der Soundtrack ist auch ziemlich gut. Die frühen Sakuraba-Werke sind halt immer noch die besten.





Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
Die französische Fanübersetzung ist buggy as shit! In mehreren Storysequenzen hat sich das Spiel komplett aufgehangen, so dass ich mein Savefile kopieren und für diese Stelle zur japanischen Version wechseln musste. Nach dem dritten Freeze hab ich die französische Version ganz aufgegeben und das Spiel auf Japanisch beendet.

Man findet im Spiel nur erschreckend wenige Items, ich glaube, am Schluss hatte ich für Dias Flac (meinen Hauptcharakter) gerade mal 3 oder 4 Schwerter, wobei man im letzten Dungeon eh das beste Equipment (Item Crafting, mit dem ich mich nicht beschäftigt habe, mal ausgenommen) bietet. Zu schwach war ich allerdings nie.

Das Spiel hat nicht viele Dungeons, aber dafür einige extrem lange. Die letzten beiden Dungeons zusammengerechnet waren genau so lange wie der ganze Rest des Spiels. Das ist bei einer Gesamtspielzeit von ca. 16 Stunden doch... einiges

Die ganzen FAQs auf Gamefaqs sind übrigens schlecht (einer hatte als Walkthrough Sätze wie "Mach alles in dem Dungeon, was man machen kann, und begib dich dann zum Boss", und das nicht nur einmal ). Die größte Hilfestellung hat mir das folgende Speedrun-Video gegeben:



Zwar war ich schon zu weit im Spiel fortgeschritten, als dass ich vom Item Crafting profitieren hätte können, dafür hab ich aber Celines Schwebe-Ability lernen können, mit der ich im letzten Dungeon ein gewaltiges Stück überspringen konnte. Überhaupt, der Gefängnis-Dungeon ganz am Schluss war ein wahnsinniges Unterfangen - zum Glück konnte ich alle Rätsel lösen (Blue Sphere ist extrem Rätsellastig!), denn nicht nur muss man 12 Orbs auf mindestens ebensovielen Stockwerken verteilt finden, man muss auch für einen der Orbs außerdem noch 10 Batterien oder so finden, die sich ebenfalls verteilt finden - und zwar in vollkommen unmarkierten Truhen.

Trotz allem war Star Ocean: Blue Sphere für mich eine große Überraschung. Ich dachte am Anfang, dass es ein schlechtes Spiel ist, aber das ist es nicht. Von dem komischen Baum-Dungeon relativ am Anfang mal abgesehen mochte ich eigentlich alle Dungeons trotz ihrer Fehler, das Spiel ist bunt und farbenfroh, und das Kampfsystem fast schon seltsam befriedigend. Wer des Hapanischen mächtig ist, oder einfach nur sehr, sehr gute Guides hat, kann über das Skill- und Crafting-Menü einige Game-Breaker erschaffen, und selbst ich konnte mit meinen begrenzten Japanisch- und Französischkenntnissen mit Hilfe von Grinding - und dem erwähnten Fokus auf EINEN Charakter - das Spiel ohne Probleme durchspielen.

Falls mal ein kompletter Übersetzungspatch draußen ist werde ich das Spiel gerne noch einmal spielen - allerdings wäre mir eine Übersetzung des Remakes für Handys - komplett mit einem phantastischen Soundtrack-Remix - noch lieber:




Wie durchgespielt?
16h, Casual, nur Main Story, kein Bonus Dungeon, Rena rekrutiert (aber nicht Claude).