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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Spiel 9: Dragon's Crown Pro []
    Gestartet: 15.05.2018
    "Beendet": 29.05.2018
    Sämtliche Videos und Screenshots wurden von mir persönlich erstellt!










    Warum gerade dieses Spiel?
    Vanillaware Games sind immer eine grafische Augenweide, dennoch hatte ich mir damals Dragon's Crown für PS3 nicht besorgt - ein Spiel, in dem die Story so rudimentär ist, hatte mich nicht interessiert. Nachdem ich jedoch mit Laguna 2014 rum eine mehrstündige Session hingelegt hatte war mein Interesse doch einigermaßen groß genug, dass ich mir die PS4-Version besorgte, nachdem diese angekündigt wurde.






    Worum gehts?

    Eine Gruppe Abenteuer wird in ein politisches Komplott des Königreichs Hydeland hineingezogen; der Uralte Drache, der einst die Welt zerstörte, soll wiedererweckt werden. Die einzige Rettung besteht darin, die Dragon's Crown zu finden, da dieses sagenhafte Artefakt das einzige zu sein scheint, was den Drachen kontrollieren kann.






    Gameplay & Story
    Vanillaware-Gründer George Kamitani, der auch für die fantastischen Artworks von Dragon's Crown verantwortlich ist, war seinerzeit bei Capcom beschäftigt und arbeitete dort an jeder Menge Sidescrolling Arcade Beat'em Ups, unter anderem der Dungeons & Dragons-Reihe. Diese Einflüsse finden sich auch in DQP wieder, mit einem aus der Diablo-Reihe geborgtem Gameplay-Loop.

    Die Story von DQP ist schnell erzählt, und dient auch eher als Backdrop für das Gameplay. Neun Dungeons gilt es zu durchqueren, wobei der erste Durchgang eher eine Art Tutorial ist, nachdem auch erst der Online-Modus freigeschaltet wird. Von da an hat man in jedem Dungeon nach einigen Räumen den Weg zwischen zwei Pfaden, wobei der B-Pfad jeweils zu den Bossen führt, die den Talisman bewachen. Neun verschiedene Talismane gilt es zu finden, um den Uralten Drachen zu besiegen zu können, doch damit ist das Spiel keineswegs vorbei.

    Der Schwierigkeitsgrad ändert sich von nun an von "Normal" auf "Schwer", und das Level-Cap steigt nun von 35 auf 65, und es gilt einen weiteren Uralten Drachen zu besiegen, der noch älter und stärker ist. Danach gehts auf "Höllisch" bis Level 99, und wer hier den Uralten Drachen besiegt darf sich am ultimativen Schwierigkeitsgrad versuchen. Hier gibt es nicht nur den letzten Uralten Drachen zu finden, sondern alle(!) Bosse sind auch auf Level 255. Durch den Schwierigkeitsgrad ändern sich nicht nur die Stats, sondern es gibt auch neue Monster, neue Buffs, neue Angriffs-Patterns, und, was wichtig ist, neuer Loot, denn Item-Drops sind immer höchstens 5 Level über eurem.




    Zum Glück gibt es nicht nur ein Labyrinth mit 99 Stockwerken (3 Bosse pro Stockwerk!), sondern auch noch den Turm der Illusionen, der unendlich viele Stockwerke hat (allerdings nur einen Boss pro Stockwerk). Diese Dungeons setzen sich aus zufälligen Räumen zusammen, die mit zufälligen Gegnern, Fallen und Hindernissen gespickt werden. Hier lernen die Gegner selbst auf Stockwerk 40.000(!) noch neue Tricks, und viel weiter hat es bisher niemand geschafft. Beide Bonus-Dungeons haben besondere Waffen mit zahlreichen Modifyern und Extraskills, die es so im Maingame nicht gibt.

    DQP lässt euch zwischen 6 verschiedenen Charakterklassen wählen. Amazone, Zwerg, Elfe, Kämpfer, Zauberer und Hexe spielen sich allesamt sehr unterschiedlich und bringen eine Reihe von Mechaniken mit sich, die es zu meistern gilt. Pro Level-Up oder geschaffter Sidequest gibt es einen Skillpoint, und hier ist Vorsicht geboten, denn ein Skill-Reset lässt sich nur durch ein Elixir bewerkstelligen, welches man frühestes dann farmen kann, wenn man Ebene 9 des Chaos-Labyrinths (oder Ebene 3 des Labyrinths) schafft, was erst im Endgame möglich ist. Neben einem allgemeinen Skill-Tree, der jedem Charakter zur Verfügung steht und so Dinge wie "Mehr Platz im Beutel" oder "besserer Slide" beinhaltet, hat jeder Charakter außerdem einen klassenspezifischen Skillbaum, z.B. "Mehr Pfeile im Köcher" für die Elfe. Besondere Item-Skills haben ein fixes Anwendungslimit pro Abenteuer und Beutel. Wichtig hierbei: Ein Charakter kann nicht alle Skills lernen, man muss also wählen! [b]Wer sich für das Spiel interessiert, dem lege ich den engagierten Online-Community (die auch über einen eigenen Discord-Server verfügt) über 3 Plattformen (PS3, PS4, PS Vita) hinweg in die Schlacht ziehen will, der kann in Dungeons Skelette von verstorbenen Abenteurern finden, wiederbeleben und als Partymitglieder nutzen. Deren Nützlichkeit ist aber begrenzt, denn diese können ihre Ausrüstung weder reparieren noch ändern, und erhalten auch keine Erfahrungspunkte. Man wird vom Spiel allerdings regelrecht mit Skeletten beworfen, so dass das größere Problem ist, dass der Schwierigkeitsgrad für jeden anwesenden Charakter hochskaliert wird - egal ob NPC oder Mensch. Jeder Charakter beginnt das Abenteuer mit einer Handvoll Lebenspunkte, wobei über Buffs und andere Boni im Laufe des Abenteuers bis zu 9 davon gefunden werden können. Wer alle seine HP verliert, der verliert einen Lebenspunkt, und wer keine LP mehr hat, der muss für eine Wiederauferstehung zahlen - allerdings nicht, wie damals in der Arcade mit Echtgeld, sondern mit immer höheren In-Game-Preisen.




    Grafisch ist das Spiel eine Augenweide, und trägt seine westlichen Fantasy-Einflüsse auf der Zunge. Besonders Monty Python scheint es den Entwicklern angetan zu haben, ist doch ein ganzer Level eine Referenz dazu - inklusive Killerkaninchen. Aber auch Anspielungen auf Conan der Barbar, Dungeons & Dragons, Micky Maus, Peter Pan, Skyrim, Aladdin, Jason und die Argonauten, Herr der Ringe und der Hobbit lassen sich auf den ersten Blick feststellen.

    Ein einziger negativer Punkt ist jedoch, dass sich das Spiel größtenteils auf Japanisch umstellen lässt, die Sprachsamples der NPCs und Gegner immer auf Englisch bleiben.





    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
    Dragon's Crown Pro macht süchtig! Es ist wohl das Spiel dieses Jahr, dass ich am intensivsten gespielt habe - selbst Monster Hunter World, dass ich nochmal 20 Stunden länger gespielt habe, habe ich nicht so am Stück gesuchtet wie DQP. Die Platin war da Ehrensache, wobei die "100.000 Schaden mit einem Treffer"-Trophy die letzte war, die zündete. Zeitweise habe ich mir sogar überlegt, mir ne Vita zu besorgen, damit ich das Spiel unterwegs zocken kann (Spielstände kann man zwischen den Versionen übertragen), das hab ich dann aber doch gelassen.

    Am intensivsten gespielt habe ich die Elfe, und zwar mit einem Boss-Killer-Build (Salamander Oil & Toxic Extract); hier bin ich zwar nicht perfekt, habe aber die wichtigsten Mechaniken (vor allem den Arrow-Store-Loop) einigermaßen drauf. Die anderen Charaktere habe ich, für ihre Trophäen, zumindest auf "Normal" durchgespielt, wobei ich mich eines kleinen Tricks bedient habe - mit 2, später 3 Gamepads konnte ich so bis zu 2 Charaktere auf einmal "durchspielen" (Controller 1 war meine hochgelevelte Elfe), und musste so "nur" 4 mal durch den Normal Mode.




    Wie durchgespielt?
    Platin, 99 Stunden. Level 104, Chaos-Labyrinth nicht beendet, Ultimate-Schwierigkeitsgrad nicht beendet, Turm der Illusionen auf Level 4 oder so. "Höllisch" mit der Elfe beendet, "Normal" mit allen 5 anderen Charakteren.

    Geändert von Shieru (05.12.2018 um 09:51 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  2. #2
    Ooooh, der Grafikstil! Vanillaware ist einfach <3.
    Hatte es aus ähnlichen Gründen gemieden wie du, wurde aber nach Odin Sphere doch interessierter, erst recht mit der PS4-Version. Werde es definitiv noch spielen! Kenne auch jemanden, der 500h in das Spiel gesteckt hat.
    Danke für die Eindrücke!


  3. #3
    Ich packs mal hier rein weil es hier besser passt.

    Zitat Zitat von Shieru
    Wenn es dir schwer fällt kann ich dich da auch innerhalb von 2 Stunden durchschleifen
    Oh mein Gott was hast du mit mir vor?




    Wenn du das Wichteln als Sozialexperiment über die Wirkungsweise eines Spiels auf unterschiedliche Probanten geplant hast dann bekommst du jedenfalls gutes Material geliefert.
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  4. #4
    Ein Easy-Mode-Run mit einem Level-35-Charakter sollte nicht länger als 2 Stunden dauern. Hey, war nur ein Angebot an dich Ich spiel das Spiel echt gerne. Aber, zugegeben, es ist nicht gerade ein Story-basiertes Spiel

    @Narcissu: Wenn du Lust auf nen Spielpartner hast, sag Bescheid!
    Gründer der JRPG-Challenge
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  5. #5
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    So schlecht?

    @Shieru

    Will da jemand zum Jahresende klar Schiff machen?

    Auf dein Dragon's Crown Pro-Review habe ich übrigens gewartet.
    Überlege schon ewig ob sich ein Kauf lohnt, da Odin Sphere und besonders GrimGrimoire damals gut unterhalten konnten.
    Muramasa: The Demon Blade habe ich leider verpasst, aber wenn man mit diesen Games etwas anfangen kann, dann sollte sich Dragon's Crown dort gut platzieren lassen, oder?
    Und zum Grafikstil, an sich richtig nice, nur hinterlässt die Darstellung von einigen Damen einen bitten Beigeschmack. Ernsthaft, muss das sein???

    P.S. Für alle die die Spiele von Vanillaware mögen, werft mal einen Blick auf das Spiel The Vagrant.
    Das ist dieses Jahr auf Steam erschienen und kostet dort 3,99 Euro.
    Nach einer Stunden kam ich mir vor wie in einem Vanillaware-RPG, da hier extrem viel kopiert wird und landet das womöglich nächstes Jahr mit in die Challenge.
    Now: Promise Mascot Agency & Clair Obscur Expedition 33 / Done: Hard Reset Redux
    Now: Six Feet Under Staffel 2 / Done: The Last of Us Staffel 1
    Now: Versus Band 2 / Done: Justice League Dark: Bd.1: Hexenstunde
    RPG-Challenge 2025 / Now: Jahresfazit 2024

  6. #6
    Jepp, ich hoffe, dass ich bis Jahresende noch klar Schiff hinkriege Die Artikel sind auch schon weitgehendst geschrieben, aber ein bisschen editing und so Sachen wie Bilder hochladen fehlen noch.

    The Vagrant kenne ich; momentan hab ich aber genug zu spielen, dass ich, was meinen Vanillaware-Jieper angeht, noch beim Original bleiben kann

    Ich kann Dragon's Crown unter der Prämisse empfehlen, dass es sich hierbei um ein sehr technisches Beat'em Up handelt, mit tighten und belohnenden Mechaniken, dessen Gameplay-Loop (wie erwähnt) aus Diablo stammt. Die Story hingegen ist eher belanglos, setzt sich bewusst(!) aus Klischees und Versatzstücken zusammen und wird auch ansonsten präsentiert, wie ein Pen&Paper-Abend. Es gibt auch gar keine echten Dialoge, es wird alles vom Erzähler/der Erzählerin eingesprochen. Dragon's Crown holt man sich für das Gameplay und die Atmosphäre. Wenn du damit was anfangen kannst, und auch bereit bist, ein Diablo-ähnliches Klassensystem zu spielen, dann kann ich dir Dragon's Crown wärmstens empfehlen. Wenn du hingegen eine packende Story und wohldefinierte Charaktere brauchst bist du hier an der falschen Adresse.
    Gründer der JRPG-Challenge
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  7. #7
    Zitat Zitat von Shieru
    Die ganzen FAQs auf Gamefaqs sind übrigens schlecht
    Oh ja, das Problem kenne ich bei Japan-only-Spielen oder generell nischigen Spielen. Zu den meisten Kemco-Spielen findet man fast gar nichts, oder nur auf Japanisch, oder nur in Fragethreads. Bei Fairune 2 hat der einzige Walkthrough das völlig nichtlineare Sammeln von Gegenständen so halb wahllos in den mäßig übersichtlichen Text-Walkthrough eingestreut (ohne die im Spiel angegebene Nummerierung zu erwähnen), sodass ich am Ende alle beschriebenen Orte noch mal abklappern musste, um herauszufinden, was mir fehlt. Bei so was wäre eine Liste ein Segen gewesen.

    Ansonsten klingt es doch gar nicht übel, was du über Blue Sphere schreibst – gerade für ein GBC-Spiel. Werde mich dem irgendwann auch mal widmen, aber lieber will ich erst Star Ocean 2 durchspielen. Bei Arc the Lad: Kijin Fukkatsu habe ich gemerkt, dass mir doch einige Infos gerade über die Charaktere und ihre Beziehungen zueinander gefehlt hatten, da ich Arc the Lad III nicht gespielt hatte.


  8. #8
    Wenn Leute ihre Zeit schon in das Erstellen eines FAQs stecken, dann sollte doch ein Mindestmaß an Genauigkeit drinstecken. Bei vielen FAQs hab ich das Gefühl, dass die nicht Korrektur gelesen werden, und bei einem fucking Walkthrough erwarte ich doch, dass dort die Richtungsangaben für Dungeons drin stehen, sonst ist es kein Walkthrough. Ich meine ja, Fehler macht jeder, aber gerade bei Nischenspielen hab ich das Gefühl, dass Leute das Spiel einmal durchspielen, währenddessen ihren Walkthrough schreiben (natürlich voller Links/Rechts Verwechslungen), ihn danach auf Gamefaqs hochladen und anschließend sich nicht mehr drum kümmern.

    #firstworldproblems

    Zu Blue Sphere selbst: Ja, spiel erstmal Star Ocean 2 durch, wunder dich allerdings nicht, wie gesagt: Du kriegst in SO2 nicht alle Charaktere in einem Durchgang, in Blue Sphere stehen dir aber ALLE Charaktere aus Star Ocean 2 zur Verfügung - inklusive derer, deren Pfade sich in SO2 eigentlich ausschließen. Theoretisch müsstest du SO2 also mehrfach durchspielen, wenn es dir um die "Vorbereitung" auf Blue Sphere geht, denn die beiden Hauptcharaktere aus SO2 kommen in Blue Sphere so gut wie gar nicht vor.
    Gründer der JRPG-Challenge
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  9. #9
    Spiel 11: .hack//Outbreak[]
    Gestartet: 27.04.2018
    Beendet: 02.05.2018




    Warum gerade dieses Spiel?
    .hack//Outbreak ist Teil 3 der .hack-Tetralogie für PS2, und als Teil von "Project .hack" unverzichtbar für denjenigen, der die ganze Story wissen will.

    Ja, die Begründung wurde größtenteils aus dem Review zu .hack//Mutation übernommen. Damit Copy&Paste ich immer noch weniger als das Spiel selbst.



    Video stammt nicht von mir




    Worum gehts?
    Nach einem vermeintlichen Sieg gegen ein weiteres Virus-Monster müssen BlackRose und Kite feststellen, dass die Infektion inzwischen das ganze Spiel erreicht hat. Und nicht nur das: Sie scheint inzwischen nicht nur "The World" befallen zu haben, sondern auch der Rest des Internets und überhaupt die gesamte Welt bekommen die Auswirkungen der mysteriösen Daten-Entitäten zu spüren, welche "The World" heimsuchen.




    Gameplay & Story
    Die Upgrades gegenüber .hack//Mutation sind wenige: Ein paar neue Texturen für Dungeons (der Effekt ist äußerst subtil), ein paar neue Waffen, Gegner und Skills (die aber fast alle nur Palette Swaps sind), sowie eine neue Root Town (Sigma-Server), zusammen mit zwei neuen Gruntys. Die Charakter-AI ist immer noch dumm wie Bohnenstroh, und die Story hat zwar auf zwischenmenschlicher Ebene einiges zu bieten, so ganz schlau wird man aus den Hintergründen hinter den Virus Bugs jedoch nicht - mit gutem Grund, denn dazu soll man sich schließlich .hack//SIGN ankucken.

    Noch ein paar Worte zum Kampfsystem, die beim letzten Mal unter den Tisch gefallen sind: Die Gegner haben viel zu viele Hitpoints, und teilen viel zu stark dafür aus, dass sie so viel einstecken können. Dies macht die Kämpfe aber nicht schwer, sondern nur kompliziert, da man einfach nur Heiltränke verteilen muss wie ein kolumbianischer Drogendealer.

    Spezialfähigkeiten werden in .hack nicht von den Charakteren gelernt, sondern sie befinden sich auf dem Equipment. Wechselt ein Charakter seine Ausrüstung ändern sich auch seine Skills, und es gibt keine Möglichkeit, Skills permanent zu übernehmen. Jeder Charakter hat eine Klasse, und die Rüstungstypen legen fest, ob sie von allen (leichte Rüstung), von allen außer Wavemastern (mittlere Rüstung) oder von allen außer Wavemastern, Twin Blades und Long Arms getragen werden können. Gekoppelt mit der Tatsache, dass Heilzauber stets einen festen HP-Wert heilen, macht dies einige Rüstungen, die eigentlich nur für Wavemaster gedacht sind, nützlich für alle Klassen. Übrigen kann jeder Charakter nur die Waffen seiner eigenen Klasse tragen.

    Eine Fähigkeit, die Kite immer hat, und die technisch gesehen von "außerhalb" des Spiels kommt ist Data Drain. Kite kann die Daten von Monstern "absaugen", wodurch sie sich in harmlose Kreaturen verwandeln, die nur 1 XP geben. Dafür erhält Kite jedoch gelegentlich seltene Ausrüstung, oder einen Viruskern.

    Viruskerne sind neben Story-Gates und Level-Gates das dritte "Gate", welches den Progress des Spielers hindert. Während die ersten beiden Gates normal zu einem JRPG gehören - man kann Ereignis B erst triggern, wenn Ereignis A beendet wurde, und man kann Ereignis C erst beenden, wenn der Level hoch genug ist - ist dies bei den Viruskernen nicht der Fall. Wenn Kite einen Gegner ge-Data-Draint hat, so erhält er manchmal einen Viruskern. Je nach Battle-Level der Map und Gegnergröße erhält er einen der Viruskerne A bis L, wobei mit jedem .hack-Teil drei neue Typen dazu kommen. Von manchen Boss-Data-Bugs, oder in Storysequenzen, erhält Kite Viruskerne der Typen M-Z. Diese Viruskerne dienen dazu, den Zugang zu Feldern zu "hacken", die von den Systemadministratoren gesperrt wurden.

    Das Problem dieser Viruskerne ist, dass es sich hierbei um ganz offensichtliches Padding handelt, das die Story komplett zum Stillstand bringt - was eh schon oft genug im normalen Spielfluss geschieht - und den Spieler zwingt, grinden zu gehen. Dabei erhält er zwar ab und an Ausrüstung, aber keine Erfahrungspunkte (wegen Data Drain), und Viruskerne sind eh schon selten. In .hack//Outbreak musste ich 41(!) von den Dingern farmen, da man die auch in späteren Spielen braucht, und man nicht Viruskerne auf einem Level-30-Feld grinden müssen möchte, wenn man bereits Level 90 ist, da man die Gegner so one-hitet. Da ist es auch ein schwacher Trost, dass in Story-Dungeons ab .hack//Outbreak auch manchmal "einfach so" Viruskerne der Stufen A-F rumliegen.

    Denn Viruskerne erfordern Data Drain, und Data Drain erhöht die Infektionsrate von Kite zufällig um ein paar Punkte. Um die wieder zu senken muss er selbst(!) Gegner den Todesstoß versetzen, und das mehrere Male hintereinander. Je höher die Infektionsrate, desto geringer die Chance, dass er Viruskerne bekommt, und desto höher die Chance, dass Nebenwirkungen auftreten. Diese Nebenwirkungen reichen von Debuffs, über EXP-Verlust (durch den man sogar Level verlieren kann!) bis hin zum "System Error", wenn man den Data Drain bei 100% einsetzt, was nichts anderes ist als ein Game Over. All diese Dinge machen dieses System extrem enervierend.

    Data Drain braucht man auch für die diversen "Bosse" des Spiels. Diese "Bosse", genannt "Virus Bugs", sind normale Gegner, die infiziert wurden. Wie auch normale Gegner muss man ihre HP dezimieren, um Data Drain auf sie anwenden zu können, nur, dass die Virus Bugs ohne Data Drain gar nicht besiegbar sind. Das ist ja noch in Ordnung, doch ab .hack//Outbreak gibt es Dungeons, in denen auch normale Gegner durch Viren verseucht sein können, was die Infektionsrate teilweise extrem schnell anwachsen und den Dungeon Crawl zum Glücksspiel mutieren lässt, denn das Russische Roulette, zu dem Data Drain dann wird, kann jederzeit ein Game Over bescheren, sei es durch System Error oder weil man nach Debuffs von Gegnern innerhalb von Sekunden dahingeschlachtet wird.

    Eine gute Sache habe ich jedoch über das Kampfsystem zu berichten: Neben den Virus Bugs gibt es noch "richtige" Story-Bosse, die sogenannten Phasen. Am Ende von .hack//Infection bekämpfte man zum ersten Mal eine Phase, und ab .hack//Mutation mehr. Mit Ausnahme der ersten Phase am Ende des ersten Spiels sind dies allesamt toll designte Bosse, die nicht unbedingt schwer zu schlagen sind, jedoch einiges an Planung, Min-Maxing und Reaktionsfähigkeit erfordern - mein persönlicher Favorit (bisher) ist hier "Magus" aus .hack//Mutation.


    Dies ist das Ende von Teil 3 des .hack-Reviews, das im Gegensatz zu den .hack-Spielen ein vollwertiges Review war. Teil 1 und Teil 2 des Reviews liefern ebenfalls wichtige Hinweise, wenn ihr den Kram, den ich hier geschrieben habe, komplett verstehen wollt. Auch die beiden Episoden von Liminality - .hack//Liminality Vol. 2: In the case of Mai Minase sowie hack//Liminality Vol. 2: In the case of Mai Minase werde ich noch reviewen, denn diese spielen beide während .hack//Outbreak
    Give me Scissors! 69!



    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
    .hack//Outbreak war seinerzeit das Spiel der Reihe, wegen dem ich .hack abgebrochen hatte. Durch einen der Virus-Dungeons bin ich partout nicht durchgekommen, weil ich gleich mehrere Versuche hintereinander einen System Error bekommen hatte, und als ich es schließlich, Jahre(!) später doch schaffte kam gleich danach das nächste Gate, nämlich zig Viruskerne, die mir fehlten. Aus diesem Grund habe ich mir diesmal angewöhnt, diese gleich zu Spielbeginn zu ergrinden, und Outbreak war keine Ausnahme. Zum Glück funktioniert der kampflose Dungeon White Devil auch auf dem Sigma-Server, weswegen ich "schnell" Gear, Geld, EXP und Viruskerne grinden konnte.

    Wie schon bei Outbreak dauerte der komplette Grind ca. 9-11 Stunden. Im Spielverlauf fiel mir allerdings auf, wie wenig mir doch die Spielreihe gefällt, weswegen ich, abgesehen von dem dem Bonus-Dungeon und einem Extra-Dungeon mit Storysequenzen (von dessen Existenz man nur aus dem Internet oder dem offiziellen Spieleberater erfährt) fast alles an Bonus-Keywords links liegen gelassen habe. Selbst die letzte Goblin-Fang-Sidequest hab ich verschmäht, zu groß war der Bullshit. Die .hack//SIGN-Tie-In-Sidequest, für die man knapp 70(!) mal den Server wechseln und kein einziges Mal kämpfen muss, habe ich in knapp 90 Minuten abgefrühstückt.




    Wie durchgespielt?
    21s 46m 27s, das beinhaltet die Laufzeit der Episoden von Liminality 2 (27m, 53s) und 3 (30m, 11s) und eine Stunde Abzug für Idle. Gemacht wurden der Bonus-Dungeon, der .hack//SIGN-Story-Dungeon Sigma Abrasive False Tragedy und alle Gruntys, aber nicht allen Ryu-Book-Kram, keine Flaggenrennen, und das letzte Goblin-Fang-Spiel wurde auch ausgelassen.
    Geändert von Shieru (12.12.2018 um 12:27 Uhr)
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  10. #10
    Spiel 12: Knights of the Round [Arcade]
    Gestartet: 30.04.2018
    Beendet: 30.04.2018





    Warum gerade dieses Spiel?
    Ich wollte schon lange mal eines der Arcade-JRPGs spielen, die aus den späten 80ern und frühen 90ern stammen. Im Rahmen der Monthly Mission "Arcade April" hatte ich endlich dazu die Gelegenheit. Zu Knights of the Round hab ich allerdings noch nen besonderen Bezug:

    Damals lief auf Sat 1 eine Sendung namens "Game Zone", in der eine Gruppe von Kindern in einem Videospielturnier gegeneinander angetreten sind. Eines der gezeigten Spiele war "Games of the Round" für das SNES, das mir damals in der Sendung so gut gefiel, dass ich es mir von meinem Taschengeld kaufte. Das Spiel war aber schwer genug, dass ich es nie durchgespielt habe.


    Games World auf Sat 1
    Video stammt nicht von mir





    Worum gehts?
    Nach jahrelangem Training schafft es Arthur endlich, Excalibur aus dem Stein zu ziehen und wird König von England. Das passt vielen anderen Rittern jedoch nicht, die anfangen, gegen ihn zu rebellieren. Merlin gibt Arthur und seinen beiden treuen Gefolgsleuten Lancelot und Pervecal schließlich den Rat, nach dem heiligen Gral zu suchen um das kriegsgebeutelte Land zu vereinen. Doch der böse Ritter Garibaldi will das magische Kleinod selbst in seinen Besitz bekommen.





    Gameplay & Story
    Knights of the Round ist ein Beat'em Up (nicht zu verwechseln mit einem Fighting Game!), wie es klassischer nicht sein könnte. Man bewegt sich von links nach rechts durch komplett lineare Stages und verkloppt alles, was sich im Weg befindet - solange man sich horizontal auf der richtigen Ebene befindet. Am Ende der jeweils 7 Stages gibt es mindestens einen Boss zu verkloppen.

    Das Spiel ist außerdem als klassisches Groschengrab designt. Mit Hilfe von Dipswitches kann man Gegnerstärke und -aggressivität einstellen. Ich hab beides auf 1 gesetzt, und das war auch gut so, hab ich doch immerhin trotzdem 50 Credits gebraucht, um durch das Spiel zu kommen. Dabei ist Knights of the Round aber insoweit "fair", als dass man das Spiel lernen kann, und die heutigen Versionen von Knights of the Round auch kein Echtgeld mehr von euch verlangen, um weiterzuspielen.

    Zur Auswahl stehen 3 Charaktere: Arthur, Lancelot und Perceval, entsprechend den Archetypen Jack Of All Trades, Fragile Speedster und Mighty Glacier. Jeder dieser Charaktere verfügt über Angriffskombos, Blockaktionen und Ausweichmanöver. All diese Eingaben erfolgen über einen 8-Wege-Joystick und eine Angriffs- und eine Sprungtaste. Für brenzlige Situationen gibt es die genretypische Verzweiflungsattacke: Diese beschert euch Unverwundbarkeit und trifft alle Gegner um euch herum, kostet euch jedoch auch einen Teil eures Lebensbalkens. Wird dieser auf 0 reduziert verliert man ein Leben. Sind diese auf 0 angelangt kann man im Austauschen für einen Credit weiterspielen, und dabei sogar den Charakter wechseln, was allerdings euren Level auf 0 setzt.

    Knights of the Round hat nämlich ein klassisches Levelsystem. Durch das Einsammeln von Schätzen und das Verkloppen von Gegnern erhaltet ihr Erfahrungspunkte. Wer einen Level aufsteigt, dessen Angriff, Verteidigung und Agilität erhöhen sich. Bare Bones, also, was die RPG-Mechaniken angeht. Dennoch gibt es kleine Tricks: Wer einen Schatz oder Nahrung mit dem Schwert haut, der teilt beides in mehrere kleine Portionen auf. Diese sind insgesamt mehr Wert als der Ausgangsgegenstand, und können zudem so noch unter mehreren Spielern aufgeteilt werden. Zudem gibt es Bonuspunkte wenn man die Stage besonders schnell und/oder ohne Lebensverlust abschließt, oder mehrfach den gleichen Gegner in Folge tötet. Übrigens ändert sich auch das Design eures Charakters, wenn ihr auflevelt: Ihr bekommt dann zusätzliche Rüstung, eure Waffen verändern sich und werden größer, etc.

    Unblockbare Angriffe gibt es nicht, aber wer das Spiel mit möglichst wenig Credits durchspielen möchte, der sollte sich auf einiges einstellen, denn neben zahlreichen Gegnertypen mit völlig unterschiedlichen Bewegungs- und Angriffsmustern (die zudem auch noch einiges an Twitch Reactions erfordern) gibt es auch noch Fallen wie herabfallende Gegenstände, die euch platt machen können. Die Bosse hingegen lassen nicht nur beinahe endlos Trashmobs nachspawnen, sondern haben darüber hinaus auch noch Kontermechaniken.

    Bis zu 3 Spieler können sich auf einmal ins Getümmel stürzen.





    Gedanken & Erlebnisse beim Spielen
    Knights of the Round ist ein sehr kurzes Spiel. 2 Stunden hab ich (mit Pausen) gebraucht, dann war es auch schon wieder vorbei. Ich bin froh, dieses Spiel endlich durchzuhaben, dennoch ist mein Eindruck ein eher verhaltener. Es ist einfach kein besonders gut gealtertes Spiel, es bietet im Gegensatz zu z.B. den Dungeons & Dragons Mystara-Spielen kaum mechanische Vielfalt, und der Soundtrack ist auch von eher unterdurchschnittlicher Qualität. Ich musste mich fast zwingen, das Spiel durchzuspielen, und das, obwohl ich es auf einem original Capcom Arade Stick zocken konnte. Mit mehr Leuten macht das Spiel sicherlich auch mehr Spaß, alleine ist es allerdings eher meh.

    Als Charakter habe ich übrigens Lancelot gewählt. Dessen Spielstil und Design sagt mir am ehesten zu.





    Wie durchgespielt?
    Ca. 2h. Es gingen 20€ ans Tierheim München.



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  11. #11
    So, jetzt fehlt nur noch eines. Ich spiele aktuell btw. auch The Witch and the Hundred Knight im Rahmen der Monthly Mission. Atmosphäre finde ich extrem gut. Gameplay noch OK, aber die Vorweihnachtszeit ärgert mich gerade echt hart - wenn ich das Spiel vor den Festtagen nicht mehr durchkriege sehe ich schwarz für meine Mission.
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  12. #12
    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen
    So, jetzt fehlt nur noch eines. Ich spiele aktuell btw. auch The Witch and the Hundred Knight im Rahmen der Monthly Mission. Atmosphäre finde ich extrem gut. Gameplay noch OK, aber die Vorweihnachtszeit ärgert mich gerade echt hart - wenn ich das Spiel vor den Festtagen nicht mehr durchkriege sehe ich schwarz für meine Mission.
    Die Dungeons sind leider teilweise ziemlicher Mist - nach manchen Schaltern o.ä. habe ich mich totgesucht. Ich bin aber gespannt, wie du es insgesamt finden wirst.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  13. #13
    Ich spiele die PS4-Version, hab gehört, da soll das alles ein bisschen besser sein.
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