Nun im Einzelnen was alles absolut schlecht umgesetzt wurde:
> Das Allerschlimmste: Keine Skill-Bäume mehr und keine Skill-Punkte zum Selbstverteilen!
Bei Diablo 1 konnte man seine Spells durch aufwendig gefundene oder gekaufte Zauberbücher aufpeppen. Damit ist in Diablo 3 keine Indiviualisierung mehr möglich und der ach so dumme Spieler hat nur wenige Möglichkeiten. Alle Charaktere einer Klasse sind nun ähnlich gleich. Das neue Skill-System von Diablo 3 ist einfach nur auf dem Niveau eines billigen Flash-Game. Damit ist für mich eines der wichtigsten Diablo-Elemente gestorben.
> Keine Verteilungsmöglichkeit mehr von Punkten auf die Charakter-Attribute wie Stärke, Geschick, Magie und Vitalität. Als wäre der Spieler auch dafür zu blöd! Die Werte werden bei D3 einfach vom Spiel selbst verteilt. Also noch weniger Individualisierung möglich. Da man die Werte nicht mehr mit Punkten versorgen kann, sind diese auch ziemlich sinnlos. Das einzige worauf es wohl noch ankommt ist der Charakter-Level. Damit ist Diablo 3 kein Rollenspiel mehr sondern ein reines Item-Gammel-Spiel, denn die einzige Voraussetzung für Items ist nur noch ein bestimmter Charakterlevel. Damit ist für mich ein weiteres der wichtigsten Diablo-Elemente gestorben.
> Die Items nehmen nun entweder 1 oder 2 Inventarfelder ein. Mehr Variationen gibt's nicht. Dabei war das einer der coolsten Bestandteile von Diablo sein Inventar zu managen. Bei D3 ist das nun so simpel gemacht wie in einem Flash-Game. Außerdem ist das Inventar viel zu groß, so dass ein Char nun Tonnen an Waffen und Rüstungen mitschleppen kann. Also noch weniger Item-Planung erforderlich ' so wie es dumme Spieler gerne mögen.
> Max. Character-Level ist 60! Dabei haben die vielen Levelaufstiege bei Diablo 2 doch soviel Spaß gemacht. 500 als Max. Level wäre cool gewesen. Es gibt ja schließlich auch 4 Schwierigkeitsstufen. Ein Großteil der Items bei D3 hat auch Level 60 als Trage-Voraussetzung. Das heißt im Endgame wird man nur noch durch Items besser. Damit soll natürlich der Item-Handel durch das Spielinterne Auktionshaus getriggert werden. Man schafft die höheren Schwierigkeitsstufen also nur noch wenn man sich diese Items besorgt. Mit reinen Skills geht das nicht mehr. In D2 war es möglich z.B. mit der Zauberin auf einem hohen Char-Level das Spiel auf Hölle auch ohne Items zu schaffen, nur mit den Skills. Bei D3 wird man nun im Endgame zum Itemhandel genötigt :-( Ein weiterer Grund auszusteigen.
> Die Grafik ist kotz-hässlich, trist, grau und verschwommen. Überall Nebel und Rauch der über die langweiligen Landschaften, vor allem im ersten Akt hinwegtäuschen soll. Dungeon Siege 1 und 2 haben das vor vielen vielen Jahren schon tausend mal besser gemacht und wunderschöne Landschaften geschaffen. Das einzige was überzeugen kann sind die Animationen der Zaubersprüche, der Rest ist einfach nur grün-graue Kloake.
> Die Charaktere sind nicht wirklich gelungen: Außer Barbar und Zauberer sind die anderen 3 Charaktere archetypisch eher daneben, so das man sich als Spieler nicht sofort damit identifizieren kann. Der Mönch schaut auch aus wie ein Barbar, so dass diese sich im Grunde nur durch die Skills unterscheiden. Der Hexendoktor hätte lieber der Totenbeschwörer bleiben sollen und die Dämonenjägerin die Assassine - das war so aussagekräftiger und man konnte sich als Spieler mehr darunter vorstellen. Bis auf die Zauberer-Klasse sind auch alle Charaktere ziemlich hässlich und wer spielt schon gerne eine hässliche Hauptfigur? Ich nicht.
Bei D1 und D2 waren alle Charaktere sympathisch. Bei D3 haben wir den Anti-Model-Wettbewerb schlechthin.
> Die Laufanimationen der Charaktere ist ein Witz. Die Beine bewegen sich mit einer anderen Geschwindigkeit als sich die Figuren über die Karte bewegen. Das ist auch bei vielen Monstern so. Dadurch schweben die Charaktere praktisch über die Karte. Die Monster und die Charaktere sind nicht aus dem selben Guss wie die Spielwelt und das fällt gehörig auf und ist einfach nur billig und erinnert an die allerersten 3D-Echtzeitstratgeiespiele bei denen das auch so war und die Polygon- Einheiten über eine verschwommene Karte geschwebt sind...
> Lebensenergiekugeln die manche Monster droppen: Ein nerviges und überflüssiges Feature.
> Es gibt nur noch 4 verschiedene Edelsteine. Diese haben zwar mehr Variationen, aber wieder eine unnötige Komplexitätsreduzierung.
> Permanenter Onlinezwang im Singleplayer! Das geht ja gar nicht. Im Battle-Net ist das sinnvoll gegen die Cheater, aber im Singleplayer störts, wenn ich das Spiel mal im Garten ohne W-LAN spielen will.
> Auf der Packung der Standard-Edition ist übrigens ein hässlicher USK-16-Aufdruck, also lohnt sich für echte Fans nur der Kauf der Special Edition. Die Spezialedition ist nämlich in einer Folie, die Standard nicht. Absicht von Blizzard für mehr Umsatz?
> Echtgeld-Handel ' wurde bereits in der Rezension von Gorgonzola angesprochen. Da schließe ich mich voll an. Das ist kein Spiel mehr, sondern eine Day-Trading-Plattform die als Spiel getarnt wird :-(
Das einzige was gut ist:
Das nicht jeder das gleiche Mana hat, sondern auf verschiedene Kräfte zurückgreift. Das war's auch schon :-(
Und dafür haben die bei Blizzard so viele Jahre gebraucht? Ich bitte euch. Der Konzern hat sich wohl selbst überschätzt und für die Masse statt für die Fans entwickelt.
Quelle:
http://www.amazon.de/review/R1PBPSIF...=&nodeID=&tag=