Ähm, ich würde mal sagen, hat ja wunderbar geklappt mit der Challenge dieses Jahr. Ich habe tatsächlich seit Januar so gut wie gar nicht gespielt, von zwei Stunden hier und da mal abgesehen. Mit dieser Schmach kann ich natürlich nicht ins neue Jahr gehen, weshalb ich zum Ende zumindest ein paar kurze Titel abhaken möchte. Und nein, davon ist natürlich keines ein JRPG.
Life Is Strange: True Colors
Bin zwar nach Twin Mirror kein uneingeschränkter Dondnod-Fanboy mehr, aber habe bisher an dem LIS-Franchise immer Freude gehabt. Das Spiel ist allerdings wie Before the Storm von Deck Nine und das merkt man – es ist zwar umfangreicher als Before the Storm, aber insgesamt doch weniger ambitioniert als die Dontnod-Titel.
Mein erster Eindruck vom Trailer war: Nach der gemischten Rezeption zu LiS2 (und der langen Produktion) wollen sie es tendenziell eher safe spielen. Der Eindruck ist geblieben: True Colors fühlt sich sehr bewährt an. Man spielt in einer kleinen Community, geht einem Geheimnis bzw. einer Art Krimiplot nach und die „Superkräfte“ stehen wieder stärker im Vordergrund.
Und es... funktioniert. Die Figuren sind sympathisch, insgesamt facettenreich und über die Dauer von 10-12 Stunden lernt man den gesamten Cast relativ gut kennen. Die Handlung ist interessant genug, damit man am Ball bleibt. Aber genauso viel Wert wird auf das Mundane gelegt. Die jugendliche Energie und das Amerika-Feeling kommen gut rüber und von der Gitarrenromantik bis hin zu den ständigen sarkastischen Bemerkungen ist es sehr „Life Is Strange“.
Aber irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Gegen Ende kommt die Handlung in Fahrt, aber so richtig schön fügt sich alles nicht zusammen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gewisser „Plottwists“ mittlerweile etwas überdrüssig bin – wie hier dass es natürlich einen „Verräter“ geben muss, und zwar den Mr. Niceguy schlechthin und dass alles letztlich die Schuld einer Evil Megacorp™ ist. Vor allem das Finale kam dann doch ziemlich abrupt. Es war von der Inszenierung her ordentlich, aber so ganz elegant hat es sich nicht in den Gesamtplot eingefügt. Oder anders gesagt: Vielleicht hat so viel Katharsis dem Spiel gar nicht gut getan.
Ich denke, man hätte einige interessante Themen noch stärker herausarbeiten können, um das Spiel auf psychologischer Ebene etwas spannender zu gestalten. Beispielsweise ist der anfänglich suggerierte Kontrollverlust, der mit Alex’ Fähigkeiten einhergeht, abgesehen von 1-2 Szenen ziemlich zu vernachlässigen. Gerade das hätte der Handlung aber – auch als Metapher für psychische Probleme, bei denen ebenjener Kontrollverlust so verheerend sein kann – deutlich mehr Tiefe verleihen können.
Ebenso hätte ich gerne eine stärkere Betonung der negativen Konsequenzen erlebt, die es haben kann, wenn man die Wahrheit sagt. Diese sind zwar kurzfristig relevant. Aber ich hätte es spannend gefunden, wenn Alex’ Suche nach Wahrheit und Vergeltung der Stadt durch den Konflikt mit Typhon nachhaltig geschadet hätte. Im Spiel gibt es zwar durchaus Momente, wo klar ist, dass es nicht unbedingt ein Richtig und kein Falsch gibt. Aber diese haben kein allzu großes emotionales Gewicht.
Das ist natürlich auch irgendwo Kritik auf hohem Niveau. Letztlich ist es ein gutes, wenn auch gefälliges Spiel, das Fans der Serie aber unterm Strich dennoch abholen dürfte, ohne groß zu polarisieren. In dem Sinne hat es meine Erwartungen erfüllt, denn das waren ja bereits die Vibes, die ich vom Trailer hatte. Ich hoffe allerdings, dass Dontnod im Hintergrund an einem oder mehreren coolen Titeln arbeitet, die sich wieder etwas frischer anfühlen.
Mein Ende übrigens: Alex kommt mit Steph zusammen und die beiden verlassen Haven.
Dontnod-Ranking (inkl. Deck-Nine-Spinoffs) nach True Colors:
1. Life Is Strange 2
2. Tell Me Why
3. Life Is Strange
4. Life Is Strange: True Color
5. Life Is Strange: Before the Storm
99. Twin Mirror
Next Up: ??? (Please be excited)

Kontrollzentrum






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), zum anderen habe ich aber auch Kategorien für Spiele, die nur maximal zwei oder fünf Stunden dauern. Da gehe ich mental nämlich auch ganz anders mit herum. Oh, und ich habe auch eine Kategorie für "Unwichtig", die einen SEHR selbstreflektiven Blick auf die Frage gebraucht hat, was ich in diesem Leben vermutlich nicht mehr spielen werde ... liegt aber auch an den übertriebenen Einkäufen und Bundles, die ich bis vor ein paar Jahren immer mitgenommen habe.
) wollte letztenz mal nur in Tales of Symphonia reinspielen, um zu schauen ob ihm das Spiel ihm immer noch gefallen könnte. Ehe er sich versah folgte eine Session auf die andere und letztlich hat er das Spiel dann plötzlich doch noch mal komplett durchgespielt, überrascht darüber dass es sich immer noch gut bei ihm hält, wo doch eigentliche viele Tropes schon verbraucht sein müssten. (gut hier waren die Erwartungen wohl nicht initial so hoch, wie bei einem großen Neurelease)
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).
