Ich finde beides nicht verwerflich. Wir sollen uns an gar nichts orientieren, Alle sollen die Spiele machen, die sie machen wollen. Wenn das Animegirls mit H-Cup sind, ok. Wenn das "40kg Geräte" sind, die "keine Brüste haben dürfen", ok. Wenn das was dazwischen ist, auch ok.
Naughty Dog forciert hier nichts, gegen niemanden. Es gibt ja zum Glück kein Regelwerk, wo drinsteht, wie genau die Zusammensetzung des Casts eines Spiels auszusehen hat (nochmal: dann würden vorallem die Spiele, an denen du ND hier misst sehr schlecht abschneiden). Sie haben sich entschieden, dieses Spiel so zu machen. Kann man gut finden, kann man schlecht finden, aber das ist eben genau das: Eine künstlerische Entscheidung und kein Dekret was irgendjemandem vorschreibt, wie er oder sie ab sofort Spiele zu machen hat.
Ich finde es in Ordnung, auf strukturelle Mängel hinzuweisen (kannst du gerne machen, sobald die GAY AGENDA im Großteil aller Spiele den Spacemarineglatzenprotagonisten verdrängt hat), aber einzelnen Studios vorzuschreiben welche Spiele sie zu machen haben und welche nicht ist doch Unfug.
Jahrelang hat man den Feminazis mit den bunten Haaren gesagt, dass sie dann doch ihre eigenen Spiele machen sollen. Jetzt machen sie das und das ist auch falsch.
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Und wie fändest Du es, wenn jetzt Studio x ein Spiel kreieren würde, in dem ausschließlich weiße, heterosexuelle, maskuline, christlich orientierte Männer hergehen und in primitivster Weise skizzierte Feministinnen abschlachten? Oder Gruppen, die ausschließlich aus farbigen Homosexuellen bestehen? Siehst Du denn nicht, warum dieser Aufschrei durch das Internet geht? Das passiert nicht, weil alle die sich beschweren rechtsorientierte, frauenhassende Machos sind, die zum Wutbürgertum neigen.
Es geht darum, dass
a) der Inhalt des Spiels als Hetze gegen eine bestimmte Gruppe interpretiert werden kann
b) das, was das Spiel vordergründig zeigen möchte (Gleichberechtigung, Toleranz etc.) ein Stilmittel ist und sich die Inhalte des Spiels im Kern GEGEN diese Werte aussprechen
c) - Das ist nicht mal meine Meinung, aber es gehört zum Backlash dazu. Es ist ja fein, dass Studios kreative und freie Entscheidungen bzgl. Story treffen - das muss den Fans, die diese Serie mit zu dem gemacht haben, was sie ist, aber nicht gefallen. Und diese Kritik darf auch geäußert werden. Und die kann und darf natürlich vollkommen subjektiv sein.
d) Aufbauend auf Punkt c) sind viele Fans der Meinung, dass viele Charakterentwicklungen in tlou2 und teilweise schon im left behind DLC out of nowhere erfolgen und konstruiert sind, was auch wieder mit speziellen Vorzügen des leitenden Entwicklers in Verbindung gebracht wird
e) das Unternehmen Naughty Dog sich in Summe einen Dreck um Gerechtigkeit schert, sondern nur dann, wenn es sich verkaufen lässt oder dem Produkt dienlich ist. Alles andere ist vollkommen widersprüchlich zu den Kritiken, die gegenüber dem Unternehmen geäußert werden.
Ich persönlich habe überhaupt nichts gegen Diversität in Spielen. Diese sollte dann aber entweder a) realistisch sein oder b) wenn nicht realistisch, einen vertretbaren inhaltlichen Hintergrund haben. Der ist für mich aus dem, was die Leaks hergeben, nicht zu erkennen sondern fußt auf dem, was ich hier beschrieben habe. Es wird keine wertvolle Message vorangetrieben, wie beispielsweise, dass Individuen - unabhängig von Geschlecht, Orientierung, Religion, Ethnie oder was weiß ich, zusammen agieren. Sondern es wird unterteilt in GUT (anhand Kriterien a,b,c) und BÖSE (anhand der Kriterien x,y,z). Und das finde ich verachtenswürdig. Zudem wird - was man gerade an der mehrheitlichen Reaktion im Internet erkennen kann - den erwähnten Minderheiten ein Bärendienst mit dieser plakativen Darstellung geleistet.
Du hast mich gefragt, worauf meine Abneigung gegenüber dem Produkt basiert. Ich habe jetzt versucht, Dir das so sachlich, einfach und klar strukturiert wie möglich zu erläutern. Wenn Du meine Sichtweise nicht verstehst, ist das vollkommen in Ordnung. Für mich ist dies aber meine Sicht der Dinge und dementsprechend vertretbar. Ich denke, Du wirst nach wie vor eine andere Meinung haben als ich und die werden wir einander auch nicht ändern. Das ist in Bezug auf Deine Wahrnehmung auch nicht mein Ziel. Insbesondere war mir wichtig klarzustellen, dass meine Abneigung gegenüber diesen Entwicklungen nicht aus Launen oder Wutbürgertum heraus geschiet (oder Social-Justice-Warrior Verachtung), sondern durchaus differenziert ist und sich um das Spezifische dreht, nicht das Allgemeine.