Hatte denn Assassin's Creed jemals sowas wie "Anspruch"?
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Ich bin in Valkyria 4 nun in Kapitel 15 - ist das geil!![]()
Im ersten Teil von Assassin's Creed war das Spielprinzip wenigstens noch relativ unverbraucht ... das Hausbeklettern fand ich jedenfalls nicht schlecht. Nur blöd, dass sich die Reihe danach immer wieder selbst kopiert hat. Und dann die sinnlosen Sammelaufgaben...
Ich mochte das Bootsfahren in Teil 4, bei Sturm. Aber mehr konnten die Entwickler dem Gelegenheits-0815-Spieler mit diesen Dingern wohl nicht entgegenkommen.
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Ni no Kuni II (PS4)
Ni no Kuni ist ein Spiel, das mit seiner Mischung aus netter Märchenhandlung und (sinnvolleren) Nebenmissionen gut unterhält, zudem sticht der schöne Graphikstil ins Auge. Es ist definitiv kein Meisterwerk und hat z.B. manche dramaturgischen Macken, ist aber unterhaltsam und mal was anderes. Meine Erwartungen bzgl. des Nachfolgers waren deshalb relativ hoch … es konnte ja nur schiefgehen.
Handlung
Ja, es gibt sie. Die Frage ist nur, in welchem Ausmaß dieser Hauch von einer Handlung vorhanden ist. Was man bekommt: Die Geschichte um Evan, der aus seinem Königreich vertrieben wird und daraufhin ein neues aufbauen will, indem er mit allen anderen Ländern ein Bündnis schließt.
Was man nicht bekommt: Überzeugende Dramaturgie, Charaktere mit Persönlichkeit, Spannung oder sonstige Tiefe. Die Geschichte wird extrem oberflächlich erzählt, die Charaktere reagieren dumm oder nicht nachvollziehbar und alles könnte man wahrscheinlich innerhalb von fünf Stunden erzählen, würde durch Handlung nicht mittels unzähliger, uninteressanter Nebenmissionen gestreckt werden.
Und wieso wird dieses Land eigentlich „Ni no Kuni“ genannt, wenn die andere Welt keinerlei Rolle spielt?
An manchen Stellen konnte ich gute Ansätze erkennen, nur wurde nichts daraus gemacht (z.B. die Szenen mit Cecilius). Was mich aber besonders gestört hat, ist, dass die Charaktere nicht vernünftig miteinander reden: Man reist in der Gruppe durch die Gegend und es wird über das, was man gerade machen soll, gesprochen, aber das war es auch schon. Nichts Zwischenmenschliches, nichts, was wenigstens für ein bisschen Charakterisierung sorgen würde.
Die Charaktere sind dabei eigentlich sympathisch, nur haben sie keinerlei Ecken und Kanten oder irgendetwas, das sie interessant machen würde.
Das Königsmotiv wird hier mal wieder so dumm umgesetzt, wie eh und je, nachdem wir ja vor gar nicht langer Zeit Noctis und sein Königreich aus Ruinen hatte. König sein, um des Königsein willens und ohne Sinn und Verstand. Wenn Evan sich schon nicht rächen will (das wäre ja zu gewalttätig, wäre aber ein Motiv gewesen), hätte er sich auch irgendwo als Farmjunge niederlassen können.
Andere Motive sind vorhanden und werden nach dem Schema „Hilf allen, sei zu allen nett und alle sind nett zu dir“ gelöst werden. Ich empfand das als sehr simpel gestrickt.
Und dann gibt es noch weitere Stellen, die einfach nur naiv und dumm wirken:
Roland taucht in einer ihm unbekannten Welt auf. Na, und? Dann bleibt man einfach mal da und niemanden juckt es.
Evan muss unbedingt König sein, egal wo, egal wie, nur darauf kommt es an. Dass man aus seinem Land vertrieben wurde, ist egal, König zu sein reicht.
Evan: „Du hast zwar meinen Vater umgebracht, aber lass uns trotzdem Freunde sein.“
„Niemand darf unsere Insel verlassen, sonst geht sie unter. Hier ist euer neues Gruppenmitglied.“
Usw.
Bei der Übersetzung war ich mir nicht ganz sicher. Habe mir zuerst sowohl die deutsche, als auch die englische Übersetzung angesehen und die Deutsche für besser befunden. Manches wurde hier recht kindlich übersetzt, aber es wurde nicht alles in komisches Zeug geändert, wie es anscheinend in der englischen Übersetzung geschehen ist. Na gut, spätestens als die Szene kam, in der ein Charakter einen „Krähdit“ (den Charakter verfolgende Krähe) aufnehmen musste, war die Entscheidung eigentlich gefallen. Wobei ich Namensänderungen von z.B. Shallia zu Suzie sehr einfallslos fand. Cecilius' Namensänderung zu Leander (in der englischen Version) fand ich auch irgendwie zuviel und zu sinnlos.
Gameplay usw.
Ni no Kuni II macht ungefähr das, was auch schon Mass Effect Andromeda, Dragon Age Origins, Assassin’s Creed und Final Fantasy XV gemacht haben – es verbindet eine spärliche Geschichte mit unzähligen Nebenmissionen. Diese Nebenmissionen haben die Eigenschaft, dass sie nichts als ein dummer Botengang sind und die Handlung ansonsten nicht voranbringen – Zeitstrecker eben.
Ni no Kuni II treibt das so weit, dass man z.B. in Kapitel 3 Nebenaufgaben erledigen muss, um die eigentliche Handlung vorantreiben zu können, was für mich fast der Moment gewesen wäre, an dem ich das Spiel abgebrochen hätte (ich fand die ersten ca. 6 Std. furchtbar). Die Dialoge zu den Aufgaben waren auch jedes Mal toll: „Ja, ich helfe dir, aber bring mir zuerst … ein Gebüsch!“
Wer die Anspielung erkennt, bekommt von mir hiermit offiziell Allgemeinbildung bescheinigt.
Außerdem muss man das Königreich aufbauen, sonst kommt man irgendwann auch nicht mehr weiter. Da der Bau auf Zeit geht, dauert es ewig, bis dort irgendetwas passiert, wenn man kein zusätzliches Geld mehr hineinsteckt. Die Idee fand ich an sich in Ordnung, aber die Umsetzung langweilig und billig. Wenn man die aufgebaute Stadt wenigstens richtig hätte betreten können, wäre es schon viel interessanter gewesen, oder auch nur die Gebäude platzieren, wie man willl...
Dito für die „Weltkarte“: Guter Versuch, aber komplett langweilig und trist.
Ansonsten besteht ein großer Teil des Spiels aus Kämpfen. Diese laufen über ein recht primitives Action-KS ab, das für ein Actionsystem solide ist, nur leider total anspruchslos. Gegen Ende war ich ziemlich unterlevelt (wieso auch immer) und fand gerade mal den letzten Endgegner etwas fordernd. Dies lag aber auch eher daran, dass der soviele HP hat und dass die KI-Gruppenmitglieder gerne mal in Angriffe von dem reinliefen. Gut im Zweifelsfall denke ich mir: Lieber etwas leichter, als zu schwer, nur leider bietet das KS sonst auch nicht viel.
Ganz langweilig fand ich das, was hier unter „Schlachten“ läuft. Es erinnert erst etwas an Suikoden (da waren die Dinger toll), läuft aber darauf hinaus, dass man seine Truppen in Gegner hineinlenkt und darauf wartet, was passiert.
Zugegeben:
Die einzelnen Spielelemente funktionieren zusammen irgendwie, wie auch schon o.g. Spiele funktioniert haben. Man macht eine Portion Nebenaufgaben, bis die Luft raus ist und dann geht es weiter. Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass ich alles furchtbar schlecht fand – nach den ersten 6 Stunden habe ich ca. 3 relativ lange Sitzungen eingelegt. Das Problem ist nur, dass dieses Spiel nichts wirklich gut macht. Alles hat man schon irgendwo mal gesehen, alles ist oberflächlich und überall stecken dieselben Fehler, die auch in anderen modernen Spielen immer wieder gemacht werden. Qualität statt Quantität, Geschichten ohne Dramatik und Seele, Missionen, Missionen, Missionen…
Für einen Durchgang hat es mich unterhalten, aber ich habe mir von diesem Spiel soviel mehr erhofft und habe Stangenware erhalten.
Das kann man spielen, muss man aber nicht.
Graphik und Musik
Graphisch gibt es hier zweierlei: Den Anime-Stil aus dem ersten Teil, der sich auf die Charaktere erstreckt und sehr gut und individuell aussieht. Der Rest wurde leider durch computergeneriertes Zeug ersetzt und diesen Unterschied sieht man. Neben den Städten, die gelungen sind, bekommt man so häßliche Umgebungen, die komplett langweilig sind und leider auch immer wieder dieselben Gegner. Der Tiefpunkt ist hier wohl die Weltkarte.
Und ganz schlecht: Die winzige Schrift. Welche Vollidioten haben denn daran gesessen? Ich bin gehöre nun eher zu der Kategorie an Menschen, die vom Augenarzt gefragt werden, was sie eigentlich dort wollen, sitze aber auch nicht einen Meter vom (nicht unbedingt zu kleinen) Fernseher entfernt. Wenn Schrift dann immer noch zu klein ist, ist es einerseits eine Zumutung und andererseits schlampige Arbeit.
Musikalisch ist das Spiel in Ordnung. Ein paar Stücke sind ganz nett, wozu v.a. die Titelmusik gehört, nur leider wird Musik oft unpassend eingesetzt. Man denke nur an dieses Klippen-Dungeon - man läuft friedlich durch die Gegend, nichts ist irgendwie aufregend und die Musik: "Drööööhn!" Diese Orchestermusik war generell meist zu aufdringlich oder wurde da genutzt, wo sie nicht passte.
Danebengegangen ist die Synchronisierung. Sie ist mehr oder weniger nichtexistent und ansonsten sprechen die Charaktere vereinzelte Wörter, die sich ständig wiederholen. Das ist erstmals für die Dramaturgie nicht gut und nervt auch nur.
Fazit
Ni no Kuni II ist ein gutes Beispiel für alles, was in der Spieleindustrie falsch läuft: Die Spielelemente sind primitiv und anspruchslos, man bekommt Masse vor Klasse und die sowieso schon knappe Handlung wird mit unzähligen Nebenmissionen von der Stange zugeknallt. Dass man dann auch noch manche davon erledigen muss, um die Handlung weiter voranzutreiben, macht es auch nicht besser, im Gegenteil.
Letztendlich bleibt Ni no Kuni II spielbar und in Teilen funktionieren die Spielelemente zusammen sogar, motivierten mich zu etwas längeren Spielsitzungen. Ich beende das hier dennoch mit dem Gedanken, dass es wahrscheinlich meine Enttäuschung des Jahres bleiben wird und hoffe, dass sich dieser Trend zu dümmlichen Zeugbeschaffungsspielen nicht noch weiter fortsetzt. Irgendwann reicht es.
So sticht es leider nicht aus der Masse anderer Spiele heraus, die genau dieselbe Formel abliefern.
Insgesamt: 6/10
Spielzeit: ca. 26 Stunden
Geändert von Winyett Grayanus (11.04.2018 um 20:00 Uhr)
Teilweise ließt es sich so als würde es dem Spiel abseits seiner stilistischen Grafikpracht an allen Ecken und Enden an Identität fehlen.
Es scheint ja doch viele Gameplaykonzepte zu geben die man aus früheren Level 5 Spielen kennt, die müssen dann ja doch immer irgendeinen simulationsmäßigen Aspekt in ihre Spiele bringen, gleichzeitig ist das ganze dann eben mit vielen typischen und beliebten Elementen angereichert die man aus japanischen und aber auch gerade westlichen Rollenspielen der letzten paar Jahre kennt.
Zum Schwierigkeitsgrad muss ich wohl nichts sagen, das ist so ziemlich die große Konstante die man in jeder Review heraushört. Ich schätze mal dass sie hierbei besonders "safe" gespielt haben und das Spiel für ein möglichst allgemeines Publikum zugänglich machen wollten. Am Ende werden die Bilder wohl für sich sprechen, denn so ganz oberflächlich betrachtet könnte man schnell den Eindruck gewinnen dass das Spiel einfach nur gut sein kann. Da haben die talentierten Designer eben beste Arbeit geleistet und die kargen Gebiete fallen einen dann wohl erst wirklich bei bewegten Gameplay auf.
Um ehrlich zu sein:
Das klingt so ziemlich nach einen Spiel, was ich zwar objektiv wohl irgendwo seine 2 Cents eingestehen würde, aber im Grunde aus allen Poren hassen würde. xd
Gerade weil ich es auf dem Tod nicht ausstehen kann wenn so viele Spiele aus abwechslungslosen Dauerkämpfen bestehen und dann ausgerechnet dieser Aspekt dann unterentwickelt und geradezu anspruchslos daher kommt.
Da kenne ich genug Titel die das besser hin bekommen und trotzdem noch mit genug Abwechslung glänzen können.
Ich finde gerade in der Angelegenheit kann man dann sehen ob die Spieledesigner sich abgesprochen haben und wirklich wussten was sie eigentlich wollten oder ob am Ende der Kampfaspekt nur noch zu Füllwerk verkommt, Kleister der das ganze andere Spiel zusammenhalten soll. Man brauch ja schließlich irgendeinen "Core-Gameplay-Loop" wie es im Fachjargon heißt.
Geändert von Klunky (11.04.2018 um 21:34 Uhr)
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Ich stimme dir komplett zu mit deinem Bericht, auch deine 6 als Wertung. Hätte ich am Ende auch gerne vergeben wollen, aber durch die dummen, naiven Gamedesign-Entscheidungen musste ich auf ne schwache 4 korrigieren. Und yo ist ne totale subjektive Entscheidung, aber wenn ein Spiel wie Ni No Kuni 2 mich oft dazugebracht hat, meinen Controller gegen meinen Fernseher pfeffern zu wollen, nehm ich das halt übel. ^^ Ein anderer Spieler, nimmt das etwas gelassener, dem stören wahrscheinlich diese Eckpunkte nicht einmal. Und wie du im Fazit schon sagst, irgendwann reicht es mal das man immer solche stupide und anspruchsvolle Spiele vor die Nase gesetzt bekommt, die zum Vollpreis verkauft werden. Mein Gemüt ist zumindest aufgeheizt, das nächste Spiel darf sich also ruhig freuen. Platz 12 habe ich für Ys 8 ( reserviert, in der Hoffnung, dass wenigstens der Abschluss der Challenge ein würdiger und spaßiger wird. Ich will ja nichts riskieren.![]()
Ich muss zugeben, dass ich mit dem Anfang auch wirklich nicht warm geworden bin. Meine einst enorm hohen Erwartungen hab ich ganz schön eingedampft. Aber ab Kapitel 3 hat mir das Spiel angefangen wirklich Spaß zu machen. Wenn es das Niveau von Kapitel 3 halten kann (komme momentan nicht zum Weiterspielen), dass könnte es für mich doch noch sehr gut werden. Wenn es wieder so wird wie am Anfang, dann läuft es bei mir auch Richtung 6. Ich hoffe immer noch.
Bei den Kritikpunkten scheinen sich hier ja so ziemlich alle einig zu sein.
Spätestens ab der Stelle mit Irma wurde aus Ni No Kuni 2 bei mir ein durchschnittliches JRPG, denn da fangen die nervigen Aufgaben erst richtig an.
Als dann später Evan mal eben den war jeder Funken Glaubwürdigkeit verloren.
Now: Mindseye / Done: Eriksholm: The Stolen Dream
Now: Banshee – Small Town. Big Secrets. Staffel 1 / Done: Peacemaker Staffel 2
Now: John Constantine: Hellblazer - Tot in Amerika Band 1 / Done: Titans United – Geraubte Kräfte
RPG-Challenge 2025 / Now: Clair Obscur Expedition 33
Das macht aber durchaus Sinn, denn die Königin hat sich ja am Ende entschlossen, den Status Quo nicht länger aufrechtzuerhalten, auch wenn es den Untergang der Stadt bedeutet, wenn ich es recht verstanden habe. Trotzdem gibt's natürlich mehr als genug plot convenience im Spiel. ^^Zitat
Ich habe Ni Kuni 2 inzwischen auch durchgespielt, und habe wesentlich länger Zeit damit verbracht, als ich ursprünglich wollte. Geschätzt hatte ich etwa auf 30-40 Std, am Ende wurden es dann sage und schreibe über 164 Std, was mich selbst extrem überrascht.
@Lux, du hast das Spiel ja auch durchgespielt und es würde mich interessieren wie lange du dran gesessen hast, bist du Platin erreicht hattest. Ich gehe einfach mal davon aus das du alles in dem Spiel erledigt hast
Die Story ist verdammter Humbug, aber was ich persönlich tatsächlich als sehr gelungen empfunden habe war der Aufbau des eigenen Königreiches. Hier greifen für mich einfach sämtliche Zahnrädchen ineinander. Natürlich gucke ich auch ein wenig durch die Suikoden Nostalgiebrille, denn das Talente einsammeln, ist genau das. Ich bin mir mittlerweile sicher das ich dem Spiel eine wesentlich schlechtere Bewertung gegeben hätte, wenn ich nicht soviel Zeit wegen der Platintrophäe investiert hätte.
So hatte ich dann doch genug Zeit das komplette Königreich fertig auszubauen, und die Talente individuell in verschiedenen Einrichtungen einzusetzen, sowie Sachen zu erforschen. Das hat mir nach einer Weile richtig Bock gemacht.
Leider sind die Nebenquests ohne jede Ausnahme Anspruchsloses einsammeln von Gegenstanden, ohne viel Storyhintergrund über die Welt oder ihre Charaktere, was total bescheuert rüberkam- ist wohl aber heutezutage der neue Standard in JRPGs geworden, befürchte ich. Xenoblade Chronicles war ja da leider nicht viel anders.
Ich denke als Spiel für ein jüngeres Publikum funktioniert Ni No Kuni 2 richtig gut. Aber wenn man da Anspruch sucht... naja. Den gibts leider nicht.
Geändert von Laguna (27.04.2018 um 15:07 Uhr)
Durchgespielt ja, Platin nein, weil bei mir ein Bewohner-Sidequest verbuggt war, was mich daran gehindert hat, alle 100 Leute für das Königreich zu bekommen. Für das normale Durchspielen habe ich, äh, 32 oder 36 Stunden gebraucht, habe aber auch sehr viel getrödelt, über 150 Sidequests abgeschlossen und neun der zehn Bonusdungeons gemacht. Ob ich die Motivation für Platin auch trotz des Bugs hätte aufbringen können, kann ich nicht sagen, da für die restlichen 15% des Spiels enorm viel Grinding und Warterei notwendig ist.
Schade das die Quest bei dir verbuggt war. Mir ist zu Ohren gekommen das einige Quests leicht verbuggt werden konnten, zum Glück ist mir das nicht passiert. Inzwischen sollte eigentlich auch alles gepatcht sein. Die Platin Trophäe war eigentlich bei mir der Hauptantreiber das Spiel überhaupt so intensiv zu spielen.
Am längsten sitzt man defitiniv an der Kriegsmeister Trophäe. Dafür muss man 50 "verschiedene" Militäreinsätze abschließen. Die Hard Mode Versionen bereits abgeschlossener Einsätze zählen hierbei nicht. Da die Einsätze Random spawnen, und einige von Ihnen auch erst nach dem Abschluss bestimmer Quests, sitzt man daran tatsächlich die längste Zeit.
Das Leveln Grinden in Ni No Kuni wurde ca. ab Lvl 70 wirklich langwieriger. Hier gibt es aber einen bestimmten Bosskampf gegen ein Elitemonster mit Dämonenhauch, welches immer wieder Adds spawnt, die pro Kill ein Level geben. Und wann man sich dazu noch EP +++ Ketten ausrüstet, dann kan man das bis Max Lvl 99 durchziehen. Der ganze Prozess dauert ca. 1-2 Stunden.
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Valkyria Chronicles 4 (PS4)
Nach „Azure Revolution“ hat wohl jeder gehofft, dass noch einmal ein richtiger Nachfolger für diese Reihe kommt und sie nicht gestorben ist. Der letzte, große Konsolentitel ist ja nun auch ein paar Jahre her und die PSP-Ableger kamen, obwohl sie nicht schlecht waren, nie wirklich an den ersten Teil der Reihe heran. So oder so gehörte das Spiel hier für mich zum Pflichtprogramm.
Handlung
Die Handlung ist wieder im gallischen Krieg angesiedelt, also parallel zu den Geschehnissen aus Teil 1 und 3. Während man darin den Konflikt vonseiten Gallias aus betrachtete, geht es diesmal um Claude und seine Kameraden aus dem Edinburgh-Squad der Atlantischen Föderation (man erinnert sich: das andere große Land, das vom Imperium angegriffen wurde). Ziel ist es, den Krieg gegen das Imperium zu beenden, indem dessen Hauptstadt eingenommen wird. Und präsentiert wird das alles als gelungene Charaktergeschichte rund um Freundschaft, Betrug, Verlust usw.
Gut unterhalten gefühlt habe ich mich auf jeden Fall. Die einzelnen Kapitel sind spannend, können oft genug überraschen und auch die Charaktere sind überwiegend gelungen. Vor allem einige Antagonisten sind in diesem Teil richtig gut (Klaus und Crimaria mochte ich z.B. total gerne).
Verbesserungswürdig ist leider die Verwendung von Klischees („Du hast ja eine Hose an wie ein Kerl!“ <- kein O-Ton), was aber irgendwie kein japanisches Spiel hinzukriegen scheint. Außerdem gibt es immer noch relativ viele Szenen, in denen nur die Köpfe der Charaktere miteinander reden – schade, da die komplett animierten Sequenzen richtig toll sind.
Letztendlich ist das aber kein riesiger Kritikpunkt, denn hier stimmt sehr viel.
Noch eine Beobachtung am Rande, die sich nicht direkt auf diese Version des Spiels bezieht: Das Trophäensammeln in Spielen finde ich dumm, habe aber mal reingeguckt, weil da beim Aufploppen etwas Englisches stand. Die Übersetzung stand bei der Veröffentlichung des Spiels anscheinend schon (hänge nicht am Netz) und beinhaltet ein paar Stilblüten …. ich meine Pfuscherei.
Ein Charakter, der im Original Berger heißt, heißt darin auf einmal „Belgar“, aus Voltz wird „Walz“ und aus der Siegwall-Linie wird „Siegval“.
Wird nur mir schlecht dabei, wenn ich sehe, dass offensichtlich als Deutsch gedachte Namen (Atmosphäre und Hintergrund und so), die auch so im Spiel z.B. auf Karten benutzt werden, total verhunzt werden?
Stünden sie da nur in Katakana, könnte man noch überlegen, aber so doch nicht. Ich würde mich ehrlich gesagt nicht mehr wundern, wenn Claude in der englischen Qualitätsübersetzung auf einmal als „Cloud“ auftaucht.
Gameplay usw.
Hier hat sich gar nicht so viel geändert. Es gibt mit dem Grenadier eine neue Charakterklasse, die nicht unbrauchbar ist und einem auch mal andere Lösungen eines Problems ermöglicht. Ansonsten bekommt man hier die aus dem ersten Teil bekannte Rundenstrategie ohne besonders große Änderungen. Diese waren auch nicht nötig, denn das Kampfsystem spielt sich so frisch wie vor einigen Jahren und macht richtig Laune. Außerdem sind die einzelnen Missionen total unterschiedlich, ich habe mir zu keinem Zeitpunkt gedacht „Das kenne ich schon“, in jeder Mission gab es irgendetwas Neues zu sehen oder zu tun. Die beste Mission hat aber immer noch der erste Teil (der Kampf gegen Maximilians Riesenpanzer).
Ich hatte aber den Eindruck, dass das Spiel leichter geworden ist und habe z.B. die Unterstützung durch das Schiff, das man irgendwann bekommt, gar nicht benutzt, weil es schlichtweg nicht nötig war. Gut, mag sein, dass ich in diesem Spiel auch recht fit bin und es hat mich nicht zwingend gestört.
Die Steuerung könnte man noch etwas verbessern, weil sie zwischendurch mal leicht hakt, z.B. beim Klettern über Sandsäcke oder wenn man auf der Karte eine bestimmte Einheit auswählen will, neben der gerade zufällig ein paar andere stehen.
Insgesamt hat mir das hier richtig Spaß gemacht und nichts wirkt weichgespült oder so, als wollte man die große, dumme Masse mit Standardkram ruhigstellen. Jede Mission war toll (wenn auch nicht immer stressfrei) und jede Sequenz so, wie sie sein musste.
Graphik und Musik
Hier hat sich gar nicht so viel getan, weil das erste Spiel schon toll aussah. Das Spiel hat einen einigermaßen künstlerischen Anspruch mit Graphik, die man auch in Aquarellen finden könnte, Umgebungen und Charaktermodelle sind vielseitig und sehen gut aus. Außerdem gefällt mir dieser animeartige, „weiche“ Stil gerade wegen des – nur auf den ersten Blick – dazu unpassenden Kriegsszenarios.
Das Buch, über das man Missionen auswählt, sieht übrigens richtig klasse aus.
Die Musik ist stimmig, umfasst ein paar tolle Titel und gegen Ende wird auch mal das Thema des ersten Valkyria Chronicles aufgegriffen. Dessen Musik hatte noch etwas mehr „Druck“ dahinter, war für mich damit etwas eingängiger und packender, was aber nicht heißt, dass hier nicht auch eine gute Arbeit abgeliefert wurde.
Fazit
Valkyria Chronicles 4 bietet einem das, was die Reihe nach den PSP-Ablegern wirklich wieder gebraucht hat: Vielfältige, originelle Missionen, eine tolle Handlung und all das auf den großen Konsolen. Hätte ich nicht schon – das zugegebenermaßen total andere – Sen no Kiseki III gespielt – das hier wäre mein Spiel das Jahres.
Als Gesamtpaket hat mir dieses Spiel richtig viel Spaß gemacht und ich freue mich auf die Fortsetzung - gerne auch aus Sicht des Imperiums, damit man den Konflikt von allen Seiten beleuchtet hätte.
Insgesamt: 9/10
Spielzeit: ca. 24 Stunden