Spiel 9 ist Final Fantasy XIII. Ich bin zwar noch nicht ganz durch, aber stehe direkt vor dem letzten Endboss und habe jetzt gerade Zeit was drüber zu schreiben.![]()
Ich denke dass ich dann in der nächsten Session durchkomme, wenn nicht noch Grinding notwendig ist.
Die Charaktere in de Spiel sind ein bunt gemischter Haufen. Lightning und Fang gefallen mir als abgebrühte Kämpferinnen ziemlich gut, und mit Sazh ist auch eine willkommende Abwechslung gegenüber den typischen Final Fantasy Gesellen. Die anderen drei sind ja nicht so die hellsten und besonders Vanille mit ihrem mädchenhaften Getue (und dazu diese Stimme!) ging mir etwas auf die Nerven.
Zur Geschichte möchte ich eigentlich gar nicht so viele Worte verlieren. Sie ist natürlich, wenn man sie wirklich analysiert, wieder kompletter Bullshit wie in den meisten Teilen seit Nummer 7. Sie steht aber besonders in der zweiten Hälfte des Spiels auch gar nicht so im Vordergrund, denn 80% der Spielzeit verbringt ohnehin vor dem Kampfbildschirm.
Das Gameplay von FF13 besteht nämlich eigentlich nur aus Kämpfen und Cutscenes, wobei mit zunehmender Spielzeit das Gewicht immer mehr Richtung noch mehr und noch längeren Kämpfen geht. Die Welten dazwischen sind absolut lineare Korridore, ab und zu vielleicht mit einer 5-Meter Abzweigung zur Schatztruhe. Es gibt keine Städte, keine Weltkarte, keine optionalen Gebiete und sage und schreibe eine einzige weitläufige Map. Geschäfte und Waffenupgrades sind direkt an den Speicherstationen zugänglich. Mehr gestreamlined geht wirklich nicht. Und das verschenkt leider eine Menge Potential.
Das Kampfsystem ist nämlich wirklich klasse, ich würde sogar sagen das Beste der Hauptreihe (wobei ich XII noch nicht gespielt habe). Es entfernt sich von dem Micromanagement eines üblichen JRPG-Kampsystems sondern beschränkt sich hauptsächlich darauf die Rollen der Charaktere zu wählen - in so genannten Paradigmen, die man sich vor dem Kampf zusammenstellen kann. Dieses System ist wirklich ausgereift und funktioniert gut: es gibt eine überschaubare Anzahl an Rollen die alle klar abgegrenzt sind bezüglich ihres Einsatzgebiets und interessante Synergieeffekte zulassen. So sind vor allem die Bosskämpfe sehr taktisch und erfordern eine der Situation angepasste Charakterauswahl und Strategie. Von den Charakteren ist auch fast jeder in bestimmten Situationen sehr nützlich, sodass man häufiger mal die Party durchwechselt. Einzig Vanille habe ich nur selten benutzt, wobei es auch sein kann, dass ich die Manipulatoren im Allgemeinen etwas vernachlässigt habe.
Das Levelsystem (Kristarium) finde ich in Ordnung, es gaukelt einem aber mehr Entscheidungsfreiheit vor, als man letztendlich hat. Letztendlich entscheidet man sich halt, welche der Rollen man als erstes pushen möchte, aber man jetzt auch keine viel weiter entwickeln als die anderen, weil es Level Caps gibt, sodass man am Ende der jeweiligen Kapitel doch wieder alle Rollen einigermaßen gleichmäßig gelevelt hat. Und die drei nicht-Primärrollen kann man sowieso vergessen, da es viel zu teuer ist sie vernünftig auszubauen.
Das Waffenupgradesystem fand ich dagegen eher weniger gut designt. Irgendwann hat man sich auf eine Waffe festgelegt und diese ordentlich hochgelevelt - zu diesem Punkt steigt man dann ja nicht mehr plötzlich auf eine neue Level 1 Waffe um. Immerhin reichte das Geld, was man im normalen Spielverlauf so sammelt, bei mir um 5 Stufe 2 Waffen zu maxen, was ja genug sein sollte zum Durchspielen.
Das bisher angesprochene beschränkt den Spielspaß nur marginal. Das große Problem des Spiels ist aber, dass einfach viel zu viele Standardkämpfe anstehen. Diesen kann man in vielen Fällen auch nicht oder nur schwierig ausweichen, wenn die Gegnergruppen direkt im Weg stehen. Darüber hinaus muss man ja auch kämpfen, da man Erfahrungspunkte grinden muss um seine Fertigkeiten auszubauen. Da das Spiel aber sonst wirklich nichts bietet, besteht das Gameplay einfach nur aus stundenlangem Kämpfen, Kämpfen, Kämpfen gegen die immergleichen Gegnertypen. Während die Kämpfe anfangs noch nach 10-20 Sekunden vorüber sind, werden sie im späteren Verlauf immer länger und können dann gerne mal 2-3 Minuten dauern. Das fühlt sich dann doch sehr nach Spielzeitstreckung an macht den Spielfluss vor allem ab Kapitel 10 relativ zäh.
Gerne würde ich dem Spiel mehr Punkte geben, aber trotz des sehr guten Kampfsystems ist es einfach stellenweise zu eintönig und langwierig.
Wertung: 7/10