Eigentlich sind die, die sich ein Lets Play anschauen anstatt es selbst zu spielen, obwohl sie es gerne spielen würden, aber nicht tun, weil sie ein Video für eine adäquate Ersatzleistung befinden, noch schlimmer als Raubkopierer. Die haben vielleicht keinen Respekt vor den Entwicklern aber zumindest vor dem Medium. Abgesehen davon das es Deppen sind.Zitat
Wie gesagt das bezog sich auf einen der Ausgangspunkte der Debatte. Ich hab ja selbst geschrieben, dass es im Endeffekt eine willkürliche Entscheidung der Entwickler ist, welche These sie Ermangelung belastbarer Zahlen für die wahrscheinlichste halten und entsprechend handeln. Wenn jemand eben schreibt, dass er eine Diskrepanz zwischen den Viewzahlen und seinen Verkaufszahlen feststellt und damit ganz offenkundig den Eindruck hat und damit öffentlich verbreitet, dass Lets Play-Videos dem Umsatz schaden, dann war das für mich eben ein Punkt, mit dem man sich auseinander setzen muss.Zitat
ich habe dabei nie bestritten das da all dieses stattfindet, also eben auch Leute, die sich nach dem Genuss sagen, so jetzt brauch ich ja nicht mehr kaufen, ne. Aber und das war die ganze Zeit Kern meiner Posts: Das gibt wahrscheinlich, ist aber vermutlich nicht der (einzige) Grund warum sich dieses Spiel so durchwachsen verkauft und schon gar nicht lässt es sich an ähnlichen Spielen belegen, weshalb Lets Plays auch nicht eindeutig als Problem für das ganze Genre oder gar Videospiele generell in einer Form von Piracy zu sehen sind.
Und die Debatte ist aus einem bestimmten Grund wichtig. Wir können hier über Lizenzrechte und kreativen Content, Arbeit und Eigenleistung reden um die normative Seite des Rechts und nicht nur seine legalistische zu besprechen. Aber wessen Position in einer normativen Debatte darüber ob und wieviel Beteiligung der Entwickler an YouTube-Einnahmen gerechtfertigt ist, wird stärker wenn die Behauptung oder zumindest die Andeutung unwidersprochen im Raum steht: Lets Player verdienen damit Geld, dass sie den Kauf unserer Spiele überflüssig machen (und uns kleine Indie-Entwickler damit in den Ruin treiben). Entsprechend ist es wichtig festzustellen ob das richtig ist, falsch ist oder man das eben nicht mit Gewissheit sagen kann, was letztenendes hier der Fall ist und damit das Argument für die normative Debatte unbrauchbar macht und eines der stärksten dazu. Wirtschaftlicher Schaden würde nämlich Verbote oder zumindest sehr saftige Beteiligungen rechtfertigen. Ich unterstelle das Ryan Greene nicht aber wo Medien sind pfiffige Abmahnanwälte, die Geschäfte wittern und Rechtsabteilungen großer Publisher, die dafür sorgen, dass man auch noch an einem Video wie diesem verdienen kann (gemeint ist die LP-Folge aus der dieser Ausschnitt stammt):
Btw. der gute Gronkh hätte mal ein Lets Play dazu anschauen sollen. Ich hatte nämlich auch vor es zu kaufen und habs gelassen, nachdem ich mir das angeschaut hatte, gerade auch die fortgeschrittenen Folgen, weil erst nach etlichen Spielstunden auch offenbar geworden ist, wie kaputt die KI von dem Spiel einfach nur war.
x% von was und wer führt das ab?Zitat
Aber warum tust du denn sowas? Wie kommt man denn darauf von vornherein zu sagen ich schaue mir lieber ein LP an anstatt es selbst zu spielen, wenn es mich interessiert? (ausgenommen den Fall wo du nach zwei Folgen feststellst das das Spiel nichts für dich ist und du deshalb eine dumme Kaufentscheidung abgewendet hast, was ich bei ein paar Spielen schon hatte)Zitat