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Thema: Let's Plays - THREAT OR MENACE?!

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  1. #1
    Zitat Zitat
    Und das heißt nicht, das Lets Plays Satan sind. Nur dass nicht alles eitel Sonnenschein ist und man vielleicht überlegen sollte sich nicht unheimlich aufzuregen, wenn Nintendo/Phil Fish/Entwickler XY das nächste mal sagen "hey, wär vielleicht ganz nett, wenn wir auch was daran verdienen".
    Das sowieso dieser Fandom-shit ist auch ganz ätzend geworden. Auf YT wird das mitunter ja auch zu einem neuen Trend, wo nicht nur LPer aber auch untereinander Beef haben oder Beef inszenieren und das dann dazu dient die eigene Fanbase zu mobilisieren und damit weitere Aufmerksamkeit zu generieren.

    Wir als Forum haben den Schatten der Star- und Fankultur auf YT ja auch schon abbekommen und auch die Ignoranz von Lets Playern erlebt, wo der Fall ja auch ähnlich gelagert war, dass dort mit der geistigen Arbeit anderer Geld verdient wurde. Wie gesagt ich bin da soweit sicher sehr sozio-liberal wenn ich durchaus sage, dass ich diesen Faktor nicht mal so schlimm finde (warum wäre etwas das ich hier in epischer Breite auswalzen müsste), aber Gewinnbeteiligungen udgl. keineswegs als Teufelszeug abtun will im Gegenteil mir aber persönlich noch vor dem Geld der Punkt wichtiger erscheint, dass ich darüber hinwegsehen kann, dass die Leute mit ihrem Lets Plays mit Material anderer in Verbindung mit eigener daran verrichteter Mehrarbeit Geld verdienen, WENN sie diese Vorleistung entsprechend würdigen würden. Wenn ich dann gewisse Leute habe, die Spiele spielen, die heruntermachen, durch den Kakao ziehen oder unangemessen zu präsentieren um ihre Kalauerquote zu erfüllen, dann hört auch an der Stelle mein Verständnis dafür auf.

    zu der Sache mit den vielleicht nochmals. Die gelten aber eben auch in die andere Richtung. Man kann die LPer eben auch nicht konkret als Schuldige festnageln, deswegen ist es aus meiner Sicht nicht produktiv diese Debatte normativ zu führen. Nicht einmal bei diesem Genre.

    Der Blogschreiber verfolgt sicher auch diese Intention seine Position auch moralisch zu befestigen, aber so leicht finde ich es einfach nicht. Daher sollte man sich eben eher auf das Recht konzentrieren und das ist ja auf Seite der Entwickler, sie müssen sich dann halt gegen wütende Fanboys und die hässlichen Philirgendwas dieser Welt durchsetzen, für die aber Spiele offenbar von vornherein nur noch etwas sind auf das man sein Geschäftsmodell aufbaut.

  2. #2
    So, mal zusammengeschoben.

    Kurze Meinung: Schwierige Sache. Ich finde den Vorschlag, als Entwickler eindeutig klar zu machen, ob man komplette LPs oder ähnliches will, SEHR konstruktiv, gerade für kleine Studios. Das sind zwei Sätze irgendwo im Menü und in der Öffentlichkeitsarbeit, und zumindest die relevanten LPer werden einen Teufel tun und Copyright-Kram riskieren, solang sich der Urheber offen und verständlich erklärt. Schließlich gibt es sogar Spiele, die es darauf anlegen, in möglichst vielen YT-Videos zu landen (auch komplett), während es andere wohlwollend dulden; und die LPer selbst entscheiden zu lassen, welches Spiel jetzt von sowas profitieren könnte und welches nicht, ist imho kein sonderlich verlässliches System, vor allem wenn am Ende der Kette ein paar copyright claims stehen. Dann lieber Klarheit schaffen, denn danach kann man auch mit rechtlichen Mitteln kommen, ohne der Buhmann zu sein. Und "Wir haben es gemacht, also ist es unseres!" ist in diesem Fall imho keine wirkliche Klarheit mehr, eben weil die Grenzen zwischen Raubkopie, Kommentar, Review etc. viel zu stark verschwimmen, und weil viele Studios viel zu bereitwillig mitmachen. Gerade in Verbindung mit Youtube/Twitch, die bekanntlich sowieso vollkommen überfordert mit jeglichem Lizenzkram sind.
    Das geht jetzt übrigens nicht mal spezifisch gegen das Studio im Beispiel, dessen Standpunkt sicherlich gut zu verstehen ist. Die sind nur die Dummen, die einen diskussionswürdigen Präzedenzfall aufgemacht haben, in einer Szene, die gerade erst ihre Zuständigkeiten und Grenzen erkundet (und ich behaupte mal, ihr Hauptfehler war der seltsame Tonfallmix irgendwo zwischen "totale Selbstverständlichkeit", "Opfermentalität" und "Scapegoating"). Aber hey, vielleicht kriegen sie durch die Diskussion etwas mehr Publicity und Verkäufe, und das wäre ja durchaus zu begrüßen.
    Verständlich ist die Skepsis gegenüber "Komplett-LPs" etc natürlich so oder so, schließlich kann man da ein komplettes Medium angucken. Und natürlich könnte man auch bei den LPern ansetzen und sie fragen lassen, ob sie dürfen (was wiederum eine verlässliche, schnelle Kommunikation voraussetzen würde -- und ein paar harte rechtliche Fragen aufwirft). Aber die waren in diesem Fall nun mal der Status Quo, und der ist immer schwieriger anzugehen. Am Ende wäre ich durch den fetten Kontext einfach sehr vorsichtig, das Ganze simpler zu verkaufen, als es eigentlich ist.

    Und wieso war hier eigentlich schon wieder solches Drama ...? Ich fand die Diskussion am Anfang eigentlich sehr konstruktiv.

  3. #3
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich fand die Diskussion am Anfang eigentlich sehr konstruktiv.
    Konstruktive Diskussionen in einem Videospieleforum.
    Pffffff.

    Meine Meinung zu der ganzen Sache deckt sich im Großen und Ganzen mit dem was Total Biscuit dazu gesagt hat: Let's Plays schön und gut, aber wenn es um Nischentitel bzw. Exploration-Games/Spaziergeh-Simulatoren (*h3h3-Gedächtnis-Huster*) wie That Dragon Cancer, Firewatch und ähnliche Spiele geht, die zu 99% davon leben, dass der Spieler hautnah im Spiel absorbiert wird und die Geschichte direkt und ohne Filter um die Ohren gehauen bekommt, da bin ich definitiv auf Seiten des Spieleentwicklers. Es ist einfach ein Dick Move sondergleichen, einen Nischentitel mit recht schnurgerader Narrative zu let's playen, dadurch den Zuschauern das gesamte Spiel - das wie gesagt rein von seiner Erzählstruktur und der Story lebt, die nur ein mögliches Ende hat (was man bei einem derartigen Titel leider auch vorhersehen kann, so zynisch das klingt) - vorzukauen und als zusätzlichen Tritt in die respektiven Nüsse auch noch mehr Kohle damit zu verdienen als der Spieleentwickler, nur um sich hinter der "ABER ICH HELFE DENEN DOCH DANN KAUFEN SICH ALLE MEINE FANS DAS SPIEL UND DER ENTWICKLER WIRD REICH!!!"-Ausrede zu verschanzen wie eine kleine, weinerliche Bitch - das geht nicht.

    Vor allen Dingen entzieht sich mir der Sinn dahinter, ein solches Spiel zu let's playen: zum einen wegen allem was oben geschrieben steht, zum anderen handelt es sich hier um ein "Medium" (weil LPs voll ein eigenes Medium sind, you guys ) das primär aus Brunnen schöpft wie...:

    "[insert Flavor of the Week-Horrorgame here] - SCARIEST GAME EVAR (SCARE CAM) (GONE SEXUAL!)"
    "MINECRAFT LEBEN DIES DAS ANANAS PART 6456465465 - HEIKO WIRD GEPRANKT IN MINECRAFT! (MINECRAFT) (KRASSER PRANK!) (LACHFLASH! 'LOL)"
    "CALL OF DUTY 420 BLAZE NOSCOPE ONLY MONTAGE #FoZe #MLG #MtnDwAllStars"

    Da stellen sich mir spontan zwei Fragen:
    1. Ist den LPern von That Dragon Cancer die Ironie bewusst, wenn sie ein Spiel über Krebs spielen obwohl ihre Videos selbst vielerorts als "Youtube-Krebs" bezeichnet werden?
    2. Welche Menschen ziehen um Gottes Willen einen wie auch immer gearteten Unterhaltungsfaktor daraus, einem Typen dabei zuzusehen und zuzuhören, wie er ein Spiel über ein krebskrankes Kind spielt?

    Denn hier liegt der wirklich wahre Knackpunkt: die LPer dieser Spiele sind quasi der Katalysator, die Zuschauer hingegen sind das wirkliche Problem dahinter - denn die sehen Videospiele nur als etwas, was man eben kurz konsumieren kann wie einen 4-stündigen Schokoriegel. "Das kann im Hintergrund laufen während ich bügle oder so."

    Zu den positiven Seiten von Let's Plays hebe ich allerdings P.T. hervor, da die LPs davon die letzte wirkliche Möglichkeit sind, eine Art von Archivierung zu haben für ein Spiel das im Großen und Ganzen auch "nur" ein Walking Simulator war (auch wenn mehr dahinter steckte! /inb4 Gala und Tako, die mich rhetorisch ans Kreuz nageln für diese Aussage). Als die LPs davon aus dem Boden sprießten wie Pilze im Wald, hätte noch keienr gedacht dass Konami übelst abkonamin wird und das Spiel aus jeglicher Art von Storefront löscht. So haben wir immerhin eine Art Archiv im Netz, auf das wir immer wieder zugreifen können sobald das Spiel nicht mehr existiert. So ein ähnliches Argument könnt man auch in TD,Cs Fall anbringen. ABER hier muss man einfach auch die Dimensionen betrachten, die hinter den Spielen stehen: hinter P.T. standen Konami und Kojima Studios, hinter TD,C steht ein Entiwcklerteam aus acht Leuten, die das Spiel als Tribut für ein an Krebs gestorbenes Kind erstellten.

    tl;dr: Kontext. Nichts geht ohne Kontext. Und das wird leider allzu häufig gerade von LPern und ihren Fans übersehen.

  4. #4
    Ich find's toll, dass es Lets Plays gibt. Wenn ich mal in einem Spiel nicht weiter komme, sind die oft hilfreicher als Texthilfen \o/
    Und ich hab mal für Dark Sword eine Interfaceoptimierung gemacht, weil ich festgestellt habe, wie die Lets Player durch die Menüs gestolpert sind.

    @Le Drama:
    Die Entwickler sollten ein "React to Lets Play" Video machen in dem sie das Lets Play gucken und in voller Länge in der Ecke einblenden und auf die Weise die Klicks zurück klauen.

  5. #5
    Zitat Zitat
    Denn hier liegt der wirklich wahre Knackpunkt: die LPer dieser Spiele sind quasi der Katalysator, die Zuschauer hingegen sind das wirkliche Problem dahinter - denn die sehen Videospiele nur als etwas, was man eben kurz konsumieren kann wie einen 4-stündigen Schokoriegel. "Das kann im Hintergrund laufen während ich bügle oder so."
    Nicht das Videospiel sondern die Aufnahme des Spielens dieses Videospiels. Das klingt vielleicht wie Erbsenzählen macht aber denke ich den entscheidenden Unterschied aus. Den Leuten ist nicht das Spiel egal, ich habe nämlich das Gefühl, dass sie hier genau differenzieren zwischen dem Spiel selbst und dem Lets Play selbst, das eben kein Spiel ist sondern klassisch wie eine Serie funktioniert.

    Das führt mich hierzu:
    Zitat Zitat
    2. Welche Menschen ziehen um Gottes Willen einen wie auch immer gearteten Unterhaltungsfaktor daraus, einem Typen dabei zuzusehen und zuzuhören, wie er ein Spiel über ein krebskrankes Kind spielt?
    Es ist der große Bruder/ Cousin-Effekt. Gronkh hat das damals bei einem Interview mal beschrieben.

    Ich schaue Lets Plays seit etwa 2011/12 rum, weil mir damals von jemandem Minecraft empfohlen wurde und er meinte ich solle mir auf YT mal ein "Lets Play" dazu anschauen, ich ihn verständnislos angesehen habe, was das sei, er mir das erklärt hat und ich dann auch nicht wirklich nachvollziehen konnte, warum man sowas machen sollte, also fremden Leuten beim Spielen zuzuschauen. Wenn ich was über das Spiel wissen will, reicht mir halt die Berichterstattung im Netz oder ein kurzes Vorstellungsvideo. Ich hab dennoch einfach mal bei YT Minecraft einfach eingegeben und siehe da: Gronkh Folge 200 irgendwas LP Minecraft. Hab mir ein paar Folgen angeschaut, um zu wissen welche Möglichkeiten das Spiel so hatte und habs dann auch fix selbst gekauft und dann ließ ich es noch eine Weile beim Spielen nebenher laufen und fands... in Ordnung. Cool ist wohl zu hoch gegriffen, aber es hatte irgendwie ne eigene Form von Unterhaltungswert.

    Das funktioniert weis Gott nicht für jeden. Der Reiz des Ganzen ist so eine - hier in dem Fall simulierter - soziale Game-Erfahrung und da bewegt sich das auch im Bereich früherer Erlebnisse. Ich hab früher meinem großen Cousin häufig beim Spielen von Zelda. A Link to the Past zugeschaut (da muss ich so sechs oder sieben gewesen sein) und fand das so klasse, dass ich ihn dann sogar genervt habe, dass er sich mal vor die Konsole klemmt, wenn ich da war, ich selbst hatte den Controller nicht einmal in der Hand und ich wollte das auch gar nicht. Dann der Schulhort mit nem SNES wo es dann hieß abwechseln und wo die Leute dann auch auf den Bänken um das Ding herumgehockt sind und demjenigen, der gerade am Spielen war zugeschaut haben, Tipps gegeben usw. usf. und das gleiche später auch mit Kumpels als man dann eine eigene Konsolen oder einen PC hatte. Und Lets Plays sprechen genau das an. Beim konsumieren von LPs steht nicht das Selbstspielen sondern das Anschauen, der Austausch in den Kommentaren mit der Community und mit dem LPer im Vordergrund und gerade das kann für die LPer in Form von Backseat-Gaming, Spoilern usw. auch zu einer Belastung werden.

    Das führt zu wieder einem anderen Punkt. Es gibt sicher jetzt viele da draußen, die gesehen haben wie viel Asche Pewdingsbums (ich kann mir diesen Namen nicht merken) verdient und das von vornherein schon wie ein Geschäftsmodell aufziehen wollen. Aber so wie es angefangen hat und so wie es die kleinen und auch noch einige von den Großen betreiben primär darum geht ein Spiel zu spielen und so zu tun als wären die Leute, mit denen man redet, direkt neben einem oder um einen herum. Weil man nämlich die LPs sowieso macht und dafür viel Zeit aufwendet, spielt man viele Spiele gar nicht mehr "solo" in dem Sinne sondern man spielt sie, wie man sie sonst spielt, nur lässt eben nebenbei die Aufnahme mitlaufen. Andere Aussage von Gronkh zu dem Thema: Der damals angefangen hat, weil er wegen des Stress' im Reallife einfach kaum mehr zum Spielen kam und auch kaum mehr die Motivation dazu die Spiele wirklich durchzuspielen und das die LPs eine Möglichkeit/ ein Zwang waren, dass er sich darauf konzentrieren konnte und das war lange bevor er daran denken konnte, mit sowas überhaupt Geld zu verdienen. Das zeigt auch, dass du eben nur Typen hast die spielen und ihre Spielerfahrung teilen. So wie früher eben, wenn jemand des Design kacke fand. Du hast ungefiltertes Spielerlebnis. LPer sind keine Journalisten, keine Werbeleute und keine Verkäufer. Das LP wird nicht generalstabsmäßig geplant nicht strukturiert vorgestellt und Fazits und Zwischenfazits kommen spontan und entspringen dann wirklich der tatsächlichen Spielerfahrung. Das was man beim Anschauen eines Lets Plays mitnimmt ist die vermittelte Spielersicht. Keine erratische Werbeauswahl wie in Trailern wo man die coolsten szenen zeigt, kein irgendwie vorsortiertes Material, dass man in Videopreviews oder Reviews bekommt und wo aus Zeitgründen mehr zusammengefasst und erklärt statt gezeigt wird. Also selbst wenn ein LP zur reinen Information konsumiert wird (und die Leute die das nur deswegen tun, schauen sich nicht den kompletten Inhalt an, sondern treffen wenn sie meinen einen Eindruck zu haben ihre Kaufentscheidung) dann wollen die Leute eben genau das haben, was erwartet mich direkt an Elementen im Spiel in einer echten Spielsituation und nicht auf dem Papier oder dem Reißbrett.

    Ich bin deshalb der Ansicht, dass man hier eben trennen muss zwischen der Zuschauer- und der Selbstspielerfahrung und was die Leute eben beim LPen erwarten und bekommen. Das abendliche LP (mit den Eltern) ersetzt bei vielen (jüngeren) Zuschauern den klassischen fernsehabend (Kommentare auf YT, Streams), läuft wie früher Radio oder Fernsehen neben Schulaufgaben, beim Aufräumen und sontigem. Viele - wie ich auch - zocken nebenbei was.

    Das was gespielt wird ist sicher nicht unwichtig, spielt aber im Endeffekt nur die dritte oder vierte Geige. Das Spiel ist ein Anlass um darüber, über das Lets Play oder auch nur miteinander zu reden. So kuriose Blüten trieb das seinerzeit auf GronkhDE, dass da Leute die da regelmäßig kommentiert haben, einfach in den Kommentaren wie in einem schlechten Chat mehr über ihren Alltag erzählt haben, als das es da noch um das Spiel primär gegangen wäre. Gerade bei längeren LP-Reihen.

    Zur Erklärung warum ich hier so häufig immer Gronkh anspreche: Auch wenn vielleicht der Eindruck entstanden sein sollte, dass ich ein LP-Fanatiker bin, der den ganzen Tag nichts anderes tut. Schaue ich eigentlich seit 2012 bis auf Writing Bull, der letztes Jahr dazu kam, immer dieselben paar Leute und von denen auch nur, wenn mir die Formate etc. zusagen. Ich hab da deswegen schon von vornherein einen selektiven Blickwinkel zumal diese Leute für meine Begriffe auch gut mit den Spielen und den entwicklern umgehen. Mit Writing Bull sogar einer dabei ist der primär Preview-LPs macht. Was ich hier also beitragen kann sind Punkte dazu wie LPs für die Community, vom Spieler her selbst und von der Präsentation mehr oder weniger idealtypisch funktionieren. Ich bin mir aber darüber im Klaren, dass es da draußen alles mögliche Kroppzeug gibt, das so eben nicht ist.


    Deshalb will ich noch einmal auf einen Abschnitt aus dem Blog zurückkommen:

    Zitat Zitat
    However, for a short, relatively linear experience like ours, for millions of viewers, Let’s Play recordings of our content satisfy their interest and they never go on to interact with the game in the personal way that we intended for it to be experienced. If you compare the millions of views of the entirety of our game on YouTube to our sales as estimated on SteamSpy, you can hopefully see the disparity.
    Das hier ist eben die Milchmädchenrechnung, die ich in meinen letzten Beiträgen kritisiert habe. Es wird das mediale Interesse an Lets Play Videos mit Interesse an dem Spiel gleichgesetzt und das dann in Relation zu den Steam-Sales gebracht und gemutmaßt, weil die Leute das Spiel gesehen haben, kaufen sie halt nicht mehr, obwohl das Interesse sich das anzuschauen groß gewesen ist. Wie gesagt die Mutmaßung kann man haben, weil so eine Argumentation bei der Art von Spiel logisch erscheint. Aber ich habe schon in den vergangenen Posts immer wieder zu zeigen versucht, dass das Spiele sind, die eine Nischenklientel von vornherein nur ansprechen. Viele der dortigen Zuschauer sind da, weil es zum aktuellen Programm des Lets Players einerseits gehört. Diejenigen, die sich andererseits auch für dieses Spiel als Gegenstand interessiert haben, sind eben auch nicht alles potenzielle Käufer. Die finden die Story wie gesagt vielleicht berührend und ansprechend, aber würden das Ganze entweder nicht als Spiel spielen oder Geld dafür ausgeben wollen. Wenn man realistisch ist, sollte man davon ausgehen, dass nur ein Bruchteil der Zuschauer also überhaupt potenzielle Käufer darstellen.
    Der Beitrag ist auch sehr emotional, einfach weil dieses Spiel eine persönliche Geschichte ist in die unglaublich viel reininvestiert wurde, aber wenn man nüchtern drauf schaut ist es eben ein Spiel mit minimaler SPielzeit und das dann noch zu einem im Vergleich stolzen Preis. Also selbst ein Enthusiast, wie ich, überlegt sich das zweimal (unabhängig davon ob er es kennt oder nicht) und ich will gar nicht die Diskussion starten, ob das Spiel das Wert ist oder nicht.
    Dazu mag noch gekommen sein, dass ja das Ehepaar bei den Streams mit dabei war und viel Feedback bekommen und den Austausch der Leute mitbekommen hat, die die Geschichte so bewegt hat und eben auch deshalb vielleicht den Eindruck bekommen hat, dass die Leute weil sie so ergriffen sind ja zu unseren Käufer nativ hätten gehören müssen und das ist eben auch nicht so. Die Leute wissen vorher nicht, ob die Geschichte was für sie ist. Das Spiel als Leidensgeschichte eines Jungen mit Krebs zu verkaufen war nämlich genau das, was mich bis zur der sehr emphatischen Review der GameStar sogar abgeschreckt hat das Spiel zu kaufen. Die Leute sind also spontan beim Anschauen von der Präsentation ergriffen, sagt aber leider eben nichts darüber, ob das Spiel im Vornherein oder Nachhinein wenn die Tränen erstmal getrocknet sind das Geld eben wert gewesen wäre.
    Also wenn wir beim Auslöser-Beispiel schlussendlich bleiben, muss ich ganz klar feststellen, dass die Leute die Reichweite ihres Spiels aus den genannten Gründen überschätzt haben und jetzt wegen dieser Disparität erstaunt sind.

    Um nochmal auf das Piracy-Argument zurückzukommen. Beim Raubkopieren von spielen oder Filmen oder Büchern, dass ja die Leute die das tun die Spiele und so weiter sowieso nicht gekäuft hätten und deswegen kein Schaden entsteht, halte ich auch für nicht stichhaltig (@BDraw) Hier liegt die Situation würde ich sagen anderes. Man kann nämlich sicher der Meinung sein, dass Leute die sich sowieso nicht für das Spiel als Kunden interessieren jetzt auch nicht die Möglichkeit bekommen sollten den Inhalt trotzdem zu konsumieren. Das Raubkopierargument würde im Gegensatz zu anderen Medien in dem Fall nur auf die zutreffen, die das Spiel intentional wirklich spielen wollten nur kein Geld dafür bezahlen, sprich nur auf die, die das Spiel, wenn es keine Lets Plays geben würde, tatsächlich bei Pirate Bay heruntergeladen hätten. Meine oben dargelegte Ansicht (und hey ich bestehe nicht auf absoluter Geltung, das hier ist nur meine Ansicht) lässt mich aber eher vermuten, dass die Leute, die sich das bei Gronkh oder wem auch immer überwiegend anschauen nicht Leute sind, die sagen: So jetzt schau ich mir das als LP an, dann brauch ich es nicht kaufen, sondern eben Personen sind, die von vornherein nicht zur Käufergruppe gehören und das nur mitnehmen, weil es gerade quasi zu ihrem TV-Ersatzprogramm gehört. Das ist auch basierend auf meinen anderen Einschätzung auch nur eine Mutmaßung, aber sie ist auch nicht weniger wahrscheinlich als zu behaupten, dass Lets Plays ein willkommene Lösung sind, um kein Geld für ein Spiel auszugeben.

    Aber eigentlich ist diese ganze Debatte auch müßig, denn es geht gar nicht um Lets Plays zumindest um keine die so funktionieren, wie das idealtypisch zu funktionieren hat:

    Zitat Zitat
    that don’t just rebroadcast the entirety of our content with minimal commentary
    Drei Punkte waren nämlich hauptsächlich angesprochen, Gameplay-Videos ohne Commentary, Lets Plays mit minimalem Commentary (was erscheint wie reines Gameplay mit Feigenblatt) und eben Leute die den OST hochladen und dabei ggf. sogar noch monetarisieren. Hier kann man schon eher annehmen, dass es darum geht das die Spielinhalte komplett gezeigt werden, damit Spieler sich das Spiel spoilern bzw. Geld mit fremden Content ohne daran verrichteter Eigenleistung ist. Und wenn von diesen Leuten (und das kann man von LPern aber auch verlangen) zusätzlich dann noch nicht mal Links zur Seite oder ein in der Videobeschreibung bei Gronkh und Co. obligatorischen: "Wenn euch das Spiel gefällt, dann unterstützt die Entwickler, in dem ihr euch das Spiel kauft" einsetzen, dann wir das sogar noch deutlich verschlimmert. Die Kritik daran halte ich auch in jedem Punkt für berechtigt, aber nicht davon ausgehend auf das LP-Format generell zu schließen, wie im Blog nicht gemacht wird, aber wie das jetzt hier in der Diskussion getan wurde.

    Wie gesagt ich denke nicht das Lets Plays, die eigene Spielerfahrung ersetzen können und das es deswegen immer noch wert ist, selbst diese Spiele selsbt zu kaufen und zu spielen, einfach weil die Wirkung ein völlig andere ist (und Leute die es nicht tun, weil sie meinen alles gesehen zu haben, dumm genug sind, sich selbst dieser Erfahrung zu berauben). Aber wenn es um die finanziellen Aspekte geht (ob Lets Player zuviel zu verdienen und ob Shoplinks wo die LPer einen Anteil für die Spielvermittlung kriegen problematisch sind, wäre eine andere Baustelle) und ich mit dem puren Content, in den ich keine eigene Leistung wie tolles Commentary, gute Videobearbeitung, Verhandlung und Auseinandersetzung mit den Entwicklern etc. pp reingesteckt habe, damit Aufmerksamkeit oder schlimmer noch Geld erhalten, dann ist das auch für mich ein problematischer Punkt.

    EDIT:
    Wo es Corti anspricht: Manche benutzen ja LPs ja schon als Lösungshilfen (lookslikelink spielt ja nicht nur wegen der Challenge sondern auch im Hinblick darauf, dass manche die Videos als Tutorial benutzen, die meisten seiner Spiele 100%) allerdings gibt es ja auch Walkthroughs, die wie unkommentiertes Gameplay daher kommen, aber eigentlich bloß Komplettlösungen im Videoformat sind und da stimme ich auch Corti bei der manchmal besseren Aussagekraft zu. Wenn ich mich an grauenvolle Textbeschreibungen erinnere, wo ein Gegenstand zu finden sei, dann wünschte ich mir damals ach mal ein Video. Da sollte man meine Aussage noch differenzieren, aber ich gehe nicht unbedingt davon aus, dass man bei Exploration Games einen kompletten Walkthrough als Lösung anbieten muss, da reichen ggf. Zusammenschnitte der wichtigen Spots, von Easter Egss oder versteckten Boni etc.

    Geändert von KingPaddy (29.03.2016 um 15:46 Uhr)

  6. #6
    Im Grunde genommen mag ich Let's Plays manchmal ganz gerne, aber nur, wenn ich auch mit dem jeweiligen "Let's Player" etwas anfangen kann. Und dann müssen es auch Spiele sein, die ich schon kenne, da gerade der Umstand einer sympathischer Person zuzuschauen (die das Spiel auch noch gar nicht kennt) dieses Format für mich erst reizvoll macht.
    Vor allem wenn untypische Zielgruppen Spiele spielen (Senioren, Politiker, Hausfrauen) und keine Affen, die gehören nämlich in den Zoo und nicht vor dem Rechner.

    Gags und Lacher muss man da auch nicht unbedingt mit irgendwelchen dummen Simulator Spielen erzwingen. Ich meine, jeder weiß, dass ein Toiletten Simulator alles andere als seriös. Natürlich ist das echt lustig (), aber das hätte man sich auch ohne Let's Player denken können.

  7. #7

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Ich bin deshalb der Ansicht, dass man hier eben trennen muss zwischen der Zuschauer- und der Selbstspielerfahrung und was die Leute eben beim LPen erwarten und bekommen. Das abendliche LP (mit den Eltern) ersetzt bei vielen (jüngeren) Zuschauern den klassischen fernsehabend (Kommentare auf YT, Streams), läuft wie früher Radio oder Fernsehen neben Schulaufgaben, beim Aufräumen und sontigem. Viele - wie ich auch - zocken nebenbei was.
    Kurzer Einwurf von mir: Das ist nur eine Reduzierung auf eine Zielgruppe der sogenannten "Heavy User", die an sich aber nicht gleichzusetzen sind mit "den Jugendlichen" allgemein. Was die angeht, sind Let's Plays alllgemein zwar ein wachsender Zweig in der YouTube-Nutzung von Jugendlichen (38% geben an, dies mindestens einmal in 14 Tagen zu tun), allerdings noch weit hinter den klassischen Medien zurück. Auch ist die Unterscheidung zwischen Jungen (54 Prozent) und Mädchen (21 Prozent) dabei nicht ganz unwesentlich.

    Quelle: JIM-Studie

    Und auch in der praktischen Erfahrung (das Gebiet Medienerziehung gehört ja zum Deutschunterricht dazu) könnte ich deine Eindrücke nicht flächendeckend bestätigen. Natürlich gibt es diese Jugendlichen, die du schilderst, auch, allerdings sind die meisten Jugendlichen was das angeht, doch deutlich konservativer eingestellt, als man zunächst vermuten könnte, sodass für die auch eher die klassichen Serien (mit einem Wandel zu den Streamingportalen hin), Musik und ähnliches tendenziell immer noch um einiges mehr "konsumiert" werden als Let's Plays. YouTube wird da meistens auch eher für Musik oder irgendwelche lustigen Clips genutzt als für Let's Plays.

    Geändert von BIT (29.03.2016 um 16:29 Uhr)

  8. #8
    @ BIT
    Das war auch keine abschließende Aussage und auch nicht nur auf die "Jugendlichen" bezogen. So ungeordnete Altersabfragen in den Streams bestätigen eher ein Zuschauerfeld von 12 - 30 mit klarem Überhang bei den 18 - 25jährigen. Das ist sicher beim LP-Video auf YT noch etwas weiter und von dem jeweiliger LPer abhängig aber ich wollte auch keine Aussage über die Verbreitung in möglichen Altersgruppen treffen. Die Aussage bezog sich nur auf die Leute, die Lets Plays schauen und eine der entstehenden Konsumierungsgewohnheiten - uA bei jüngeren - ist zum Beispiel LPs zusammen mit der Familie über den Fernseher zu gucken. Die angedachte Aussage war: Diejenigen die LPs schauen (in allen Altersgruppen), tun das nicht unbedingt weil sie primär Spiele anschauen wollen (aber auch), sondern nutzen das Format LP wie das Format Fernsehen zur Unterhaltung zwischendrin.

    Ich überlege gerade ob Fußball im TV vielleicht ein gutes Beispiel ist. Es gibt einen Unterschied dazwischen Fußball selbst zu spielen und oder ihn als Zuschauer passiv auf der Couch zu konsumieren und die Leute differenzieren da entsprechend in ihrer Rolle als Zuschauer einerseits und ihrer Rolle womöglich als Selbstspieler oder auch Nichtselbstspieler. Darauf wollte ich hinaus.

  9. #9
    @KingPaddy
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Das hier ist eben die Milchmädchenrechnung, die ich in meinen letzten Beiträgen kritisiert habe. Es wird das mediale Interesse an Lets Play Videos mit Interesse an dem Spiel gleichgesetzt und das dann in Relation zu den Steam-Sales gebracht und gemutmaßt, weil die Leute das Spiel gesehen haben, kaufen sie halt nicht mehr, obwohl das Interesse sich das anzuschauen groß gewesen ist. Wie gesagt die Mutmaßung kann man haben, weil so eine Argumentation bei der Art von Spiel logisch erscheint. Aber ich habe schon in den vergangenen Posts immer wieder zu zeigen versucht, dass das Spiele sind, die eine Nischenklientel von vornherein nur ansprechen. Viele der dortigen Zuschauer sind da, weil es zum aktuellen Programm des Lets Players einerseits gehört. Diejenigen, die sich andererseits auch für dieses Spiel als Gegenstand interessiert haben, sind eben auch nicht alles potenzielle Käufer. Die finden die Story wie gesagt vielleicht berührend und ansprechend, aber würden das Ganze entweder nicht als Spiel spielen oder Geld dafür ausgeben wollen. Wenn man realistisch ist, sollte man davon ausgehen, dass nur ein Bruchteil der Zuschauer also überhaupt potenzielle Käufer darstellen.
    Der Beitrag ist auch sehr emotional, einfach weil dieses Spiel eine persönliche Geschichte ist in die unglaublich viel reininvestiert wurde, aber wenn man nüchtern drauf schaut ist es eben ein Spiel mit minimaler SPielzeit und das dann noch zu einem im Vergleich stolzen Preis. Also selbst ein Enthusiast, wie ich, überlegt sich das zweimal (unabhängig davon ob er es kennt oder nicht) und ich will gar nicht die Diskussion starten, ob das Spiel das Wert ist oder nicht.
    Dazu mag noch gekommen sein, dass ja das Ehepaar bei den Streams mit dabei war und viel Feedback bekommen und den Austausch der Leute mitbekommen hat, die die Geschichte so bewegt hat und eben auch deshalb vielleicht den Eindruck bekommen hat, dass die Leute weil sie so ergriffen sind ja zu unseren Käufer nativ hätten gehören müssen und das ist eben auch nicht so. Die Leute wissen vorher nicht, ob die Geschichte was für sie ist. Das Spiel als Leidensgeschichte eines Jungen mit Krebs zu verkaufen war nämlich genau das, was mich bis zur der sehr emphatischen Review der GameStar sogar abgeschreckt hat das Spiel zu kaufen. Die Leute sind also spontan beim Anschauen von der Präsentation ergriffen, sagt aber leider eben nichts darüber, ob das Spiel im Vornherein oder Nachhinein wenn die Tränen erstmal getrocknet sind das Geld eben wert gewesen wäre.
    Also wenn wir beim Auslöser-Beispiel schlussendlich bleiben, muss ich ganz klar feststellen, dass die Leute die Reichweite ihres Spiels aus den genannten Gründen überschätzt haben und jetzt wegen dieser Disparität erstaunt sind.
    Niemand behauptet das alle Leute die ein Let's Play geschaut haben auch das Spiel kaufen würden. Aber es kann auch niemand sagen wie viele Leute sich das Spiel vielleicht doch gekauft hätten, wenn sie das Spiel nicht auch kostenlos anschauen könnten. Und JA es gibt Spiele bei denen das Zuschauen bereits den größten Teil der Erfahrung ausmacht. Ich weiß nicht wie oft dass noch gesagt werden muss. Wenn ich mir ein Let's Play zu Planetarian *klick* anschaue muss ich mir danach das Spiel nicht mehr kaufen.

    Ich würde ein Spiel das ich im Let's Play gesehen habe nicht mehr kaufen, wenn die Story in dem Game eine Bedeutung hat. Ich habe z.B. aus Unzufriedenheit überlegt ein Telltale Game als Let's Play zu schauen statt zu kaufen. Es gibt solche Leute. Niemand kann wirklich sagen wie viele Leute ein Game wegen eines Let's Plays kaufen oder nicht kaufen und es wird da wahrscheinlich auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Spielen geben. Deshalb sehe ich das nicht als zielführend an darüber zu diskutieren.

    Jetzt kommt aber die Frage die ich schon in meinem vorherigen Beitrag gestellt habe. Wieso sollten die ursprünglichen Schöpfer der Spiele dabei kein Mitspracherecht haben? Wenn sie das Gefühl haben das es ihrem Titel schadet wieso sollte sie dann nicht sagen dürfen, das es keine Let's Plays zu diesem Titel geben soll. Wieso sollten sie nicht sagen können ihr dürft nur den Anfang / einen Teil des Spiels let's playen?

    Let's Player nutzen als Basis für ihre Unterhaltung/ihr Angebot die Werke von Anderen. Welchen Nutzen die ursprünglichen Erschaffer der Werke davon haben ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich sehe nicht wieso die Entscheidung darüber alleine bei den Let's Playern liegen sollen. Ich sehe das nicht als gerechtfertigt an, das Entwickler angefeindet werden wenn sie beschließen das ihr Werk gar nicht oder nur teilweise asl Let's Play online gestellt werden soll.

    Und dabei ist es völlig unerheblich wie groß das Publikum ist das die Entwickler dabei erwarten. Egal ob das Spiel Mainstream oder Nische ist. Egal wie viel der Let's Player dabei verdient.

    Geändert von Kayano (29.03.2016 um 17:53 Uhr)

  10. #10

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Kayano Beitrag anzeigen

    Jetzt kommt aber die Frage die ich schon in meinem vorherigen Beitrag gestellt habe. Wieso sollten die ursprünglichen Schöpfer der Spiele dabei kein Mitspracherecht haben? Wenn sie das Gefühl haben das es ihrem Titel schadet wieso sollte sie dann nicht sagen dürfen, das es keine Let's Plays zu diesem Titel geben soll. Wieso sollten sie nicht sagen können ihr dürft nur den Anfang / einen Teil des Spiels let's playen?

    Let's Player nutzen als Basis für ihre Unterhaltung/ihr Angebot die Werke von Anderen. Welchen Nutzen die ursprünglichen Erschaffer der Werke davon haben ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich sehe nicht wieso die Entscheidung darüber alleine bei den Let's Playern liegen sollen. Ich sehe das nicht als gerechtfertigt an, das Entwickler angefeindet werden wenn sie beschließen das ihr Werk gar nicht oder nur Teilweise online gestellt werden soll..
    Ich hab schon bei Jim Sterling oder Game Tube (die ja aus der Gamestar-Riege kommen) erlebt, dass sowas auch als Bedingung gestellt wird, zum Beispiel das nur bestimmte Level oder Missionen gezeigt werden dürfen und der Rest auch nicht in Lets Plays erscheinen darf . Da das meistens auch vertraglich festgelegt ist, wird man sich darüber auch kaum hinwegsetzen, aber die Frage ist, ob das ein kleinerer Entwickler überhaupt durchsetzen kann. Wie gesagt, Phil Fish hat für seine Kritik an Lets Plays dick auf die Nase bekommen, genau so wie Jim Sterling(den ich eigentlich für seinen Humor sehr schätze) gerne anderen unter die Nase reibt wenn jemand seine Videos mit Copyrightstrikes belegt (wahrscheinlich aus den falschen Gründen - Verletzten Stolz - aber es ist immer noch das Recht der Erstellers ), obwohl ihm eigentlich klar sein müsste, dass bis auf seinen Kommentar nichts an dem gezeigten sein eigenes geistiges Eigentum ist. Und Jim Sterling macht es immerhin schon richtiger - seine Videos gehen immerhin nur von 5 - 30 Minuten, bedeutet also dass er meistens nur einen Ausschnitt des Gesamtwerkes zeigt.

    Mir fällt es auch ein wenig schwer, irgendwie eine Regelung für sowas vorschlagen zu wollen, weil ich Lets Plays als Unterhaltungsding echt ne nette Sache finde. Ich finde JEDER Entwickler sollte aber die Freiheit haben völlig Angstfrei entscheiden zu dürfen, wer sein Werk weiterverwenden darf, ohne das Risiko danach von einem grimmigen Gamer und seiner Fanbase dafür belästigt oder direkt bedroht zu werden ( hat hier jemand schon die Digital Homicide-verklagt-Jim-Sterling-Geschichte gesichtet? da spielt das unteranderem eine Rolle). Das kann natürlich dick in die Hose gehen (Zensur, Stillegen von kritischen Stimmen, ect) aber eigentlich glaube ich, dass die meisten Ersteller das auch wirklich wohlwollend sehen und nicht darauf zurückgreifen werden, eben wegen dem Stigma dass da vorherrscht, oder eben der möglichkeit auf kostenlose publicity, oder weil sie gerne sehen wie andere dick im spiel auf die nase fallen, oder oder oder, aber die die es trotzdem als nötig erachten, sollten die Möglichkeit weiterhin haben. Point.

  11. #11
    Zitat Zitat
    Jetzt kommt aber die Frage die ich schon in meinem vorherigen Beitrag gestellt habe. Wieso sollten die ursprünglichen Schöpfer der Spiele dabei kein Mitspracherecht haben? Wenn sie das Gefühl haben das es ihrem Titel schadet wieso sollte sie dann nicht sagen dürfen, das es keine Let's Plays zu diesem Titel geben soll. Wieso sollten sie nicht sagen können ihr dürft nur den Anfang / einen Teil des Spiels let's playen?

    Let's Player nutzen als Basis für ihre Unterhaltung/ihr Angebot die Werke von Anderen. Welchen Nutzen die ursprünglichen Erschaffer der Werke davon haben ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Ich sehe nicht wieso die Entscheidung darüber alleine bei den Let's Playern liegen sollen. Ich sehe das nicht als gerechtfertigt an, das Entwickler angefeindet werden wenn sie beschließen das ihr Werk gar nicht oder nur Teilweise online gestellt werden soll.

    Und dabei ist es völlig unerheblich wie groß das Publikum ist das die Entwickler dabei erwarten. Egal ob das Spiel Mainstream oder Nische ist. Egal wie viel der Let's Player dabei verdient.
    Hat hier auch keiner behauptet. Ich denke das war sogar einer der Punkte wo wir uns hier einig waren.

    Zitat Zitat
    Niemand behauptet das alle Leute die ein Let's Play geschaut haben auch das Spiel kaufen würden. Aber es kann auch niemand sagen wie viele Leute sich das Spiel vielleicht doch gekauft hätten, wenn sie das Spiel nicht auch kostenlos anschauen könnten. Und JA es gibt Spiele bei denen das Zuschauen bereits den größten Teil der Erfahrung erleben. Ich weiß nicht wie oft dass noch gesagt werden muss. Wenn ich mir ein Let's Play zu Planetarian *klick* anschaue muss ich mir danach das Spiel nicht mehr kaufen.
    Das habe ich auch nicht behauptet, aber wenn im Blog dieser Zusammenhang konstruiert wird, um damit ein Problem zu erstellen, ist es eine Milchmädchenrechnung von den Viewzahlen auf die möglichen Verkaufszahlen zu schließen. Die haben sicher auch nicht gedacht, dass jeder Zuschauer ein potenzieller Käufer ist, aber waren wohl optimistisch genug eben das Interesse an diesem Video mit Interesse an dem Spiel zu verwechseln und da muss man ganz klar sagen, dass das nicht hinhaut.

    Zitat Zitat
    Ich würde ein Spiel das ich im Let's Play gesehen habe nicht mehr kaufen, wenn die Story in dem Game eine Bedeutung hat. Ich habe z.B. aus Unzufriedenheit überlegt ein Telltale Game als Let's Play zu schauen statt zu kaufen. Es gibt solche Leute. Niemand kann wirklich sagen wie viele Leute ein Game wegen eines Let's Plays kaufen oder nicht kaufen und es wird da wahrscheinlich auch große Unterschiede zwischen den einzelnen Spielen geben. Deshalb sehe ich das nicht als zielführend an darüber zu diskutieren.
    Gerade weil es diesen Unterschied gibt, muss aber darüber gesprochen werden statt eben zu sagen, storygetriebene Spiele solle, dürfe man nicht spielen. Ich hab jetzt für belastbare Zahlen nochmal SteamSpy angeworfen. The Vanishing hat über 300k Owner, Gone Home sogar über 600k und das waren beides Spiele die lets playt worden sind zum Vergleich gibt es für Stardew Valley im Moment auch nur 700k owner genauso viel Deponia. To the Moon ist sogar ein ziemlicher Erfolg mit 1 Million registrierten Exemplaren bei Steam.

    Das sieht für mich eben nicht aus wie Lets Plays zerstören grundsätzlich das Interesse an einem Spiel. That Dragon, Cancer muss sich eben vielleicht die Frage gefallen lassen, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis die Leute halt nicht überzeugt hat. Einzubeziehen ist nämlich immer noch, Lets Play hin oder her, wenn mich das Spiel als Spiel nicht überzeugt, dann werde ich es nicht kaufen. Und das ist das, was ich angesprochen habe: Die Leute sind vielleicht eher bereit diese Erfahrung als Zuschauer passiv zu konsumieren.

    Wenn in dem Blog drinsteht, dass sie es als interaktive Erfahrung intendiert haben, die Leute aber offenbar kein Interesse an dieser interaktiven Erfahrung an der Stelle haben, dann ist das vielleicht immer noch eine tolle Geschichte aber sie findet dann womöglich eben im falschen Medium statt, für das die Leute vielleicht kein Geld ausgeben wollen, was vielleicht als Animationsfilm oder wenn sie selbst ein Gameplay-Video monetarisiert hätten besser funktioniert hätte.

    Das Leute bereit sind aber trotzdem Geld für solche Spiele auszugeben zeigen eben Ethan Carter und Co. nur muss das eben auch zünden. Es muss als Selbstspielerfahrung überzeugen, sonst läufts eben nicht oder nicht zuviel kosten (und was Spiele wert sind und was die Leute dafür bereit sind zu bezahlen ist sowieso ne ganz alte Debatte was Medien angeht)

    Um auf das Gedankenexperiment von Tako zurückzukommen (Also zwei sequenzen und dazwischen eine Entscheidung). Selbst wenn ich für dieses "Spiel" kein Lets Play hätte, dass ich mir anschauen kann, dann hätte ich es, wenn ich durch ein Review gewusst hätte, dass das alles ist, das Spiel weder gekauft noch für wert befunden, es mir extra in der Pirate Bay herunterzuladen. Das ist eben der Punkt wo ich sage, dass diese etwas verschwurbelte Piracy-Argument seine Berechtigung hat: Das Spiel interessiert mich für mich selbst eigentlich nicht die Bohne ich würde es sonst ignorieren (und vielleicht tun die Leute das auch auf dem Kanal) aber gut mit Commentary kann man sich da ja mal anschauen.

    Um das zu verdeutlichen ein anderes Gedankenexperiment. Sagen wir wir machen Lets Play Videos zumindest zu diesen Spielen kostenpflichtig. Sie kosten weniger als das Spiel und es gibt dann ein Pirate Bay Angebot von mitgeschnittenen Lets Plays. Diejenigen, die wirklich intentional vorhaben das Spiel nicht zu kaufen und trotzdem zu konsumieren sind nur diejenigen, die sich das Spiel oder das Lets Play dazu dann tatsächlich bei Pirate Bay herunterladen würden (rauszurechnen die Fans, die sich das nicht wegen dem spiel sondern wegen ihrem Idol runterziehen). Der Rest sind opportunistische Zuschauer, die sich das nur angucken würden, weil es gerade auf dem Kanal läuft und die sich nun stattdessen etwas anderes zum Anschauen suchen.

  12. #12
    Zitat Zitat
    Mir fällt es auch ein wenig schwer, irgendwie eine Regelung für sowas vorschlagen zu wollen, weil ich Lets Plays als Unterhaltungsding echt ne nette Sache finde. Ich finde JEDER Entwickler sollte aber die Freiheit haben völlig Angstfrei entscheiden zu dürfen, wer sein Werk weiterverwenden darf, ohne das Risiko danach von einem grimmigen Gamer und seiner Fanbase dafür belästigt oder direkt bedroht zu werden ( hat hier jemand schon die Digital Homicide-verklagt-Jim-Sterling-Geschichte gesichtet? da spielt das unteranderem eine Rolle). Das kann natürlich dick in die Hose gehen (Zensur, Stillegen von kritischen Stimmen, ect) aber eigentlich glaube ich, dass die meisten Ersteller das auch wirklich wohlwollend sehen und nicht darauf zurückgreifen werden, eben wegen dem Stigma dass da vorherrscht, oder eben der möglichkeit auf kostenlose publicity, oder weil sie gerne sehen wie andere dick im spiel auf die nase fallen, oder oder oder, aber die die es trotzdem als nötig erachten, sollten die Möglichkeit weiterhin haben. Point.
    Ich denke, man darf den Zeitpunkt hier nicht außen vor lassen. Dass es schön wäre, Klarheit von Seiten der Entwickler zu haben, hab ich ja oben geschrieben, aber in Erweiterung fände ich es auch toll, wenn man nicht einfach im Nachhinein per Cherry Picking entscheiden kann, welche Videos akzeptabel sind und welche nicht. Umgedreht wäre es schön, die Frage "LP Ja/Nein?" in die frühzeitige Öffentlichkeitsarbeit beider Seiten einzubeziehen, und zwar bevor das Spiel veröffentlicht wird.

    Wenn diese Sachen gegeben sind - (rechtliche) Klarheit der Intentionen und klares Timing - würde sich mit Sicherheit auch der Großteil an Kontroversen im Nichts auflösen. Denn wenn bspw. jemand ein LP macht, obwohl er freundlich und bestimmt gebeten wurde, es nicht zu tun, wird sich niemand außer Das Internet (tm) (das bekanntlich niemand mit Ahnung wirklich ernst nimmt) darüber aufregen, wenn der LPer ein Copyright-Ding ins Gesicht gefeuert bekommt.

    Zitat Zitat von Kayano
    Ich sehe nicht wieso die Entscheidung darüber alleine bei den Let's Playern liegen sollen. Ich sehe das nicht als gerechtfertigt an, das Entwickler angefeindet werden wenn sie beschließen das ihr Werk gar nicht oder nur teilweise asl Let's Play online gestellt werden soll.
    Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass die Entwickler die Entscheidung übernehmen müssen, und vorzugsweise nicht erst, nachdem jemand eine Menge Arbeit und Zeit in sein LP gesetzt hat. Das würde ein komplettes Medium außer Kraft setzen. Denn Youtube & Co. möchte ich diese Entscheidung ganz bestimmt nicht überlassen, und bei irgendjemandem muss die Verantwortung liegen.

  13. #13
    Zitat Zitat
    Ich denke, man darf den Zeitpunkt hier nicht außen vor lassen.


    Das denke ich auch. Das Ganze hätte keine großen Wellen geschlagen, wenn von Anfang an erst gar kein LP dazu gemacht worden wäre. Die Zuschauer hätten das nicht mitgekriegt und die Meldung eines LPers (wenn er dazu überhaupt was sagt) das er das nicht spielen darf, hätte vermutlich (wenn er es nicht dramatisiert hätte z.B. die wollen nicht das ich es euch zeige, da muss was nicht stimmen). Im Nachhinein führt das immer zu einem PR-Problem obwohl die Entwickler natürlich das Recht auf ihrer Seite haben, aber das ist dann wie üblich, dass auch der Ton/ das Verhalten die Musik macht.

    Wenn es von vornherein untersagt wird, dann kann man sich auch darauf berufen, so wirkt es aber für die Zuschauer erratisch.

    Zitat Zitat
    Ich finde JEDER Entwickler sollte aber die Freiheit haben völlig Angstfrei entscheiden zu dürfen, wer sein Werk weiterverwenden darf, ohne das Risiko danach von einem grimmigen Gamer und seiner Fanbase dafür belästigt oder direkt bedroht zu werden
    Glücklicherweise gibt es gegen so etwas ebenfalls Gesetze. Im Kern bleibt aber festzustellen, dass Fans nicht unbedingt rational handeln, dass das, was an einem Tag noch einen Gemütsaufstand ausgelöst hat, am nächsten Tag schon wieder kaum noch interessiert. Shitstorms sitzt man aus, nicht mit Ignoranz sondern mit argumentativen Statements. Das macht man nicht für die Unbelehrbaren sondern um eben zu zeigen, dass man seine Entscheidung nicht aus einer Laune heraus gefällt hat und dann wartet man halt ab.

    Es wird aber keinen Mechanismus geben, der von Anfang an sicher einen Shitstorm ausschließen wird.

  14. #14
    Zitat Zitat
    Du das Gedankenexperiment musst du nicht wagen. Da oben ist ein extremeres Beispiel von Mir verlinkt. Planetarian ist wenn man so will bloß eine lange Sequenz ohne eine einzige Entscheidung zwischendurch. Ein Buch in dem man per Klick die Seiten umblättert wenn man so will.
    Damit hast du das Beispiel schon selbst disqualifiziert. Das ist kein Spiel sondern ein Film mit Totmannschalter oder ein Art Ebook. Der Interaktionsgrad ist damit genauso groß wie in der Navigation einer DvD die Kapitelauswahl zu bedienen. Was jetzt so herablassend klingt, ist so nicht gemeint. Es handelt sich um ein anderes Medium für das dann ein entsprechend anderes Schutzsystem gelten müsste. Ich habe das in einem früheren Post bereits ausgeführt. Es schadet bspw. auch einem Buch nicht, wenn ich irgendwo kostenlos die Zusammenfassung lesen kann. Es schadet dem Film nicht wenn ich eine Nacherzählung mit Bildern anschauen kann, einfach weil mir ein wesentlicher Teil der Erfahrung fehlt. Beim Spiel ist das ebenso. Wenn ein Teil der Erfahrung die Interaktivität und damit verbunden die Multiperspektivität ist, dann kann ein LEts Play das nicht transportieren. Ich bin auf den Blickwinkel festgelegt den mir der Lets Player vorgibt, ich kann das Spiel nicht selbst bedienen, nicht selbst steuern, mir fehlt diese das Spiel ausmachende interaktive Erfahrung, deshalb lohnt es entsprechend bei einem Spiel - wenn es mich dann anspricht (das ist die nächste Hürde) - diese Erfahrung selbst zu machen, ansonsten kann ich eben einen Film oder ein Buch benutzen, dann wollte ich nämlich von vornherein diese Erfahrung gar nicht haben.

    Wenn ein elektronisches Produkt dieser Eigenschaften ermangelt dann ist es nicht als Spiel zu klassifizieren. Das solche Medien, wie du sie beschreibst über Steam bspw. verkauft werden oder als Spiel gehandelt werden, hat wohl im wesentlichen damit zu tun, dass sie eben auf eine ähnlcihe Art und Weise hergestellt wurden und aus dieser Richtung kommen, aber das wäre ähnlich zielführend wie einen Animationsfilm als Spiel zu vermarkten.

    Ich habe mir ironischerweise über die Position von Gone Home, Ethan Carte und auch SOMA im weitesten Sinne bereits Gedanken vorher mal Gedanken gemacht, auch weil sie Teil einer Hausarbeit in Deutsch waren und gerade weil ich von vielerlei Seiten damals immer wieder gehört habe, dass seien keine Spiele und ich eben genau mit der interaktiven-subjektiven Erfahrung dagegen gehalten habe, dass sie es sind, dass ein erheblicher Teil der Wirkung nämlich aus der Interaktion mit Spielwelt fließt und genau das war auch die beschrieben intendierte Absicht von That Dragon, Cancer. Die sind also ganz eindeutig als Spiele zu betrachten, denen ein Lets Play nicht alles wegnehmen kann. Ich gehe sicher davon aus, dass Leute sich vielleicht tatsächlich entscheiden, jetzt wo sie die Story vorgebeten bekommen haben, dass sie es nicht mehr selbst spielen brauchen, dann wäre Wikipedia eben der Inbegriff der Piraterie. Warum sollte ich ein Buch lesen wenn ich das Ende und die Plottwists bereits kenne? Pff. Sprache interessiert doch keinen, das relevante bei einem Buch ist doch bloß der Plot. Und das ist der Kern meines Arguments. Wer bereits mit der Zusammenfassung zufrieden ist, nicht einmal wenigstens das Buch oder den Film raubkopieren will, der würde das sowieso nie kaufen. (ergänzende Frage: Vielleicht sind die Verkaufszahlen auch deshalb so niedrig, weil viele Leute sich Raubkopien besorgt haben?)

    Wenn es also Lets Plays zu solchen Medien gibt, wie du sie beschreibst, dann stimme ich da auch sofort dem Problem zu, obwohl das eben dann kein Lets Play mehr ist, weil es eben kein Spiel ist, aber nicht wenn es noch um Spiele geht.

    Zitat Zitat
    Dass dir das nichts wert ist ja total schön, dann lass doch bitte alle selber entscheiden was ihnen diese Erfahrung wert ist.
    Habe es auch keinem verboten. Wenn diese Entscheidung genug Reiz ausübt, um damit als Spielerfahrung zu überzeugen, sollen sie sie auf jeden Fall unterstützen. Aber ich muss eben kein Lets Play gesehen haben, das war der Punkt, um für mich zu entscheiden, dass diese Erfahrung für mich als Spielerfahrung nicht funktioniert und ich dafür kein Geld als Spiel ausgeben möchte. Vielleicht hätte ich das ganze als Film kaufen wollen?

    Und hier sind wieder bei dem Punkt, den ich bei That Dragon, Cancer und den Verkaufszahlen angesprochen habe. Wenn ich mein Medium als Spiel vermarkte, werden die Leute Maßstäbe für ein spiel daran anlegen und entscheiden, ob das was sie als Spielerfahrung geboten bekommen hinlangt, um dafür Geld auszugeben bzw. wieviel Geld sie dafür ausgeben wollen und muss dann immer damit rechnen, dass ich vielleicht nur eine Nische anspreche, die womöglich auch nur 10k - 20k Käufer umfasst, während der Plot selbst aber womöglich deutlich mehr Leute ansprechen könnte, die das lieber mit anderem Gameplay oder womöglich sogar gar nicht rst als Spiel bevorzugt hätten. Entsprechend ein Interesse am Zuschauen aber nicht am selbst spielen da ist.

    Zitat Zitat
    Es ist weder die Rolle von dir noch von den Youtuber zu entscheiden welchen Wert ein Werk hat. Deine Art in Frage zu stellen welches Werk in welcher Form und zu welchem Preis veröffentlicht werden soll ist fehl am Platz.
    Das eine habe ich gerade geklärt. Das andere noch mal zu Erinnerung bezog sich auf den Zusammenhang zwischen Viewzahlen und Verkauszahlen. Ich habe an keiner Stelle gesagt das ein Spiel den und den Wert hat oder haben sollte, kenne keinen LPer der das getan hätte (die haben den Wert des Spiels zudem bereits anerkannt, in dem sie es gekauft haben und spielen, denn in der Regel spielen die keine Spiele mit denen sie nichts anfangen können), sondern habe darauf hingewiesen, dass es zwei Gruppen gibt die Sagen was ein spiel Wert ist. Der Entwickler/ Publisher der einen Preis festlegt und der Kunde der entscheidet, ob er diesen Preis bezahlen möchte oder nicht. (Über den ideellen Wert zu diskutieren ist deshalb an der Stelle nur müßig, allerdings fließt er bspw. bei der KAufentscheidung schon auch mit ein). Und wenn ich als Spieler eben nicht finde, dass das was mir das Spiel bietet den Preis rechtfertigt, dann werde ich es nicht kaufen.

    Zitat Zitat
    Und nochmal mir sind deine Steamspy Zahlen egal und mir ist das konkrete Beispiel dieses Spiels egal. Ich bin weiterhin uninteressiert daran zu diskutieren welchen Effekt Let's Plays auf bestimmte Spiele bei bestimmten Let's Playern haben. Mir geht es darum das die Schöfper des Werkes das letzte Wort haben, ob ihr Werk komplett kostenlos online gestellt wird. Und wenn sie sagen Nein sollte das akzeptiert werden, egal ob das nun die richtige oder falsche Entscheidung ist.
    Dann diskutieren wir aber auch aneinander vorbei. Entwickler haben das Recht bereits. Die haben nur Angst wenn sie Lets Plays untersagen oder im Nachgang löschen lassen, dass sie wie die Buhmänner dastehen, der ewige Kontrast von Recht und Gerechtigkeit. Entsprechend um ihre Position zu befestigen sagen sie nicht wir sind der Entwickler und wir haben das Recht das zu untersagen, sondern wir untersagen das weil Lets Player den nötigen Respekt vermissen lassen und Lets Plays unsere Verkaufszahlen schmälern, sprich - um es mal zuzuspiten und ich weis das hat der Blogautor so nicht getan - ein Szenario zu entwerfen wo man der Gute ist und die anderen zumindest nicht die ganz so guten.
    Entsprechend sind, auch weil der Autor sie selbst ins Rennen geworfen hat, die SteamSpy-Zahlen einerseits relevant andererseits eben wie sich Lets Plays darauf vielleicht auswirken. Wenn ich also sage ich untersage Lets Plays weil sie die Verkauszahlen schmälern, dann muss ich das belegen können und das geht eben nicht, wenn ich die Reichweitenwirkung meines Spiels mit Kaufinteresse gleichsetze. (Mein Gott es ist ein Spiel über einen krebskranken Jungen, da will natürlich jede Sau mitreden auch wenn er mit Spielen generell oder solcher Art Spielen nichts anfangen kann) Das gleiche gilt wenn ich Lets Player mit dieser Begründung in Richtung Raubkopierer rücken will.
    Man kann also diese Begründung für Unfug oder zumindest unsauber halten und deswegen auch der großen Problematisierung widersprechen, ohne den Entwicklern ihre Rechte abzusprechen, die sie auch dann noch besitzen. Und selbst wenn ich anerkenne, dass es das gute Recht der Entwickler ist, eben einfach aufgrund des Rechtsstatus Lets Plays zu untersagen, dann muss mir das trotzdem nicht gefallen. Das ist nicht meine Meinung, aber ich kann auch verstehen, warum man Entwickler dafür kritisieren würde. Ein EA bspw. hätte sicher im Nachhinein nicht mehr gewollt, dass ein LP zu SimCity gemacht wurde. Und bevor mir das jetzt einer unterstellt: das heißt nicht das Morddrohungen etc. okay sind.

    Zitat Zitat
    Ich sehe aber dass wir nicht wirklich weiterkommen. Ich bin nicht überzeugt davon das Let's Plays nur einen positiven Effekt auf die Verkaufszahlen haben, (und wenn es auch einen negativen Effekt gibt dann sind die Sorgen der Entwickler offensichtlich begründet) und ohne umfangreiche Untersuchungen die in unserem Rahmen sicher Niemand anstellen will/kann wird es schwer eindeutige Ergebnisse zubekommen. An der Diskussion welche (storybasierende) Spiele davon vielleicht profitiert haben und welche nicht und ob das dann nicht ihre eigene Schuld ist, habe ich kein Interesse.
    Dann hast du offenbar die letzten Beiträge nicht gelesen, denn über den Punkt waren wir bereits hinaus. Zudem war dazu auch meine Meinung: Den Lets Plays wegen nicht Nachweisbarkeit den Nutzen abzusprechen und im selben Atemzug einen ebenfalls nicht nachweisbaren Schaden anhängen zu wollen und den als relevanter hinzustellen, funktioniert eben nicht. Ich kann also nicht sagen es sei gerecht Lets Plays zu untersagen bzw. Lets Plays seien ungerecht auf den reinen Verdacht hin. Sie können nur sagen sie haben das Recht und Punkt und dann müssen sie die Reaktion der Zuschauer in einem gewissen rahmen aushalten.

    Zitat Zitat
    Meinen Standpunkt habe ich klar gemacht. Die Entwickler haben das letzte Wort und sollten idealerweise ihre Meinung vor der Veröffentlichung des Spiels öffentlich kundtun. Im Zweifel sollten die Let's Player aber explizit um Erlaubnis fragen und wenn sie gegen die Wünsche der Entwickler verstoßen sollten, sollte der Content halt gelöscht werden oder die Gewinne umgeleitet werden. Hoffentlich ist es in Zukunft möglich das auch entgegen der Fans der Youtuber durchzusetzen. Das war es von mir zu dem Thema.
    Ich bin gespalten, wie es idealerweise aussehen sollte. Ich denke wie gesagt nicht nur an die großen sondern auch an die kleinen Leute. Lets Plays sind halt super, weil man sie nicht aufwendig und professionell machen muss und etliche die eben wirklich dazu nutzen, um ihre Gaming-Erfahrung zu teilen. Muss man da direkt um Erlaubnis nachsuchen, wenn es nicht ausdrücklich untersagt ist und was passiert, wenn man als kleiner Hinz-Kunz mit 10 Followern seine Email als Ablage P ohne Antwort bekommt.

    Auch die Frage wenn jeder Einzelne um Erlaubnis bitten muss und das dann zu einer Einzelfallentscheidung jedes Mal wird dürfen dann nur noch Haus- und Hof-Letsplayer die unternehmenseigenen Spiel vorstellen, am besten jene, die nicht allzu kritisch sind?

    Unter der Prämisse natürlich, dass das jetzt schon ginge aber nicht getan wird, aber ich meine man sich bei manchen Sachen da dann zurecht aufregen würde.

    Geändert von KingPaddy (29.03.2016 um 21:15 Uhr)

  15. #15
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Damit hast du das Beispiel schon selbst disqualifiziert. Das ist kein Spiel sondern ein Film mit Totmannschalter oder ein Art Ebook. Der Interaktionsgrad ist damit genauso groß wie in der Navigation einer DvD die Kapitelauswahl zu bedienen. Was jetzt so herablassend klingt, ist so nicht gemeint. Es handelt sich um ein anderes Medium für das dann ein entsprechend anderes Schutzsystem gelten müsste.
    Da du anscheinend keine Problematik in deiner Einteilung in schützenswerte Spiele und nicht schützenwerte Spiele siehst, sehe keinen Grund darin die Diskussion mit dir weiterzuführen.

    Um das nur kurz auszubauen, selbst wenn ich sage ok Kinetic Novels sind keine Spiele, was ist dann mit Visual Novels. Das ist genau dasselbe nur das du zwischendrin mehrere Entscheidungen triffst und die Geschichte andere Verläufe und Enden hat. Es ist offensichtlich interaktiv, aber lässt sich genauso lückenlos in Videos abbilden. Ist das jetzt ein Spiel und damit nicht mehr schützenswert? Was ist so anders wenn ich das "umblättern"/weiterklicken in das gehen zu einem anderen Ort umwandele wie bei den "Walking Simulators"? Und ist das dann schützenswert? Vielleicht solltest du dich generell fragen weshalb unterschiedliche Formen eine Geschichte zu erzählen unterschiedlich schützenswert sind.

    Geändert von Kayano (29.03.2016 um 22:48 Uhr)

  16. #16
    Zitat Zitat
    Da du anscheinend keine Problematik in deiner Einteilung in schützenswerte Spiele und nicht schützenwerte Spiele siehst, sehe keinen Grund darin die Diskussion mit dir weiterzuführen.
    Da ich eine solche Enteilung nicht vornehme, erkenne ich auch keine Problematik ^^ Es waren zwei Aussagen. Die Eine ich sehe nicht den Bedarf Spiele vor Lets Plays zu schützen, weil ich die Ansicht vertrete - warum ist in den Postings nachzulesen - das Lets Plays den Verkaufszahlen nicht in relevantem Umfang schaden und ich das Raubkopierargument für schwammig halten, weil ein Video für mich kein adäquater Spielersatz ist.

    Die zweite Aussage betraf das von dir eingebrachte "Spiel". Ich habe dargelegt warum ich es nicht als spiel klassifizieren würde, man entsprechend von einem anderen Medium und nicht nur einem Genre sprechen muss, entsprechend dieses Medium anders zu schützen wäre als ein Spiel, sprich hier ein Schutz wie bei einem Film oder einem Buch anzuwenden ist. Ich sprach also keinem Medium seinen Urheberrechtsschutz ab, bin aber der Ansicht das man Spiele da im Hinblick auf Lets Plays als Wiedergabe des vermeintlich ganzen Inhalts anders betrachten muss.

    Zitat Zitat
    Um das nur kurz auszubauen, selbst wenn ich sage ok Kinetic Novels sind keine Spiele, was ist dann mit Visual Novels. Das ist genau dasselbe nur das du zwischendrin mehrere Entscheidungen triffst und die Geschichte andere Verläufe und Enden hat. Es ist offensichtlich interaktiv, aber lässt sich genauso lückenlos in Videos abbilden.
    Ich zitiere mich schamlos selbst:
    Zitat Zitat
    Beim Spiel ist das ebenso. Wenn ein Teil der Erfahrung die Interaktivität und damit verbunden die Multiperspektivität ist, dann kann ein LEts Play das nicht transportieren. Ich bin auf den Blickwinkel festgelegt den mir der Lets Player vorgibt, ich kann das Spiel nicht selbst bedienen, nicht selbst steuern, mir fehlt diese das Spiel ausmachende interaktive Erfahrung, deshalb lohnt es entsprechend bei einem Spiel
    Das ist das, was ich mit dem Fußballbeispiel hatte es ist jeweils etwas anderes wenn ich es mir nur im Fernsehen anschaue, die Atmosphäre des Stadions habe oder aber selbst auf dem Feld stehe, obwohl es um ein und dieselbe Sache geht. Das Video kann mir die komplette Story zeigen, aber sie selbst zu erleben, kann es mir nicht geben. Deshalb entscheiden sich doch Leute dazu ihre Geschichte als Spiele zu veröffentlichen, weil es eben diese Qualität ist, die einem Spieler einen ganz anderen Blickwinkel auf die Story gibt. Ryan Greene hätte auch einen Film machen oder ein Buch schreiben können, aber ich denke als Entwickler wusste er ganz genau, welche Möglichkeiten des Erzählens bzw. des Erlebens für den Konsumenten ein spiel im Gegensatz zu diesen passiven Formen bietet.

    Ich habe das Gefühl das hier viele gerade diese kleinen Nischentitel und die Enthusiasten dahinter schützen wollen, dass sie es nötig haben unter Welpenschutz genommen zu werden, aber ich glaube ihr unterschätzt die enorme Wirkung und Faszination die diese Spiele ausüben und die kein Lets Play aufheben kann. Wenn ihr das Ende von Deponia 3 kennt (Adventures sind generell auch sehr linear) weis hoffentlich was ich meine. Das Spiel hat keine 1st Person, keine wunderschönen fotorealistischen Landschaften aber wir fiebern mit dem Protagonisten den wir die ganze zeit gesteuert haben trotzdem enorm mit, auch wenn er ein Kotzbrocken ist. Wir haben soviel Zeit mit ihm verbracht und am Ende müssen wir mit einem Klick, der einfachsten aller Interaktionen sein Schicksal besiegeln. Ich kann mir das in einem LP ansehen, dass aber noch einmal selbst tun zu müssen, dass ist noch einmal was anderes. Das ist ein Gefühl das transportiert kein noch so gut gemachtes Video wo ich nur der Zuschauer bin. Ihr wollt sie schützen, aber ihr unterschätzt sie damit auch.

    Zitat Zitat
    Vielleicht solltest du dich generell fragen weshalb unterschiedliche Formen eine Geschichte zu erzählen unterschiedlich schützenswert sind.
    Warum sollte ich mich so einen Unsinn fragen? Schützenswert sind sie alle unabhängig vom Medium die Frage ist nur wie sie sinnvoll zu schützen sind und wovon sie bedroht werden.

  17. #17
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Hat hier auch keiner behauptet. Ich denke das war sogar einer der Punkte wo wir uns hier einig waren.
    Dann sollte es ja auch kein Problem sein wenn die Entwickler das Let's Play von Youtube nehmen. Offensichtlich ist es aber ein Problem weil die Fans der Youtuber Sturm laufen.


    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Gerade weil es diesen Unterschied gibt, muss aber darüber gesprochen werden statt eben zu sagen, storygetriebene Spiele solle, dürfe man nicht spielen. Ich hab jetzt für belastbare Zahlen nochmal SteamSpy angeworfen. The Vanishing hat über 300k Owner, Gone Home sogar über 600k und das waren beides Spiele die lets playt worden sind zum Vergleich gibt es für Stardew Valley im Moment auch nur 700k owner genauso viel Deponia. To the Moon ist sogar ein ziemlicher Erfolg mit 1 Million registrierten Exemplaren bei Steam.

    Das sieht für mich eben nicht aus wie Lets Plays zerstören grundsätzlich das Interesse an einem Spiel. That Dragon, Cancer muss sich eben vielleicht die Frage gefallen lassen, ob das Preis-Leistungs-Verhältnis die Leute halt nicht überzeugt hat. Einzubeziehen ist nämlich immer noch, Lets Play hin oder her, wenn mich das Spiel als Spiel nicht überzeugt, dann werde ich es nicht kaufen. Und das ist das, was ich angesprochen habe: Die Leute sind vielleicht eher bereit diese Erfahrung als Zuschauer passiv zu konsumieren.

    Wenn in dem Blog drinsteht, dass sie es als interaktive Erfahrung intendiert haben, die Leute aber offenbar kein Interesse an dieser interaktiven Erfahrung an der Stelle haben, dann ist das vielleicht immer noch eine tolle Geschichte aber sie findet dann womöglich eben im falschen Medium statt, für das die Leute vielleicht kein Geld ausgeben wollen, was vielleicht als Animationsfilm oder wenn sie selbst ein Gameplay-Video monetarisiert hätten besser funktioniert hätte.

    Das Leute bereit sind aber trotzdem Geld für solche Spiele auszugeben zeigen eben Ethan Carter und Co. nur muss das eben auch zünden. Es muss als Selbstspielerfahrung überzeugen, sonst läufts eben nicht oder nicht zuviel kosten (und was Spiele wert sind und was die Leute dafür bereit sind zu bezahlen ist sowieso ne ganz alte Debatte was Medien angeht)

    Um auf das Gedankenexperiment von Tako zurückzukommen (Also zwei sequenzen und dazwischen eine Entscheidung). Selbst wenn ich für dieses "Spiel" kein Lets Play hätte, dass ich mir anschauen kann, dann hätte ich es, wenn ich durch ein Review gewusst hätte, dass das alles ist, das Spiel weder gekauft noch für wert befunden, es mir extra in der Pirate Bay herunterzuladen. Das ist eben der Punkt wo ich sage, dass diese etwas verschwurbelte Piracy-Argument seine Berechtigung hat: Das Spiel interessiert mich für mich selbst eigentlich nicht die Bohne ich würde es sonst ignorieren (und vielleicht tun die Leute das auch auf dem Kanal) aber gut mit Commentary kann man sich da ja mal anschauen.
    Du das Gedankenexperiment musst du nicht wagen. Da oben ist ein extremeres Beispiel von Mir verlinkt. Planetarian ist wenn man so will bloß eine lange Sequenz ohne eine einzige Entscheidung zwischendurch. Ein Buch in dem man per Klick die Seiten umblättert wenn man so will. Nennt sich Kinetic Novel und weißt du was, das Game habe ich mir trotzdem gekauft. Dass dir das nichts wert ist ja total schön, dann lass doch bitte alle selber entscheiden was ihnen diese Erfahrung wert ist. Die Entscheidung muss aber nicht getroffen werden, wenn man das Werk auch umsonst komplett schauen kann. Ich hätte mir das Geld auch sparen können und die 4h auf Youtube schauen können, ohne das der Let’s Player etwas gemacht hätte außer für mich die „Seite“ umzublättern. Und auch diese Spiele haben ein Recht darauf zu existieren und so viele Käufer zu finden wie sich Interessierte finden, ohne das die komplette Erfahrung umsonst in Netz gestellt wird.

    Es ist weder die Rolle von dir noch von den Youtuber zu entscheiden welchen Wert ein Werk hat. Deine Art in Frage zu stellen welches Werk in welcher Form und zu welchem Preis veröffentlicht werden soll ist fehl am Platz. Und weißt du was wenn die Let's Player das Ding nicht in kompletter Länge online stellen würden, dann würden die Dinger so oft oder wenig verkauft werden, wie sie das halt werden. (Abgesehen von Raubkopien...) Ohne Diskussion. Aber es sollte die Entscheidung der Entwickler sein, ob sie diese Form der "Werbung" denn wollen oder nicht. Das Ding sollte nicht erst in kompletter Länge online gestellt werden, und dann müssen die Entwickler hinterher laufen und fürchten von den Let's Play Anhängern gelyncht zu werden.

    Und nochmal mir sind deine Steamspy Zahlen egal und mir ist das konkrete Beispiel dieses Spiels egal. Ich bin weiterhin uninteressiert daran zu diskutieren welchen Effekt Let's Plays auf bestimmte Spiele bei bestimmten Let's Playern haben. Mir geht es darum das die Schöfper des Werkes das letzte Wort haben, ob ihr Werk komplett kostenlos online gestellt wird. Und wenn sie sagen Nein sollte das akzeptiert werden, egal ob das nun die richtige oder falsche Entscheidung ist.

    Ich sehe aber dass wir nicht wirklich weiterkommen. Ich bin nicht überzeugt davon das Let's Plays nur einen positiven Effekt auf die Verkaufszahlen haben, (und wenn es auch einen negativen Effekt gibt dann sind die Sorgen der Entwickler offensichtlich begründet) und ohne umfangreiche Untersuchungen die in unserem Rahmen sicher Niemand anstellen will/kann wird es schwer eindeutige Ergebnisse zubekommen. An der Diskussion welche (storybasierende) Spiele davon vielleicht profitiert haben und welche nicht und ob das dann nicht ihre eigene Schuld ist, habe ich kein Interesse.
    Meinen Standpunkt habe ich klar gemacht. Die Entwickler haben das letzte Wort und sollten idealerweise ihre Meinung vor der Veröffentlichung des Spiels öffentlich kundtun. Im Zweifel sollten die Let's Player aber explizit um Erlaubnis fragen und wenn sie gegen die Wünsche der Entwickler verstoßen sollten, sollte der Content halt gelöscht werden oder die Gewinne umgeleitet werden. Hoffentlich ist es in Zukunft möglich das auch entgegen der Fans der Youtuber durchzusetzen. Das war es von mir zu dem Thema.


    @Sabaku
    Die Nutzung von Material aus den Spielen für Review und Preview, stellt ja niemand in Frage. Natürlich sollte man Material verwenden dürfen um Test zu machen und potenzielle Käufer aufzuklären. Ich hätte auch kein Problem damit wenn Let's Player ungekürzt das erste Drittel des Spiels oder so online stellen. Aber Let's Plays über die komplette Länge sehe ich eben kritischer. Davon abgesehen sehen ich die Let's Player auch nicht in Gefahr oder bedroht. Diese Unterhaltungsform hat unter Beweis gestellt das sie für viele Spiele eine gute Werbung darstellt und viele Entwickler haben Interesse daran das ihre Games Let's Played werden, von daher wird diese Unterhaltungsform nicht untergehen auch wenn Spiele mit Fokus auf die Story die Nutzung untersagen.


    EDIT:
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Das bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass die Entwickler die Entscheidung übernehmen müssen, und vorzugsweise nicht erst, nachdem jemand eine Menge Arbeit und Zeit in sein LP gesetzt hat. Das würde ein komplettes Medium außer Kraft setzen. Denn Youtube & Co. möchte ich diese Entscheidung ganz bestimmt nicht überlassen, und bei irgendjemandem muss die Verantwortung liegen.
    Ja ich stimme zu das ist wünschenswert und sollte sich durchsetzen. Ich stelle mich da aber im Zweifel auf die Seite der Entwickler. Wenn der nicht vohrer kommunziert was er will, muss der Youtuber vorher nachfragen und nicht erst Stunden an Arbeit mit fremden Materal versenken, ohne zu wissen was der will.

    So das wars aber wirklich von mir. Ich habe keinen wirklichen Spass an hitzigen Diskussionen. ^^

    Geändert von Kayano (29.03.2016 um 19:44 Uhr)

  18. #18
    Ich muss ehrlich zugeben, dass ich privat so gut wie gar keine Games zocke.
    Viele Spiele zocke ich nur kurz an und rühre sie dann lange nicht mehr an.

    Außer Heroes Of The Storm zocke ich nichts mehr privat, sondern nur meine Let's Play Projekte.

    Von ein paar meiner Zuschauer weiß ich, dass ihnen meistens egal ist, was ich spiele.
    Sie mögen einfach meine Art und meine Stimme.

    Nach Tomb Raider und Banjo-Tooie werde ich das "neue" Ratchet & Clank und Uncharted 4 spielen.

    Ich weiß noch genau, dass ich durch das Let's Play von Lego Jurassic World etwa 120 neue Abonnenten bekommen habe. Vor allem weil ich das Spiel vier Tage vor Release bekommen habe und der erste war, der das Spiel let's played hat.

    Freunde von mir schauen meine Videos, auch ohne Abonnent zu sein.

    Mir macht es großen Spaß und ich hoffe, dass man das in meinen Videos merkt.

    Durch YouTube habe ich viele Leute kennengelernt, die das selbe Hobby haben.
    Nicht unbedingt im Gaming-Bereich.

    Aktuell habe ich 331 Abonnenten und etwa 52.000 Aufrufe. Meinen Kanal habe ich am 01.09.14 gestartet.

    Beworben habe ich meinen Kanal z. B. kaum.
    Anfangs über Facebook in Gaming-Gruppen, jetzt gar nicht mehr.

    Ich spiele meistens Games, auf die ich persönlich Lust habe.

    Etwas Taschengeld verdiene ich durch meine Videos und durch Affiliate-Links.
    YouTube ist mein Hobby und das soll es auch bleiben. Ich habe viel Spaß in der Produktion meiner Videos.

  19. #19
    Zitat Zitat von ViddyLP Beitrag anzeigen
    Ich habe viel Spaß in der Produktion meiner Videos.
    Das ist gut udn richtig und genau deswegen soll man sowas auch machen.
    Aber ich stelle dir als Lets Player mal die 1-Millionen-Euro-Frage: würdest du persönlich That Dragon, Cancer letsplayen, wenn einer deiner Zuschauer dich darum bitten würde?

  20. #20
    Zitat Zitat
    Edit: in dem Beispiel SOLLTE es aber um Monetarisierung gehen. Denn von Zuschauersicht aus wird der Vergleich zu Fernsehen und anderen Formaten viel zu häufig gezogen, ohne die (versteckten) Gebühren zu berücksichtigen, mit denen diese Formate rechtlich möglich gemacht werden.
    Wer als Zuschauer sagt, dass er nunmal keine Lust hätte, selbst zu spielen, redet sich damit nicht aus der Pflicht heraus, für den Content bezahlen zu müssen.
    Da ich das Beispiel für das Konsumverhalten gebraucht habe, nein, zumindest nicht was mein Argument dabei anging.

    Zitat Zitat
    Mein Hauptargument (und das von u.a. auch dem That Dragon, Cancer Entwickler) ist, dass es nicht unserem üblichen und überall sonst so praktizierten Verständnis von Urheberrecht entspricht, wenn jemand mit deinem Content Geld verdient und dir davon nichts abgibt bzw. keine explizite Abmachung mit dir darüber hat.
    Das ist eine andere Sache. Wenn ich eine Kopie von einem Spiel mache, das einem Freund gebe und kein Geld dafür verlange, entspricht es meinem Verständnis, dass das eine Raubkopie ist, obwohl ich damit kein Geld verdient habe. Das gleiche, wenn ich ein Werk entgeltfrei im Internet anbiete, sprich ich Scans von einem Buch mache und das jedermann zur Verfügung stelle.

    Das was hier eingeworfen worden ist war nämlich allgemeiner. Das YTer mit dem Content sogar noch Geld verdienen war zusammen mit ihrer herablassenden, respektlosen Haltung ja nur die Spitze des Eisberges. Wenn ich aber von Piracy-ähnlichen Verhaltensweisen spreche, meine ich noch andere Sachen mit und darum ging es ja die letzten Seiten. Es klang für mich nämlich nicht so, dass es okay wäre, wenn LPer xy für seine Lets Plays kein Geld mehr nehmen würde, da er den Inhalt des Spiels ja angeblich trotzdem zur Verfügung stellt, eben im Sinne der Piracy eine Raubkopie anfertigt. Und genau dagegen richtet sich meine Argumentation.

    Wobei, bevor es mir vorgeworfen wird, selbst wenn es vom YTer nicht monetarisiert wird, verdient natürlich auch YouTube über die Werbung trotzdem dran, aber das wären dann weitergehende Fragen zur Monetarisierung und bleibt trotzdem bei der Frage stehen, ob das Lets Play Video als solches eine Raubkopie darstellt udn erst wenn das festgestellt worden ist zu ermitteln ist, ob sich YT weil es dafür eine Plattform bietet, mitschuldig ist.

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