Zitat von KingPaddy
Das hier ist eben die Milchmädchenrechnung, die ich in meinen letzten Beiträgen kritisiert habe. Es wird das mediale Interesse an Lets Play Videos mit Interesse an dem Spiel gleichgesetzt und das dann in Relation zu den Steam-Sales gebracht und gemutmaßt, weil die Leute das Spiel gesehen haben, kaufen sie halt nicht mehr, obwohl das Interesse sich das anzuschauen groß gewesen ist. Wie gesagt die Mutmaßung kann man haben, weil so eine Argumentation bei der Art von Spiel logisch erscheint. Aber ich habe schon in den vergangenen Posts immer wieder zu zeigen versucht, dass das Spiele sind, die eine Nischenklientel von vornherein nur ansprechen. Viele der dortigen Zuschauer sind da, weil es zum aktuellen Programm des Lets Players einerseits gehört. Diejenigen, die sich andererseits auch für dieses Spiel als Gegenstand interessiert haben, sind eben auch nicht alles potenzielle Käufer. Die finden die Story wie gesagt vielleicht berührend und ansprechend, aber würden das Ganze entweder nicht als Spiel spielen oder Geld dafür ausgeben wollen. Wenn man realistisch ist, sollte man davon ausgehen, dass nur ein Bruchteil der Zuschauer also überhaupt potenzielle Käufer darstellen.
Der Beitrag ist auch sehr emotional, einfach weil dieses Spiel eine persönliche Geschichte ist in die unglaublich viel reininvestiert wurde, aber wenn man nüchtern drauf schaut ist es eben ein Spiel mit minimaler SPielzeit und das dann noch zu einem im Vergleich stolzen Preis. Also selbst ein Enthusiast, wie ich, überlegt sich das zweimal (unabhängig davon ob er es kennt oder nicht) und ich will gar nicht die Diskussion starten, ob das Spiel das Wert ist oder nicht.
Dazu mag noch gekommen sein, dass ja das Ehepaar bei den Streams mit dabei war und viel Feedback bekommen und den Austausch der Leute mitbekommen hat, die die Geschichte so bewegt hat und eben auch deshalb vielleicht den Eindruck bekommen hat, dass die Leute weil sie so ergriffen sind ja zu unseren Käufer nativ hätten gehören müssen und das ist eben auch nicht so. Die Leute wissen vorher nicht, ob die Geschichte was für sie ist. Das Spiel als Leidensgeschichte eines Jungen mit Krebs zu verkaufen war nämlich genau das, was mich bis zur der sehr emphatischen Review der GameStar sogar abgeschreckt hat das Spiel zu kaufen. Die Leute sind also spontan beim Anschauen von der Präsentation ergriffen, sagt aber leider eben nichts darüber, ob das Spiel im Vornherein oder Nachhinein wenn die Tränen erstmal getrocknet sind das Geld eben wert gewesen wäre.
Also wenn wir beim Auslöser-Beispiel schlussendlich bleiben, muss ich ganz klar feststellen, dass die Leute die Reichweite ihres Spiels aus den genannten Gründen überschätzt haben und jetzt wegen dieser Disparität erstaunt sind.
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