Der Zuschauer selbst bezahlt ja sowieso gar nichts. Würden Lets Plays Geld kosten wäre das Format ganz schnell tot, weil dann doch das Argument wieder greift, warum soll ich jemandem beim Spielen zuschauen und dafür auch noch Geld bezahlen? Das ist eben schnelle Unterhaltung für zwischendurch. Und die Fans die vielleicht spenden würden, tun das dann gerade für den Lets Player selbst und nicht unbedingt für die Lizenzen. Generell sollte man vielleicht schauen, dass YouTube eigentlich der Hauptprofiteur ist und man die LPs da ein stück weit aus der Verantwortung rücken kann/ muss.
Wenn wir bei der Metapher bleiben ist es so das der LPer seine Zuschauer ins Restaurant einlädt und ihnen etwas von seinem Essen abgibt, der Besitzer aber pissed ist, weil er er ja theoretisch hätte mit jedem der da mitisst ein Geschäft machen können. Ein Großteil der Leute wäre aber vermutlich gar nicht erst in Restaurant gegangen, wenn der LPer sie nicht eingeladen hätte, entsprechend regt sich der Besitzer über ungelegte Eier auf.
Wenn wir jetzt der Werbeeffekt-Theorie folgen dann fanden einige das Essen so schmackhaft, dass sie vielleicht wiederkommen oder direkt dabei noch was bestellen.
Wenn wir der Piracy-Theorie folgen dann sind die Leute von dem, was der LPer ihnen abgegeben hat so gesättigt das sie in Zukunft nichts mehr essen brauchen.
Meine These wäre das die Leute sich halt gerne einladen lassen, um es auszuprobieren, wenn sie die Erfahrung mitnehmen können, aber ansonsten nach wie vor inidsches Essen im Laden um die Ecke bevorzugen.
Rückübersetzt: x Menschen schauen ein Lets Play und kaufen danach kein Spiel, dann sind nur die y Menschen die das Spiel gekauft oder raubkopiert hätten, wenn es kein Lets Play gegeben hätte, potenzielle Käufer, die man verloren hat. Die muss man verrechnen mit den Leuten, die ohne das Lets Play das Spiel nicht gekauft hätten, es aber so getan haben. Wenn sich das ausgleicht ist alles supi. Wenn es positiv ausschlägt ist auch alles supi und wenn es dann negativ ausschlägt kann man schauen, ab wann daraus ein Problem wird, dass ggf. unpopuläre Maßnahmen rechtfertigt. Und jetzt können wir halt nur unterstellen ob die Käufer oder Nichtkäufergruppe überwiegt und das können wir nicht. Und ich denke selbst wenn man mit Umfragen arbeitet, wird man so bald keine generell belastbaren Zahlen rauskriegen, weil die eben bei den verschiedenen Spielen divergieren könnten.
Im Endeffekt legen die Unternehmen damit willkürlich fest, wie sie die Auswirkung von Lets Plays auf ihre Geschäfte begreifen und handeln dementsprechend bzw. handeln eben nicht.
Ergänzung zur Metapher:
Halt, nein. Wenn wir YouTube mit reinnehmen müssen wir die Ausgangssituation umstellen. Sagen wir das Essen zu dem der Lets Player einlädt hat er bei einem Restaurant eingekauft, bezahlt von Geld das der Vermieter einer Mehrzweckhalle ihm gegeben hat, dafür dass er zusammen mit seinen eingeladenen Zuschauern in dieser Mehrzweckhalle kostenlos das Essen essen darf und diese Mehrzweckhalle ist tapeziert mit Werbeplakaten, für die der Mehrzweckhallenbetreiber das Geld kassiert. Und jetzt überlegt mal wer hier mit fremder Läden Essen eigentlich Gewinn macht![]()