TrueMG möchte auch etwas zur Diskussion beitragen, traut sich aber nicht, ins Forum zu kommen. Deswegen verlinke ich mal seinen - anscheinend mit ein paar Zornesfalten auf der Stirn geschriebenen - Blog-Eintrag. Eines vorweg, damit wir uns nicht missverstehen: Ich hab den Thread nicht wegen dir aufgemacht, denn ich kenne deine Meinung zu meinen Spielen gar nicht, abseits von dem, was einige hier im Forum mal gesagt haben. Ich kenne nur deine Reviews zu Charon 2 und Force vom Blog, die ich allerdings ziemlich schlecht finde. Man merkt, dass du sorata und MajinSonic einfach nicht magst.

Aber nun zum Diskussionsbeitrag. Zunächst wendet TrueMG zwei wohlbekannte Tricks an, die den Zweck haben, nicht die eigene Position zu stärken, sondern die andere zu schwächen. Eine Ansicht wird extremistisch-übertrieben dargestellt, um sie lächerlich erscheinen zu lassen. Außerdem darf auch das Ad-Hominem-Argument nicht fehlen. Ich wäre quasi ein Nestbeschmutzer (so drück ich das aus), für den die anderen Makerentwickler alle - und zwar ohne Ausnahme - keine Ahnung vom Game Design haben. Nein, ich hab sogar in diesem Thread gesagt, dass jeder von uns Game-Design-Kenntnisse besitzt. Das Einzige, was ich infrage gestellt hab, ist, dass jemand sagen kann, was hundertprozentig richtig oder falsch ist. Und das man eben auch nicht so auftreten sollte, als würde man indirekt sagen: Ich weiß es besser als du, ohne sagen zu können warum.

Wie TrueMG richtig erkannt hat, interessiert mich vor allem, wie viel Spaß das Spiel den Spielern gemacht hat - was hat ihnen gefallen und was nicht? Mir ist zwar nicht ganz klar, inwieweit jemand dabei argumentieren müsste (ich glaube den Spielern, dass ihnen etwas gefallen/nicht gefallen hat), aber ich verbiete es auch niemandem. Etwas anmaßend finde ich nur, wenn jemand sagt, das Spiel wäre schlecht designed und hinter der Aussage steckt in Wirklichkeit gar nichts, außer dass der Kritiker für seine Leser professioneller/überzeugender klingen möchte.

TrueMG meint, einen Widerspruch zu erkennen. Ich würde der Community einerseits absprechen, Ahnung vom Game Design zu haben, und ihnen andererseits zutrauen, sinnvolle Entscheidungen (bzgl. des Gameplays und Storytellings, nehme ich an) zu treffen. Zur Ahnung hab ich ja schon oben etwas gesagt. Ich traue den Entwicklern hier zu, unterhaltsame Spiele zu entwickeln. Trotzdem weiß ich aber, dass die Spiele ihre Grenzen haben, das hab ich hier ja schon ausgeführt. TrueMG unterschlägt nämlich, dass die grandiosen Indie-Titel, von denen er spricht, natürlich Seltenheitswert haben. Es gibt sicher einige äußerst talentierte Indie-Entwickler, aber auf ein herausragendes Spiel kommen trotzdem 999 mittelmäßige.

TrueMG sagt: "Wenn jemand in der Lage ist zu argumentieren, weshalb das Design schlecht ist und vielleicht sogar noch eine bessere Alternative nennt, dann lerne ich etwas hinzu." Das ist im Grunde genommen richtig. Bist du denn dazu in der Lage? Deine Reviews zu Charon 2 und Force lassen mich daran etwas zweifeln. Ich finde, dass du schon auf menschlicher Ebene einige Defizite hast, an denen du arbeiten solltest. Das kann man nämlich auch lernen - mit anderen Menschen vernünftig umzugehen.

Abschließend sagt TrueMG, dass meine Einstellung (die eigentlich nur von mir vertreten wird) offenbar für unsere Community wie ein unüberwindbares Hindernis ist, das alle Entwickler davon abhält, sich weiterzuentwickeln (so drück ich das aus). "Toxisch" und "dekonstruktiv" nennt er die Einstellung. Aber mal ganz ernsthaft, der ganze letzte Absatz funktioniert nicht. In allen Diskussionen wird Argumenten widersprochen und jede Seite behauptet von sich, die einzigen richtigen Argumente zu haben. So wird schon seit Anbeginn aller Zeiten diskutiert. Es gibt keine neutrale Instanz, die beurteilen kann, ob ein Argument stimmt oder nicht. Ein neutraler Zuhörer kann höchstens entscheiden, ob er dem Argument glaubt oder nicht. Du weißt ganz genau, dass wir nicht in einer rosaroten Ponyhofwelt leben, in der alle Menschen von einem sinnvollen Argument (wer auch immer sagen kann, welches eines ist) überzeugt werden. Jeder Mensch glaubt nur, was er glauben will, und du bist keine Ausnahme.