Mal unabhängig von Begrifflichkeiten muss man schauen, welche Veränderungen überhaupt sinnvoll sind.

Man kann die Geschichte verändern, die Figuren in eine alternative Welt setzen, die ganze Geschichte neu (und anders) erzählen, sich eine Fortsetzung ausdenken usw. - das kennt man ja von Fanfictions. Da lohnt es sich aber schon eher, ein ganz neues Projekt anzufangen. Kleine Veränderungen der Geschichte sind nicht wirklich relevant. Ich glaube nicht, dass jemand deswegen das Spiel nochmal spielen würde.

Das gilt erst recht für grafische oder musikalische Veränderungen. Der Mehrwert ist gering.

Schließlich könnte man noch das Gameplay verändern. Was wäre sinnvoll? Solche trivialen Veränderungen wie den Schwierigkeitsgrad manipulieren klammere ich mal aus. Ich kenne das von RTS, dass man neue Einheiten hinzufügt. Bei einem Rollenspiel bringt das aber nicht so viel. Neue Gegenstände und Ausrüstung ändern das Spielgefühl auch nicht. Da müsste man schon das ganze System umstellen, aber ob sich der Aufwand lohnt? Da wäre man glaube ich besser beraten, lieber ein eigenes Spiel zu machen. Neue Gebiete gehen bei einem Open-World-Spiel immer, in einem linearen Rollenspiel können sie aber schnell aufgesetzt und überflüssig wirken. Die Verbindung zur Handlung fehlt ja meistens, sie wären nichts weiter als ein optionaler Bonusort.

Für eine Erweiterung (oder Fortsetzung) des Spieles braucht man gar nicht das Original. Auch hier wäre es praktischer, ein neues Projekt anzufangen, da sich die Spieler wohl hauptsächlich für das Neue interessieren würden.

Wie gesagt, wenn man über Mods u. ä. nachdenkt, sollte an erster Stelle die Frage stehen, ob es sich überhaupt lohnt. Wie viele Spieler würden ein Spiel mit Mod nochmal spielen? Falls jemand das Spiel noch nicht kennt, wäre es gegenüber dem Originalentwickler etwas unfair, wenn man denjenigen die gemoddete Version anbietet. Deswegen sollte man davon ausgehen, dass die gemoddete Version nur für die gedacht ist, die das Original schon kennen.