Das ist, zumindest habe ich das Gefühl, etwas, das die meisten Spieler im Westen anders sehen. Das langsame Tempo der Spiele wird ja in der Regel als negativ aufgefasst und kontrastierend zu den Stärken des Spiels genannt im Sinne von „es lohnt sich
trotzdem“. Nein, es lohnt sich
gerade auch deshalb, denke ich mir da immer. Ich habe das als gewisse „Wohlfühl-Sphäre“ sehr gerne. In Anme und Manga, ja, auch in Literatur ist sowas gang und gebe. Gibt im Japanischen eine eigene Bezeichnung dafür: 癒し系 (iyashi-kei) – „beruhigende“, „entspannende“ oder „heilende“ Werke, deren Geschichten weitestgehend auf Konflikte verzichten, die hingabevoll die Schönheit der Welt in Szene setzen und die kleinen Dinge im Alltag zelebrieren. (Oft kommen auch starke Elemente von
mono no aware dazu, aber das ist ein anderes Thema.) Das trifft natürlich auf die Trails-Spiele in diesem Ausmaß nicht zu (dafür gibt’s die Boku-no-Natsuyasumi-Spiele, mehr dazu
hier und
hier), aber der Schwerpunkt liegt definitiv bewusst nicht auf einer temporeichen Erzählweise, sondern einer langsamen, detaillierten, organischen Einführung in die Spielwelt und Charaktere.
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