Hier wird nicht geterrort
Das viele vermeintlich "neuen und kreativen Ideen" unterbewusst von einer bereits bestehenden Quelle herrühren, hat ja auch keiner bestritten. Aber dieses unterbewusste Vermischen vieler verschiedenen Erfahrungen und Aspekte führt häufig erst dazu, dass eine Geschichte ähnlich einer anderen ist, aber doch wieder meilenweit davon weg. Man arbeitet in seinem eigenen Kopf kreativ mit Bausteinen und dadurch das wir in vielem oft gar nicht den Zusammenhang zu etwas bereits bestehendem sehen, betrachten wir es aus einem anderen Winkel.
Nehme ich mir jetzt vor, irgendwas "Silent Hill Mäßiges" zu machen und entferne mich nicht weit genug von diesem hochtrabenden Vorgänger, wird daraus ein Silent Hill-Klon (von denen es Jesus-Maria-und-Josef schon genug schlecht gemachte gibt), in denen (und da wette ich drauf) irgendwas mit Zwischenwelten, rostigen Inneneinrichtungen, gesichtlose Fleischbrockenmonstern, schuldzerfressenen Protagonisten oder ferngesteuerten Rollstühlen vorkommt.
Und was Elfen und Zwerge als altbewährte Rassen angeht - Gott, wie ich die Dinger hasse. Natürlich kann man neue Fantasyrassen erfinden, wenn man sich nicht total bescheuert anstellt. Viele machen dass ja als kleine Fingerübung zwischendurch. Vermisch ein Tier mit einem Menschen, such dir ein Kryptozoologie-Lexikon im Internet, hol dir den Namen eines Geschöpfs das ungefähr dem Grundaufbau deiner Skizze entspricht, mach ne lustige Endung dran die nicht länger als drei Buchstaben ist, kein z y und x enthält und du hast deine langohrige, im Wald lebende Hasenhybridrasse die sich berufen fühlt mit der Natur im Einklang zu stehen.
(was Fantasievolle, nicht schon totgekaute Märchengestalten angeht, empfehle ich übrigens mal ein wenig in Walter Moers Büchern zu stöbern. Wenn ich einen Fantasyautor als Beispiel eines wirklich kreativen Kopfes benennen müsste, dann wäre das wohl spontan er.)