Mir geht es durchaus um Titten, um einmal den hochsprachlichen Vorhang beiseite zu ziehen. Nun sind sämtliche Protagonisten unserer Spiele nur Pixelhaufen, richtig explizit ist da gar nichts. Aber da unser Hirn in der Lage ist, selbst lose Andeutungen menschlicher Formen (z. Bsp. Strichmännchen) automatisch zu übersetzen, indem es das Fehlende teilweise füllt, hat man das Kopfkino schon durch grundlegende neuronale Prozesse bei Makerspielen mit im Boot. Je nach grafischer Vorlage fülle ich anders. Überwiegt der kinderherzliche Stil mit den richtig übertriebenen Anime-Baby-Proportionen, empfinde ich sexuelle Andeutungen unpassend. Je mehr sich die Grafik verwestlicht, desto weniger fremd erscheinen mir erotische Bezüge.
Und Erotik dekliniere ich weiblich. Reiz, Anmut, Sex, neckischer Blick unter zerzaustem Haar, mal krallend, mal hingebend. Das knipst sich intuitiv an, wenn in einem Spiel ein Paar im Hotelzimmer verschwindet. Ich brauche dazu keine Pornoszenen, schon gar nicht mit der Makertechnik. Das ist zugleich meine Grunderwartung an erotische Szenen an der ich bei allen interpetatorischen Freiräumen und Tageslaunen das Dargebotene messe. Ein Mann, ein grober Klotz mit kantigen Zügen, der bitte Bären mit bloßen Händen zu erwürgen hat, notfalls halt Hamster, ein Mann also passt da als erotisches Subjekt so gut rein wie ein haariger Fußabdruck in die Sahnetorte. Daran kann ich mich nur in der Form als verfremdendes Kunstmittel ergötzen, wenn etwa jemand mit dem Kontrast aus Kerl und Tütü spielt. Ist es hingegen ernstgemeint, wird es mein Bild, meine Vorlieben auf eine Weise verfehlen, dass es mir die gesamte Spielfigur entfremdete, mir den Helden unangenehm machte. Das wäre dann ein erzählerischer Griff in Klo (vorausgesetzt, ich und mir ähnliche seien als Publikum anvisiert worden.) Ist das so klarer formuliert?