Ich fand die letzten beiden Folgen NGE toll. End of Evangelion war als Trolling auch sehr schön. Hat mir beides gut gefallen. Interpretationen durchlesen ist aber Quatsch. Wenn man sich nicht hat von den ganzen tollen Standbildern ständig ablenken lassen, sollte es nicht schwer fallen, der Geschichte folgen zu können ...
Die Bilder, die in den letzten beiden Folgen eingeworfen waren, sollen angeblich fertige Szenen gewesen sein, die sich noch an das originale Script halten (welches dann zu teilen in End of Evangelion verwertet wurde). Die wurden in der Serie da natürlich nur für ein wtf eingestreut.
Allerdings, so hab ich die Serie verstanden, ist die Story auch völlig irrelevant. Wie fast alle Charaktere. Es spielt keine Rolle, was die Engel sind oder was mit den Charakteren passiert.
Es geht einzig und allein um Shinji. Die Serie ist eine Charakterstudie. Das ganze Drumherum ist nur illustrierendes Material. Und die letzten beiden Folgen abstrahieren diese kafkaeske Sicht auf den Protagonisten nur ins Extreme. Fragen, die sich außerhalb dieser Metasicht befinden, sind deshalb in meinen Augen auch sinnlos. Zudem die Serie auch genug Material geliefert hat um die letzten beiden Folgen in einen storybezogenen Kontext zu hüllen (Stichwort: "human instrumentality project" und was es wirklich bedeutet)
Allerdings kann ich nachvollziehen, dass man sich etwas getrollt vorkommt, wenn man die Story zu ernst genommen hat, weil man diese Metasicht zu spät bekommen hat. Aber dafür gibt es ja nun End of Evangelion
NGE kann man auch sehr gut, mit Sinn, zerreißen. Habe da mal ein nettes Review drüber gelesen. Das sind dann so Dinge, die manche alten NGE Fans gar nicht wahr haben wollen. Heiliger Gral und so. Ich find sowas immer interessant. Als ob man wegen sowas direkt eine Serie hassen müsste, nur weil man sich so etwas mal durchliest, drüber nachdenkt und die Gedankengänge als logisch anerkennt.
Als ich mir letztens Evangelion 1.1 und 2.2 angeguckt habe, ist mit aufgefallen, wie dumm die Story eigentlich ist. Oder eher das Setting. Ein Glück, dass ich das damals nicht gemerkt habe