Das könnte jetzt ein ziemlich langer Beitrag werden ^^
Wow, also ich bin doch etwas arg enttäuscht davon. Die Dinge, die ich befürchtet hatte, sind nicht nur eingetreten, sondern waren noch ne Ecke heftiger als erwartet. Wenn ich davor noch nie was von Star Trek gesehen hätte, wärs ein netter, durchschnittlicher Science Fiction Film, aber als Fan vor allem der Next Generation Ära muss ich sagen, dass das nicht mehr viel mit dem zu tun hat, was ich am Franchise so sehr mochte.
Aber immer der Reihe nach.
Positiv fand ich folgendes:
- Man hat dem Film sein größeres Budget angesehen. Die Effekte waren schick und zahlreich.
- Der Humor war stellenweise recht gelungen. Es ist nun wirklich nicht so, dass die bisherigen Filme davon nichts gehabt hätten, aber dort war es meist hintergründiger und vereinzelt, während es sich hier nun durch einen Großteil des ganzen Filmes zog. Das gab der Geschichte eine gewisse Lockerheit, die man bei Star Trek früher nur selten gesehen hat.
- Die Schauspieler waren größtenteils gut gecastet und haben entsprechend das beste aus ihrer Rolle gemacht, selbst wenn ihre Figuren in der Kürze der Zeit völlig unterentwickelt waren. Am besten hat mir Pine als Kirk gefallen, man kauft ihm seine Rolle ab.
- Die Soundeffekte sind nicht zu überhören gewesen. Was das angeht gab es riesige Fortschritte, teilweise wurde man ja echt aus dem Kinosessel geblasen.
- Das Titelthema war schön, auch wenn es etwas zu oft gespielt wird.
- Die Handlung des Films war eine Achterbahnfahrt. Ich werde weiter unten noch darauf eingehen, dass das nicht nur positive Folgen hat, aber für sich genommen war es mal schön, immer in Bewegung zu bleiben und keine langen Verschnaufpausen überbrücken zu müssen, in denen nicht viel passiert. Die Action hat da zu meiner Überraschung auch ganz gut reingepasst und schien nicht nur zum reinen Selbstzweck vorhanden zu sein.
- Der Redshirt-Moment beim Fallschirmspringen auf die Bohrplattform war cool. Fans werden wohl schon im ersten Moment gewusst haben, dass da gleich jemand das Zeitliche segnen wird *g*
Okay, das wäre das. Vielleicht fällt mir später noch irgendwas ein, aber so weit zum ersten Eindruck. Und jetzt das, was mir ganz und gar nicht gefallen hat. Ach du meine Güte, wo soll ich da nur anfangen?
- Die Story. Ich hasse Zeitreisen in Science Fiction Geschichten nicht ohne Grund, es gibt immer riesengroße paradoxe Erscheinungen, die man gut und gerne auch als schwarze Löcher in der Handlung sehen kann. Je nach dem wie man es interpretiert könnte der alte Spock gar nicht mehr aus der Zukunft kommen, wenn diese doch durch Nero völlig verändert wurde. Klar lässt sich vieles mit der Ausrede einer neuen, alternativen Zeitlinie erklären, und genau damit habe ich so ein großes Problem. Die Drehbuchautoren waren feige Säcke, die es sich mit so einem Trick wahnsinnig einfach gemacht haben, da sie sich nun an nichts mehr halten müssen, was zuvor für die Geschichte von Star Trek festgeschrieben war. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, etwas für eine neue Generation von Zuschauern zugänglicher zu machen oder so. Es wäre durchaus auch möglich gewesen, eine ähnliche Story aus den jungen Jahren von Kirk zu erzählen, mitsamt dem neuen Stil, den sie nun ausprobiert haben, aber eben ohne dabei ein halbes Jahrhundert Fernseh- und Kinogeschichte über den Haufen zu werfen. Nur hätte das nunmal mehr Aufwand bedeutet, also den Kanon zu respektieren und den neuen Film damit in Einklang zu bringen. Eine Aufgabe, auf die die Verantwortlichen hier schlichtweg keinen Bock gehabt haben. Zwar gibt es da ein paar Aspekte, die wie eine Hommage an die Originalserie wirken, aber jeder der die Zeit der Next Generation mochte guckt in die Röhre.
Ich hätte auch nicht gedacht, dass der Film fast vollständig nichts mehr mit dem eigentlichen Kanon zu tun hat, da die Veränderungen ja schon vor Kirks Geburt eintreten. Tja, und was bringen noch so viele nett gemeinte Verweise für die Fans auf frühere Momente, Szenen, Zusammenhänge der Saga, wenn das alles doch sowieso nicht zur zuvor etablierten Geschichte gehört? Mir ist schon klar, dass man meine Einwände wohl nicht besonders gut nachvollziehen kann, wenn man davor nie viel mit Star Trek am Hut hatte. Aber vielleicht könnt ihr euch trotzdem vorstellen, was ich damit meine: Jahrelang seit dem Zorn des Khan haben die Fans zum Beispiel darauf gewartet, dass mal auf Film gebannt wird, wie es damals wirklich war, als Kirk den eigentlich unlösbaren Kobayashi Maru Test durch seine List doch bestehen kann, als einziger Kadett in der Geschichte der Akademie. Jetzt sehen wir es zwar in J.J.s Star Trek, aber letztenendes ist es eine völlig andere Zeitlinie, in der sowieso alles mögliche anders gelaufen ist. Das ist nicht der Kirk, der in Zorn des Khan von diesem Test gesprochen hat, also ist es in der richtigen Zeitlinie wahrscheinlich auch anders gelaufen. Da wartet man also jahrelang darauf, dass sie Kobayashi Maru zeigen, und dann, als sie es endlich mal machen, ist es "nur" eine andere Realität. Ich fühle mich da ehrlich gesagt ein bisschen verarscht.
So ähnlich verhält es sich hier mit vielen Dingen. Wie soll etwa ein Film die Serie oder gar Star Trek als Ganzes ehren, wenn er im Prinzip die Handlung des ursprünglichen Pilotfilms "The Cage", mit dem die Franchise überhaupt erst begann, und damit in Verbindung die Doppelfolge der TOS "The Menagerie" praktisch unmöglich macht? In der bisherigen Zeitlinie war es so, dass sich Kirk und der erste Captain der Enterprise, Christopher Pike, erst bei der Übergabe des Kommandos kennengelernt haben. Davor war Pike schon jahrelang Captain des Schiffes und Spock mit dabei, alles lange bevor die Zusammenstellung der Crew so zustande kam, wie sie berühmt geworden ist. Oder was hatte Chekov eigentlich in dem neuen Film zu suchen? Der war in der ersten Staffel der Originalserie gar nicht dabei! Und wieder: Natürlich könnte man jetzt alles mit der alternativen Zeitlinie erklären, aber das wird doch langsam ermüdend. Der Punkt ist, dass es extrem schwer vorstellbar wird, dass so viele Zufälle auf einmal passieren und diese Crew genau so zusammenkommt wie dort gezeigt, was ehrlich überhaupt nichts mehr mit den Ereignissen aus dem bisherigen Kanon zu tun hat, bloß weil ein zeitreisender Romulaner ein unbedeutendes Föderationsschiff kaputt macht. Wenn es schon für manch einen der Star Trek nicht kennt sehr konstruiert wirkt, dass am Ende des Films die Crew unter allen Umständen komplett sein muss, was sollen dann erst die Fans bei den ganzen unrealistischen Winkelzügen sagen, wenn das alles doch anderswo (TOS) schonmal sehr viel glaubwürdiger und über einen längeren Zeitraum beschrieben wurde, trotz Pappmaché-Kulissen.
Wenn sie schon alles anders ablaufen lassen müssen, dann hätten sie sich trotzdem noch etwas enger an die gewohnten Ereignisse halten und wenigstens die Möglicheit offen lassen können, dass so etwas wie The Cage auch in dieser neuen Zeitlinie später passieren wird, und sei es nur um den Fans Raum für ihre Phantasie zu lassen. Der Film pfeift auch auf die Originalserie und dreht sein ganz eigenes Ding, da können die neuen Autoren noch so sehr daherlabern, dass sie sich selbst als Fans sehen. Und ich hatte inzwischen ein gewisses Toleranzpotential. Mehr Action, mehr Sex, mehr Bombast, Prequel und Akademie mit Kirk & Co von neuen Schauspielern verkörpert und dafür die ruhigeren, tiefgründigeren Untertöne der früheren Filme opfern? Okay. Aber sich auf diese Weise über Star Trek lustig zu machen geht mir persönlich zu weit. Es ist ein bisschen wie filmgewordene Fanfiction, die zufällig das Glück hatte, ein Riesenbudget zu bekommen. Ich hatte während ich im Kino saß die ganze Zeit das Gefühl, dass eine ganze Menge einfach nicht stimmt. Ein sehr bitterer Beigeschmack, der sich einfach nicht mal eben wegdenken lässt, wenn man Star Trek so mochte, wie es vor J.J. Abrams Version war.
Im Prinzip hat besagter Regisseur genau das geschafft, was die Borg in "First Contact" versucht haben: Die Zeitlinie zu ihren Gunsten zu verändern ;P
- Ich sprach oben von den tollen neuen Spezialeffekten. Nun, man sieht zwar, dass sie von hoher Qualität sind, aber was man damit macht ist eine andere Frage. Ich mochte die Schlachten in den bisherigen Filmen, die sich tatsächlich ein wenig so wie U-Boot-Kämpfe anfühlten. Das war jedenfalls wesentlich glaubwürdiger, als diese ständigen Explosionen und Kamera-Drehungen, die das alles mehr wie in einem 08/15-Actionfilm aussehen lassen. Die Erhabenheit der vorangegangenen Filme ist weg, und das finde ich sehr schade. Diese langsameren Bewegungen gaben einem eher eine Vorstellung davon wie es sein muss, so ein gigantisches Schiff im Raum zu bewegen. So oder so muss das für mich aussehen (im zweiten Video liebe ich die Stelle bei 1:31, im Kino sah das einfach nur atemberaubend aus)!
- Nero ist kein besonders gelungener Bösewicht, sogar einer der schwächesten der gesamten Franchise. Die Macher sagten, sie hätten sich an Khan orientiert, aber davon merkt man irgendwie überhaupt nichts, außer, dass Nero ebenfalls eine Vorliebe für diese fiesen Würmer hat. Selbst seine Motive find ich bescheuert. Er sinnt auf Rache, nur weil die Hilfe leider nicht schnell genug angekommen ist. Als Romulaner sollte er froh sein, dass überhaupt jemand bereit war, in der Situation etwas zu unternehmen. Aber auch ganz unabhängig davon, sagt es eigentlich schon alles, wenn man sich mal anschaut, wie viel Screentime er hatte und wie viele Dialogzeilen er im Film spricht.
- Was mich echt gewundert hat war, wie inkonsequent sie dabei waren, die neuen Figuren wie die alten aussehen zu lassen. Bei Kirk, Spock und Uhura ist es zum Beispiel echt gut gelungen, aber Captain Pike sieht kein bisschen so aus wie das Original, da hilft es auch nicht viel, dass er am Ende im Rollstuhl sitzen darf (wobei ich die Anspielung wenigstens echt gelungen fand).
Ähnliches gilt für Chekov. Bei Scotty war es weniger das Aussehen, sondern mehr die Persönlichkeit. Was mich dann auch gleich zum nächsten Punkt bringt ...
- Ich finde, die Leute die sich das ausgedacht haben, haben Kirk nicht verstanden. Er ist jemand, der Risiken eingeht und nicht einer, der den Nervenkitzel sucht. In einem der bisherigen Filme, ich weiß nicht mehr welcher es war, sagt Kirk, dass er früher auch voller Pflichtbewusstsein war und ihm die Sternenflotte alles bedeutete. Davon merkt man im neuen Film nicht viel. Zuerst hat er keinen Bock zu nichts, und als ihn die Verkettung von seltsamen Zufällen in die Position bringt, etwas zu unternehmen, will er immer sofort mit dem Kopf durch die Wand. Hm. So hab ich Kirk nicht in Erinnerung und so haben es sich die Macher der Originalserie sicherlich auch nicht vorgestellt. Aber okay, wird wohl die in dieser Parallelwelt neuerdings fehlende Vaterfigur gewesen sein >_>
- Ich denke immer noch, dass es ein gigantischer Fehltritt ist, bei einer
Franchise wie Star Trek, in der über viele Jahrzehnte hinweg ein eigenes, komplexes Universum geschaffen wurde, in dem sich viele Zuschauer wohl fühlten, ein Reboot durchzuführen. Bei Batman zum Beispiel ist die Situation eine ganz andere. Da gab es viele Comics, Serien und Filme von verschiedenen Künstlern und Autoren, die nicht alle direkt zusammenhängen sondern eher durch gemeinsame Themen und Figuren verbunden sind. Da kann man so einen neuanfang ja ruhig wagen.
Bei Star Trek sieht das anders aus. Im Laufe der Serien und Filme hat sich eine ausgearbeitete und vor allem bis auf ein paar Kleinigkeiten in sich völlig schlüssige Geschichte der Zukunft herausgebildet. Eine umfangreiche Timeline, in der man Jahrhunderte füllen kann mit den fiktiven Ereignissen, die in den über 700 Serienepisoden und Filmen vorkamen oder erwähnt wurden. Das einfach so leichtfertig abzuschaffen finde ich nicht nur fies gegenüber den Fans, sondern vor allem ist es auch eine riesige Sauerei gegenüber denen, die sich immer so viel Mühe gemacht haben, jede einzelne Episode auf das abzustimmen, was vor ihr gekommen ist.
- Eines der Dinge, die ich an Star Trek immer am besten fand, was es auch von anderen, ähnlichen Serien abhob, waren die philosophischen Aspekte. Es gab immer was zum Nachdenken, interessante Themen wurden aufgegriffen, seien es diverse Folgen im TV oder die Filme. Das ist auch der Grund, warum Generations bis jetzt mein Lieblingsteil der Reihe ist. Die Idee hinter jener Geschichte war imho wirklich bewegend und hat mir irgendwie etwas mit auf den Weg gegeben. Einfach eine starke Message. Zur Erinnerung: Es ging um Zeit, Sterblichkeit und Tod. Kurzgefasst sagt Picard am Ende "Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art, wie wir gelebt haben.", und ich finde es lohnt sich, darüber mal ein Weilchen nachzudenken. Naja, wie auch immer. Jedenfalls fehlt so etwas im neuen Film völlig. Es ist nur noch Action-Popcorn-Kino. Zwar recht unterhaltsam, vor allem wenn man nicht grad solche Probleme damit hat wie ich, aber leider auch ganz ohne Hirn und Verstand. Dabei ist doch genau das eines der Grundprinzipien, auf die Star Trek immer aufgebaut hat, und die werden mit J.J.s Version verraten.
- Uhura und Spock? Geht mal gar nicht >_<
- Den Titel des Films empfinde ich als Frechheit, denn einfach nur "Star Trek" klingt nach der Essenz der gesamten Franchise, dabei bekommt man eigentlich etwas ganz anderes, neues präsentiert. Im Grunde haben sie das Thema verfehlt ^^
- Eine Sache, die mich wohl mit am meisten an dem Film gestört hat, sind so gewisse große Veränderungen. Es kann schon sein, dass die letzten paar Filme davon zu wenige hatten und sich deshalb zu sehr wie längere TV-Episoden der Serie anfühlten, das sehe ich ja ein. Aber zu viel ist auch verkehrt, und der neue Star Trek Film übertreibt es damit extrem. Das gehört allerdings in einen Spoilerkasten:
Und trotzdem, gerade wegen letzterem Punkt hätte es mich viel mehr interessiert, wie es denn in der gewohnten Star Trek Welt nun weitergeht und was diese Veränderungen mit sich bringen. Immerhin verliert die Föderation damit einen der letzten verbliebenen großen Gegner. Die Föderation wurde doch hauptsächlich erst wegen den Romulanern gegründet. Für ein Ereignis dieser Größenordnung ist eine Naturkatastrophe einfach arm. Ich hätte mir da große Schlachten im Weltall gegen das Imperium vorgestellt, und dann sowas.
- Die Fähigkeiten der Narada werden auch völlig übertrieben dargestellt. Wenn ich das richtig verstanden habe, stammt das Ding mitsamt ihrer Besatzung grob gesehen aus der Next Gen Ära, vielleicht ein bisschen später. Es ist schwer zu glauben, dass die technischen Neuerungen bis dahin so groß sind, dass es ein einziges Schiff mit einer ganzen älteren Flotte aufnehmen kann. Sicher wären sie auch alleine vielleicht noch überlegen, aber mir kann keiner erzählen, dass da nicht diverse Schiffe die Gelegenheit hatten, Torpedos abzufeuern und heftige Schäden an der Narada anzurichten. Zumal es eben auch kein für den Kampf gerüstetes Kriegsschiff ist.
- Das Titelthema war zwar schön, aber ich habe die Musik von Jerry Goldsmith doch sehr vermisst. Frage mich, ob sie ihn wohl rangelassen hätten, wenn er noch leben würde.
Und mit seiner Musik meine ich nicht nur die generelle Untermalung, sondern vor allem auch das Star Trek Thema, das im ersten Film auftauchte und danach für die anderen Filme und für The Next Generation als Titelmusik benutzt wurde. Ich glaube damit verbinden inzwischen weitaus mehr Zuschauer etwas als mit dem Gedudel am Anfang der Originalserie, auf das ich im neuen Film am Ende ruhig hätte verzichten können.
- Bin ich eigentlich der einzige, den das Innere der "neuen" Schiffe, wenn man mal von der iPod-Brücke der Enterprise absieht, mit den ganzen Röhren in Hallen an irgendwelche Random-Kraftwerke oder Industriebetriebe erinnert hat? Fand ich als Set jedenfalls etwas billig und nicht halb so schön wie komplett durchgestylte Innenräume wie sie unter anderem auf der Enterprise E zu sehen waren.
Um mal so etwas wie ein Fazit zu wagen, Fans sollten von dem Film den Arschtritt ihres Lebens erwarten. Ansonsten ein netter aber völlig anspruchsloser Science Fiction Film mit viel Krachbumm, der mit Star Trek wie wir es bisher kannten bis auf ein paar Oberflächlichkeiten kaum noch etwas zu tun hat.
Also meine Liste sieht jetzt ungefähr so aus:
1. Generations
2. First Contact
3. Wrath of Khan
4. Nemesis
5. Insurrection
6. Search for Spock
7. Undiscovered Country
8. Voyage Home
9. Star Trek J.J. Abrams Reboot
10. The Motion Picture
11. Final Frontier
Frage mich nun, wie es wohl weitergeht. Dass eine Fortsetzung vom Reboot-Kram kmmt, ist ja sicher, die Schauspieler haben für drei Filme auf einmal unterschrieben, wie das eben so üblich ist. Nur werden sich solche Sequels für mich bestimmt nicht richtiger anfühlen, weil ihnen aus meiner Sicht so etwas wie eine Legitimation und Existenzberechtigung fehlt, wenn sie sich bloß auf den aktuellen Film berufen können. Da reicht es mir sicher nicht, darin mal kurz Leonard Nimoy auftreten zu lassen. Wie schon gesagt fände ich es am besten, wenn sie das nun mit ein paar Filmen fortführen, vielleicht eine Trilogie draus machen, aber sich danach wieder um die bekannte Zeitlinie kümmern. Sie könnten in der Zwischenzeit auch eine weitere TV-Serie anfangen, die weiter in der Zukunft eine Generation nach der Next Gen Ära spielt, wieder mit neuer Crew, einem neuen Schiff und neuen technischen Spielereien. Nachdem zuletzt so einiges daneben gegangen ist, sollte ja klar sein, wie man bestimmte Fehler nicht wiederholt und sich um eine spannende Rahmenhandlung kümmert. Am besten einfach wieder Ronald D. Moore heranlassen und ihm freie Hand bei der Ausgestaltung geben. Das könnte schon spannend sein, eine Föderation mit Klingonen und Romulanern als Mitglieder und neue, viel gefährlichere Gegner. Und wenn das gut läuft, könnte man auch wieder Kinofilme daraus machen, die dann den neuen Kram mit dem Paralleluniversum ablösen.
Leider ist es unheimlich unwahrscheinlich, dass so etwas passieren wird. Teilweise kann ich die Einwände ja auch verstehen, dass einige der Verantwortlichen sagen, sie wollten keine "Next Next Generation" machen. Aber dann die richtige Antwort darin zu sehen, so ausgelutschte Charaktere wie Kirk und Spock wieder herzunehmen und in dieser Zeit stecken zu bleiben halte ich für völlig daneben. Alles ist so vorhersehbar. Ist doch klar, dass es im Sequel zum Reboot um Klingonen gehen wird, die ich als Gegner sehr unpassend finde, da man sie durch die Next Generation schon eher als Verbündete akzeptiert hat und außerdem ebenfalls schon in und auswendig kennt.
Zitat von CT
Noch etwas - obwohl ich die Kinofilme liebe, sie alle sehr gut kenne und mit TNG aufgewachsen bin, so habe ich vom Rest des Star-Trek-Universums nur wenig Ahnung und bin ganz sicher kein Trekkie; aber von [spoiler] habe ich ja noch nie etwas gehört. Haben die sich das extra für diesen Film ausgedacht, oder gab es da mal etwas Entsprechendes in der ursprünglichen Original-Serie?
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Das haben sie sich für diesen Film ausgedacht, oder besser gesagt völlig aus der Luft gegriffen. Fands auch sehr dämlich, dass anscheinend kein Film heutzutage mehr ohne eine Art Liebesgeschichte auskommen darf, und wenn sie noch so dämlich eingebaut wird.
Zitat von CT
Bevor ich es vergesse: Wie voll war es bei euch bzw. im Speziellen bei dir, Knuckles? Bei uns war es wie damals bei Batman Begins, vielleicht zwei, drei Leute mehr. Also insgesamt nicht mal zehn.
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Also bei uns war es relativ voll. Nicht so voll wie bei manch anderem Film, aber ich würde schon sagen, dass die meisten Plätze besetzt waren.
Zitat von Knuckles
Das James T. Kirk als solch ein eingebildetes Arschloch dargestellt wurde, war zwar krass, wenn man die alte Serie kennt, aber nicht wirklich überraschend.
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Es spricht für Chris Pine als Schauspieler, dass er auch als eingebildetes Arschloch noch relativ sympathisch war.
Zitat von Gendo
(...) einige kleine, wie große (aber auch sexy grüne) Außerirdische und die Action im Allgemeinen haben der Franchise auf jeden Fall gut getan.
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Zitat von Keaton
oooh ja... die sexy Grüne gefiel mir auch und das mit den etwas exotischeren Außerdirdischen überhaupt is mir auch aufgefallen... die Aliens in Star Trek sehen ja sont nur aus wie Menschen mit ner Hautkrankheit... einer der Gründe, warum mir Star Wars besser gefiel
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Also die sexy grünen Orion Girls gibts eigentlich schon seit dem Anbeginn von Star Trek und sind später noch mehrfach aufgetaucht, und besondere Außerirdische waren auch immer mal wieder zu sehen. Dass die meisten menschenähnlich gebaut sind, wurde afair mal storymäßig in einer TNG-Folge erklärt, auch wenns in Wirklichkeit nur das Makeup war, das bei interessanter aussehenden Aliens wohl zu teuer gewesen wäre.
Zitat
Kann es sein, das da mal wieder das übliche Rot-tragenden Crewmitglied auf möglichst üble weise dran glauben musste?
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Natürlich ^^
Zitat von Cooper
Also, ich war gestern im Film und wurde gut unterhalten, ABER ganz ehrlich, mit dem bekannten Star Trek Universum hat der Film nicht viel gemein - das war dann wohl eher ein Zugeständnis an die breite Masse. Das habe ich dann auch im Kinosaal gesehen. Der Film war zum einen extrem voll (was bisher noch nie bei einem Star Trek Film der Fall war) und ich behaupte mal 2/3 davon hatten mit Star Trek bisher nix am Hut, sah man denen einfach ganz deutlich an. Auch hatte man zwischenzeitlich das Gefühl mehr in einem Star Wars Film zu sitzen.
Wie auch immer, der Film macht dennoch wirklich Laune, die Charaktere waren (fast) durchgehend toll bis gut besetzt und es gab recht viel zu lachen. Aber die Geschichte war dennoch zu simpel, Nimoy war ein Bonus um die alten Fans zu locken (es war trotzdem toll, ihn noch mal als Spock zu sehen und er spielte in seiner kurzen Zeit Quinto an die Wand) und es gab vor allem für Trekkies viel viel zu meckern (was wohl auch sehr viele getan haben ^^).
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Absolutes dito, vor allem auch zu dem was in deinem Spoiler steht.
Zitat von Mio-Raem
Die Krönung war dann aber die Szene, in der sie den Minenbohrer mit Fallschirmen stürmen, und der Typ mit den Sprengsätzen wird aufgrund seines Übermuts schreiend in den Brennstrahl gesogen. Deftig, wie ich finde.
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Das ging aber nicht anders, weil Naturgesetz: Er hatte was rotes an
Zitat
Der Part auf dem Eisplaneten fand ich zwar nett, aber irgendwie deplatziert. Oder besser gesagt, was da geschah, empfand ich als ziemlich schnöden Vorwand für das Vorantreiben der Geschichte.
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Ich fand den Eisplaneten an sich deplaziert o_O Ich meine, das soll der Nachbarplanet von Vulkan sein und trotzdem haben wir noch nie irgendetwas darüber gehört?
Zitat von Gala
Ich find ja The Onion hat es gut auf den Punkt gebracht, den Trekkies wird ihr unzugänglicher Sci-Fi genommen, weil Star Trek im 21. Jahrhundert angekommen ist.
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Wenn "Im 21. Jahrhundert ankommen" so viel wie "Hirn raus, Popcorn rein" bedeutet, na dann gute Nacht *rolleyes*
Zitat von DerZocker
Aber als Scotty von dem Transporterunfall mit Admiral Archers Beagle sprach war ich vollends zufrieden.
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Stimmt, die Anspielung hatte ich schon wieder völlig vergessen. Und hier ist es immerhin nicht so sinnlos, weil das, was in der Serie Enterprise passiert, ja auch Teil der neuen Zeitlinie ist, weil das alles davor stattfand. Aber ein "Star Trek: The Beginning" Film hätte ich trotzdem bevorzugt, denn den hätte man mit netten Enterprise-Anspielungen vollstopfen können. Und wenn ich mir so vorstelle, wie technisch verbesserte Schiffe der ersten NX-Klasse im Krieg gegen die Romulaner kämpfen, das wäre schon aufregend gewesen und hätte mich weitaus zufriedener gestimmt als das hier.
Zitat von elephant
glaubst du wirklich, die letzten filme wären durch ein größeres budget besser geworden? die hatten meiner meinung nach ganz anderen probleme ...
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Ja, glaube ich. Es gab zwar einige andere Probleme, aber nichts unlösbares und Tatsache ist nunmal, dass sie finanziell nie eine faire Chance bekommen haben wie Abrams Reboot jetzt. Hätten die Studiobosse gleich gesagt, dass es beim nächsten Mal was größeres, zugänglicheres werden soll, und hätten sie den Geldhahn entsprechend weiter aufgedreht, wäre da sicherlich etwas ganz anderes herausgekommen als Insurrection und Nemesis. Es kostet nunmal einfach nur jede Menge Kohle extra, wenn man beispielsweise so einen Abstecher zu einem exotischen Planeten machen will. Wenn man an allen Ecken und enden sparen muss, leidet darunter auch die Handlung. Das hat man ja nur allzu gut im fünften Teil "The Final Frontier" gesehen. Die Idee an sich war schon nicht gerade die tollste, aber wäre es das geworden, was sich Shatner ursprünglich darunter vorgestellt hatte, würde der Film deutlich positiver gesehen werden.
Zitat
freu mich jedenfalls, dass Abrams es geschafft hat Star Trek aus dem schwarzen loch zu ziehen, wo es schon viel zu lange in dahinvegitiert ist
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Hey, nicht alle glauben, dass Braga und Berman es verbockt haben, es gibt auch genug Leute, die Star Trek so mochten, wie es zuletzt war bzw. die sich zumindest in dieser fiktiven Welt wohl gefühlt haben. Ich bin überzeugt davon, dass so ein drastischer Schritt wie das, was jetzt mit dem Reboot gemacht wurde, überhaupt nicht notwendig war, um "den Karren aus dem Dreck" zu ziehen. Ich hätte schon gerne gesehen, was sie mit voller finanzieller und kreativer Unterstützung aus einem letzten großen Film mit der Next Generation Crew gemacht hätten, jedenfalls wesentlich lieber als alternative Zeitlinien als Vorwand um alles mögliche umzugestalten und dabei wichtige Elemente zu vergessen, die Star Trek zu dem gemacht haben was es ist.
Zitat von Daen vom Clan
Um es auf den Punkt zu bringen: Ich fand den Film extrem albern und konnte ihn nicht ernst nehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sternenflottenakademie einen solchen Flohzirkus wirklich ein so wertvolles Schiff fliegen lassen würde, zumal ich ehrlich gesagt, vom Acting ebenfalls enttäuscht bin.
Davon ab, dass die weiblichen Uniformen mehr einer Sexphantasie von Abrams entsprungen sind und noch mehr zur Nicht-Toleranz dieser "Armee" beigetragen haben, fand ich auch den Aufbau der Befehlskette sehr unglaubwürdig. Absolut konstruierte Winkelzüge wurden da gemacht, um die richtigen Leute in die richtigen Positionen zu hieven und davon abgesehen greife ich mir an den Kopf, wenn ein Spock wegen emotionaler Befangenheit abgesetzt wird, ein Kirk aber 105% seiner Zeit TOTAL emotional belastet ist.
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Ging mir ähnlich. Das tolle an den bisherigen Filmen war, dass sie wenigstens einigermaßen auf dem Boden geblieben sind und durch Glaubwürdigkeit an Tiefe gewonnen haben. Um es jetzt bunter und actionreicher zu treiben (anscheinend mit Star Wars im Hinterkopf, Abrams sagte ja selbst dass er das immer lieber mochte) wird eben auch genau diese Glaubwürdigkeit geopfert. Kann mich an überhaupt keinen Science Fiction Film erinnern, in dem das Kommando so oft gewechselt wurde wie in diesem. Bei dem ganzen Gewusel wäre weniger echt mehr gewesen.
Zitat
Als aber DANN die Erde, der quasi bestbewachteste Planet des Universums angegriffen wird und es KEINE Gegenwehr gibt, habe ich mir an den Kopf gegriffen.
Ein Schild als Single-Point-of-Failure, ohne Backup? Ohne manuelles Wiederhochfahren?
Keine planetaren Geschütze, kein einziges Schiff?
Keine Patrouillen?
Und keine einzige Abschussvorrichtung der Munition und Torpedos, die FÜR die Schiffe wohl auch auf der Erde hergestellt werden?
Dass war hochgradigst unglaubwürdig. Selbst mit heutigem Wissensstand würden wir gegen die Romulaner besser dastehen um diesen Rüssel abzutrennen.
Ganz im Ernst: Der Film will ernstgenommen werden, scheitert aber auf ganzer Linie. Ich wusste nicht, ob der Film eine Komödie ist oder eine Sci-Fi-Seifin...äh...Seifen-Oper!
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Jop. Man hätte zumindest mehr für ein in sich schlüssiges Bild von der Zukunft tun können wie sonst auch. Aber hier wurde ja echt alles zusammengewürfelt. Und dass die Erde auch eigene Verteidigungssysteme hat ist aus dem Rest von Star Trek bekannt, da kann mir niemand erzählen, dass das in der neuen Zeitlinie anders sein soll, denn so grundsätzliche Dinge ändern sich nicht, bloß weil ein Romulaner aus der Zukunft zu Besuch kommt.