Die Spielzeit ist für mich auch ein wichtiges Kriterium, wobei ich letztendlich auch zu kurzen Rollenspielen greife, weil ich es mir mangels Auswahl sowieso nicht erlauben kann, auf etwas Gut-Kurzes zu verzichten.

Aber wie im guten Anfangs-Posting schon erwähnt, wirken viele Spiele heutzutage in die Länge gezogen und man bekommt prozentual weniger Orte, Szenen und Dungeons zu gesicht.

Und ich glaube genau das ist es, warum mir die alten Rollenspiele einfach besser gefallen. Ich habe neulich wieder Breath of Fire 3 gespielt oder Star Ocean: First Departure, was sich ja auch Old-School spielt. Man bekommt das Gefühl, man würde eine ganze belebte Welt erkunden.

Heute, mit gutem Beispiel Final Fantasy X und Lost Odyssey, ist es so, dass viel Zeit für lange Sequenzen, Laufwege, Ladezeiten und vor allem lange Kämpfe drauf geht. Visuell ist das Ganze meistens top und ich möchte gar nicht sagen, dass die Geschichte unmittelbar dadurch schlechter ist, aber man bekommt einfach nicht dieses tiefe Gefühl.

Betrachten wir zum Beispiel Final Fantasy VII. Für viele das Top Rollenspiel. Nur wegen Sephiroth und Shinra? Wenn man sich aus dem futuristischen ersten Part befreit hat, erkundet man rasch die Welt, ist in sehr vielen Orten, wenn auch nur kurzzeitig. Die Dungeons sind allesamt sehr kurz, aber es gibt immer viel zu erkunden. Ansonsten bleibt das Spiel eigentlich eine gehörige Zeit relativ blaß im Vergleich zum fulminanten Anfang und Ende (womit ich schon den Beginn der Weapon-Kämpfe mit einbeziehe). Dafür stimmt es hier spielerisch!

Wie Dungeons vielleicht nicht sein sollten, zeigt z.B. Rogue Galaxy oder die Grandia-Serie, teilweise auch Wild Arms 3. Die Dungeons sind lang, wirken wie im Baukasten erstellt und man freut sich auf die Dörfer und Storysequenzen. Irgendwie hat man immer diese ätzende Gefühl, wenn man die langen Wege geht und es einfach kein Ende nimmt. Vor allem, wenn Zufallskämpfe vorhanden sind. Bei Grandia ist das ja immer bestens gelöst und dort machen die Kämpfe auch viel Spaß, weil sie schnell und actiongeladen sind und alles aus einem Guss wirkt (auch wenn es im Endeffekt genauso rundenbasiert ist und man keinerlei Interaktionsmöglichkeiten hat).

Den besten Mittelweg finden bisher meiner Meinung nach Final Fantasy VII bis Final Fanatasy IX - ab da an geht die Zeit zu sehr für andere Dinge drauf. FFVIII gefiel mir z.B. trotz vieler Szenen, weil es einfach von allem so viel hatte und man immer das Gefühl hatte, alles sei unverbindlich.