Rechtschreibfehler finde ich ganz fies und unentschuldbar. Darum kann ich auch meinen eigenen Kram nicht mehr sehen. An toleranteren Tagen habe ich aber folgende Einstellung:
Kleinigkeiten ignoriere ich. Fehlerhäufungen hingegen stoßen mir doppelt übel auf, da sie selten allein des Weges kommen, sondern immer ihren Kumpel "übler Ausdruck" mitbringen. Wer falsch schreibt, schreibt auch schlecht. Ihm fehlt einfach die Gewöhnung an das Wort. Er kennt weder die richtige Buchstabenreihenfolge und -anzahl, noch die kleinen Kunstgriffe, wie man sinnvolle inhaltliche Bezüge herstellt, um dem Leser überhaupt vermitteln zu können, was man eigentlich will (sprich: Grammatik) und weiß als Leseentwöhnter oder komplett Leseunkundiger auch nicht, wie man wirkungsvolle Wortketten aufbaut, um eine passende Stimmung hervorzurufen.
Schreibschwäche und Ausdrucksgebrechen gehen auf dieselbe Ursache zurück, sind also in der Praxis kaum voneinander zu trennen. Zweiteres finde ich noch unterhaltungshemmender, denn kaum eine Spielform lebt so vom Wort und Text wie das Rollenspiel. In meinen Augen ist zu viel Verständnisgelulle gegenüber den Fehleranfälligen der falsche Weg, der mich als Spieler ganz gewiss keiner guten Umsetzung einer RPG-Idee näher bringt.
These 1: Auch ein Schreibprogramm mit Korrekturfunktion nützt nur bedingt, denn schlechten Ausdruck kann auch Word nicht beseitigen.
These 2: Das Problem ist nicht aus der Welt zu schaffen, denn wer schreibt schon einem solchen Spielersteller eine Kritik, die das Ausmaß des Scheiterns offenlegt und zugleich an konkreten Beispielen Auswege, Hilfen und Besserungen demonstriert. Meistens läuft es doch so: Anspielen, Entsetzen, Löschen, Vergessen.
These 3: Rechtschreibschwache sollen AKS-Scripts für die Entwickler verfassen und fertig.![]()