Das lässt sich sogar sehr leicht beurteilen: Jeder, der nicht selbst rassistisch ist, wird ein Werk, das sich nicht vom Rassismus der Figuren distanziert, auch als rassistisches Werk ansehen. Ein anderer Schluss ist gar nicht möglich, sonst könnte jeder den Rassismus im Nachhinein als Kritik verkaufen. Wenn ein Autor mit seinem Werk zeigen will, wie schlimm es wäre, dass sich der Rassismus am Ende durchsetzt, dann würde er das auch sagen. Das ist kein Thema, an das man wertneutral rangehen kann. Rassismus hat keine positiven Seiten.
Das hat aber ja nichts mit Wertevermittlung zu tun. Außerdem ist es immer noch der Antagonist - der Böse - der dafür sorgt, dass die Geschichte kein gutes Ende nimmt. In anderen Fällen sind die Figuren, denen das nicht ganz so fröhliche Ende ereilt, selbst keine komplett Unschuldigen. Falls das doch mal passiert, würde ich das als großen Makel ansehen.Zitat
Ja, aber selbst in Gewaltfilmen (Spiele, in denen der Spieler die Entscheidungen selbst trifft, kann man natürlich nicht als Maßstab nehmen, weil der Autor darüber keine Macht hat) wird die Gewalt entweder von den "Bösen" ausgeübt oder die "Guten" üben die Gewalt gegen die "Bösen" aus, die sie verdient haben. Werke, in denen die Protagonisten "gut" sein sollen und trotzdem Unschuldige misshandeln, sind eher unpopulär.Zitat