Ergebnis 1 bis 20 von 110

Thema: Triggerwarnung bei RPGmakergames

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Ich denke mal, eine Warnung zu Beginn des Spiels ist sinnvoll. Eine Textdatei im Ordner wird schnell mal übersehen und wenn bei einem NewGame einen Hinweis eingeblendet bekommt, stirbt man auch nicht daran, wenn der auf einen nicht zutrifft.
    Sowas sollte in solchen Situationen eigentlich Standard sein.

    Also Gewalt, Pornografie etc, darauf würde ich generell hinweisen, kA was manche sich da lullig haben.

  2. #2
    Zitat Zitat von Kelven
    Innoxius hat mit seiner nüchternen Einschätzung schon recht: Es liegt im Ermessen des Entwicklers. Beides - zu warnen oder nicht zu warnen - ist neutral betrachtet in Ordnung. Nun sind viele Menschen aber nicht so nüchtern, daher kommt dann auch der Streit. Die einen sagen "Was, du hast davor nicht gewarnt?" und die anderen sagen "Was soll denn die Triggerwarnung, bist du einer von SJWs?" In beiden Fällen hat das negative Auswirkungen für den Entwickler. Das kann z. B. auch psychisch belastend sein, wenn dann wegen dem Spiel die Fetzen fliegen.
    Solange keiner in den Thread kommt und wie ein radikaler Salafist mir vorschreiben will was ich zu tun und zu lassen habe, soll mir diese Triggerwarnung egal sein. Die Sorge ist aber wirklich, dass man hier etwa eine Regel festschreiben will und dies doch künftig alle so machen sollen, ergo Zwang.

    Deswegen wohl auch die ganze Gegenwehr.

  3. #3
    Hier eine allgemeingültige Regelung einzuführen ist eh unmöglich, man könnte es natürlich in die Forenregelung einfließen lassen, dass sowas unter umständen durchaus erwünscht ist, gerade wegen so Leuten, die mit bestimmten Inhalten eben nicht so recht klar kommen.
    Etwas Rücksicht schadet keinem, aber wenn man es eben nicht macht, sollte man nicht direkt eine Verwarnung oder Threadschließung kassieren.

    Ich sehe das jedenfalls als Möglichkeit, auch mal kontroverse Themen zu behandeln, ohne dass direkt einer um die Ecke gewackelt kommt und sich aufregt, weil er unbeabsichtigt mit bestimmten Content in Berührung gekommen ist.
    Wenn sowas im Vorfeld gekennzeichnet ist, ist man selbst schuld, wenn man es trotzdem Spielt. Ich denke man kann den Spielern das bisschen Eigenverantwortung schon lassen.

  4. #4
    @sorata
    Zitat Zitat
    Sowas sollte man (und wenn nur durch eine Altersempfehlung) schon kennzeichnen.
    Wenn der Sex über das hinausgeht, was Seifenopern im Abendprogramm oder Primetime-Filme (die ja FSK 12 sind) zeigen. Ich denke, selbst bildschirmfüllende Artworks würden ein "ab 12" kaum überbieten, es sei denn, es handelt sich um Pornographie, die ja sowieso nicht erlaubt ist. Ein "ab 16", das viele Erotikfilme bekommen, wird meine ich weniger wegen dem Sex selbst vergeben, als wegen dem Inhalt des Films, der für 12-jährige noch nicht ganz greifbar ist. Den Punkt werden die meisten Makerspiele wohl nicht erreichen.

    Zitat Zitat
    Also... ich weiß schon, worauf du hinaus willst, aber steht die "Angst" von intoleranten Arschlöchern überhaupt zur Debatte?
    Sie sollte es nicht, aber natürlich gibt es auch solche Leute, die vor Inhalten "gewarnt" werden wollen, die sie aus niederen Gründen nicht sehen wollen. Und das würde ich nie tun. Wertneutrale Tags für den Inhalt, wie man sie wie gesagt aus Datenbanken kennt, sind natürlich etwas anderes.

    @Yenzear
    Zitat Zitat
    Ich sehe das jedenfalls als Möglichkeit, auch mal kontroverse Themen zu behandeln, ohne dass direkt einer um die Ecke gewackelt kommt und sich aufregt, weil er unbeabsichtigt mit bestimmten Content in Berührung gekommen ist.
    Kontroverse Themen dürfen jetzt schon behandelt werden, solange sie nicht gegen die Forenregeln verstoßen und ein Spiel, das gegen die Forenregeln verstößt, darf auch mit Warnung nicht vorgestellt werden. Kontroverse Inhalte sind mMn aber auch etwas anderes als Inhalte, die jemanden triggern können.

  5. #5
    Zitat Zitat von Kelven
    Kontroverse Themen dürfen jetzt schon behandelt werden, solange sie nicht gegen die Forenregeln verstoßen und ein Spiel, das gegen die Forenregeln verstößt, darf auch mit Warnung nicht vorgestellt werden. Kontroverse Inhalte sind mMn aber auch etwas anderes als Inhalte, die jemanden triggern können.
    Kontrovers währen mMn Vergewaltigung, Rassismus, Drogenkonsum und dergleichen. Jemand, der mit sowas schlechte Erfahrungen hatte wie Vergewaltigungsopfer, könnten also durchaus durch sowas getriggert werden.
    Was währen denn deiner Meinung nach Themen, die Personen triggern könnten, wenn nicht sowas?

  6. #6
    Ja, solche Inhalte können jemanden triggern, aber sie sind nicht automatisch kontrovers. Ein Spiel, das sich mit Rassismus auseinandersetzt, ist nicht kontrovers - ein rassistisches Spiel wäre es und das ist bei uns sowieso verboten.

  7. #7
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Ja, solche Inhalte können jemanden triggern, aber sie sind nicht automatisch kontrovers. Ein Spiel, das sich mit Rassismus auseinandersetzt, ist nicht kontrovers - ein rassistisches Spiel wäre es und das ist bei uns sowieso verboten.
    Naja, du weißt aber hoffentlich, was ich meine. Eine Vergewaltigung im Spiel währe dennoch Kontrovers und kann jemanden triggern.
    Ab wann genau ist ein spiel hier denn rassistisch? Es wurde bereits von Rassismus (bzw politisch inkorrekt) gesprochen, als in einem Spiel an einem Hafen einer vom RTP-Banditen des VX angegriffen wurde, der einen Turban trägt und damit "eindeutig" einer ethnischen Gruppe zuzuordnen ist. Das war übrigens der einzige Turbanträger im Spiel.

  8. #8
    Ein Spiel wird dann als rassistisch eingestuft, wenn ein paar zuständige Leute mit weder links- noch rechtsauschlagendem Gedankengut sowie einem nüchternen und objektiven Naturell zur Deduktion das bestimmen.
    Kurzum: Es gibt keine wirklich genaue Regelung und bevor das Gegenteil nicht erwiesen ist sollten wir uns auf die Einschätzung zuständiger Mods verlassen.

  9. #9
    @Yenzear
    Ja, aber sie wäre es nur dann, wenn sie so dargestellt wird, wie ich es weiter oben ansprach. Sollte man vor einer Vergewaltigungsszene warnen? Ja. Sollte man eine in sein Spiel einbauen? Nein (es sei denn, man will sexuelle Gewalt anprangern und bewegt sich jenseits von Exploitation und Voyeurismus).

    Innoxius hat recht, es gibt keine einheitliche Regel, ab wann man von Rassismus sprechen kann. RTP-Händler mit Handtuch auf dem Kopf, die ihren Beruf gewechselt haben, sind es aber sicher nicht. Die können nämlich gar keine Ethnie zugeordnet werden. Ich persönlich würde dann von Rassismus sprechen, wenn ein Spiel eine reale Rasse (also keine Elfen, Orks usw.) als minderwertig darstellt. Das ist nämlich der Kern von Rassismus, der Gedanke, dass eine andere Rasse weniger wert ist als die eigene und im Extremfall gar keine Existenzberechtigung hat.

  10. #10
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Innoxius hat recht, es gibt keine einheitliche Regel, ab wann man von Rassismus sprechen kann. RTP-Händler mit Handtuch auf dem Kopf, die ihren Beruf gewechselt haben, sind es aber sicher nicht. Die können nämlich gar keine Ethnie zugeordnet werden. Ich persönlich würde dann von Rassismus sprechen, wenn ein Spiel eine reale Rasse (also keine Elfen, Orks usw.) als minderwertig darstellt. Das ist nämlich der Kern von Rassismus, der Gedanke, dass eine andere Rasse weniger wert ist als die eigene und im Extremfall gar keine Existenzberechtigung hat.
    Das würde ich aber auch etwas differenzierter sehen. Weil man kann Rassismus auch als Thema mit einbauen, bzw. einige Figuren rassistisch motiviert handeln lassen ohne gleich rassistisch zu sein. Es können sogar die Vorteile von Rassismus gezeigt werden. Solange - und hier kommt der springende Punkt - es nicht als perfekt und unfehlbar dargestellt wird (Spielübergreifend, in einzelnen Situationen und Gesprächen kann das ruhig so rüberkommen) und idealerweise werden im Laufe des Spieles auch die negativen Aspekte deren Handlung bzw. auch die Vorzüge anderer Denkarten angezeigt.
    Rassistisch ist ein Spiel für mich dann, wenn klar erkennbar der Ersteller mit dem Spiel seine rassistische Überzeugung positiv weitergeben will.

    Wer also ein Spiel über den zweiten Weltkrieg aus Sicht einer deutschen SS-Einheit machen will, der kommt nicht umhin Rassismus zu thematisieren, es vielleicht sogar als Hauptthema zu wählen. Und zumindest zu Beginn sollte es als positiv dargestellt werden, immerhin ist das einer der Hauptmotive der damaligen Deutschen in den Krieg zu ziehen (besonders und gerade wenn sie der SS angehören.). Aber du hast recht, dass es da keine echten Regeln gibt und es mitunter wirklich schwer sein kann zu entscheiden, ob ein Spiel jetzt rassistisch ist oder nicht. Wobei ich auch denke, dass der Begriff heute weniger streng bewertet wird als noch vor 10/20 Jahren und man sich heute eher an dieses kontroverse Thema herantrauen könnte, da die Nationalsozialistische Zeiten immer weiter in der Vergangenheit liegen und es heute immer weniger echte Betroffene gibt. (Ich bin überzeugt, hätte es Hittlers Regime nicht gegeben bzw. wäre dass damals nicht so kriegerisch eskaliert, dann hätten die Leute heute deutlich weniger Probleme mit dem Thema und es hätte einen anderen Stellenwert.)

  11. #11
    Zitat Zitat
    Rassistisch ist ein Spiel für mich dann, wenn klar erkennbar der Ersteller mit dem Spiel seine rassistische Überzeugung positiv weitergeben will.
    Genau das habe ich gemeint.

  12. #12
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Genau das habe ich gemeint.
    Dann sind wir uns ja einig

    Aber ich meinte vor allem den Satz:
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Ich persönlich würde dann von Rassismus sprechen, wenn ein Spiel eine reale Rasse (also keine Elfen, Orks usw.) als minderwertig darstellt.
    Auch reale Rassen können feindlich und böse dargestellt werden. Die Gegner können ja alle ein Spanisches Heer sein, dass das Afroamerikanische Dorf des Helden angreift. Wenn dann die Spanier als das Böse schlechthin dargestellt werden finde ich nicht unbedingt, dass das rassistisch ist, sondern in dem Kontext (Eroberer, die das halbe Dorf abgeschlachtet haben) es logisch und ok ist. Zumindest sähe ich darin per se noch keinen Rassismus. Eher gesunden Menschenverstand. Und ja Komplexität der Story können dann auch alle Spanier über einen Kamm geschoren werden oder eben auch differenzierter verschiedene Charaktere ausgearbeitet werden (das nicht alle Böse sind.). Man kann aber auch in der Hinsicht realistisch sein, dass man das damals übliche Denken widerspiegelt (das ja aus heutiger Sicht falsch ist, damals aber eben richtig): Dass alle dunkelhäutigen niedere Wesen sind und was noch alles. Wenn man das neutral und ohne autorielle (rassistische!) Meinung rüberbringen kann, ist das meines Erachtens nach völlig ok.

    //EDIT
    wurde darauf hingewiesen, das der Satz hier:

    "Man kann aber auch in der Hinsicht realistisch sein, dass man das damals übliche Denken widerspiegelt (das ja aus heutiger Sicht falsch ist, damals aber eben richtig)"

    leicht falsch verstanden werden könnte. Daher nochmal der Deutlichkeit wegen: Das Verhalten war auch damals nicht richtig, wurde aber von den Leuten damals als richtig empfunden und kann somit auch innerhalb der Spielwelt für diese Figuren "richtig" sein.
    Ich bin kein Rassist und befürworte auch nicht Rassismus in der Vergangenheit

    Geändert von Eddy131 (09.07.2016 um 13:40 Uhr)

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •