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Thema: Triggerwarnung bei RPGmakergames

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    @Lil_Lucy: Ähem... Ich glaube, es geht nicht darum, dass Leute mit traumatischen Erlebnissen und/oder psycholigsche Erkrankungen sonst beleidigt wären, sondern dass man diesen Menschen eine Hilfestellung gibt, nur die Medien zu konsumieren, die sie sich selbst auch zutrauen, anstatt für sie in sehr unangenehme Situationen zu zwingen, die sie halt nur kontrollieren könnten, wenn sie das Thema völlig meiden.

    Mag vielleicht pingelig sein, aber für die Betroffenen geht es um mehr, als dass sie nur "sauer" sind.
    Man zensiert sich nicht oder verfälscht seine künstlerische Vision, wenn man aus etwas Rücksicht und Empathie ein kleines Warnschild einbaut. Erspart für alle Seiten unnötigen Stress.

    MfG Sorata

  2. #2
    Ehm. Leute. Ich habe miterlebt, wie Leute getriggert wurden, das ist nichts, was man einfach abtun sollte. Könnt ihr euch sicher sein. Und ich bin auch froh über jede Warnung, die zu einem Medium mitgegeben wird.

    Warum nicht einfach eine Textdatei dazupacken, in der alles aufgelistet wird? In die muss man ja nicht schauen, wenn man da nicht gefährdet ist, also versaut sie einem auch nichts. (Ne gute Begründung ist das nach wie vor nicht.)

    (Es kann nicht schaden, bei Bedarf das hier: https://trishnchips.wordpress.com/20...igger-twitter/ zu lesen, hab ich auch gestern erst gefunden)

  3. #3
    Wer lädt sich denn auf gut Glück Spiele und beklagt sich dann, dass der Inhalt Wunden gerissen hat? Spiele werden doch präsentiert, man kauft also nicht die Katze im Sack. Ich denke, aus demselben Grund warnen Filme und Bücher auch nicht, weil die Macher davon ausgehen dürfen, dass sich die Käufer vorher über den Inhalt informieren. Die Warnung ist ja da. Wer z.B. nicht weiß, dass Michael Hanekes Filme schwierig sind, braucht sich nur den Klappentext durchlesen.

  4. #4
    @Owly: An sich schon stimmig, jedoch fehlt es einem Makerspiel in der Regel an einem Klappentext.
    Da viele auch gar nicht erst die Spielevorstellung durchlesen oder sonstige Hinweise übersehen können (z.B. wenn sie nur den reinen Download-Link von Bekannten o.Ä. bekommen), bietet sich ein Disclaimer zu Beginn des Spiels als "letzte Instanz" durchaus an.
    Man kann natürlich nicht alle Möglichkeiten abdecken, in denen jemand getriggert werden könnte (und in welchem Ausmaß), aber eine Möglichkeit zur Information sollte man leicht zugänglich bereitstellen können, mehr wünschen sich die meisten Betroffenen an der Stelle ja vermutlich auch nicht.
    Und wenn beim Rest der Spieler durch so eine simple Warnung nur das intellektuelle Ego bereits angekratzt wird, ist es das Opfer wert, meine ich.

    MfG Sorata

    Geändert von sorata08 (05.07.2016 um 13:54 Uhr)

  5. #5
    @Owly: Gerade weil die Entwickler nicht spoilern wollen, sind solche Dinge eben nicht immer aus der Präsentation ersichtlich.

    Aber mal ganz ehrlich. Was spricht dagegen, TWs irgendwo hin zu packen, wo man sie bei Bedarf abrufen, aber auch ignorieren kann?

    Edit: Ihr seid zu schnell für mich D:

  6. #6
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    Edit: Ihr seid zu schnell für mich D:
    ACHTUNG! Die Postingrate in diesem Thread könnte von einigen Nutzern als zu schnell empfunden werden.

  7. #7
    Ich weiß nicht, wie das bei traumatischen Erlebnissen ist, aber sagt die Psychologie bei Angststörungen und Phobien nicht gerade, dass man sie nicht verdrängen soll? Indem man sich seine Ängste vergegenwärtigt, soll man gegen sie abstumpfen. Wenn nun jemand schon bei einem Makerspiel, dessen Darstellung ja alles andere als realitätsnah ist, Panikattacken oder längere Phasen von Angstzuständen bekommt (ich geh mal davon aus, dass es nicht um ein kurzfristiges schlechtes Gefühl geht, denn das hat jeder Mensch unabhängig von einer psychischen Vorbelastung mal), dann ist das eigentliche Problem mMn nicht der "Trigger", sondern dass die Erkrankung nicht ausreichend therapiert wurde. Eine Warnung bei dem Spiel würde den einen Angstzustand vielleicht verhindern, aber Ziel sollte es ja eigentlich sein zu lernen, mit den Ängsten umzugehen, damit man nicht mehr "getriggert" wird.

    Außerdem stellt sich die Frage, vor was alles gewarnt werden soll, denn es gibt ja nicht nur traumatische Erlebnisse, sondern auch unzählige Angst- und Zwangsstörungen, Phobien usw. Im Extremfall können bei jemandem mit z. B. Arachnophobie soweit ich weiß schon durch den Gedanken an eine Spinne Angstzustände ausgelöst werden. Oder durch das Geräusch eines Hubschraubers Vietnam-Flashbacks. Sicher ist: Man kann nicht vor allem warnen, was theoretisch Angstzustände auslösen könnte. Sollte man es also bei den üblichen Verdächtigen belassen?

  8. #8
    @Lil_Lucy: Sag mal, kannst du auch irgendetwas Konstruktives beitragen oder machst du dich hauptberuflich über ernstzunehmende Probleme anderer Leute lustig? (Ich meine damit nicht meinen zitierten Post, für die ganz Witzigen. Weil man ja bei euch nie weiß, wie weit ihr mitdenkt, wenn es einem lustigen Witz im Wege steht.) Was bringt dir so ein Post? Hattest du mal eine Panikattacke? Bist du mal ganz plötzlich von einer überrumpelt worden? Ich wünsch es niemandem.

    @Kelven: Es geht doch nur darum, dass jeder, bei dem die Gefahr besteht, gewarnt ist. Was er sich selbst zutraut, ist ja eine andere Sache. Das muss man für sich entscheiden. Man soll nur nicht ins kalte wasser geklatscht werden.

  9. #9
    Zitat Zitat
    Ich weiß nicht, wie das bei traumatischen Erlebnissen ist, aber sagt die Psychologie bei Angststörungen und Phobien nicht gerade, dass man sie nicht verdrängen soll? Indem man sich seine Ängste vergegenwärtigt, soll man gegen sie abstumpfen.
    Wir reden hier aber nicht von irgendwelchen unspezifischen Phobien oder Triggern, die tatsächlich so ziemlich alles sein könnten (Es gibt da einen sehr guten Comic, der das illustriert, warum der Trigger einer Frau z.B. Frühstück ist).

    Es geht um generelle Themen wie Missbrauch psychischer oder physischer Natur, um Horror, Schocker, was auch immer. Das sind Sachen, bei denen ich eine Triggerwarnung mehr als angemessen finde, weil es eben sehr viele Leute gibt, die das, aus welchen Gründen auch immer, nicht sehen wollen oder zumindest darauf vorbereitet sein wollen. Ich finde den Vorschlag von Sabbi, sich da an den "klassischen" Kategorien von irgendwelchen Behörden und Kommissionen zu orientieren, gar nicht mal so übel. Natürlich kann man nicht auf jeden denkbaren Trigger eingehen, aber zumindest die "üblichen" Sachen sollte man mMn schon kennzeichnen.

  10. #10
    Denk daran, eine Triggerwarnung bezüglich der Anzahl weiblicher und männlicher Charaktere einzubauen. GamerGater (oder deren Gegner) zu triggern ist kein Spaß!

  11. #11
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Denk daran, eine Triggerwarnung bezüglich der Anzahl weiblicher und männlicher Charaktere einzubauen. GamerGater (oder deren Gegner) zu triggern ist kein Spaß!
    das ist ja das eigentliche Problem. Nüchterne hinweise wie Sabaku schon sagt vor dem Spiel sind durchaus Hilfreich. Was denn jetzt Problematisch ist und nicht ist nach dem Bockmist der da verbreitet wurde (GG vs SJW) sicherlich nicht einfach. Ich würde empfehlen da nicht so einen bohei drum zu machen und die mittel die wir nutzen aus den Jugendschutzprogrammen adaptieren wenn es deiner Meinung nach gebraucht wird.

  12. #12
    Zitat Zitat von Lil_Lucy Beitrag anzeigen
    ACHTUNG! Die Postingrate in diesem Thread könnte von einigen Nutzern als zu schnell empfunden werden.
    Ok - Diskussion ohne wenig zielführende Ironie geht hier nicht - geh ich halt ...

  13. #13
    Ich stimme Kelven zu. Wenn man sich nicht mal über Medien wie eben ein Spiel einem schwierigen Thema nähern kann ohne dass es gleich zum totalen break-down kommt, dann ist dringend zu einer Therapie zu raten. Man kann natürlich die Warnung bringen, aber das fördert ja nur das Vermeidungsverhalten, was nun mal in den meisten Fällen der genau falsche Weg ist mit seiner Angst umzugehen. Und glaubt mir bitte, ich weiß sehr genau wovon ich hier rede.

    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    @Lil_Lucy: Sag mal, kannst du auch irgendetwas Konstruktives beitragen oder machst du dich hauptberuflich über ernstzunehmende Probleme anderer Leute lustig? (Ich meine damit nicht meinen zitierten Post, für die ganz Witzigen. Weil man ja bei euch nie weiß, wie weit ihr mitdenkt, wenn es einem lustigen Witz im Wege steht.) Was bringt dir so ein Post?
    Hä?
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    Hattest du mal eine Panikattacke? Bist du mal ganz plötzlich von einer überrumpelt worden? Ich wünsch es niemandem.
    Wie gesagt, ich weiß sehr gut wie sich so etwas anfühlt und kann es hier vielleicht(!) mit am Besten nachvollziehen. Daher weiß ich aber auch, dass es nicht viel Sinn hat von allen Seiten vollstes Verständnis einzufordern. Und ich würde es auch ungern sehen wenn ab sofort überall Warnhinweise drauf gepappt werden, dass da irgendwas drin sein könnte was mir vielleicht Angst macht, denn das sind in der Tat ganz schön viele Dinge.

    Zitat Zitat von Lonicera Beitrag anzeigen
    Ok - Diskussion ohne wenig zielführende Ironie geht hier nicht - geh ich halt ...
    Nochmal: Hä?

  14. #14
    Zitat Zitat von Lil_Lucy Beitrag anzeigen
    Hä?
    Es gibt Leute, die sich durch alles mögliche persönlich angegriffen fühlen und dann tödlich beleidigt sind, auch wenn es sich nur um einen harmlosen Joke handelt.

  15. #15
    Wisst ihr, es ist eine Sache, eine Meinung zu haben und diese mehr oder weniger witzig zu verpacken, und eine andere, sich mit Ironie oder anderen Mitteln über andere User lustig zu machen. Gerade im Internet kommt manchmal (oder meistens) nicht so gut rüber, wie man etwas meint, und da passiert es schnell, dass sich jemand angegriffen fühlt oder diesen "Joke" eben nicht so witzig findet.

    Wenn einem sowas öfter passiert, könnte man ja eventuell mal drüber nachdenken, ob das am eigenen Kommunikationsstil liegt, dass witzig gemeinte Zusätze nicht immer so gut ankommen.

    /Modpost

  16. #16
    @Caro
    Letztendlich macht es aber keinen Unterschied, weswegen jemand Angstzustände bekommt, ganz gleich, ob ein traumatisches Ereignis dahinter steckt oder die Angst vor Spinnen. Wollte man das eine dem anderen vorziehen, könnte man das neutral betrachtet nur damit begründen, dass ersteres viel häufiger vorkommt. Ich glaub auch, dass die offiziellen Kategorien niemanden vor Angstzuständen schützen sollen, sondern eher Entscheidungshilfe sein wollen, falls jemand etwas aus moralischen Gründen nicht sehen will oder darf (Kinder/Jugendliche aus der Sicht der Eltern).

    Ich würde Spiele taggen, in Suchmaschinen zum Beispiel, obwohl Owly schon recht hat, manche Begriffe könnten Spoiler sein, was auch nicht jeder gut findet, aber explizite Warnungen am Anfang des Spiels finde ich eher befremdlich. Zum Beispiel dieses "In diesem Spiel wird Gewalt explizit dargestellt." Hab ich früher auch gemacht, heute würde ich es nicht mehr tun. Egal wie man Gewalt mit kleinen Pixelfiguren darstellt, mehr als Tom & Jerry ist das nicht.

  17. #17
    Ich finde ebenfalls, das so ein kleiner Vermerk nicht falsch ist.
    Denn Horror ist nicht gleich Horror (oder welches Genre eben gewählt wird).
    Es gibt z.B. Leute, die mit Blut und Gewalt keine Probleme haben, da können Körperteile durch die Gegend fliegen und die finden das lustig, aber sobald es um eine Vergewaltigung geht bekommen sie Panik.
    Und die Packung/Klappentext (beim Maker entsprechend die Forumsvorstellung) verrät nicht unbedingt jede Art von Trigger, die vorkommen können.
    Und wegen Therapie: Vielleicht machen die Leute, die einen Trigger haben ja aktuell eine um mit dem Problem fertig zu werden. Und im Laufe dessen Spielen sie halt Spiele mit den entsprechenden Themen. Dennoch muss man ja nicht gleich mit Hardcore-Sachen anfangen, sondern eher mit Spielen, wo das Thema etwas subtiler angegangen wird. Eine Warnung am Anfang könnte dann beim einordnen helfen: Ist es eher leichte Gewalt oder gleich inklusive Abschlachten und viel Blut (rote Pixel können auch (in der Menge) ein entsprechender Trigger sein)?

    Auch finde ich nicht, dass ein Makergame keine starken Trigger haben kann (oder nur schwache) weil es eine niedrige Auflösung hat. Von Büchern kann man ja auch schlaflose Nächte bekommen. Und da gibt es keine Bilder. Die Fantasie kann oft grausamer sein als jedes Bild. Vor allem ist die eigene Fantasie immer perfekt auf die eigenen Ängste abgestimmt. Wenn der Ersteller es versteht mit der Angst richtig zu spielen, dann kann auch eine verpixelte Welt zu Panikattacken und Schreikrämpfen führen. Dann traut sich der Spieler nicht ein Feld weiterzugehen aus Angst was dann passieren kann, dafür braucht es keine ultrarealistische VR-Grafik wo man sich nicht traut um die nächste Ecke zu schauen.

    Also einfach eine Warnung vorschalten (nur nicht zu lange anzeigen lassen, sonst nervt sie wirklich) und wer sie nicht braucht, ignoriert sie einfach wie auch bei kommerziellen Spielen schon.

    //EDIT
    @Caro: Guter Comic. Bringt einen zum Nachdenken.

    Geändert von Eddy131 (05.07.2016 um 18:43 Uhr)

  18. #18
    Nachdem ich mir die ganzen Kommentare hier durchgelesen habe, werde ich wohl eine Warnung einbauen, so, dass man sie nicht unbedingt sieht, wenn man das Spiel startet (weil es ein bisschen spoilernd sein kann, denke ich), aber so, dass man sie finden kann, wenn man sich informieren will. Vielleicht wirklich als zusätzliche Datei oder als Unterpunkt im Startmenü (Da ich eh mein Startmenü selbst zusammenstellen will, sollte das kein Problem sein).
    Da ich selbst auch ein bisschen zart besaitet bin und beispielsweise keine Horrorrpgmakerspiele selbst spiele, weil ich davon wirklich Alpträume bekomme, kann ich eben auch verstehen, dass Leute Angstzustände bekommen, vor allem wenn es eben gezielt um traumatische/charakterbildende Ereignissen gehen soll. Und psychische Gewalt empfinde ich auch meistens schlimmer als physische, obwohl es mir da auch ähnlich wie @Lonicera geht.

    (Mein Spiel soll übrigens in die Richtung Mystery/Drama/Rätselspiel gehen und gerade deshalb ist vielleicht die Triggerwarnung hilfreich. Bei einem Horrorspiel erwartet man ja vielleicht das eine oder andere, bei dem Genre aber vielleicht nicht unbedingt)

  19. #19
    Ich denke mal, eine Warnung zu Beginn des Spiels ist sinnvoll. Eine Textdatei im Ordner wird schnell mal übersehen und wenn bei einem NewGame einen Hinweis eingeblendet bekommt, stirbt man auch nicht daran, wenn der auf einen nicht zutrifft.
    Sowas sollte in solchen Situationen eigentlich Standard sein.

    Also Gewalt, Pornografie etc, darauf würde ich generell hinweisen, kA was manche sich da lullig haben.

  20. #20
    Zitat Zitat von Kelven
    Innoxius hat mit seiner nüchternen Einschätzung schon recht: Es liegt im Ermessen des Entwicklers. Beides - zu warnen oder nicht zu warnen - ist neutral betrachtet in Ordnung. Nun sind viele Menschen aber nicht so nüchtern, daher kommt dann auch der Streit. Die einen sagen "Was, du hast davor nicht gewarnt?" und die anderen sagen "Was soll denn die Triggerwarnung, bist du einer von SJWs?" In beiden Fällen hat das negative Auswirkungen für den Entwickler. Das kann z. B. auch psychisch belastend sein, wenn dann wegen dem Spiel die Fetzen fliegen.
    Solange keiner in den Thread kommt und wie ein radikaler Salafist mir vorschreiben will was ich zu tun und zu lassen habe, soll mir diese Triggerwarnung egal sein. Die Sorge ist aber wirklich, dass man hier etwa eine Regel festschreiben will und dies doch künftig alle so machen sollen, ergo Zwang.

    Deswegen wohl auch die ganze Gegenwehr.

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