Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
@Eddy
Ein Autor muss sich von den rassistischen Gedanken seiner Figuren schon ausreichend distanzieren, indem er zeigt, dass die Vorurteile nicht zutreffen. Wenn die Figuren sagen, dass die spanischen Eroberer alle grausame Mörder sind und das Spiel stellt auch alle spanischen Eroberer so dar, dann macht sich der Autor die Meinung zu eigen, dann wäre das Spiel wirklich rassistisch.
Und in dem Punkt bin ich anderer Meinung.
Es ist gut, wenn der Autor sein Spiel nutzt um bestimmte Werte zu vermitteln. Aber es gibt auch genug Spiele, die Wertneutral sind bzw. wo die Ersteller die Handlung nicht Be- und Verurteilen, sondern die Handlung für sich stehen lassen. Und gerade im Horrorgenre ist das nicht unbedingt ein Happy End, die "Moral" teilweise sogar bewusst verwerflich gehalten.
Daher meinte ich auch, dass es mitunter sehr schwer sein kann solche Werke zu beurteilen. Weil genau das könnte ja die Moral hinter der Moral sein, um zu zeigen wie schrecklich es wäre, wenn der Rassismus/die Gewalt/... gewinnt.
Das kann auch wirkungsvoller und aussagekräftiger sein als jedes "sei immer lieb und brav und hab alle lieb".

Und dann gibt es noch die Spiele die negative Aspekte um ihrer selbst willen beinhalten. Hast du nicht schon häufiger betont, dass sich Leute Gewaltspiele/-filme antun um der Gewalt selbst? Wo ist da der Unterschied zu spielen, die um des Rassismus Willen rassistische Figuren und Handlungen haben und die erstellt und gespielt werden, einfach weil das Setting auf morbide Weise interessant sein kann?

Disclaimer: Ich möchte keine Rassistischen, Gewaltverherrlichenden oder sonstig negative Spiele propagieren, mir geht es nur um die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema.