Billige und übertriebene Gewalt find ich genauso wenig ernstnehmbar, das ist richtig - Aber ich zumindest hab festgestellt, dass zärtliche, konstruktive Momente Schreibern viel schwerer zu fallen scheinen als destruktive. In zig Spielen, großen Titeln wie kleinen, kann ich es glauben dass mein Charakter zig Bösewichte umpömpft, but sobald eine Romanze oder ein ruhigerer Moment kommen soll wird es so hilflos. Oft endet das dann in unglaubwürdigem Pathos oder Melodrama oder es klappt einfach nicht. Ebenso mit Fanservice und Sexszenen - Allermeistens ist es wirklich nichts anderes als stumpfe Fleischbeschau, selbst wenn das Spiel pseudomäßig eine gefühlvolle Story drumrum spinnt (Mass Effect kriegts ganz gut hin, God of War definitiv nicht z.B.). Bevor man einfach ein paar nackte Brüste in ein Spiel packt sollte man sich mal fragen "Warum?" und wenn die Antwort ganz, ganz ehrlich wirklich nichts besseres ist als "Weils sexy ist" es lieber bleiben lassen. Ich würde mir sehr wünschen dass Spielemacher die Möglichkeiten die sie haben nutzen - Ein kleiner Indie-Entwickler hat keinen Boss, der ihm über die Schulter glotzt und sagt "Mach mal mehr Titten rein, wir wollen höhere Verkaufszahlen bei hormongesteuerten Teenagern". Da ist also definitiv Platz für Zärtlichkeit, mit oder ohne große Story, die nicht einfach die zigtausendste "guck mal, Tiddn"-Szene ist. Dingen Grund und Bedeutung zu geben ist schon ein guter Anfang.