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Thema: Kritik an Makerspielen

  1. #1

    Kritik an Makerspielen

    Ich hab das Thema schon in einem anderen Thread angeschnitten, möchte es hier aber nochmal weiter ausführen. Polemik, bevor über Begrifflichkeiten gestritten wird, benutze ich nur als kurzes und knackiges Schlagwort. Ich meine Kritiken, die einen spöttischen bis aggressiven Unterton haben, die sich über Spiel und Entwickler lustig machen.

    Sinnlos ist Polemik natürlich nicht, um den Titel mal etwas zu relativieren. Ich hab selbst schon einige polemische Reviews geschrieben und dabei richtig vom Leder gezogen (nicht in der Maker-Community). Genau deswegen weiß ich aber auch, warum man so schreibt.

    Erstens: Spott kommt immer gut an, solange man nicht selbst betroffen ist. Mit einer polemischen Kritik hat man die Lacher auf seiner Seite und das freut das Ego. Natürlich schreibt man auch eine sachliche Kritik für das eigene Ego, es geht gar nicht anders, aber beides gleichsetzen sollte man aus naheliegenden Gründen (es geht auf Kosten anderer) nicht.

    Zweitens: Man möchte, dass sich die Adressaten (in unserem Fall sind das nicht nur die Fans eines Spiels, sondern auch der Entwickler) über die Kritik ärgern. Polemik zielt immer darauf ab, Reaktionen zu provozieren.

    Über die Moral möchte ich hier gar nicht so sehr diskutieren. Ich bin wie gesagt selbst polemisch und ich lache auch über die Polemik anderer. Mir geht es darum, dass so eine Kritik nichts bringt. Sie verfehlt als Kritik (nicht als Unterhaltung) ihr Ziel. Im Internet genauso wie in der Realität verliert die Sache ihre Bedeutung, wenn das Gegenüber persönlich wird. Dann hört man nur noch das Persönliche und alles andere, selbst wenn es wahr wäre, verpufft in der Luft. Eine spöttische Kritik ...

    • ... nimmt der Adressat nicht mehr ernst
    • ... erweckt den Eindruck, voreingenommen zu sein
    • ... lässt den Kritiker als jemand erscheinen, der sich für überlegen hält

    Kritik an sich, auch wenn sie negativ ausfällt, ist nicht gemeint. Das wird bei diesem Thema gerne "verwechselt". Ich schreib das in Anführungszeichen, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, dass jemand das wirklich missversteht. Ich zeige den Unterschied mal an einem Beispiel:

    • "Die Handlung ist langweilig" - Das ist sachliche Kritik, natürlich absolut subjektiv, aber sachlich.
    • "Ich wusste bei der Handlung nicht, ob ich lachen oder weinen sollte" - Das ist polemische Kritik.
    • "Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, ob der Autor geistig minderbemittelt ist" - Das ist polemische und gegen die Person gerichtete Kritik.

    Natürlich kann man die beiden weniger netten Fälle nett verpacken, ohne dass sich etwas an der Botschaft ändert. Das ist also nutzlose Kritik. Vor allem keine, mit der man dem Entwickler helfen will. So eine Kritik als hilfreich zu bezeichnen, ist selbst schon wieder böser Spott.

    Vermutlich wird sich jemand über dieses Posting ärgern. Falls du Leser es tust, bist du einer der Adressaten, denn dann hast du entweder naiverweise nicht erkannt, welche Wirkung Polemik auf die Adressaten hat, oder du willst das Offensichtliche (siehe erstens und zweitens weiter oben) nicht einsehen. Die anderen Adressaten sind die Entwickler, denen ich nur raten kann, spöttische Kritik nicht zu ernst zu nehmen. Ihr solltet ihr den gleichen Wert beimessen wie der Autor euch.

    Hier bei uns im Forum sind polemische Kommentare zu Maker-Spielen übrigens nicht erlaubt, ganz gleich, ob es Postings sind oder ob sie von externen Stellen verlinkt werden.

  2. #2
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Hier bei uns im Forum sind polemische Kommentare zu Maker-Spielen übrigens nicht erlaubt
    Und doch hat sie schon früher durch verschiedene Personen ein ums andere Mal den Weg hier her gefunden, und blieb auch eine ganze Weile - und stiftete dabei außerordentlich viel Unmut, bevor endlich reagiert wurde.

  3. #3

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Und doch hat sie schon früher durch verschiedene Personen ein ums andere Mal den Weg hier her gefunden, und blieb auch eine ganze Weile - und stiftete dabei außerordentlich viel Unmut, bevor endlich reagiert wurde.
    "Weil das is halt so im Internet". Gott, die Ausrede fürs "Arschlochsein" schlechthin

    Nah, man muss dazu aber sagen, dass die meisten davon mit Bann, Verwarnung oder Zeitsperre geahnded wurden. Und in letzter Zeit isses hier so ruhig wie schon lange nicht mehr. Die komischen "Diskussions-Explosionen" mal außenvor, die sind ja noch relativ harmlos, höchstens hitzig.

  4. #4
    Hier etwas Kritik, und zwar an diesem Thread.

    Meinst du nicht, dass das Thema in einem anderen Unterforum besser aufgehoben wäre, Kelven? Man müsste den Begriff "Game-Design" schon großzügig auslegen, damit er eine Betrachtung der Konsumenten des Endprodukts und ihrer Form der Kritik beinhaltet.

    Geändert von Cepanks (09.06.2015 um 18:01 Uhr)

  5. #5
    Ich denke schon, dass der Thread hier gut aufgehoben ist. Letztendlich ist Kritik für den Großteil der Entwickler ein wichtiger Aspekt für das Game-Design. Und gerade da benötigt man brauchbare Kritik.

    Wie Sabaku schon sagte, ist es in letzter Zeit sehr ruhig was solch sinnlose, polemische Kritiken angeht. Allerdings finde ich diesen Thread dennoch hilfreich, da sich jeder darüber bewusstsein sollte, was seine Kritik bezwecken soll/kann/wird.
    So als kleine Erinnerungshilfe macht es sicherlich Sinn.

  6. #6
    Eigentlich gibt es nicht viel zum Thema zu schreiben, da es eher eine Feststellung oder auch Mahnung ist. Ich frage mich jetzt natürlich was du damit bezwecken willst, denn Menschen die solche Beiträge verfassen lassen sich selten belehren, da sie von vornherein darauf abzielen andere Personen zu ärgern. Warum sollten sie jetzt ein schlechtes Gewissen bekommen? Trotzdem:

    Kann man einen Beitrag unbewusst mit Polemik versehen? Ich denke nicht und deswegen gibt es meiner Ansicht nach auch nur wenige Gründe um solche Beiträge zu verfassen. Du hast zwei gute Gründe genannt, aber ist das Grundmuster dahinter nicht eher persönliche Unzufriedenheit? Wenn man nicht gerade Selbstwertprobleme hat, welchen Grund kann es noch geben absichtlich zu provozieren? Könnte es nicht auch die Enttäuschung sein die solche Reaktionen hervorruft? Spielvorstellungen werden z.B. sehr oft groß und protzig ausgeschmückt, das finale Produkt ist aber entgegen den Versprechungen oft minderwertig. Bis zu einem Grad, dass der Aufwand für eine objektive Kritik den einer polemischen übersteigt. Das ist der Knackpunkt, denn warum sollte man sich die Mühe geben wenn es wie so oft auch einfacher geht. Man blickt nicht direkt in das Gesicht der Enttäuschung, deswegen neigen viele Personen dazu ihre Enttäuschung in dieser Form auszudrücken. So ist es halt mit der Anonymität im Internet.
    Natürlich ist das alles absolut keine Rechtfertigung, aber was ist nun die Alternative, gar nicht posten? Die Grundmotivation ist letztendlich Langeweile, deswegen glaube ich nicht, dass man sämtliche Beiträge dieser Art ausmerzen kann. Das geht nur mit Moderation, Regeln und einer allgemein abgesegneten Etikette. Deswegen sollte man dieses Problem eher in die Forenregeln einbinden als in eine Diskussion. (Finde ehrlich gesagt auch dass es nichts mit Game Design zu tun hat.)

  7. #7
    Zitat Zitat von Mio-Raem
    Und doch hat sie schon früher durch verschiedene Personen ein ums andere Mal den Weg hier her gefunden, und blieb auch eine ganze Weile - und stiftete dabei außerordentlich viel Unmut, bevor endlich reagiert wurde.
    +1
    Um´s jetzt mal aufs nötigste runter zu brechen

    Zitat Zitat von Linkey
    Wie Sabaku schon sagte, ist es in letzter Zeit sehr ruhig was solch sinnlose, polemische Kritiken angeht. Allerdings finde ich diesen Thread dennoch hilfreich, da sich jeder darüber bewusstsein sollte, was seine Kritik bezwecken soll/kann/wird.
    So als kleine Erinnerungshilfe macht es sicherlich Sinn.
    Ist schon traurig, wenn man einen "Erinnerungsthread" braucht, um auf den Schirm zu bekommen, dass polemische Kritik und Spottreden als Feedback den Autor eventuell verprellen können.
    Sowas sollte für jeden, der sich halbwegs in andere Menschen hineinversetzen kann, eine Selbstverständlichkeit sein. Im RL buttert man andere ja auch nicht runter.

  8. #8
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    "Weil das is halt so im Internet". Gott, die Ausrede fürs "Arschlochsein" schlechthin
    Muss wohl auch deine Ausrede sein.

  9. #9
    Zitat Zitat von Yenzear Beitrag anzeigen
    Ist schon traurig, wenn man einen "Erinnerungsthread" braucht, um auf den Schirm zu bekommen, dass polemische Kritik und Spottreden als Feedback den Autor eventuell verprellen können.
    Sowas sollte für jeden, der sich halbwegs in andere Menschen hineinversetzen kann, eine Selbstverständlichkeit sein. Im RL buttert man andere ja auch nicht runter.
    Traurig - vielleicht. Gibt aber auch Leute, die soetwas unbewusst machen. Im Internet natürlich eher als im RL. Aber es kommt oft genug vor, dass man schreibt/spricht, ohne darüber nachzudenken.
    Sehe den Thread von daher nicht als sinnlos/nutzlos, sondern als Chance darüber nachzudenken, bevor man eine Kritik falsch rüberbringt.

  10. #10
    Zitat Zitat von Catch Beitrag anzeigen
    Muss wohl auch deine Ausrede sein.
    Ist doch jedermanns Ausrede der für sein Verhalten eine Ausrede sucht, oder nicht?

  11. #11
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Und doch hat sie schon früher durch verschiedene Personen ein ums andere Mal den Weg hier her gefunden, und blieb auch eine ganze Weile - und stiftete dabei außerordentlich viel Unmut, bevor endlich reagiert wurde.
    Und außerdem kommt dazu, dass das Atelier zw. den polemisierenden Personen unterscheidet. Jene mit den größeren Sitzpolstern hier sind wohl in Gegensatz zu den anderen vor dem bösen, typisch deutschen Finger stark gefeilt. War vor drei Jahren so und ist auch heute noch der Fall.

  12. #12
    Zitat Zitat von Catch Beitrag anzeigen
    Muss wohl auch deine Ausrede sein.
    Hi Catch,

    dein Interesse an diesem Thread scheint darin zu bestehen andere anzupflaumen und anscheinend vollkommen unbegründet (side note, mir sind deine Gründe auch egal) ohne jeglichen Kontext pampige Laune zu verbreiten. Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht so ganz.
    Wenn du das einstellen könntest wäre das ne klasse Sache.

    Dat Gendrek
    Seines Zeichens Kundenbetreuer der auch mal gerne sagen würde "Weil das halt so ist an der Hotline"

  13. #13
    Zitat Zitat von XRPG Beitrag anzeigen
    Eigentlich gibt es nicht viel zum Thema zu schreiben, da es eher eine Feststellung oder auch Mahnung ist. Ich frage mich jetzt natürlich was du damit bezwecken willst, denn Menschen die solche Beiträge verfassen lassen sich selten belehren, da sie von vornherein darauf abzielen andere Personen zu ärgern. Warum sollten sie jetzt ein schlechtes Gewissen bekommen?
    Das Atelier ist seit Jahren sehr im Verruf geraten und vor allem eine sehr toxische Community gewesen, die der kompletten deutschen Community nachhaltig sehr geschadet haben. Darunter fallen auch Einzeilerpostings, Gottes- und Überlegensheitskomplexe, genickbrechende und nachahmende Aussagen diverser bekannter Entwickler und Spieler (die sich als eine Lüge herausgestellt haben), fehlende Praxis und Fakten und auch polemische Kritiken durch Postings und LPs.

    Das größte Problem sind und waren aber auch immer polemische Aussagen und Zerrisse. Imo sehe ich in all den Problemen, dass diese meist ein "deutsches Problem" sind und viel zu lange gedulded werden/wurden, weswegen ich Mio-Raems Aussage vollstens unterstütze. Über das Jahrzehnt habe ich so viel Blödsinn mitlesen und mich in den letzten drei Jahren auch dagegen wehren müssen, so dass ich inzwischen doch recht froh bin einen Abstand von dem Ganzen genommen zu haben, weil es einerseits absolut verschwendete Lebenszeit ist sich auf so etwas einzulassen, aber andererseits vor allem der eigenen Maker-Laune auf Dauer schadet.

    Ich denke, es gehörte zu Kevelns Masterplan, dass er nach und nach das Niveau über die Jahre zu einem Besseren zu wandeln versuchte, was ihm auch durchaus gelungen ist. Die interessantesten deutschen Diskussionen finden hier im Game Design statt, welche sich ernstere oder problematischen Maker-Themen auseinandersetzen und durchaus von guten Postern mitgelesen und -diskutiert wird. Es ist auch wichtig zu reflektieren, was einer Community auf Dauer schadet und was man dagegen tun könnte - und polemisches Niedermachen sollte genauso angesprochen werden, wie auch alles Andere zuvor. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, wenn man die Person mit seiner polemischen Ausdrucksweise so sehr zerstört, einschüchtert, degradiert, etc., so dass sie aufhört an ihrem Spiel zu arbeiten und es zu verbessern. Es ist ja bekanntlich kein Meister von Himmel gefallen und anscheinend brauchen immer wieder einige Leute einen "wie verhalte ich mich als Maker-Spieler oder Ersteller"-2.0 Internetkurs, um ihre emotionale Intelligenz up2date zu halten.

    Es wird einfach zu oft vergessen, dass Makern ein aufwändiges Hobby ist. Hier, eine aktuelle Diskussion aus dem offiziellem Forum dazu, wie lange einige Leute an diversen Maps, Events, etc. im Durchschnitt sitzen:
    http://forums.rpgmakerweb.com/index....his-game-done/

  14. #14
    @Cepanks
    Im Communityforum passt der Thread aber auch nicht so gut, die üblichen Diskussionen haben sich eigentlich eher in dieses Forum verlagert. Das Thema kam ja hier (s. verlinkter Thread) indirekt wieder zur Sprache.

    @XRPG
    Ich möchte mich mit dem Thread auch an die Entwickler richten, vor allem die Anfänger, die von Polemik besonders entmutigt werden. Das Diskussionspotenzial ist wirklich nicht so groß, es sei denn, jemand würde für solche Kritiken in die Bresche springen.

    Du hast recht, dass polemische Kritiken aus Unzufriedenheit und Enttäuschung geschrieben werden bzw. sind sie zumindest der Anlaß, um überhaupt eine längere Kritik zu schreiben. Kleine Abschweifung: Öfters stören sich die Kritiker sogar mehr an den Fans als am Spiel selbst. Es gab zur Anfangszeit der Szene einige hitzige Diskussionen über UiD und VD, da konnte man das besonders gut sehen.

    Ich schieb mal etwas ein, über das man diskutieren kann:

    Ist es berechtigt, sich über ein Makerspiel aufzuregen, wenn es einem nicht gefallen hat?
    Ich schreib bewusst Makerspiel, weil man bei kommerziellen Spielen zumindest noch das verschwendete Geld anbringen kann, bei Makerspielen ist es nur Zeit. Relativ wenig Zeit, besonders lange sollte man nicht brauchen, um zu erkennen, dass das Spiel nichts für einen ist.

    Ich verstehe, wenn sich jemand über etwas aufregt, das den eigenen moralischen Vorstellungen widerspricht. Hinter einem schlechten Spiel - vor allem einen, das man nur persönlich so empfindet - steckt aber keine fragwürdige Ideologie und meistens auch keine Boshaftigkeit. Warum regt man sich trotzdem darüber auf? Oft sind es ja nicht mal üble Fehler oder unspielbare Stellen, es reicht schon aus, dass etwas einem nicht gefällt, um scharfe Reaktionen hervorzurufen.

    @Deamonic
    Wen meinst du denn konkret? M-P wurde damals wirklich sehr lange geduldet, da schwang aber auch noch ein anderer Staff das Zepter. Gibt es aktuell polemische Reviews, die eigentlich gelöscht gehören?

  15. #15
    Zitat Zitat von Linkey
    Traurig - vielleicht. Gibt aber auch Leute, die soetwas unbewusst machen. Im Internet natürlich eher als im RL. Aber es kommt oft genug vor, dass man schreibt/spricht, ohne darüber nachzudenken.
    Sehe den Thread von daher nicht als sinnlos/nutzlos, sondern als Chance darüber nachzudenken, bevor man eine Kritik falsch rüberbringt.
    Könnte man auch so auslegen, dass viele vor dem Posten ihr Hirn abschalten oder einfach nur glauben, sie seien witzig. Natürlich kann man polemik auch zu Unterhaltungszwecken nutzen.
    Das machen gewisse bekannte LPer recht erfolgreich und da ist eigentlich jetzt nicht viel falsches dran, aber gerade Neulinge oder solche, die es nicht gewohnt sind, nehmen das zu ernst.

    Zitat Zitat von Deamonic
    Und außerdem kommt dazu, dass das Atelier zw. den polemisierenden Personen unterscheidet. Jene mit den größeren Sitzpolstern hier sind wohl in Gegensatz zu den anderen vor dem bösen, typisch deutschen Finger stark gefeilt. War vor drei Jahren so und ist auch heute noch der Fall.
    In einigen Fleckchen des großen Wunderlandes, besser bekannt als Internet und auch im RL wird Doppelmoral eben als Volkssport betrieben.

    Geändert von Yenzear (09.06.2015 um 20:14 Uhr)

  16. #16
    Das ist eine Frage, die ich mir relativ häufig stelle: Uns wird immer wieder vorgeworfen, dass wir ja Doppelmoral walten lassen und manche Leute nicht bestrafen, während andere ja kaum noch ihre Ehrliche Meinung (tm) äußern dürfen. Lustigerweise wirft uns jeder, den wir auch nur ermahnen, vor, dass er zur zweiten Gruppe gehört und wir ihn ganz besonders auf dem Kieker haben. Jeder, wirklich Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es einen Thread mitsamt Umfrage, wie wir moderieren sollen, und meine persönliche Ansicht ist, dass sich da in letzter Zeit schon einiges in die positve Richtung entwickelt hat - was man auch an der Aktivität merkt.

    Aber ehrlich, wer sind denn unsere Lieblinge, die mit allem davonkommen? Meint ihr Sabaku, die sich in der Tat häufig kontrovers äußert, aber auch sehr, sehr viel Positives zum Atelier beiträgt, ob nun im Graphikbereich oder durch durchdachte Rückmeldungen in Threads? Meint ihr Tako, der in der Tat einige (in)offizielle Verwarnungen hat, aber mittlerweile kaum noch postet? Corti, der in der Tat häufig am Rande der Unfreundlichkeit und darüber hinaus agiert, aber ebenfalls immer vernünftige, objektive und hilfreiche Kritik weitergibt? Gala, steel, Icetongue und viele andere, die in der Tat mit uns befreundet sind, aber trotzdem häufig genug Anschiss und auch Verwarnungen bekommen haben? Ich würde es wirklich gerne wissen - wie gesagt, meiner Ansicht hat sich das Atelier seit 2014 durchweg positiv entwickelt - mit der Hilfe aller aktiven und passiven User.

  17. #17

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Yenzear Beitrag anzeigen
    Könnte man auch so auslegen, dass viele vor dem Posten ihr Hirn abschalten oder einfach nur glauben, sie seien witzig. Natürlich kann man polemik auch zu Unterhaltungszwecken nutzen.
    Das machen gewisse bekannte LPer recht erfolgreich und da ist eigentlich jetzt nicht viel falsches dran, aber gerade Neulinge oder solche, die es nicht gewohnt sind, nehmen das zu ernst.
    Viele englischsprachige Lets Player sind ebenfalls sehr emotional, was Makerspiele angeht, aber in die andere Richtung. Die haben viel Freude daran, finden die Horrorspiele wohl sogar irgendwie gruselig, wo andere hier die Augen verdrehen -Markiplier, Pewdiepie, ManlyBadassHero, Cryaotic... Ich frag mich immer, wie sich das erklärt. Das horrende Bestechungsgeld für gute Publicity wird es ja wohl nicht sein

    Übrigens finde ich es schwachsinnig, sich über kostenlose Makerspiele aufzuregen. Wer seine Zeit mit einem Spiel verschwendet, dass er nicht leiden kann statt es zu löschen, der treibt seinen Puls doch selber in die Höhe, da kann doch der Entwickler nix für. Gilt auch für Lets Player, aber ja...die zielen wohl meistens auf den Unterhaltungsfaktor ab. Dass sie dafür meistens einen hunzeligen Hobby-Entwickler einer großen Menge an Spott aussetzen, statt einem Tripple-A-Studio mit Ausgebildeten Kräften - die sich zurecht für eine schlechte Performance schämen sollten, vor allem wenn es um Geld geht - scheint da wohl hinten runter zu fallen.:V

  18. #18
    Zitat Zitat von Zakkie Beitrag anzeigen
    Das Atelier ist seit Jahren sehr im Verruf geraten und vor allem eine sehr toxische Community gewesen, die der kompletten deutschen Community nachhaltig sehr geschadet haben. Darunter fallen auch Einzeilerpostings, Gottes- und Überlegensheitskomplexe, genickbrechende und nachahmende Aussagen diverser bekannter Entwickler und Spieler (die sich als eine Lüge herausgestellt haben), fehlende Praxis und Fakten und auch polemische Kritiken durch Postings und LPs.
    Wer Kritik - egal wie pampig oder destruktiv sie formuliert ist - nicht abkann und sich ständig einigelt und einknickt wenn etwas nicht läuft wie er/sie es sich vorgestellt hatte, der sollte am besten überhaupt gar nichts Künstlerisches machen oder es niemandem zeigen. So einfach ist das. Und das gilt nicht nur hier oder für deutsche Communities, das gilt überall.

    Ansonsten stimme ich deinem Post insofern zu, dass man deutlich merkt, wie hier etwas versucht wird aufzubauen und sich deutliche Besserungen gegenüber 2013 (= RPG-Wüste Gobi) zeigen.

  19. #19
    Ich denke man muss das Ganze nicht so holzschnittartig sehen. Ich würde da bzgl. Kritik in weiten Teilen mit der Aussage aus dem Startpost mitgehen, allerdings kann zu einer guten Kritik dennoch eine gute Polemik dazugehören ohne das dadurch der "objektive" Gehalt derselben geschmälert wird. Unterscheiden muss man da vielleicht danach wer der Adressat der Kritik ist. Der Entwickler möchte gerne lieber einen kurzen, knappen Abriss haben über die DInge, die gut ankamen und die Dinge, die man persönlich nicht gut fand. Eventuell kann man sie noch mit ein paar Stellen spicken, die zum Beispiel die Absurdität bestimmter Konzepte vorführen. In letzerem sehe ich die Chance der Polemik nämlich gezielt einige Stellen rauszugreifen und deren Absurdität vorzuführen (in der Literatur oder im Film zum Beispiel von der Story her absurde Wendungen bloßzustellen). Das leuchtet manchmal mehr ein als die bloße Aussage, dass die Stelle unlogisch ist.

    Etwas anderes ist, wenn man eine "Öffentliche" Kritik schreibt, die für das Publikum bestimmt ist. Diese sollte mit einem gewissen Witz, eigener Erfahrung und Einblicken in das Gesamtprodukt geschrieben sein und Polemik für die Anschaulichkeit und einen gewissen Spin enthalten. Man muss sich da nicht unbedingt an den Eiern der Entwickler hochziehen, aber muss und sollte auch nicht auf dem Niveau einer trockenen Sachbeschreibung verbleiben, um eben Anschaulichkeit zu gewährleisten. Und da kann ein scharfer Ton (ich erwähne ausdrücklich, dass dieser gemäßigt sein sollte, weil man sich dann wirklich nur noch selbst erhebt) oder gemäßigter Spott gut dazu tun.

    Aber man sollte dann nicht rummosern, wenn es ein Echo gibt. Ich meine nicht in administrativer Hinsicht sondern in dem man selbst Gegenstand der Kritik wird. Wer sich dermaßen exponiert aus dem Busch bewegt, muss sich nicht wundern. Gleiches gilt aber auch für Kreative, die nicht damit rechnen können, dass nur Lob eintrudelt. Aber die Unerscheidung zw. konstruktiver Kritik und Polemik hast du ja schon aufgegriffen. Aber es gibt eben auch die Leute, die selbst auf konstruktive Kritik sehr ungehalten reagieren, weil sie darin ihre eigene Brillanz in Frage gestellt sehen. Die Fälle gibt es auch. Aber wie gesagt als Kritiker ist man nicht sakro-sankt. Es gehört zur MEinungsfreiheit sie äußern zu dürfen, aber die Freiheit bedeutet auch das Risiko dafür sich selbst sowas auch gefallen lassen zu müssen. Reich-Ranicki bspw. wurde gerade auch für seine spitze Feder verehrt, aber verdientermaßen musste er eben auch den "Tod eines Kritikers" aushalten.

    Zitat Zitat
    Ist es berechtigt, sich über ein Makerspiel aufzuregen, wenn es einem nicht gefallen hat?
    Ich schreib bewusst Makerspiel, weil man bei kommerziellen Spielen zumindest noch das verschwendete Geld anbringen kann, bei Makerspielen ist es nur Zeit. Relativ wenig Zeit, besonders lange sollte man nicht brauchen, um zu erkennen, dass das Spiel nichts für einen ist.
    Aufregen, Nein. Man wüsste ja nicht worüber. Aufregen kann man sich da vielleicht inhaltlich über Dinge, die bspw. das eigene Wertegefühl etc. verletzen aber nicht gefallen ohne wirklichen persönlichen Schaden lässt das nunja sehr sinnlos erscheinen. Etwas anderes ist es vielleicht, wenn man ein Fan und lange Zeit Follower der Projektes war. Da hat man dann womöglich Zeit in Recherche, Diskussion, Kritik (und somit Mitarbeit) gesteckt und erfährt dann eine Enttäuschung seiner Erwartungen. Da halte ich das für nachvollziehbar, was aber nicht rechtfertigt.

    Fragen wir anders. Ist es berechtigt eine Polemik/ eine polemische Kritik über ein Maker-Spiel zu schreiben? Aus meiner Sicht ja. Wie über jedes kulturelle Erzeugnis bieten sich öffentliche Kritiken an, damit die Leute anhand derer entscheiden können, ob das Spiel spielenswert ist oder nicht und warum bzw. warum nicht. Auch - und mit Bezug auf die Weiterentwicklung der Szene - sind Thema von Besprechungen oder Kritiken von Werken auch der künstlerische Wert, das Neue, bestimmte ästhetische Konzepte usw. die nicht primär für die Konsumenten gemacht sind, sondern sich auf einer kritischen oder auch polemischen Ebene damit befassen wie das Werk im Vergleich mit dem ganzen Kunstbetrieb steht und es da eher um die Fachdiskussion geht und da wird mitunter auch mit harten Bandagen gekämpft (modernes Theater bspw. hatte lange Zeit eine Menge Kritik aushalten müssen).

    Ich denke da muss man noch weiter differenzieren, wenn man dem Thema Kritik da gerecht werden will.

    Aber wir sprechen hier freilich schon von einem gewissen Anspruch den da jeder an sich selbst haben müsste. Wenn ich mir einfach nur einen darauf runterholen will, verbalen Kot herumzuwerfen aber zu feige bin die Konsequenzen zu tragen und das deshalb als Kritik abtarne (wahlweise auch als Satire) hat das mit der Kritik an sich selbst wenig mit asozialem Verhalten aber viel zu tun.

  20. #20
    Zitat Zitat von Caro Beitrag anzeigen
    Aber ehrlich, wer sind denn unsere Lieblinge, die mit allem davonkommen? Meint ihr Sabaku, die sich in der Tat häufig kontrovers äußert, aber auch sehr, sehr viel Positives zum Atelier beiträgt, ob nun im Graphikbereich oder durch durchdachte Rückmeldungen in Threads? Meint ihr Tako, der in der Tat einige (in)offizielle Verwarnungen hat, aber mittlerweile kaum noch postet? Corti, der in der Tat häufig am Rande der Unfreundlichkeit und darüber hinaus agiert, aber ebenfalls immer vernünftige, objektive und hilfreiche Kritik weitergibt? Gala, steel, Icetongue und viele andere, die in der Tat mit uns befreundet sind, aber trotzdem häufig genug Anschiss und auch Verwarnungen bekommen haben? Ich würde es wirklich gerne wissen - wie gesagt, meiner Ansicht hat sich das Atelier seit 2014 durchweg positiv entwickelt - mit der Hilfe aller aktiven und passiven User.
    Man könnte sagen, es ist besser geworden. Allerdings muss man hinzufügen, dass die genannten Personen zwar sicher ihren Teil beitragen, das sollte aber nicht als Begründung für Narrenfreiheit herhalten, da die Forenregeln für alle gleich zu gelten haben, ansonsten etabliert ihr hier eine Zweiklassengesellschaft und ich denke kaum, dass das für den allgemeinen Umgang sonderlich förderlich ist. Eben so sollte gegenseitige Sympathie keine all zu große Rolle spielen, wenn es um moderative Handlungen geht. Aus den selben Gründen.

    EDIT:
    Zitat Zitat von Steel
    Wer Kritik - egal wie pampig oder destruktiv sie formuliert ist - nicht abkann und sich ständig einigelt und einknickt wenn etwas nicht läuft wie er/sie es sich vorgestellt hatte, der sollte am besten überhaupt gar nichts Künstlerisches machen oder es niemandem zeigen. So einfach ist das. Und das gilt nicht nur hier oder für deutsche Communities, das gilt überall.
    Eine ziemlich bequeme Ausrede für destruktives Postingverhalten. Hut ab.
    Negative Kritik ist generell nichts schlimmes, allerdings sollte man Abstand davon nehmen, den Autor restlos herunter zu buttern. Polemik kann unterhaltsam sein, sogar für das "Ziel", wenn es viel Spaß versteht, pampige und grob beleidigende Beiträge sollten allerdings dennoch ausbleiben.

    Zitat Zitat von Sabaku
    Übrigens finde ich es schwachsinnig, sich über kostenlose Makerspiele aufzuregen. Wer seine Zeit mit einem Spiel verschwendet, dass er nicht leiden kann statt es zu löschen, der treibt seinen Puls doch selber in die Höhe, da kann doch der Entwickler nix für. Gilt auch für Lets Player, aber ja...die zielen wohl meistens auf den Unterhaltungsfaktor ab.
    Dass einige LPer daraus ein groß angelegtes Schauspiel machen, um ihre Fanbase zu unterhalten, ist seit TrueMG kein Geheimnis mehr.

    Geändert von Yenzear (09.06.2015 um 20:50 Uhr)

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