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Thema: Abi nachholen - schnellster Weg?

  1. #1

    Abi nachholen - schnellster Weg?

    Hi,

    ich spiele schon seit, hm, drei Jahren mit dem Gedanken, das Abi nachzuholen, um was vernünftig Unvernünftiges studieren zu können. Langsam wird's Zeit. Im internet sind so viele Möglichkeiten gelistet, dass ich gar nicht mehr durchblicke. Ich habe Fachabi, eine abgeschlossene Ausbildung und stecke in einem daherdümpelnden Bachelor-Studiengang, den ich sicher nicht abschließen werde. Was ist der beste, schnellste und realistischste Weg, in NRW ans Vollabi zu kommen, um danach, sagen wir mal, Literaturwissenschaft zu studieren?

    Danke schon mal im Voraus!

    Geändert von Owly (12.05.2014 um 21:26 Uhr)

  2. #2
    Such dir ein Kolleg oder eine andere Einrichtung, welche Abitur auf dem 2. Bildungsweg anbietet und frage ganz einfach nach, ob sie dein Fachabitur anerkennen, so dass nur noch ein Jahr zu machen hast.
    Das Problem könnte jedoch sein, dass du ein paar Monate zu spät kommst.

  3. #3
    Je nachdem ob du nebenbei noch arbeiten willst oder nicht würde ich dir ein Tageskolleg oder eine Abendschule empfehlen. Das System des Zweiten Bildungswegs ist in Deutschland ja sehr gut ausgebaut. Du solltest dich erkundigen, ob es möglich ist, dass Teile des Fachabis "angerechnet" werden können, um Teile des Unterrichts zu überspringen.

    EDIT:
    Ja die Bewerbungszeit für die meisten Kollegs dürfte längst abgeschlossen sein. Unter Umständen musst du bis zum nächsten Frühjahr damit warten.

  4. #4
    @Byder: Ein Jahr klingt arg knapp, weil ich die zweite Fremdsprache noch lernen muss. Drei Jahre wären mir zu lang, zwei wohl ideal.

    @KingPaddy: Arbeit ist das Stichwort - meine jetzige ist zu anspruchsvoll, als dass ich sie neben dem Unterricht weitermachen könnte. Ich lebe aber alleine, also müsste ich eine stupide Alternative haben oder Unterstützung bekommen. Geistig bin ich nicht mehr sonderlich belastbar, ich stelle es mir daher schwierig vor, mich auf mehrere Dinge zu konzentrieren.

  5. #5
    Wenn du nicht allzu anspruchsvoll lebst geht es eventuell allein mit dem Bafög (ist Schüler-Bafög und muss daher auch nicht zurückgezahlt werden) eventuell muss dann noch ein kleiner Nebenjob her, je nachdem. Ich musste damals dem Kolleg unterschreiben, dass ich keiner anderen Tätigkeit nachgehen werde, aber mir reichte das Bafög damals auch halbwegs bequem allein aus (was ich über mein Studentenbafög nicht sagen kann .__,). Bei mir war es so, dass die Kollegzeit drei Jahre dauerte. Zwei davon umfassten dabei die relevante Schulzeit. Das dritte bzw. erste Jahr war eine Einführungsphase in der noch einmal die wichtigen Grundlagen aufgefrischt wurden, was ja gerade für die Leute wichtig ist, die schon mehr als ein Jahrzehnt keine Schulbank mehr gesehen hatten. Allerdings belegte man bei mir dann da auch seine zweite Fremdsprache erstmalig, wenn man die noch nicht hatte. Aber das mag sich an anderen Kollegs natürlich unterscheiden ^^ Wie gesagt musst mal schauen, wie das bei den Einrichtungen in deiner Nähe geregelt ist und ob sich da dann was verkürzen ließe. Meine Erfahrung ist zudem, dass die Abläufe und Prozesse im zweiten Bildungsweg deutlich flexibler sind, gerade weil man sich auf Erwachsene mit unterschiedlichen Lern- und Arbeitsbiographien einstellen muss. Vieles kann daher, den entsprechenden Leiter der Einrichtung vorausgesetzt, eine Sache von Verhandlung, Vertrauen und Abmachungen sein. Also eventuell kann es helfen da auch mal ein persönliches Gespräch zu suchen.

  6. #6

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Also in NRW worst du nicht um das dreijährige Kolleg rumkommen. Hintergrund ist einfach der, dass du die aktuellen Themenbereiche für die Zentralprüfungen miteinbringen musst und zweitens dich maximal vier Jahre in der Oberstufe aufhalten darfst. Gerade letzteres verbaut dann praktisch alle anderen Möglichkeiten, an das Vollabi zu kommen, wenn man eben von den Kollege absieht, da du ja schon mindestens zwei Jahre abgesessen hast. Erschwerend kommt hinzu, dass die zweite Fremdsprache drei Jahre belegt werden muss, falls du sie nicht schon in der Mittelstufe begonnen hast.

    Das ist allerdings erstmal nur die grobe Einschätzung, da ich deine genaue Schullaufbahn eben nicht kenne, die hier aber zur Abklärung der Möglichkeiten im höchsten Maße relevant ist. Wann bist du genau aus der Schule gekommen? Inwiefern war das Fachabi fachgebunden? Das mag sich zwar nach Kleinigkeiten anhören, aber bei deiner Fragestellung sind diese Bereiche dann höchst relevant.

    Übrigens kannst du Literaturwissenschaften auch mit einem Bachelorabschluss im Anschluss studieren. Vom zeitlichen Aufwand dürfte das sogar der unkomplizierteste Weg sein.

  7. #7
    @KingPaddy: Anspruchslos kann ich gut. :P Meine Wohnung kostet 200€ warm, ich habe kein Auto und keine teuren Hobbies. Und ich habe für Studentenverhältnisse auch ganz ordentliche Ersparnisse, auf die ich zurückgreifen könnte. Allerdings: Schüler-Bafög gibt's wohl nur bis zum 30 Lebensjahr und das habe ich in drei Jahren erreicht. Na ja, ein Grund mehr, zu Potte zu kommen.

    Ich mag die Bedingungen, die dieses Kolleg listet:
    http://www.westfalenkolleg-dortmund.de/
    Das wäre gut erreichbar, ich könnte zum Wintersemester einsteigen und - sofern die Vorprüfung gut läuft - in zwei Jahren fertig werden. Ich glaube, da erkundige ich mich mal genauer.

    Dank dir. Ich glaube, was mir wirklich gefehlt hat, ist das Eingeständnis, das Abi nachholen zu wollen. Nach euren Antworten fühle ich mich schon deutlich besser.

    @Bit: Fachabi war 2007, als Mediengestalter/Fachrichtung Medienproduktion. Dafür habe ich drei Jahre gebraucht. Der Bachelor (praktische Informatik) würde mich drei Jahre kosten. Drei quälende Jahre voller Mathematik und ohne zweite Fremdsprache, die ich dann wohl nebenbei lernen müsste. Wenn ich eins in den letzten drei Jahren gelernt habe, dann, dass ich in die völlig falsche Richtung gelaufen bin.

    Geändert von Owly (12.05.2014 um 22:47 Uhr)

  8. #8

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Völlig unabhängig von der Vorprüfung wirst du trotzdem drei Jahre benötigen, da die zweite Fremdsprache Pflicht für das Abitur ist und bei Nichtvorhandensein nach APO-WBK (Prüfungsordnung) drei Jahre durchgängig im Bereich der Sekundarstufe II belegt werden muss. Selbst wenn du in den anderen Bereichen höher eingestuft werden würdest, wovon ich ausgehe, wäre dies dann dennoch das Hindernis, das dich wieder auf die drei Jahre zurückwirft.

  9. #9
    Gut, damit müsste ich leben. Ich habe gehofft, mich den Anforderungen an die zweite Fremdsprache autodidaktisch nähern zu können, um dann zu schauen, ob es für die Höherstufung reicht. Aber ein Jahr mehr - das kriege ich auch noch hin. Unabhängig davon erkundige ich mich noch bei der Schule.
    Dank dir!

  10. #10
    Ich hab mal beim Westfalenkolleg angerufen und die haben (natürlich) bestätigt, was du geschrieben hast, BIT. Unter drei Jahren komme ich nicht weg, aber: Ich kann mich noch zum Sommersemester melden. Schätze, ich trag jetzt schnell die benötigten Unterlagen zusammen und lasse keine negativen Gedanken mehr zu. =)

  11. #11

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Hey, klingt ja super :3
    Dann wünsche ich dir schonmal viel Erfolg!

  12. #12

    Katii Gast
    Ich hab auch Abi in NRW gemacht völlig ohne zweite Fremdsprache... ich hatte zwar Latein bis zur 10ten in der Oberstufe hatte ich allerdings nur Englisch. Bei uns konnte man sich nämlich Schwerpunkte legen, naturwissenschaftlicher oder sprachlicher. Ich habe mit informaitk und biologie (ohne chemie und physik) einen Naturwissenschaftlichen Schwerpunkt gehabt... Also 2005 brauchte ich definitiv keine Zweite Fremdsprache für Abi... außer die Sekundarstufe II die BIT schreibt ist 7te bis 10te Klasse wo ich Latein hatte

  13. #13

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Falsch. Du hast deinen Pflichtteil bereits bis zur 10. Klasse abgeleistet und den Nachweis erbracht, dass du eine zweite Fremdsprache mit Latein gemacht hast.

  14. #14
    Ich habe heute meine Bewerbung abgegeben. :-) Die ist eigentlich nur pro forma, laut Sekretariat kann ich auf jeden Fall nach den Sommerferien anfangen und werde wahrscheinlich direkt ins dritte Semester gestuft, weil ich schon Fachabi habe. In Französisch würde ich dann einen Anfängerkurs belegen. Die Aussage hat mich schon verwundert, die Regelung scheint also nicht so eindeutig zu sein?

  15. #15

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Nein, die ist sogar eigentlich sehr deutlich. Allerdings kann es sein, dass im ersten und zweiten Semester Vorkurse abgehalten werden, die auf die EF vorbereiten sollen. Das ist den Kollegs freigestellt und du bräuchtest die dann natürlich nicht mit dem Fachabi. ;-)

  16. #16
    Ich weiß nicht, warum immer alle das Abitur haben wollen. Also zumindest in Bayern ist es für'n Arsch. Die beste Möglichkeit beruflich hier etwas zu reißen ist Realschule - danach Ausbildung (ganz ganz wichtig!) - danach Meister/Techniker mit Fachabi (nur ne zusätzliche Matheprüfung beim Techniker) und dann berufsbegleitendes Studium. Ich hätte damals lieber eine Ausbildung gemacht und mich dann hochqualifiziert. Ich nage momentan am Hungertuch trotz Abiturs und Hochschulstudium. Arbeitsamt hier in Bayern sagt, nicht vermittelbar. Einzige Möglichkeit der Fortbildung Promotion… Studiere nichts Unvernünftiges, Du wirst es momentan bereuen. Versuche eine gute Ausbildung mit Jobaussicht zu machen. Is wirklich nur ein gut gemeinter Rat, denn Deutschland ist mittlerweile NUR noch Vetternwirtschaft und Lohndumping. Viele (studierte) Leute sind mittlerweile froh, wenn sie wenigstens 1000 Euro netto rausbekämen, was immer noch ca. 500 Euro unter der Armutsgefährdungsgrenze liegen.

  17. #17
    Zitat Zitat von Cuzco Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, warum immer alle das Abitur haben wollen. Also zumindest in Bayern ist es für'n Arsch.
    Krass, der Großteil der Bayern, die ich kenne gelernt habe, hält sich für was besseres, weil sie in Bayern Abi gemacht haben. Die Aussage ist ja mal das genaue Gegenteil.

    Ansonsten stimme ich dir zu. Das Abitur ist stark überbewertet, weil es heute fast jeder Idiot kriegen kann. Ich wünsche mir in letzter Zeit auch oft, dass ich einfach eine Ausbildung gemacht hätte, dann würde ich hier und da mal eine Fortbildung machen und hätte auch Freizeit.
    Also du solltest dir mMn überlegen, ob du wirklich studieren willst, denn das tolle Studentenleben, von dem man so hört, habe ich noch nicht gesehen/erlebt.
    Es ist eher so, dass man keine Freizeit hat, ständig in der Uni ist und auch nicht wirklich viel Geld hat, um etwas zu erleben.

  18. #18
    Und je nach Studiengang sind die Jobchancen danach auch nicht besser, teilweise sogar schlechter. Einzig das Einstiegsgehalt ist wohl höher.

  19. #19
    Zitat Zitat von Turgon Beitrag anzeigen
    Ansonsten stimme ich dir zu. Das Abitur ist stark überbewertet, weil es heute fast jeder Idiot kriegen kann.
    In Raum Schleswig-Holstein/Hamburg auch kriegen muss, um überhaupt eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
    Mit der Mittleren Reife (oder wie das heute hier nach den unzähligen Schulreformen auch heißt) hat man hier kaum noch Chancen, irgendwas zu erreichen. Selbst für einen KFZ-Mechaniker wollen die Betriebe nur Azubis mit Fachhochschulreife. Man hört zwar immer in den Medien, dass noch tausende Ausbildungsplätze frei sind, aber das sind zum Großteil Jobs, die eigentlich keiner mehr ausführen will, und auch keine Zukunftsperspektive bieten. Auch ist das Gehalt, wenn man eine Ausbildung abgeschlossen hat, deutlich geringer, als wenn man studiert hat, weil man eben keine Qualifikationen aufweisen kann. Diesen Umstand hat mich damals auch in eine Vorstufe der Depression geführt. Da arbeitet man man 42 - 45 Stunden die Woche als ausgebildeter Mechatroniker und verdient dennoch nicht genug Geld, um sich eine popelige 1 1/2-Zimmer Wohnung leisten zu können.

  20. #20
    Ich habe 2011 eine Ausbildung zum Anwendungsentwickler abgeschlossen und bin seitdem als Informatikstudent eingeschrieben - die Seite kenne ich also ganz gut. Glücklich hat mich das nicht gemacht, deshalb ja jetzt die Kehrtwende. Voraussichtlich studiere ich nach dem Abi Literaturwissenschaft und dann werde ich sehen, wo es mich hinzieht (die klassischen Betätigungsfelder reizen mich allesamt). Geld spielt bei meiner Entscheidung keine Rolle. Ich will nur für einen Beruf qualifiziert sein, der mich ausfüllt, und ich will den Weg dorthin genießen können.

    @Bit: Ah, ja, so ist es: Die ersten beiden Semester sind als Vorkurs ausgewiesen. :-)

    Geändert von Owly (22.05.2014 um 16:19 Uhr)

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