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Kämpfer
Hier meine Kritik:
Pokemon: Nightmare war aus meiner sicht eine Mischung aus Silent Hill, Resident Evil und Pokemon. Das Problem, das sich ergibt ist, dass alle drei Spiele verschiedene Zielsetzungen, Thematiken, und Ästhetiken haben. Silent Hill beschäftigt sich mit übernatürlichem Horror, Mystik und einer anhaltenden Spannung. Für mich persönlich waren die Silent Hill Teile immer auch etwas, dass ich eleganten Horror nennen würde. Es geht nicht darum, dass ich mich ekele oder schockiert bin, sondern um eine konstante Anspannung vor dem Ungewissen. Somit erforscht man nicht nur das Spiel, sondern auch sich selbst.
Resident Evil ist eher das Gegenteil, setzt auf Splatter, Jump-scares und allgemein äußeren als inneren Horror. Pokemon bringt eine kindlische und sehr niedliche Optik. Vermischt man alle drei, so wie Nightmare es tut, kommt eine sehr seltsamer Brei dabei raus. Viele bezeichnen, so etwas als crazy und kreativ. Ich gehöre nicht dazu. Es gibt so etwas wie eine Grundstimmung. Deshalb gibt es in einer Komödie, wie Austin Powers, keine gewaltsame Vergewaltigungsszene auf einem Flipper oder eine Sing und Tanz Nummer in der Endszene von Scarface. Das würde die Grundstimmung, den "tone" zerstören und uns aus der Erfahrung rausreissen. Wenn ich es zusammenfassen müsste, würde ich sagen, das Spiel hat keine Identität.
Immer wieder habe ich mich in der dichten Atmo des Spiels verloren. Gerade am Anfang erinnert es stark an Silent Hill, mit einer Priese Resident Evil und im nächsten Moment kämpfe ich gegen FUCKING Pokemons. Das zerstört mir persönlich die Atmosphäre. Ich kann jedoch sehr gut verstehen, warum du Pokemon, als Monster, gewählt hast. Alles andere wäre sehr altgebackene Horrorgeschichte. Demnach sind die Pokemon, das einzige was die Story rettet. Auch die typischen Xargoth trash-dialoge, tragen nicht zur Qualität bei.
Das sind jedoch allles Oberflächligkeiten, man kann lange über die Unsinnigkeit eines Supermario oder eines Contras debatieren und dennoch das Gameplay genießen. Habe ich nun das Gameplay genossen? Ja, definitiv. Es ist ein gut funktionierendes KS, das sowohl fordernd als auch frustrierend ist. Ich habe oft geflucht, als ich abkratze, doch ich spielte es weiter. Ich bin zwar über ein Paar Fehler gestolpert, diese haben das gameplay jedoch nicht beeinträchtigt.
Was ist also mein Fazit:
Wir haben eine Geschichte die am Anfang sehr gute Stimmung aufbaut, jedoch mit der Zeit im Sande verläuft, dazu trashige Dialoge, ein hervorrangendes Gameplay und eine insteressante Ästhetik und Klanguntermalung, die den Spieler komplett in ihre Welt ziehen. Kann ich also dieses Spiel empfehelen? Ja. Die Erfahrung ist es wert. Es wird euch zwar nach dem Spielen eher kalt lassen, weil eben die Handlung nichts zu sagen hat, aber an sich ist es ein nettes Spiel für zwischendurch, dass sich leicht verdauen lässt. Es ist ein Jean-Claude Van Dame Action-Film. kein Shakespear, aber unterhaltsam genug um eine Daseinsberechtigung zu haben.
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