Zitat Zitat von MajinSonic
Wie liest man denn weibliche Züge heraus? o.o Wenn du mir das beantworten könntest wäre das super. Ggf. ein Beispiel was du darunter verstehst :3
Streich das "weiblich" - zumindest in dem Sinne. Ich bezog mich einerseits auf Watzlawicks Kommunikationstheorie. Mäner und Frauen mögen dieselben Worte benutzen, dieselben Satzkonstruktionen, aber mit unterschiedlicher Intention. Beispiel aus einem ziemlich alten Deutschbuch: Mann sagt: "Die Ampel ist rot.", weil, die Ampel ist rot. Frau sagt: "Die Ampel ist rot.", weil, der Fahrer soll langsamer fahren/anhalten. Vieles davon ist antiquiert, aber grundsätzlich ist mir keine psychologische Untersuchung bekannt, die jegliche Kommunikationsunterschiede zwischen Mann und Frau leugnet.
Andererseits bezog ich mich auf berühmte und gelungene Frauenfiguren in Literatur und Spielen. Ich liebe Kinderbücher aus dem 19. Jahrhundert und mein Empfinden, wie ein guter, weiblicher Charakter funktioniert, ist stark von Anne auf Green Gables, Pollyanna, Betty und ihre Schwestern und Co. geprägt. Dort findet man von der vornehmen Dame bis zum Mannsweib alles in liebenswerter Ausführung.

Was mich an deinen Charakteren stört, ist - wurde ja nun schon von mehreren erwähnt -, dass sie wie leere Gefäße wirken, die noch mit Leben gefüllt werden wollen. Im Intro muss ich wenn möglich schon Symphatie für die Charaktere entwickeln, aber das funktioniert nicht, wenn sie überkorrekt sprechen und sich in ihrer Überkorrektheit nicht unterscheiden. Das Problem ist nichtmal zwingend, dass sie förmlich sind, sondern, dass sie steif wirken. Wie nicht zur Szenerie gehörend. Als Informationsträger funktionieren sie tadellos, aber Charaktere definieren sich eben nicht darüber, was sie zu erzählen haben, sondern wie. Das kann mittels Übertreibung geschehen (gute Beispiele: Final Fantasy 9, American Psycho) oder eben realistischer (gute Beispiele: Die Blackwell-Serie, William Boyd-Romane).

Zitat Zitat von Innoxious
Wenn aber gerade jetzt an deinem fenster ein Dinosauriere an dir vorbei laufen würde, würdest du dich auch erstmal fragen: Ein Dinosaurier? o.O
Nach meiner Erfahrung reagiere ich anders auf solche Situationen und andere Menschen auch. Ein lange zurückliegendes Beispiel: Ich komme ins Wohnzimmer und sehe, dass der Vogelkäfig auf ist. Außerdem steht die Balkontür offen. Einer unserer beiden Wellensittiche sitzt nicht mehr im Käfig - ich kriege Panik, atme flach und renne erstmal rum wie ein aufgescheuchtes Huhn.
Nochmal zu artikulieren, was ich sah, dafür gab es keinen Anlass. Ich habe normal reagiert, weil der Schock stärker wog, als die Ungläubigkeit. Sicher gibt es Menschen, die besonnener reagieren, aber zu wiederholen, was man sieht, ist mir vollkommen fremd. Ich kenne das so nur aus Fiktion, die ich albern empfinde.
(Der Wellensittich saß übrigens ruhig im dunklen Wohnzimmer. Alles war gut.)