.hack//G.U. Last Recode
~ Add-On: Vol. 4//Reconnection ~
Challenge #:
03
System:
Playstation 4 (DE)
Version:
1.01
Erweiterung:
Vol. 4//Reconnection
Vorwort
Ursprünglich habe ich die .hack//G.U.-Trilogie 2008 auf der Playstation 2 durchgespielt. Da ich die .hack-Serie generell interessant fand und mir die Spiele gefallen hatten, habe ich mich gefreut dass dem Last Recode-Remake mit Volume 4//Reconnection sogar noch ein Epilog spendiert wurde.
Seit damals ist einiges an Zeit vergangen und meine Erinnerungen an die Handlung sind verblasst, weswegen ich mich mit einigen Videos auf Youtube und Wikieinträgen erst wieder auf den aktuellen Stand bringen musste.
Angefangen habe ich mit der quasi Prolog-Serie .hack//Roots. Da ich diese als äußerst zäh und mit vielen Fillern in Erinnerung hatte, habe ich mich für folgende Zusammenfassung entschieden:
Anschließend habe ich mir die Videosequenzen aller drei Teile als Film angesehen.
Rechne ich mal die Vorbereitung und die Spielzeit zusammen komme ich locker auf über 30 Stunden die für dieses Projekt draufgegangen sind.^^
Die Erweiterung
Wie im Hauptspiel schlüpft man auch dieses Mal wieder in die Rolle von "Guess I'll log out and go check my e-mail or something"-Haseo, einem Charakter den man bereits aus .hack//Sign kennt, auch wenn er dort unter einen anderen Pseudonym aufgetreten ist, nämlich...
Das hat für die Handlung zwar keine weitere Bedeutung, erklärt aber zumindest den ein oder anderen Charakterzug (naja "erklären" ist wohl etwas weit hergeholt, aber man akzeptiert es zumindest eher).
Seit Volume 3 sind knapp 15 Monate vergangen. The World R:2 wird zum Ende des Jahres abgeschaltet und es sind nur noch wenige Tage bis dahin. Mittlerweile haben bereits viele Spieler das Spiel verlassen und nur noch ein harter Kern hält die Stellung. Die Wartung wurde fast vollständig eingestellt, das Spiel steckt voller Bugs und die meisten Gebiete und Interaktionsmöglichkeiten wurden gesperrt. Doch Haseo hat noch eine einzige dringende Sache, die es zu erledigen gilt. Mitten in seinem Unterfangen trifft er ein mysteriöses Mädchen namens Kusabira die ihn bittet, ihren Bruder aus den Fängen eines gefährlichen Monsters zu befreien. Da sie ihm anbietet ihm bei seinem Problem behilflich zu sein und mit Informationen lockt, die ein normaler Spieler nicht wissen kann, willigt er schließlich ein.
Da ich auf der Playstation 4 keine Spielstände der vorangegangenen Teile hatte, habe ich Volume 4 mit dem vorgefertigten Spielstand begonnen. Allerdings im normalen- und nicht im Cheatmodus. Eigentlich wäre man zu dieser Zeit Level 150, ich bin aber auf Level 135 gestartet. Daher habe ich zuerst das halbe Dutzend optionaler Dungeons absolviert um mich aufzustufen, bevor ich die Handlung vorangetrieben habe. Dadurch konnte ich noch einmal das Gameplay und vor allem das Kampfsystem verinnerlichen, ohne dass die Gegner bereits beim reinen Anblick umkippen.^^
Die Dungeons sind noch genauso generisch wie ich sie in Erinnerung hatte. Sie sind zwar nicht zufallsgeneriert, sehen aber so aus. Wahrscheinlich wurden sie ursprünglich sogar generiert und dann lediglich in dieser Form ins Spiel importiert. Wer die Dungeons der letzten Tales-Spiele schon generisch findet, der wird hier jedenfalls seinen Nemesis finden.
Natürlich wollen sich andere Charaktere immer in Dungeons mit einem treffen um Informationen auszutauschen, aber selbstverständlich nicht am Anfang am Warpportal, sondern im untersten Stockwerk. Der Durchmarsch ist gleich deutlich angenehmer geworden als ich den Ap Do Zauber für mich wiederentdeckt habe, der die Laufgeschwindigkeit verdoppelt.
In den Dungeons gibt es zahlreiche Truhen oder sonstige Gefäße, in denen alle der exakt gleiche Gegenstand enthalten ist. Man wird regelrecht damit überflutet. Selbst in der kurzen Spielzeit des Epilogs bin ich an die Grenzen des Inventars gestoßen.^^ Glücklicherweise gibt es noch ein Lager auf welches man an den großzügig verteilten Warpportalen zugreifen darf. Die Gegenstände kann man aber immerhin zum Tauschen mit NPCs verwenden und kann sich dadurch recht gute Heilgegenstände zusammenklauben. Da diese ihren Vorrat nach einem Besuch in einem Dungeon wieder auffüllen hat man so praktisch eine schier unerschöpfliche Quelle. Ich erinnere mich noch daran wie ich damals in den Hauptspielen nach jedem Dungeon erst wieder alle NPCs in den Städten abklappern musste um meinen ganzen Krempel loszuwerden und gegen bessere Sachen einzutauschen, denn verkaufen bringt nicht viel.
Kämpfe funktionieren immer nach dem gleichen Muster. Man greift den Gegner von hinten an um den ersten Treffer im Kampf zu erlangen. Anschließend versucht man noch zwei bis drei weitere Treffer unterzubringen ehe der Gegner mit seiner Attacke antwortet. Um nicht getroffen zu werden setzt man nun eine Technik ein, entweder eine gegen die der Gegner anfällig ist, was durch ein Blinken signalisiert wird und eventuell zu einem Wechsel der Waffe führen kann oder, wenn mehrere beieinander stehen, eine die alle Gegner trifft. Ab der vierten Form setzt man durch dem Skill Trigger mit einer weiteren Technik nach und während der Abklingphase beharkt man den Gegner mit normalen Attacken. Bis man wieder Skills einsetzen kann sollte der Gegner nun in eine Phase geprügelt worden sein in der er sehr anfällig gegen Techniken ist, woraufhin man wieder eine einsetzt und dieses mal mit einer so genannten Rengeki-Attacke besonders viel Schaden anrichtet sowie die Moral der eigenen Truppe erhöht. Ist die Moralleiste weit genug aufgeladen kann man in den Awakening-Modus schalten und, je nach Voreinstellung, entweder einen besonders starken Spezialangriff ausführen oder die Attribute aller Partymitglieder für eine gewisse Zeit verdoppeln.
Joa und mehr ist an dem Kampfsystem auch nicht dran. Die KI ist intelligent genug um automatisch zu heilen, negative Zustände aufzuheben oder mit Gegenständen die MP wiederherzustellen.
Gegen Ende erhält Haseo seine fünfte Form. Dadurch wird das Kampf- und auch das Fähigkeitensystem etwas simplifiziert, indem der Waffenwechsel komplett wegfällt. Stattdessen haben alle Techniken nun ein bestimmtes Waffenattribut. Sprich, ab diesem Zeitpunkt im Spiel spamt man eigentlich nur noch Techniken, wodurch das Kampfsystem noch trivialer wird als es ohnehin schon ist. Man fühlt sich total überpowert und naja, ich glaube ab dieser Phase ist das von den Entwicklern auch so gewollt, immerhin soll Volume 4 ein kleiner Bonus für Fans sein. Es gibt sowieso nur noch drei Dungeons die man in dieser Form bestreitet und lediglich der Postgame-Dungeon befindet sich auf dem Maximallevel, man würde also so oder so alle Gegner oneshotten.
Neben den normalen Kämpfen darf man aber auch noch einen Avatarkampf bestreiten, was für nette Abwechslung sorgt.
An Städten sind lediglich Mac Anu und etwas später der Netslum verfügbar. Darin tummeln sich eine handvoll NPCs, aber auch die ganzen Charaktere die man im Verlauf der Handlung rekrutiert hat. Da ich mit einem vorgefertigten Spielstand angefangen habe fehlten mir einige der optionalen Charaktere. Mit diesen kann man ein Pläuschchen halten, handeln oder sie in die Party einladen und gemeinsam durch die Dungeons streifen.
Aus technischer Sicht merkt man dem Spiel sein Alter deutlich an. Die Grafik läuft mittlerweile zwar mit 60 Frames in der Sekunde, war damals aber schon nicht auf höchstem Niveau und heutzutage wirken die blockigen Charaktere und Hintergründe umso hässlicher. Außerdem wurden die Texturen durch einen hässlichen Schmierfilter gejagt. Auch dass sich die Lippen bei Dialogen nicht bewegen, keine Mimik vorhanden ist und Bewegungen abgehackt sind wirkt befremdlich. Und dann auch noch diese Affenpranken der Charaktere... Hin und wieder werden in Dialogen einige kurze Sequenzen mit detaillierteren Charakteren eingestreut bei denen diese Mankos nicht existent sind. Da diese Sequenzen aber deutlich sichtbar nur mit 30 Frames laufen schätze ich mal, dass es sich dabei um Videos handelt. Apropos, der Epilog bietet einige neue gerenderte Videosequenzen in einer Mischung aus Anime- und CG-Look, bei denen die Animationen und sogar Kamerafahrten aber extrem abgehackt- und überhaupt nicht stimmig sind. Man hat offenbar versucht den Stil der Berserk-Filme zu replizieren, ist dabei aber über das Ziel hinausgeschossen.
Es gibt noch zahlreiche Änderungen bzw. Einschränkungen gegenüber dem Hauptspiel, auf die ich hier aber nicht eingehen möchte. Stattdessen verweise ich auf folgenden Artikel: .hack//Wiki Last Recode
Fazit
Alles in allem finde ich Volume 4//Reconnection einen gelungenen Epilog der die Handlung abrundet und zu einem zufriedenstellenden Finale führt. Das Spiel hat mich atmosphärisch sofort wieder gefangen, wobei es das hauptsächlich durch die Story und die Charaktere geschafft hat. Das Gameplay hingegen ist eher Mittelmaß und das Leveldesign lässt arg zu wünschen übrig, wobei das hier aufgrund des geringen Umfangs nicht so sehr ins Gewicht fällt. Dafür entschädigt sowieso der grandiose Soundtrack!
Einem weiteren Teil der Reihe stehe ich jedenfalls offen und positiv gegenüber, sollte es jemals dazu kommen. Im Spiel wurden einige Andeutungen in diese Richtung gemacht, doch ob die etwas zu bedeuten haben steht auf einem anderen Blatt.