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Thema: Charaktervielfalt in Makerspielen

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Müssen von der "Norm" abweichende Merkmale einer Figur begründet werden und warum? Was für negative Konsequenzen hätte es, wenn die Merkmale nicht begründet werden?
    Vorerst: nichts muss begründet werden. Ich gehe davon aus, du meinst ob solche Abweichungen begründet werden sollten.
    Bei der Beantwortung möchte ich zuerst betonen, dass die "Norm" vollkommen abhängig vom Medium ist, also spreche ich nicht von der Norm, sondern von einer Norm. Um eine Figur lebendig und echt wirken zu lassen, sollte sie so nah an einer "echten" Figur kommen, wie es möglich ist. Echte Figuren (Menschen) haben eine Vielzahl von Merkmalen, soviele, dass Medien (über die wir reden) nicht all diese Repräsentieren können (sonst wäre es auch eine Charakterbeschreibung). Eine Norm ermöglicht eine Vielzahl von Eigenschaften ohne tiefere Begründung einer Figur zu geben. Begründungen können endlich Tief gehen (bei einer echten Figur bis zum Urknall und mit genügend Fantasy noch weiter), deswegen ist die erforderliche Tiefe einer Begründung was eine Norm verändert. Die Begründung an sich - also (fast) alles hat einen Grund und Ursache - ist etwas, was unsere Vernunft fordert. Wird nun etwas nicht genügend tief Begründet, wird unsere Vernunft nicht "befriedigt". Ob diese fehlende Befriedigung etwas Negatives ist oder nicht, liegt in der Betrachtung.

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    In welchen Spielen oder auch anderen Medien tauchen denn die hier angesprochenen Probleme auf? Bisher wurden nur wenige konkrete Beispiele genannt.
    Ich lehne konkrete Beispiel ab, da die meisten Medien einen großen Zeitaufwand brauchen um sie zu konsumieren. Dies limitiert die Anzahl an Personen, die bei solchen Thema teilnehmen können. Ich finde, dass zeigt die Diskussion über das <Dumbledore-Syndrom> sehr gut. Jemand, der nicht die Bücher gelesen hat, muss stumpf diesem Argument glauben und braucht mehrere Monate um überhaupt gegen dieses Argument etwas behaupten zu können. Woher soll ich wissen, ob du (@Kelven) recht hast, dass in Assassin's Creed Origins der Umstand, dass er farbig ist, nicht im Mittelpunkt der Handlung steht, ohne das Spiel gespielt zu haben?

    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Wann beißen sich Figuren, die einer marginalisierten Gruppe angehören, mit dem Szenario?

    Ich möchte zur letzten Frage drei Thesen aufstellen:

    - Medien, die in einer Phantasiewelt spielen, stellen in der Regel nicht den Anspruch, historisch korrekt zu sein. Selbst historische Fiktion tut das nur ansatzweise.
    - Ganz allgemein gesehen sind Geschlecht, sexuelle Ausrichtung, sexuelle Identität, die Hautfarbe usw. beliebig austauschbar.
    - Nichts vom oben genannten schreibt die Persönlichkeit der Figur oder die Ausrichtung der Handlung vor. Eine Geschichte über eine Figur aus einer marginalisierten Gruppe muss sich nicht um Diskriminierung drehen. Die "Queerness" einer Figur muss keinen narrativen Nutzen haben.
    Eigentlich nur dann, wenn sie so dargestellt werden, dass sie sich "beißen". Letztendlich kann jegliche Figur in (beinahe) jedes Szenario ohne dass sie sich "beißen" einbringen.

  2. #2
    Zitat Zitat von maniglo93 Beitrag anzeigen
    Ich lehne konkrete Beispiel ab, da die meisten Medien einen großen Zeitaufwand brauchen um sie zu konsumieren.
    Was willst du in diesem Rahmen aber anderes machen? Dir bleibt letztlich nichts anderes übrig, als dich selbst darüber zu informieren, wenn du es nicht selbst kennst oder halt auf glaubwürdige Quellen verlassen. Da sind Artikel oder klare Quellenangaben zwar nicht zweifelfrei im Recht, aber immerhin schon deutlich mehr und überzeugender als "das hab ich irgendwo gehört, selbst hab ich es aber nicht gesehen/gespielt/geprüft".

    Wir können uns natürlich über fiktive Problemstellungen unterhalten, aber die Relevanz ist dann immer fraglich Wir tun uns gerade bei Lösungsansätzen eher einen Gefallen, wenn wir an praktischen Fällen und Beispielen analysieren und Rückschlüsse ziehen können.

    MfG Sorata

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ein anderes Beispiel wäre The Last of Us, auch wenn dort die Homosexualität der Figur erst in einem DLC enthüllt wird.
    Ist das dann nicht wieder ein Dumbedoreismus, wenn es vorher anscheinend nicht die geringste Rolle gespielt hat?

  4. #4
    Nicht wirklich, denn ein DLC ist - meistens - ja immer noch Teil der Erzählung und damit sichtbar.
    Bei Dumbledore war es nur Jahre später eine Enthüllung in einem Interview.

    MfG Sorata

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