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  1. #1
    Valkyria: Azure Revolution (PS4)




    Oder: „Spiele ich doch lieber Hitman … oder Goat Simulator?“

    Handlung/Präsentation:
    Wir befinden uns im Königreich Jutland, einem kleinen Nest ohne wirkliche Bedeutung in einem fiktiven Europa. Zwischen Jutland und dem politisch, als auch wirtschaftlich dominanten Kaiserreich Ruzh bestehen Spannungen, die letztendlich in einem durch Jutland initiierten Krieg enden. Der Witz an der Sache: Die Drahtzieher hinter dem Krieg sind fünf Leute aus Jutland, die ihre ganz eigene Vendetta verfolgen. Einer davon ist Amleth, der den Anti-Walkären-Trupp „Vanargand“ anführt und mit dem und seinen Leuten man nun gegen Ruzh ziehen darf.


    Die Handlung wird anhand von einigen, relativ ausschweifenden Sequenzen präsentiert, über einen Mangel an Geschichte kann man sich also – im Gegensatz zu FFXV – nicht beschweren. Leider wird das alles eher schlecht und oft uninteressant präsentiert: Charaktere stehen überwiegend bewegungslos herum bzw. haben nur sehr eingeschränkte, sich wiederholende Bewegungen. Man sieht es sehr schön in einer Szene, in der ein Charakter eine Rede hält, dass den einzelnen Modellen anscheinend vereinzelte Bewegungen zugeordnet wurden. In der Nahaufnahme zuckt er nur unnatürlich mit dem Kopf, während er, sobald man ihn von weiter weg sieht, wie wild herumgestikuliert, was in der Nahaufnahme sofort wieder aufhört. Das wirkt alles sehr billig und statisch und wenn man mehr als 30 Minuten diesen Sequenzen folgen muss, kann das echt zäh sein.

    Eigentlich mag ich ausführlich und durch ausschweifende Gespräche erzählte Geschichten, aber das hier zieht sich vor allem am Anfang und gegen Ende in die Länge. Erstens wegen der Präsentation an sich, zweitens, weil man nichts, aber auch wirklich nichts beschleunigen, wegdrücken kann und drittens, weil nun wirklich nicht alles, was man zu sehen bekommt, für die Handlung relevant oder interessant ist. Es gibt auch schlecht geschriebene und sinnlose Dialoge. Und es wird auch mal lange gelabert, wenn es unpassend ist, z.B., wenn man direkt vorm Missionsendgegner steht und der einem zusieht. Im Mittelteil des Spiels gibt sich das zum Glück einigermaßen, nur um am Ende wieder echt zäh zu werden.
    Was mir dann wieder recht gut gefallen hat, war das Ende: Das Spiel gibt sich leider keine Mühe, da irgendwie zu überraschen, was auch auf eine Enthüllung etwa im Mittelteil zutrifft. Dennoch war das ein Teil der Geschichte, den ich als recht interessant und von der Idee her auch als nett gemacht empfand, was mich einigermaßen mit der Handlung des Spiels versöhnt hat.


    Was die Charaktere angeht, so merkt man schnell, wer eigentlich die Hauptcharaktere sind, die relativ brauchbar charakterisiert werden. Andere Charaktere verkörpern dagegen nichts, als ein bestimmtes Klischee: Vor allem diese Kleine-Mädchen-Charaktere und ihr Gequietsche sind zum Wegrennen. Außerdem gibt es heftigsten Sexismus, von dem ich kotzen könnte. Ja, dazu gehören quietschige, weibliche Charaktere, die nichts intelligentes zu Gesprächen beizusteuern haben, aber auch solche, die aussehen, als hätten sie unter ihrem kurzen Mantel nichts an, weil oben die Riesenbrüste schwabbeln (die werden wirklich so animiert, anstatt mal dem Gesicht des Charakters eine richtige Animation zu verpassen). Die Walküre Brunhilde dürfte außerdem wegen ihrer Brüste kaum stehen können. Selvarias Riesenbrüste waren schon heftig und lächerlich, aber hier wird es echt noch besser...
    Man merkt es auch gut an den Gesprächsanteilen, wenn alle Männer mal wieder ihren (eher sinnvollen) Senf zum Gespräch dazugeben und evtl. Frauen (außer Ophelia, aber die ist auch ein Hauptcharakter) nur dabeisitzen.

    Gameplay:
    Action-KS mit rundenbasierten Anteilen, die nicht reinpassen, wie z.B. die Notwendigkeit, nach einem Angriff zu warten, bis man wieder angreifen kann. Man kann auch noch ein Gewehr benutzen, nur ist das jetzt völlig nutzlos und man muss es umständlich aus dem Menü auswählen. Die Missionen sind vor allem am Anfang sehr kurz und werden erst gegen Ende länger, wo sie mir auch besser gefallen haben. An sich empfand ich das Kampfsystem aber als relativ stumpf und unoriginell und frage mich sowieso, wieso man den Teil aus Valkyria Chronicles genommen hat, der wirklich einzigartig war und das Spiel von anderen abgehoben hat und ihn durch ein KS ersetzt hat, das man so schon zigmal gesehen hat.
    Vergleicht man das hier mal mit FFXV, fallen einige Parallelen auf: Erstmal, dass man nach dem Prinzip „Auf sie mit Gebrüll!“ vorgeht, dann die Möglichkeit, gefallene Charaktere wiederzubeleben, indem man hingeht und eine Taste drückt und dann wiederum die Möglichkeit das Spielgeschehen zu pausieren und in der Zeit im Menü herumzukramen (ok, das war in FFXV optional). Sich wild herumteleportieren kann man hier nicht, aber es fühlte sich sehr ähnlich an, auch wenn Kämpfe in Valkyria nicht so chaotisch und unübersichtlich sind.


    Es gibt hier allerdings ein paar Elemente, die später wichtiger werden, wie z.B. der Aspekt der Moral: Ist sie für die eigene Gruppe niedrig, dann lädt die Leiste, die einen neuerlichen Angriff erlaubt, viel langsamer und es kann sogar passieren, dass der Charakter selbst sich langsam bewegt (was ich sehr nervig fand und erst als Ladeprobleme der PS4 bezog). Bei voller Leiste muss man gar nicht mehr warten, bis man wieder angreifen kann, was sich letztendlich am besten gespielt hat, da, wie ich oben ja schon schrieb, dieser Alibi-Rundenaspekt den Spielfluss eher unterbricht, als ihn zu bereichern.

    Überbleibsel aus den Vorgängern gibt es; Gegenden erinnern teils daran, es gibt so ziemlich alles, was man an Gegenständen im Kampf einsetzen konnte, kann hinter Sandsäcken in Deckung gehen und gegnerische Stützpunkte einnehmen. Leider wurden diese Elemente alle irgendwie pervertiert. Gegenstände kann man sich auch sparen (vor allem Endgegner wehren alles ab, was man auf sie abschießt) und Stützpunke muss man nicht benutzen; Deckung erst recht nicht, weil das Spiel überwiegend so leicht ist, dass Deckung nutzlos ist und weil man sich nun auch einen Heiler (in Endgegnerkämpfen sogar sehr nützlich) mitnehmen kann. Ich fand lediglich die letzten Missionen insofern anspruchsvoller, als dass ich auch mal ausgewichen bin, Deckung habe ich trotzdem nicht benutzt.
    Überhaupt: Für die letzte Mission wurde Lvl. 60 empfohlen; ich hatte mit Lvl. 42 keinerlei Probleme. Nur einen Endgegner habe ich zweimal verkackt, weil der einen Angriff hatte, von dem alle, die davon getroffen wurden, direkt hinüber waren. Daraufhin durfte ich eine 50-60-Min.-Mission direkt nochmal von vorne anfangen.
    Dass ich Kämpfe als so leicht empfand, mag aber auch daran gelegen haben, dass die Fähigkeiten, die man später erhält, sehr nützlich und im Falle einer Fähigkeit, die den eigenen Angriff verstärkt, fast schon zu gut sind. Nachdem ich die entdeckt hatte, fand ich auch nicht mehr, dass Endgegner zuviele HP hätten (das fiel mir vorher negativ auf).

    Außerdem waren sämtliche Geschäfte und Ausrüstungsverstärkungen (mit Ausnahme der Waffenverbesserungen) nutzlos und umständlich.

    Was mir noch gut gefiel ist, dass die ganze Geschichte wieder anhand eines Buches präsentiert wird, in dem man alle Szenen noch einmal anwählen kann. Auch wenn diese übergreifende Menü-Situation ein Spoiler ist, war sie irgendwie ganz nett.


    Graphik & Musik:
    Die Musik ist gelungen; verwendet manches aus dem ersten Valkyria und möglicherweise auch aus den anderen Teilen, was ich nicht per se schlimm finde. Ich finde, die Stimmung der Vorgänger wurde hier gut eingefangen und mochte die Musik durchweg gern. Sehr vielfältig war die Auswahl an Stücken zwar nicht, aber das hat nicht gestört und das, was man immer wieder zu hören bekam, war auch hörenswert. Hier mal ein paar Beispiele:

    Pledged Revenge
    Azure Revolution
    Marching

    Graphisch fand ich Azure Revolution weniger gut gemacht als Valkyria Chronicles (den ersten Teil), da der Stil dieses Teils einfach einmalig war. An sich sieht das Spiel trotzdem ganz gut aus, aber zusammen mit den Präsentationsproblemen, die ich oben beschrieben habe, funktioniert das hier nicht so gut. Ein paar Hintergründe und Charaktermodelle sind ganz gelungen, allerdings gibt es wiederum auch Gegenden, die sich sehr ähneln und Charaktermodelle, die ein Totalausfall sind.

    Fazit:
    Valkyria: Azure Revolution war nun doch nicht so schlecht, wie ich anfangs befürchtet hatte, sondern immerhin spielbar, was noch lange nicht heißt, dass das Spiel gut ist. Was mich in der zweiten Hälfte etwas friedlich gestimmt hat, waren die längeren Missionen, in denen manche Elemente wichtiger werden und die generelle Entwicklung der Handlung, die doch dafür gesorgt hat, dass das ganze Ding nicht auseinanderfällt.
    Als Nachfolger der drei Spiele davor (und das, obwohl VC2+3 schon mit PSP-spezifischen Problemen zu kämpfen hatten) taugt Azure Revolution dagegen nicht: Es gelingt zwar letztendlich, eine Handlung mit viel Krieg und Drama zu erzählen, auch wenn sie anders ausgezogen wurde, allerdings wurde dem Spiel genau das Element genommen, dass es positiv von anderen Spielen abgehoben hätte und das in VC ja so gut war: Das Kampfsystem. Auf so ein stumpfes Kampfsystem wie hier, das man schon zigmal gesehen hat, haben die Spieler der Reihe jedenfalls nicht gewartet.
    Um nochmal einen kurzen FFXV-Vergleich zu ziehen: Ja, in FFXV wurde auch zugunsten eines 08/15-Action-KS auf Zeug verzichtet, das immer gut war. Azure Revolution hat dagegen immerhin noch eine Handlung, die einigermaßen Sinn ergibt … na, immerhin.

    Insgesamt: 6/10
    Spielzeit 27 Std.


    PS: Habe erst danach mit Hitman angefangen.
    Geändert von Winyett Grayanus (13.02.2017 um 16:33 Uhr)

  2. #2
    Nier Automata (PS4)


    Als das Spiel angekündigt wurde, hatte ich ziemlich hohe Erwartungen, denn Nier habe ich – nach etwas längerer Eingewöhnungszeit – gerne gespielt und außerdem war die Musik im Spiel echt der Hammer. Ich fand Nier Automata auch irgendwie nicht schlecht, aber jeder weiß wohl, wie das mit hohen Erwartungen oft so ist...
    Kann Spuren von Horizon: Zero Dawn enthalten.

    Handlung
    Die Erde wurde von Aliens angegriffen, die Menschen auf den Mond verbannt. Nun wird die Erde von Maschinen bevölkert, zu deren Bekämpfung Androiden auf die Erde geschickt werden, damit die Menschen vielleicht irgendwann mal zurückkehren können. Man steuert nun zwei davon, die sehr … kreative Namen haben: 2B und 9S.


    Nier Automata anzufangen war für mich ganz witzig, weil ich kurz zuvor Horizon: Zero Dawn beendet hatte, das ja eine relativ ähnliche Prämisse hat, aber doch ein ganz anderes Spiel ist. In Horizon störte es mich, dass die Nebenmissionen, die man erledigen konnte, überhaupt nichts taugten und dass es ewig dauerte, durch eine relativ leere Welt zu marschieren, Die Plage namens „Open World“ mal wieder mit den üblichen Problemen zum Abgewöhnen. Die Handlung des Spiels hat mir dagegen überraschenderweise gefallen, weil sie irgendwie nett inszeniert wurde und auch ein paar interessante Enthüllungen zu bieten hatte. Gesamteindruck: Kann man mal spielen, da ganz nett.

    Nier Automata hat dagegen mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut, auch wenn das im Internet so propagiert wurde (Grüße an Trump und die „Fake News“), denn das, was man an Gebieten zu sehen bekommt, ist doch ziemlich stark mit der Handlung verknüpft und generell funktioniert das Spiel erst dadurch, dass da eine Handlung im Hintergrund ist, der man folgen will.
    Die Handlung klang auch erstmal ganz in Ordnung, vor allem nach dem, was ich darüber gelesen hatte: Unvorhersehbare Wendungen? Drama? Her damit.
    Leider hat mich die Geschichte überhaupt nicht umgehauen: Sie ist seicht, wird schlecht erzählt, weiß zu keiner Zeit zu überraschen und hat generell nichts zu bieten, was einen Liebhaber guter Geschichten aus den Latschen hauen könnte. Dito für die Charaktere: Sie werden nur ansatzweise charakterisiert und bleiben blass, vielleicht noch mit Ausnahme von Pascal (den mochte ich gern).
    Dazu kommt noch, dass es nicht ausreicht, nur Route A durchzuspielen, sondern dass das Spiel darauf ausgelegt ist, dass man alle Routen erledigt. Das mag ja an sich okay sein, nur hatte Nier dieselbe Prämisse, mit einer A-Route, die auch für sich alleine ein gutes, abgeschlossenes Spielerlebnis bot (habe die anderen Routen auch erspielt, was aber in dem Fall egal ist). Nach dem A-Ende von Automata dachte ich mir nur: „Und das war alles?“ Das fand ich schon sehr schwach.


    Gameplay usw.
    Wie erwähnt hat Nier Automata mit „Open World“ glücklicherweise nichts am Hut. Man bekommt einige, unterschiedliche Gebiete geboten, die man im Laufe der Handlung besucht, von denen ich z.B. den Vergnügungspark ziemlich gelungen fand. Leider sind die Gebiete nur sehr klein und darauf ausgelegt, dass man sie mehrmals besucht, was schon im Vorgänger nicht wirklich gelungen war: Man läuft sehr häufig dieselben Wege hin- und zurück und sieht dabei nichts neues. Nur während der A-Route funktionierte das hier sehr gut, weil man ständig Neues zu sehen bekam, hinterher war es eher nervig. Glücklicherweise entschärft die hohe Laufgeschwindigkeit der Charaktere das immerhin ein wenig.

    Ansonsten hat mir in Nier einiges besser gefallen: Die Kämpfe in Automata wirken irgendwie einseitig und stumpf, weil man kaum Möglichkeiten hat, irgendetwas anders zu machen. Klar, das Kampfsystem ist irgendwie solide, nur reicht „solide“ nicht zwingend aus, um wirklich zu überzeugen. Darüber hinaus sind die Nebenmissionen immer noch derselbe Schrott wie in Nier: „Bringe mit 10 xy“, „Sammle 3 xy“ usw. - sehr, sehr spannend.
    Auch die Perspektiv- und teilweisen Genrewechsel (2D, Text usw.), die ich in Nier als originell empfand, wirken hier irgendwie überreizt.
    Dafür haben mir die Endgegnerkämpfe mal wieder ganz gut gefallen, denn manche davon verlangen mehr als bloßes Draufhauen.

    Frustmomente gab es dann auch noch: Wer es gespielt hat, wird wahrscheinlich die Szene mit 2B während Route B – auf Gut-Deutsch – scheiße gefunden haben. Und dann noch das E-Ende mit Interneteinbindung … ne, danke.


    Graphik & Musik
    Mir hat die Graphik ganz gut gefallen – diese gedeckten, gräulich-blassen Farben passen gut zum Szenario des Spiels, allerdings bekommt man dann auch wieder so etwas wie den Vergnügungspark, der absolut draus hervorsticht (positiv). Vom Stil her erinnert hier viel an den Vorgänger und insgesamt sieht das Spiel hübsch aus, man sieht in jedem Gebiet irgendetwas interessantes.
    Man kann allerdings skeptisch ob des Niveaus mancher Spielelemente sein: Wieso ist es z.B. nötig, dass man sich 2Bs Unterhose angucken kann oder dass A2 in so einer Art Straps-Anzug herumläuft? Wenn ich dann im Internet sehe, wie gruselige Kellerkinder auf dem ersten Punkt herumreiten, kann man zudem noch philosophische Fragen zum Stand der Menschheit an sich stellen … aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

    Die Musik hat mir auch gut gefallen, auch wenn ich hier ebenfalls der Meinung bin, dass Nier hier mehr zu bieten hatte. Es liegt aber nicht daran, dass man weniger von Emi Evans hört – die neue Sängerin mit schrägem Namen macht einen ziemlich guten Job. Ich hatte aber irgendwie den Eindruck, dass die Musik in Nier vielfältiger war: Da gab es fröhlichere Nummern wie „Hills of Radiant Wind“, ziemlich epische („The Dark Colossus...“), und dann wiederum welche, die etwas aus die Tränendrüse drücken sollten („Grandma“, „Kaine“ usw.), dazu zig Variantionen des Devola/Popla-Stückes (ganz toll). Automata schlägt dagegen deutlich betrübte Töne an und variiert da selten. Hörbar sind die Stücke definitiv (vielleicht abgesehen vom Knatschgesang im Wald), aber so etwas wie „Hills of Radiant Wind“ habe ich doch vermisst. Trotzdem denke ich eigentlich nicht, dass man in diesem Jahr viel bekommen wird, was hiermit in Konkurrenz treten kann, was immerhin für die dennoch hohe Qualität der Musik spricht.


    Fazit:
    Nier war kein Meisterwerk, aber ein ziemlich rundes Gesamtpaket, das durch seine großartige Musik abgerundet wurde. Automata fühlt sich teilweise so ähnlich an, will auch vieles ähnlich machen, kann sich aber nicht mit seinem Vorgänger messen. Verbesserungspotential gäbe es bei den Nebenmissionen und verschlechtert wurde hier definitiv das Kampfsystem, das nun viel zu simpel ist. Dennoch: Abgesehen von ein paar Stellen, die ich ziemlich dumm fand, wurde ich für diese 23 Stunden ganz gut unterhalten, auch wenn Automata ein Spiel sein wird, dass ich schnell wieder vergesse.

    Insgesamt: 6,5/10
    Spielzeit: 23 Stunden

  3. #3
    Zitat Zitat
    Die Beschreibung "altbacken" wird dann wahrscheinlich auch noch auf den zweiten Teil zutreffen, oder?
    Ja, aber es wird in sehr kleinen Schritten besser. Teil 2 poliert bspw. das schreckliche Inventar ein wenig auf, afair. Die Serie hat interessanterweise zumindest bis Teil 4 nie so wirklich einen "Quantensprung", sondern immer nur sehr graduelle Veränderungen gemacht, die sich aber gut ergänzen. Dadurch ist es auch echt angenehm, von vorn zu spielen, weil die objektive Seite, abseits von Story und Co, immer etwas besser wird.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  4. #4
    Yakuza 0 (PS4)


    Diese Reihe sagte bis vor kurzem gar nichts und ich stellte mir eher so etwas wie ein japanisches GTA darunter vor. Vor allem GTA Vice City mochte ich ganz gern, auch wenn ich eher außerhalb der Handlung Zeit mit dummem Zeug zugebracht habe. Mein Interesse an der Reihe weckte das alles jedoch überhaupt nicht – kaum zu glauben, was ich dadurch bisher verpasst hatte (zumal Yakuza so gar nichts mit GTA ab Hut hat). Achtung: Kann Spuren von Lobeshymnen, vielen Adjektiven und so ein Zeug enthalten.

    Handlung
    Die Geschichte ist zweigeteilt und nach je zwei Episoden spielt man mit dem jeweils anderen Charakter weiter: Einerseits folgt man Kazuma Kiryu, der, nachdem er eines Mordes beschuldigt wurde, seine Yakuza-Familie verlassen will, um seinem Boss nicht damit zu schaden. Goro Majima dagegen, der aufgrund einer Befehlsverweigerung nach Osaka verbannt wurde, will wieder rein. Mehr möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht mehr verraten, außer, dass die Geschichte extrem spannend ist und mit diversen Wendungen überrascht. Die Handlung von Yakuza 0 war für mich die perfekte Mischung aus Spannung, Action, Drama, Gewalt, tollen Charakteren und noch einigem mehr – Erwachsene bekommen hier einige Stunden ziemlich guter Unterhaltung geboten. Majimas Handlung fand ich dabei noch eine ganze Ecke spannender, was aber nicht heißt, dass die Kiryu-Kapitel nicht immer noch super wären.


    Abseits von der Spannung empfand ich die Handlung zu jeder Zeit als glaubwürdig, denn sie hebt sich positiv von seichteren Handlungen ab, die manche Ost-RPGs mitbringen. Außerdem bekommt man hier die glaubwürdigsten Charaktere mit der besten Charakterisierung vorgesetzt, die es in Ost-RPGs seit langer Zeit gab. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt schon einmal Charaktere, die so glaubwürdig und interessant waren, in einem Spiel gesehen habe. Und das trifft nicht nur auf die Hauptcharaktere zu: Auch diverse NPCs und unwichtigere Charaktere sind sehr gelungen und haben mich ebenso überzeugt. Meine Favoriten sind hier ganz klar: Majima, Makoto, Sagawa – was nicht heißt, dass alle anderen nicht auch total gut wären.
    Zusammen mit einer wirklich kinoreifen Präsentation ergibt das hier ein Gemisch, vor dem sich anderen Spiele echt verstecken müssen. Vor allem die aufwändigeren Sequenzen: Wow, selten so etwas gutes gesehen (v.a. Mimik, Gestik usw).


    Gameplay usw.
    Was mich zusätzlich noch abgeschreckt hatte: Die Behauptung, Yakuza 0 wäre ein Open-World-Spiel. Nö, ist es nicht, und das ist gut so. Es gibt zwei ausreichend große, aber nicht zu große Stadtgebiete, in denen die Handlung abläuft und die gut mit ihr verknüpft werden. Dazu gibt es noch einige Nebenmissionen, die ebenfalls gut inszeniert wurden und Spaß machen. Interessant fand ich, dass die Nebenmissionen eine Art Gegenpol zur ernsten Handlung darstellen: Einige von ihnen sind einigermaßen absurd, teilweise witzig, aber dabei nie albern oder übertrieben. Außerdem ist das, was man für die Missionen machen muss, vielfältig und generell ein gutes Beispiel dafür, wie Nebenmissionen in einem Spiel aussehen sollten. Außerdem gibt es zwei große Nebenmissionen: Einerseits das Führen eines Cabarets (total motivierend) und einmal darf man Immobilien aufkaufen (das hätte man interaktiver gestalten können).

    Eine wichtige Stellung nimmt natürlich auch das Kampfsystem ein: Man wählt hier zwischen vier Kampfstilen, um diverse Delinquenten, die einem nachstellen, zu verhauen, aufgelevelt wird mittels des Geldes, das man verdient hat. Das Kampfsystem spielt sich flüssig und macht Spaß, bietet nach einigen Stunden aber nicht mehr sehr viel Abwechslung, vor allem, wenn man schon relativ stark ist. Dennoch: Ich bin kein Fan von Prüglern und habe hier gerne gekämpft. Verbesserungswürdig fand ich aber, dass man sich Kämpfe hinterher eigentlich sparen könnte, da das Geld, das man dafür bekommt, im Vergleich zu dem, was man z.B. im Cabaret verdient, nichts mehr zur Verbesserung der Charakterfähigkeiten beitragen kann.

    Es gibt außerdem einige Minispiele, mit denen man sich beschäftigen kann: Karaoke, Dart, die Disco und die Spielhalle haben mir gut gefallen, andere (Angeln, Billard und noch weitere) könnten noch verbessert werden und zünden nicht auf Anhieb.

    Ich selbst habe mich jetzt vor allem auf die Handlung beschränkt und nur ca. die Hälfte der Nebenmissionen und das komplette Cabaret erledigt, zwischendurch ein paar Minispiele gespielt. Man kann aber auf jeden Fall noch mehr Zeit ins Spiel stecken, denn geboten wird einem hier einiges.


    Graphik und Musik
    Auch hier hinterlässt Yakuza 0 einen sehr guten Eindruck. Die Präsentation der Sequenzen ist große Klasse, sowohl, was Graphik, als auch Synchronisation oder Animation angeht. Man bemerkt hier einen graphischen Unterschied zwischen den Sequenzen und dem sonstigen Spiel, das aber immer noch sehr gut aussieht. Positiv hervorheben möchte ich hier noch einmal die Animation der Gesichter der Charaktere, die dazu beitragen, dass diese ziemlich überzeugen. Das bemerkt man vor allem, wenn etwas nicht mit Worten, sondern nur mit Mimik ausgedrückt wird.
    Auch, was die Musik und Synchronisation angeht, wird alles richtig gemacht. Zugegeben: Die Musik würde ich mir außerhalb des Spiels nicht unbedingt anhören, weil sie dafür nicht eingängig genug war, aber im Spiel trägt sie mit zur Atmosphäre bei und ist gelungen. Vor allem die Kampfmusik muss man hier hervorheben. Und die Synchronisation ist echt der Hammer – hier passt wirklich alles. Wobei man hier Majimas Synchronsprecher, Hidenari Ugaki, hervorheben muss, der wohl der genialste Synchronsprecher ist, der im Moment durch die Gegend läuft. Was der mit verschiedenen Sprecharten, Sprechpausen und generell hinkriegt, hat mich echt umgehauen und trägt für mich viel zu einem Charakter bei, den ich sowieso schon klasse finde. Mensch, gebt dem Mann mehr Sprechrollen, der hat es drauf.


    Fazit
    Yakuza 0 war mein Überraschungshit 2017 und hat dafür gesorgt, dass ich auf jeden Fall auch die restlichen Ableger der Reihe spielen will. Ich möchte dieses Jahr mal eine Aufstellung meines Zeugs des Jahres machen und habe mit Yakuza 0 auf jeden Fall schon einen sicheren Kandidaten für die beste Präsentation, Handlung und den besten männlichen (Majima) und weiblichen (Makoto) Hauptcharakter gefunden. Nun bin ich gespannt, ob mich die anderen Spiele genauso überzeugen … Majima scheint ja schräg zu werden und das erste Yakuza spielt sich eine ganze Ecke hakeliger. Dennoch: Tolles Spiel, tolle Reihe – mehr davon.
    Wegen des Kampfsystems, das noch etwas mehr Pfiff gebrauchen könnte, gibt es jetzt nicht die volle Punktzahl, die ich im letzten Jahr Persona 5 gegeben habe, allerdings bekam P5 die auch vor allem als Bonus, weil ich auf gut gemachte, rundenbasierte Kämpfe stehe. Ich denke mal nicht, dass ich in diesem Jahr noch etwas besseres spielen werde als Yakuza 0.

    Insgesamt: 9,5/10
    Spielzeit: 35 Stunden

  5. #5
    Yes! Auf den Bericht hab ich gewartet. Kann dir auch in allen Punkten nur zustimmen, besonders was Story und Charaktere betrifft. Sogar die Punktewertung ist bei mir die gleiche.

    Zum Glück braucht man sich wohl keine Sorge zu machen, dass einem das Yakuza-Futter so schnell ausgeht.


  6. #6
    Das klingt ziemlich gut. Es ist ja nicht so, dass wir nicht noch genug Futter hätten, aber es ist gut zu hören, dass es offensichtlich nach Teil 6 keine Pläne gibt, mit der Reihe aufzuhören. Ich bin ja gespannt, ob es nach Teil 6 mit einem komplett neuen Charakter und evtl. auch anderen Örtlichkeiten weitergeht oder ob die Spiele an die Reihe anschließen. Irgendwie fände ich beides nicht schlecht.
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  7. #7
    Ich muss ehrlich gesagt sagen, dass mich diese Aussage ziemlich erleichtert hat, denn ich hatte ein bisschen Angst, dass sich die Serie für Sega nicht allzu sehr rentiert, da sie ja zu den wenigen AAA-Spielen in Japan gehört, wo Verkaufszahlen für Konsolenspiele seit längerer Zeit abnehmen (Yakuza 6 hatte afaik <300k in der ersten Woche) und da die Serie im Westen kein allzu großes Standbein hat. Andererseits ist sie wohl in Asien recht beliebt und da der Output von Sega bei der Serie eigentlich schon immer ziemlich konstant war, nehme ich mal an, dass die Teams ziemlich eingespielt sind und neben Verkaufszahlen auch Kram wie Werbedeals etc. eine große Rolle spielen.


  8. #8
    Yakuza 3 (PS3)



    Handlung
    Kiryu leitet jetzt ein Waisenhaus auf Okinawa … was war das für eine angenehme Abwechslung für mich. Sehr viele alltägliche Probleme, nette Landschaft, gewohnt viele Dialoge. Natürlich wird Kiryu dann doch wieder in die üblichen Probleme hineingezogen, aber auch da bleibt es spannend. Generell ist Yakuza 3 von allen Teilen, die ich bisher gespielt habe, mein Lieblingstitel nach Y0 (ok, und vielleicht Ishin), denn die Mischung aus Alltag, spannendem Yakuza-Kram und echt guten Charakteren (ich mochte hier die Antagonisten auch wieder richtig gern) funktioniert echt gut.


    Gameplay usw.
    Hier tut sich nicht wahnsinnig viel zu den Vorgängern, was für die Reihe aber nichts neues ist. Okinawa gibt es als neues Gebiet, das Kampfsystem wurde minimal geändert und spielt sich gewohnt gut, evtl. noch etwas flüssiger als in den Vorgängern.
    Richtige Missionsbeschreibungen sind leider immer noch Mangelware. Gut gefallen hat mir die Charakterübersicht im Menü, auf der man nachsehen kann, wie die Beziehungen der Charaktere untereinander aussehen und die für die Folgespiele leider wieder geändert wurde.
    Abgesehen davon, dass man die Nebenmissionen quasi am besten mit Lösung erledigt (habe ich nicht gemacht), störte mich hier ansonsten sehr wenig.


    Graphik und Musik
    Ich finde es echt interessant, dass der Unterschied zwischen Y3 und den PS4-Yakuzas gar nicht so groß ist. In den beiden Vorgängern fehlte mir die gute Mimik und ich fand auch, dass die Sequenzen länger hätten sein können. Das wurde nun für diesen Ableger geändert. Insgesamt macht das Spiel graphisch einen ziemlich guten Eindruck, aber auch Musik und Synchronisation sind gewohnt gut.

    Fazit
    Mein Lieblings-Yakuza nach Y0 und Ishin, definitiv. Wegen der neuen Spielumgebung machen sich hier nicht so schnell Abnutzungserscheinungen bemerkbar und Charaktere und Handlung sind überzeugend und machen Spaß.

    Insgesamt: 8,5/10
    Spielzeit: 15 Stunden

  9. #9
    Yakuza 4 (PS3)



    Handlung
    Das erste Yakuza, das aus vier Perspektiven erzählt wird: Einerseits haben wir hier Akiyama, einen Typen, der Kredite mit merkwürdigen Konditionen vergibt, Knacki Saejima, dessen Name schon ein paarmal in den anderen Spielen gefallen ist, den Polizisten Tanimura (noch so ein Antiheld) und dann natürlich Kiryu. Für jeden Charakter gibt es vier Kapitel und man merkt erst im Laufe des Spiels, wie die Handlungsstränge zusammengehören. Wirklich gefallen hat mir diese Aufteilung auf gleich vier Leute leider nicht besonders – die Geschichte wirkt dadurch fragmentiert und nicht so tiefgehend wie in den anderen Spielen. Vor allem über die neuen Charaktere hätte ich gern ein wenig mehr erfahren.
    Gut fand ich den Rückblick mit Saejima und Majima, weil man da Antworten zu einem Vorfall bekommen hat, der schon mehrmals am Rande erwähnt wurde (sofern man es nicht schon aus Y0 ungefähr wusste).

    Gameplay usw.
    Am Kampfsystem hat sich wieder nicht viel geändert, mit der Ausnahme, dass alle Charaktere einen unterschiedlichen Kampfstil haben. Kiryu spielt sich wie immer und war mir am liebsten, Akiyama fand ich auch noch sehr brauchbar, während ich Saejima etwas schwerfällig und Tanimura auch nicht zu 100% brauchbar fand. Durch den Wechseln muss man sich nur immer wieder umgewöhnen oder denkt sich „Oh nö, vorher war das besser“ und beim Endgegner mit allen vier Charakteren wird es noch einmal besonders deutlich, dass man eigentlich besser nur mit Kiryu spielen könnte.
    Für die Nebenmissionen gilt dasselbe wie zuvor.

    Gut fand ich die unterschiedlichen Orte, an denen die Handlung spielt: Mit Tanimura sieht man Klein-Asien in Kamurocho und Saejima hat eine längere Episode im Gefängnis aus dem man seinen Ausbruch vorbereiten muss. Vor allem letztere Episode war spannend und brachte auch spielerisch die meiste Abwechslung.

    Übrigens: Das Hostess-Spiel taugt echt gar nichts, wenn man es in Y0 mochte.


    Graphik und Musik
    Hier kann ich eigentlich nur wiederholen, was ich auch zu Yakuza 3 geschrieben habe, es gibt keine großen Änderungen und alles ist gut wie gehabt. Schön: Die Regen-Effekte.

    Fazit
    Nach Yakuza 3 hat mich Teil 4 … na ja, nicht gerade im Sturm erobert. Es hat mir zwar gefallen, andererseits fiel mir hier wirklich negativ auf, wie die Handlung erzählt wurde und die Charakterwechsel nach vier Kapiteln hätte man auch besser regeln können, z.B. dadurch, dass ermöglicht wird, dass man später im Laufe der Handlung noch einmal wechseln kann. Dennoch: Schlecht ist es nicht, wenn auch nicht so gut wie manch anderer Teil der Reihe.

    Insgesamt: 7/10
    Spielzeit: 15 Stunden

  10. #10
    Eigentlich wollte ich noch einige Texte schreiben, spiele aber gerade Danganronpa V3 - und es frisst so viel Zeit, obwohl man das gar nicht merkt. Nach den durchwachsenen, japanischen Kritiken (nicht gelesen und nur Endwertungen geguckt, weil ich mir da mal Spoiler eingefangen habe) bin ich sehr erleichtert, dass da qualitativ alles in Ordnung geblieben ist. Keine Ahnung, was die japanischen Spieler für Probleme mit dem Teil haben.
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  11. #11
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Keine Ahnung, was die japanischen Spieler für Probleme mit dem Teil haben.
    Das selbe Problem was viele internationale Spieler mit dem Titel haben: sie mögen das Ende nicht. Ich persönlich fand es fantastisch, kann die Kritik aber durchaus nachvollziehen. Ansonsten bemängeln einige, dass es strukturell den Vorgängern zu sehr gleicht. Stimmt zwar durchaus, hat mich aber nicht wirklich gestört. Und da es scheinbar Kodakas letzter Teil ist (er will zumindest eine Pause einlegen) und jetzt nach einem Ersatz gesucht wird, könnte die Reihe als nächstes eventuell was komplett neues probieren.

  12. #12
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Das selbe Problem was viele internationale Spieler mit dem Titel haben: sie mögen das Ende nicht. Ich persönlich fand es fantastisch, kann die Kritik aber durchaus nachvollziehen. Ansonsten bemängeln einige, dass es strukturell den Vorgängern zu sehr gleicht. Stimmt zwar durchaus, hat mich aber nicht wirklich gestört. Und da es scheinbar Kodakas letzter Teil ist (er will zumindest eine Pause einlegen) und jetzt nach einem Ersatz gesucht wird, könnte die Reihe als nächstes eventuell was komplett neues probieren.
    Der zweite Punkt ist irgendwie interessant. Ich meine - klar, die Struktur der Spiele ist immer sehr ähnlich, aber das hat ja die AA Reihe beispielsweise auch. War die Kritik bei Teil 2 auch schon da, welcher strukturell ja auch extrem ähnlich zum ersten ist?
    Will jetzt gar nicht sagen, dass das nicht stimmt, aber irgendwie baut die Reihe ja darauf auf, dass es ein Class Trial geben muss. Und den Dating Sim Aspekt hat man, damit man mehr mitgenommen ist und sich auch während der restlichen Spielzeit fragt, wer wohl der nächste Killer sein könnte. Schließlich die Investigations als... naja, Detektivgame. Also, das passt schon alles ziemlich gut zusammen.

    Man könnte natürlich jeden dieser Aspekte noch weiter ausbauen (die Class Trials vielleicht nicht unbedingt, da gibts schon ein paar zu viele nutzlose Minispiele in Teil 2 *g*). Aber denke man kann nicht einen davon ersetzen, ohne dass man an anderen auch einiges ändern muss.

    Vielleicht ergibt sich der Eindruck, es wäre so "samey", auch dadurch, dass die Reihe halt wirklich ein recht einzigartiges Zusammenspiel von verschiedenen Elementen hat. Dazu ist sie überstylisiert bis zum Ende. Da können sich drei Spiele dann schon so anfühlen, als wären sie alle das selbe. Wohingegen es bei Spielen, die eher "standard" ist gar nicht mal so auffallen würde.

  13. #13
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Vielleicht ergibt sich der Eindruck, es wäre so "samey", auch dadurch, dass die Reihe halt wirklich ein recht einzigartiges Zusammenspiel von verschiedenen Elementen hat. Dazu ist sie überstylisiert bis zum Ende. Da können sich drei Spiele dann schon so anfühlen, als wären sie alle das selbe. Wohingegen es bei Spielen, die eher "standard" ist gar nicht mal so auffallen würde.
    Das größte Problem in dieser Hinsicht ist eher eines, auf das ich am besten gar nicht eingehen sollte, weil es den Spielspaß durchaus drücken könnte wenn man sich zu sehr darauf versteift. Da ich das selber nicht getan habe, hatte ich durchaus meinen Spaß an jedem einzelnen Kapitel, auch wenn manche vorhersehbarer waren als andere. Wer unbedingt noch mehr wissen will (ohne direkte Spoiler, aber vielleicht problematisch wenn man sich darauf versteift):

  14. #14
    Zitat Zitat von ~Jack~ Beitrag anzeigen
    Das größte Problem in dieser Hinsicht ist eher eines, auf das ich am besten gar nicht eingehen sollte, weil es den Spielspaß durchaus drücken könnte wenn man sich zu sehr darauf versteift. Da ich das selber nicht getan habe, hatte ich durchaus meinen Spaß an jedem einzelnen Kapitel, auch wenn manche vorhersehbarer waren als andere. Wer unbedingt noch mehr wissen will (ohne direkte Spoiler, aber vielleicht problematisch wenn man sich darauf versteift):
    OK, klingt wie ein Writing Problem.

    Dachte schon, Spieler hätten mit der generellen Gameplaystruktur der Spiele ein Problem, welche ich immer noch als recht "unverbraucht" ansehen würde. Sicher - wenn sie im nächsten Teil wieder ne Schulklasse mit Ultimate Abilities nehmen, welche in irgendeiner Location eingesperrt ist, ihre Erinnerungen verloren haben und ein Deathgame spielen müssen, dann könnte es monoton werden. Selbst wenns den "OMFG" Twist gegen Ende gibt, der alles auf den Kopf stellt. Man kann damit sicher noch einiges anstellen, und vor allem manche Gameplay Aspekte durchaus erweitern - z.B. den Dating Sim Anteil. Oder mehr Aktivitäten in die Free Time einbauen, usw.

    Ich finde eher, dass man sich von dem ganzen "Despair", "Junko" und "Weltuntergang"-Blödsinn lösen sollte. Ohne Scheiß, nachdem ich damals Teil 1 durchgespielt hatte, dachte ich, dass die ganze Sache mit "die Welt außerhalb der Schule ist untergegangen" nur ein Scherz ist und das nicht wirklich die Story sein kann, die sie erzählen wollen. Teil 2 und der Anime (bisher zur Hälfte durch) haben das Bild davon dann leider extrem verfestigt. Daher sehe ich derzeit die Story der Reihe eher als Motivator für die Killing Games an, weil sie mich sonst eigentlich nicht so sehr interessiert (obwohl der Twist mit den Remnants of Despair in 2 sehr gut war).
    Geändert von Sylverthas (17.10.2017 um 10:21 Uhr)

  15. #15
    Das Ende des Spiels war wirklich ziemlicher Mist. Schade eigentlich, denn davon abgesehen fand ich das Teil sehr unterhaltsam. Na ja, jetzt wird wahrscheinlich wirklich mal Zeit für ein neues, inhaltliches Konzept.
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  16. #16
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Das Ende des Spiels war wirklich ziemlicher Mist. Schade eigentlich, denn davon abgesehen fand ich das Teil sehr unterhaltsam. Na ja, jetzt wird wahrscheinlich wirklich mal Zeit für ein neues, inhaltliches Konzept.
    Ich finds immer noch richtig gut, vor allem wenn man davon ausgeht dass die "Wahrheit" in Wirklichkeit eine Lüge ist und Danganronpa nicht das ist was Tsumugi behauptet. Lügen spielen in V3 immerhin eine große Rolle, von daher würde es thematisch gut passen. Dementsprechend könnte auch Cospox eine Lüge sein, was es Tsumugi ermöglicht hätte diese Audition Tapes zu faken. Und selbst wenn Cospox real ist, könnte sie das immer noch mit irgendwelchen Loopholes umgehen. Wie zum Beispiel der Tatsache dass Junko the 53rd eine fiktive Version von Junko ist und somit Cospox nicht triggern würde. Dadurch hätte man zwar erst recht keine Ahnung was denn eigentlich die Wahrheit ist, aber wenn die "Wahrheit" eine Lüge ist, dann könnte zumindest ein Teil der "Lüge" wahr sein. Wie das ultimative Talent der Charaktere. Bleibt also abzuwarten ob sie das noch irgendwann aufklären oder was komplett neues machen.

  17. #17
    Yakuza. Dead Souls (PS3)



    Handlung
    Auf diesen Ableger war ich ziemlich gespannt und hätte ihn gerne vor Teil 4 gespielt, was ich nicht getan habe, weil hier der erst im vierten Teil eingeführte Akiyama vorkommt.

    Na ja, in Kamurocho ist eine Zombie-Epidemie ausgebrochen. Die Handlung kann man aber leider für jeden der vier spielbaren Charaktere wie folgt zusammenfassen:

    - Akiyama will Hana retten
    - Majima hat Spaß mit Zombies
    - Ryuji rettet alles, was er so sieht
    - Kiryu haut am Schluss dem bösen Buhmann kräftig aufs Maul

    Handlung, Dialoge, was auch immer – wer hier eine Inszenierung wie in den anderen Spielen erwartet, wird ziemlich enttäuscht. Die Dialoge sind platt, beschränken sich auf die notwendigste und die Geschichte fühlt sich eher nach Alibi, als nach dem wirklichen Versuch an, dem Spiel eine spannende Handlung zu spendieren. Das können die Yakuza-Leute eigentlich besser.
    Lediglich ein paar Szenen mit Majima haben mir aufgrund des Unterhaltungsfaktors gefallen (vor allem die am Ende).

    Trägt der Titel was zur Handlung der Haupttitel bei? Nein, denn das hier ist eher ein alternativer Handlungsstrang, in dem u.a, Ryuji nach Spiel Nr. 2 nicht gestorben ist. Hier ging es wohl einfach darum, die beliebtesten Charaktere der Reihe noch einmal in einem Spiel zu versammeln.

    Gameplay usw.
    Nachdem ich in diesem Jahr einige Yakuza-Spiele gespielt habe, freute ich mich einigermaßen auf diesen Ableger, weil er mal nach etwas anderem klang. Anfang hat mir das Spiel auch Spaß gemacht und war eine nette Abwechslung – nach dem Akiyama-Kapitel (dem allerersten) merkt aber aber doch, dass das Spielprinzip ziemlich eintönig ist. Das Spiel fühlt sich zudem nicht unbedingt wie ein Shooter an, weil die Zielsteuerung schwammig bzw. gar nicht wirklich wichtig ist (bloß zu schießen reicht). Ich hatte ein bisschen den Eindruck, ein normales Yakuza zu spielen, in dem die Faustkämpfe einfach durch Pistolen ersetzt worden sind.
    Außerdem gibt es einige Missionen sowie die Möglichkeit, frei Zombies abzuballern, plus Waffenverbesserungen usw.

    Graphik und Musik
    Hier hat sich nicht viel getan – das Spiel sieht solide aus und klingt auch so.

    Fazit
    Wer die Yakuza-Reihe mag, kann hier ruhig einen Blick riskieren, allerdings erst, wenn man Spiel Nr. 4 durch hat, da man sonst nichts mit manchen Charakteren anfangen kann. Andererseits ist Dead Souls weder als Ableger der Hauptreiher, noch als Zombie-Shooter richtig gelungen.

    Insgesamt: 5/10
    Spielzeit: 9 Stunden

  18. #18
    Danganronpa V3 ist mein Spiel des Jahres.^^
    Es fängt ja schon im ersten Fall mit einem Paukenschlag an und auch das Ende finde ich super.

    Besonders die Charaktere finde ich extrem stark, allen voran Kokichi Oma, nehehehe. Den Cast finde ich hier serienübergreifend am besten.

    Lediglich einige der Verhandlungen hätten sie etwas straffen können, die in Kapitel 2 und 6 ziehen sich schon extrem.
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  19. #19
    Stimmt, Kokichi ist klasse.
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