Naja, es wäre nicht das erste Mal, dass ein Spiel zum Beispiel auch sowas wie Kostüme hat, die einem in den Kämpfen nichts bringen außer cool auszusehen, oder andere Elemente, die ein Bonus für die Spieler sind, ohne großen technischen Nutzen zu haben. Und die kauft man auch meistens für in-game Geld. Aber okay, diese Dinge sind dann oft nicht so ausgebaut und umfangreich wie die Gambits. Jedoch sehe ich wie gesagt schon einen Nutzen und Sinn dahinter im Gameplay von XII. Das hab ich ja schon ausgeführt. Es ist indirekter und geht leider nicht in die Richtung, die du dir gewünscht hättest, aber es ist dennoch mehr als bloß Spaß oder Komfort. Dafür haben sie auch schlicht zu viel Überlegung da reingesteckt, als dass es so unbedeutend wäre ^^ Sieh es vielleicht als eine Form des Managements. Die Frage ist, wo hört das auf, was ein Spieler noch realistisch gesehen selbst übernehmen würde/kann und wo fängt das an, was ein Vorteil ist, den eine Herangehensweise ohne die Nutzung des Features nicht bietet. Ich glaube einfach, es ist mehr oder weniger irrelevant, dass man im Grunde eigentlich auch alles manuell eingeben könnte, da das bei komplexeren Gambit-Einstellungen nicht praktikabel und vielleicht sogar unmöglich ist, weil die Gambits schneller und direkter auf die Situationen reagieren, die man selbst erstmal bemerken und verarbeiten müsste. Aber ich sehe ein, dass das Vorteile im Spielsystem sind, die manche möglicherweise als unzureichende Rechtfertigung für ein so elaboriertes System empfinden können.
Dazu wollte ich vorher noch ergänzen, dass die Gambits in FFXII ja immer erstaunlich billig waren. Während man für Waffen und andere Ausrüstung echt sparen und eine Auswahl treffen musste, weil man sich im normalen Spielverlauf kaum alles im Angebot eines Shops leisten konnte, wurden einem die Gambits praktisch für Kleckerbeträge hinterher geworfen ^^ Also am Preisfaktor sollte es eigentlich nicht scheitern. Erst recht, wenn man nur die kauft, mit denen man auch wirklich was anfangen will. Andererseits stellt sich dann die Frage, warum sie das nicht gleich eleganter gelöst haben, indem sie die vielen Gambits beispielsweise in Sets/Updates zusammenfassen. Joah, die LP Kosten waren noch so eine Sache, aber es gibt ja nicht soo viele von den Feldern, und spieltechnisch sehe ich da kein Problem. Es wundert mich, dass dir das Kopfschmerzen bereitet hat. Klar, man muss sich entscheiden, aber auf einer so kleinen Detailstufe, bei der man nichtmal dauerhaft irgendwas verpasst, dass es eigentlich nicht stören sollte. Beschäftigt man sich mit dem Gambit-Kram, schaltet man die neuen Slots auf dem Brett frei, tut man es nicht oder weniger intensiv, wartet man damit für später und hebt sich das bis zuletzt auf (war ja nicht so linear aufgebaut wie das Spheregrid in FFX, in XII kam man auch so an die Sachen ran). Ich würd btw. sagen, dass diese Slots einem in jedem Fall akut mehr bringen als diese teuren Lizenzen, die nur dafür da sind, dass man ein einziges seltenes Ausrüstungsstück anlegen kann, welches man vielleicht nichtmal im Spielverlauf zu Gesicht bekommt *g*Zitat
Hm. Ein gewisses Maß an Automatismus ist gewollt, aber kein vollkommenes. FFXII lässt sich auch mit minimaler oder sporadischer Gambit-Nutzung super durchspielen. Bei dem Vorschlag ginge diese Balance flöten und man würde auf das Menü festgenagelt werden. Ich glaube nicht, dass die Spieler dazu bereit wären, wenn sich viele bei XII schon über so viel weniger beschwert haben ("Spiel spielt sich selbst" usw.). Aber deshalb komplett darauf verzichten wäre auch nicht optimal. Denke schon, dass sie hier einen guten Kompromiss gefunden haben. Selbst wenn man noch eingreifen kann, wären bei deinem Vorschlag die Kosten auf die Dauer imho zu hoch oder würden das ganze System zu starr und festgelegt machen:Zitat
Hm? Das erscheint mir ehrlich gesagt ein wenig übertrieben. Einerseits würde man unmittelbar dafür bestraft werden, sich nicht übermäßig intensiv mit dem System beschäftigen zu wollen. Andererseits findet die "Vermischung" die du erwähnst im tatsächlichen FFXII nur in extrem begrenztem Rahmen und wenn du es so formulierst sogar sehr indirekt statt. Denn LP und Gil, von denen man nicht viel aufwenden muss, sind ja nur ein Platzhalter, mit dem man alles mögliche anstellen kann, darunter nicht ausnahmslos Dinge, die einen ohne Umschweife weiterbringen (von dem Kauf von ein paar Gambits hab ich im Spielsystem jedenfalls mehr, als wenn ich dem Geschichten erzählenden Jungen in Rabanastre sein Geld bezahle, damit er über das aktuelle Geschehen loslabert). Es ist zumindest nicht so, dass man sich ständig (und schon gar nicht endgültig) entscheiden müsste zwischen entweder Gambits oder Ausrüstung etc. Das ist alles locker unter einen Hut zu kriegen. Hätten sie darauf nicht geachtet, würde ich auch sagen, dass mich das wahrscheinlich gestört hätte.Zitat
Und was ist optional und was nicht? Theoretisch kann man auch FFVII durchspielen, ohne eine einzige Materia/Substanz zu verwenden, aber so ist das System nunmal nicht gedacht. Deshalb würde ich die Materia aber noch nicht als optional bezeichnen. Ähnlich verhält es sich in XII. Dass eine ausgewogene Mischung aus Eigenregie im Kampfgeschehen und vorausgeplante Gambit-Einstellungen das Ziel sind, wird erwähnt, aber es gibt eben Spielraum in beide Richtungen.
Das ist genau der Punkt, wo ich nicht konform gehe ^^' Ich glaub es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn die Entwickler sich zu sehr auf nur ein mögliches Ziel konzentrieren. Wie man gewinnt, das sollte in erster Linie eine Entscheidung des Spielers sein, und nicht von den Machern früh in der Entwicklung festgelegt werden, indem sie das gesamte System so eingeschränkt machen, dass es nur auf eine Richtung hinausläuft. Fest integriert sind die Gambits ja dennoch, nur eben nicht verbindlich sondern fakultativ aber naheliegend.Zitat
Falls du mit Online-Schiene die MMORPGs meinst, so muss man das klar verneinen: Gemessen am Gewinn ist Final Fantasy XI mit unendlich weitem Abstand der erfolgreichste Teil der gesamten Serie durch die monatlichen Abo-Gebühren (wohlgemerkt, jetzt schon über einen Zeitraum von mehr als zwölf Jahren!). Und auch XIV muss(te) nur durch die fehlgeschlagene Erstversion bzw. die Neuentwicklung von ARR einen gewissen Rückstand aufholen, aber wird Square Enix in absehbarer Zeit ebenfalls jede Menge Kohle bescheren, wenn es das nicht jetzt schon tut.Zitat
Die traurige Wahrheit ist, dass sich die klassischen Spiele wirtschaftlich in der Menge unter Berücksichtigung des gestiegenen Kostenaufwands bei der Entwicklung einfach nicht mehr lohnen. Nicht umsonst machen die nur noch so wenige große Konsolentitel, während es in früheren Generationen neben Final Fantasy & Co auch von zig anderen und neuen IPs wimmelte (man führe sich nur mal Squares großartige Super Famicom Bibliothek vor Augen). Hinzu kommt, dass die rasante Japanische Gesellschaft ständig auf Achse ist und immer stärker Handhelds den Vorzug gibt. Heute verdienen die höchstwahrscheinlich einen Großteil über die für manche (mich eingeschlossen) eher störenden Nebensächlichkeiten wie Handyspiele, Social-Gedöns, Merchandise usw. Aber ist ja auch klar, dass die Rechnung zwischen Investition und Reingewinn nicht aufgeht, wenn man fucking zehn Jahre an einem einzigen Spiel arbeitet! Bei einem geregelten Plan und anders gesetzten Prioritäten (zur Hölle mit Perfektionismus und übertriebenem Bombast, wo er nicht hingehört) würde das auch heute noch mehr oder weniger wie früher funktionieren, und dabei würden klassischere Ansätze gewiss einen kleinen Beitrag zu leisten können und für manche Einsparung sorgen. Den Rest müssen und werden sie ja nicht aufgeben. Aber es wäre schön, mal wieder ein paar mehr große Konsolen-RPGs von diesem Unternehmen zu sehen, und auch mehr als ein einziges Singleplayer-Final Fantasy in einer Generation.