Ich bin aufgrund einiger Tatsachen auch etwas besorgt, dennoch sehr optimistisch. Ich versuche es mal mit technischem Geplänkel darzulegen (ich hoffe, es ist verständlich):

Nunja, ich hoffe schon sehr, dass die Wii U technisch gesehen die nächsten drei bis vier Jahre mit der sog. "nächsten" Generation mithalten kann. Umso mehr sind Leute immer verunsichert, wenn es heißt, die Konsole ist bereits jetzt technisch hoffnungslos veraltet und schwächer wie die sechs bis sieben Jahre alten Systeme Xbox 360 und PS3. Tatsächlich ist ein Problem, dass man hier an der CPU etwas gespart hat. So hat der IBM-Power7 (seit 2010 auf dem Markt) nur drei Kerne, die wegen der Leistungsaufnahme von rund 30 Watt der ganzen Konsole nicht unbedingt auf eine besonders hohe Taktfrequenz schließen lassen. Ich weiß nicht, wieviel das Netzteil der Wii U leisten kann, aber ich hoffe, dass es irgendwann mal die Möglichkeit eines Turbo-Boosts geben wird (wenn das Netzteil 85 Watt raushauen könnte, kann es vll. funktionieren). Weil dann wäre der kleine Power 7 nämlich wesentlich leistungsfähiger, als es die bösen Zungen immer wieder behaupten.

Die CPU ist nicht das einzige - der Grafikprozessor von AMD/ATI ist wohl wirklich ziemlich zukunftssicher und kränkelt wohl eher an einer etwas langsamen Anbindung. Wobei 1 GB Arbeitsspeicher bei Spielen ist schon ordentlich - auch der DDR3-Speicher sollte nicht verteufelt werden, denn es stecken vier 512 MB-Module in der Wii U. Wenn nun 1 GB für Spiele genutzt werden kann, dann kommt eine Dual-Channel-Anbindung in Frage, die einen theoretischen Datendurchsatz von 25.6 GB/s bei einer Taktrate von 1600 MHz liefert. Bei der PS3 werden gerade mal bis zu 3.2 GB/s durchgeschaufelt. Zudem ist die Größe des Arbeitsspeichers dort nur 256 MB. Wenn die Wii U eines Tages bis zu 1.5 GB für Spiele reservieren kann, dann kann sogar eine Triple Channel-Anbindung möglich sein und die Datenrate steigt hier noch mal in die Höhe. Zugegeben sind diese Werte nur theoretisch und werden in der Tat nie erreicht, denn es gibt ja den Flaschenhals, die CPU. Bei der PS3 war es der unterdimensionierte Arbeitsspeicher, welcher die horrende Leistungsfähigkeit der Cell-CPU quasi kaum nutzbar gemacht hat. Hoffen wir, dass die Entwickler und auch Nintendo Mittel und Wege finden, das durch Hyperthreading und diverse Tricks, wie das Übertakten zu steigern - weil dann könnte die Wii U theoretisch Xbox 360 und PS3 abhängen und wäre für die Next-Generation gewappnet. Bisher scheint sie in etwa die gleiche Grafikleistung zu vollbringen - das allerdings mit einem Zehntel des Stromverbrauchs der anderen Konsolen. Sie ist also eine sehr umweltfreundliche Konsole.

Danke an Björn für den ausführlichen Erfahrungsbericht mit dem Wii U-Controller. Ich kann's schon gar nicht mehr erwarten, bis die Konsole nächste Woche mit Nintendoland, Mario und Assassin's Creed 3 bei mir eintrifft. Alleine der Fakt, das Ding als Pseudo-Gameboy zu nutzen, finde ich echt cool. Ich kann das Ding als Tablet verwenden und darauf auf der Couch surfen. Ich habe nämlich kein iPad und ich werde wahrscheinlich nun auch keines mehr brauchen. Das finde ich einfach cool von Nintendo, dass sie mit dem Wii U-Controller so etwas mitliefern. Mein Smartphone-Display ist nämlich auch nur halb so groß. Das einzige problematische ist wahrscheinlich diese Dutzidutzi-Batterie. Vorallem weil die Aussparung doch für einen Akku mit der dreifachen Kapazität gereicht hat. Hier hätte Nintendo nicht sparen sollen. Klar, die Wii U ist wahrscheinlich auch wegen des Controllers so teuer, denn so ganz billig, wie ein normales Gamepad lässt sich dieser wohl nicht produzieren. Aber muss man denn wirklich an so etwas sparen? Das Klavierlack-Plastik stört mich hingegen jetzt weniger.

Wie schon gesagt, der niedrige Stromverbrauch könnte auch als Werbeargument taugen. Die Energiesparkonsole... Wenn die EU-Kommission nämlich so weiter macht, dann haben wir bald auch eine Begrenzung aller Computernetzteile auf 350 Watt, was ja geplant ist (bye, bye, Zocker!^^). Dann bekommt die Wii U nicht nur den Energy Star, sondern A+. So viel Spielspaß mit nur 30-40 Watt effektivem Stromverbrauch. Sie ist eine wahre Energiesparkonsole - hoffen wir mal trotzdem, dass die Leistung sich sehen lassen kann und die Entwickler, so wie auch Nintendo die Hardware ausreizen können. Weil, dann sehe ich KEINE Probleme für die Zukunft und Third-Party-Spiele erscheinen ganz selbstverständlich auch für die Wii U, sowie es in den letzten sechs Jahren bei Xbox360 und PS3 der Fall gewesen ist.