Addition, Subtraktion, Multiplikation und Divison sind Grundvorasusetzungen, die ich auch gar nicht abstreite, sondern durch meine Aussage über den Alltagsbezug unterstütze. Dein Beispiel mit dem Strahlensatz ist allerdings didaktischer Unsinn. Dementsprechend könnte ein Kleinkind keine Entfernungen einschätzen und das können Kinder erwiesenermaßen schon. Schätzen von Entfernungen beruht viel weniger auf Mathematik als viel mehr auf selbst gemachten Erfahrungen der Kinder (siehe dazu auch Tillmann "Einführung in die Sozialisationstheorien" und dort speziell das Kapitel zu Piagets Kongnitionstheorien). Gerade bei den Mathematikern in Deutschland muss dabei festgehalten werden, dass der Unterricht sehr stark lehrerzentriert ist und sich nicht an den Bedürfnissen der Schüler orientiert. Die Quittung daraus kann man dann in den aktuellen PISA-Studien ablesen.
Stopp! Fachwissen, wie du es für die Mathematik forderst, braucht man nicht zwangsweise zum Bestehen innerhalb des Alltags, die gesellschaftlichen Strukturen selber musst du aber erlernen, um in der Gesellschaft bestehen zu können, und genau das ist die Aufgabe aller gesellschaftswissenschaftlicher Fächer (vgl. dazu Jank/ Meyer "Didaktische Grundmodelle", Meyer "Was ist guter Unterricht?" und erneut Tillmann "Einführung in die Sozialisationstheorien"). Die Geschichte definiert dabei, woher unsere Gesellschaft gekommen ist und warum sie heute so ist, wie sie ist. Das ganze bezeichnet man dann gerne auch als "der heimliche Lehrplan".Zitat