Weil sich abgesehen von der Graphik von Teil zu Teil nie dramatisch viel geändert hat. Das paradoxe daran ist, daß über die Graphik kaum jemand redet, während die Handlung jedes mal auf's neue auseinandergerissen wird. Ich wundere mich immer wieder, wie man derart storygeil im Bezug auf Videospiele sein kann. Wenn ich storyfixiert wär, kauf ich mir Bücher. Denn in Büchern wird mir zu 100% das geboten, was ich erwarte: Eine mitreißende/spannende/dramatische/... Handlung. Völlig unabhängig davon, ob sich die Erwartung erfüllt oder nicht.
Aber was hier teilweise für ein Handlungs-Fanatismus entbrannt ist, der immer dann sehr deutlich zum Vorschein kommt, wenn sich die Leute in Rage reden, ist schon beinahe enttäuschend. Leute, jetzt mal ernsthaft: Wie könnt ihr Maßstäbe aus der Literatur an eine Videospielserie ansetzen? Das will mir nicht in den Kopf. Das sind Äpfel und Birnen, die sich nicht vergleichen lassen. Roman-Literatur besteht zu 100% aus Handlung, dementsprechend eindeutig gewichtet sich der Fokus des Machers eines Buches aka der Autor. Ein Entwicklerteam von Videospielen legt seinen Fokus von Spiel zu Spiel unterschiedlich: Mal auf Atmosphäre, mal auf die Kulisse, usw. Ein RPG wird nicht nur von der Handlung getragen, denn damit sie überhaupt wirken kann, müssen alle Faktoren, die damit in Verbindung stehen, stimmen: Szenerie, Kulisse, Atmosphäre, Ton, musikalische Untermalung, Graphik, Animation und und und. Bei vielen Diskussionsteilnehmern hier habe ich den Eindruck, daß sie mit völlig verqueren Erwartungen bzw. einer einseitigen Haltung ein RPG spielen...
Du hast mich offenbar falsch verstanden. Es geht nicht um den Interpretationsspielraum einer Handlung. Der ist in so ziemlich allem gegeben. Ich kann mich z.B. fragen, was der sturzbetrunkene Fußballfan sich dabei gedacht hat, als er in einen wildfremden Garten geschifft hat. Oder die true intentions des Vogels, der mir just in den Frack gekackt hat.Zitat
Mir geht's um die richtige Balance, die nicht erst seit gestern gestört ist: Die Tendenz zeigt, daß die meisten RPG-Spieler die Spiele überwiegend der Handlung wegen spielen. Kaum jemand interessiert sich für die restlichen 80%, die ein Spiel ausmachen. Was nicht weiter schlimm wäre, wenn im Nachgang nicht alles mit einer extrem penetranten Art ausdiskutiert werden würde, wie sie nur noch analfixierten Nymphomanen toppen können.
Das witzige an der Sache ist, daß die Entwicklung solcher Threads hier vorhersehbar ist. Das Kochrezept lautet in dem Fall einfach, daß zwei Leute aufeinandertreffen, die die Story nicht mittelmäßig fanden, sondern der eine richtig klasse und der andere richtig kacke, wie unsere zwei Turteltäubchen Wolfi und 108 Sterne. Ich glaube, ihr solltet euch mal bei einem Abendessen bei Kerzenschein und italienischer Volksmusik näher kennenlernen. ;)