"Meistens gleich" ist der plumpe Versuch, eine Diskussion zu entfachen, die gerade mal soweit durchdacht war, dass es noch so eben für den Impuls vom Großhirn zum Tippen gereicht hat, dachte ich mir, als ich den Eingangsbeitrag las.
Doch mittlerweile sind ein paar Interessante Aspekte geäußert worden, die zu kommentieren ich mich wiederum gerne hinreißen lasse.

SE krankt an der derzeitigen Teambesetzung. Zu allererst sollte Nomura seinen Hut nehmen und das komplette Team auf allen vieren krebsend darum flehen, dass Amano wieder ins Boot steigt.

Die Schwierigkeit, seine durch und durch feingliedrigen, detailverliebten und unglaublich ausschmückenden Zeichnungen von Arealen, Schauplätzen und Ortschaften in eine angemessene Darstellung auf dem Bildschirm umzusetzen, ist die eine Sache. Jeder, der nur einmal in seinem ansonsten definitiv trostlosen Leben die gottgebene Chance genutzt hat, den Inhalt eines seiner Artbooks (FF IX insbesondere) auf sich wirken zu lassen, wird festgestellt haben, dass Amano für die Auserwählten, die die künstlerische Offenbarung erfahren durften, nicht nur ein Meister seines Fachs ist, sondern die Gabe hat, Welten zu schaffen, die authentisch und inspirierend sind.
Die andere Sache ist die Schäbigkeit, ihn wie ein benutzter Schnodderlappen wegzuwerfen.

SE braucht einen Storyschreiber wie Hayao Miyazaki. Die Geschichten, die aus seiner Feder stammen, sind ebenso phantasiereich und -voll wie glaubwürdig, realistisch und authentisch. Wie paßt das zusammen? Nun, man nehme Schauplätze, die zwar aus der Zeichenfeder stammen, jedoch auf realen Vorlagen wie die Alpen beruhen, würze es mit Charakteren, die nach außen hin nach skurilen Fabelwesen aussehen, charakterlich jedoch alles andere als stereotypisch ausgearbeitet sind. Das Ergebnis: Filme, die einfach traumhaft magisch sind. Vermeintliche Antagonisten, die das vermeintlich Böse verkörpern und dennoch menschliche Schwächen aufweisen und zuweilen im Handlungsverlauf starke Wesensänderungen annehmen. Schweine, die Flugzeuge fliegen und dennoch nicht typisch animalisch gebärden.

Warum also immer zwei Stereotypen gegenüberstellen? Es geht auch anders, wie z.B. FF VI beweist. Kefka ist so ein Fall. Vom Bösen besessen, keine Frage, doch auf die andere Art symphatisch durch seinen Humor, seine Feigheit, etc. - menschliche Wesenszüge halt.

Hat Sephiroth je 'nen guten Spruch rausgeklopft? Ist Artemisia je wie ein Hase aus einem Kampf geflüchtet? Hat sich Sin je auf die Schnauze gelegt?

An der Stelle könnte ich zig Filmtitel bzw. Drehbücher von Miyazaki nennen, die es einfach in jeder Hinsicht besser machen und sich SE ganze Scheiben abschneiden sollte, doch hier soll sich jeder selbst ein Bild machen.