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  1. #16
    Crystal Ortha


    Hin und wieder reizt mich die generische Kemco-Kost doch. Während um Exe-Create meist lieber einen Bogen mache, steht Hit-Point nach Monster Viator bei mir zumindest etwas höher im Kurs.

    Crystal Ortha ist Monster Viator sehr ähnlich. Der (sehr hübsche!) Pixelstil ist quasi gleich und auch das Kampfsystem hat ein paar Ähnlichkeiten.

    Und … es ist gar nicht mal so schlecht!

    1) Cooles Kampfsystem

    Es ist ein typisch rundenbasiertes Frontview-Kampfsystem, aber ohne Magie und Items – stattdessen haben normale Angriffe und Skills alle Zusatzeffekte (oft mehrere).

    Durch Accessoires und sogenannte Carmina (passive Effekte mit bestimmten Bedingungen) hat man viel Potenzial für Synergien mit Skills.

    Da man nur fünf aktive Skills ausrüsten kann, es aber ca. 15-30 pro Charakter gibt, ist es auch ein Teil des Reizes, verschiedene Kombinationen auszuprobieren.



    Heilung ist möglich, aber da kein Charakter dediziert darauf spezialisiert ist, konkurrieren Heil-Skills natürlich mit offensiven.

    Gerade bei Bossen ist der Schlüssel zum Sieg eine Mischung von Buffs, Debuffs und Angriffen im richtigen Timing.

    Das Spiel ist nicht hammerhart, aber einige Bosse sind durchaus fordernd. Gegen einen habe ich acht Versuche gebraucht.



    2) Crafting statt Gold

    Es gibt kein Geld im Spiel, stattdessen findet man Erze, aus denen man Waffen, Rüstungen und Accessoires craften kann. Die sind nicht im Überfluss vorhanden, deshalb muss man sich gut überlegen, wofür man sie aufbrauchen will.

    Mir hat das System gefallen – dadurch hat sich auch das Erkunden belohnend angefühlt.

    Außerdem findet man noch haufenweise Items, die die Statuswerte der ganzen Party permanent erhöhen. Die werden auch teils von Monstern gedroppt – und machen neben den Level Ups einen beträchtlichen Teil des Progression aus.



    3) Generische Dungeons

    Die Dungeons sind von der größe überschaubare und absolute Standardkost. Keine oder keine nennenswerten Rätsel, keine Gimmicks, nur Kämpfe + Schatztruhen. Ist aber auch voll okay.

    4) Story ist okay?

    Eine junge Dame auf Schatzsuche, ein Söldner mit dunkler Vergangenheit, ein Cowboy, ein Drachenmädchen – man hat hier eine angenehm bunte Party.

    Das Spiel ist recht dialoglastig und gibt sich bei der Präsentation der Story durchaus Mühe. Sie bleibt generisch, aber ist durchaus sympathisch – man hat hier zumindest nicht wie bei vielen anderen Kemco-Spielen den Eindruck, dass keinerlei Liebe drinsteckt.

    Hin und wieder war es mir aber zu geschwätzig. Vor allem die NPCs in den Dörfern haben alle Minimum 4 Dialogboxen, was ich etwas viel fand.



    5) Nette Sidequests

    Es gibt nur eine Handvoll Sidequests (acht oder so?), aber die haben alle eine eigene Story, oft mit überraschenden Wendungen. Dazu gibt’s (oft) optionale Dungeon.

    Hier hatte ich zumindest den Eindruck, meine Zeit sinnvoll zu investieren, was für Kemco auch eher eine Seltenheit ist.

    6) Hübsche Grafik

    Wie halt bei Monster Viator schon. Die Umgebungen sehen nett aus, die Charaktermodelle sind sehr liebevoll und teils (für so ein Spiel) auch aufwändig animiert. Besonders die Monster-Sprites sind sehr cool und beeindruckt – aber hier findet leider auch eine Menge Recycling statt.

    Es wirkt unterm Strich aber definitiv nicht nur wie ein Low-Effort-Cashgrab.

    Die Musik ist auch ganz ordentlich.



    7) F2P-Baggage

    Man merkt dem Spiel leider die F2P-Natur etwas an. Im Store kann man Sachen wie 3x EXP, 2x Schaden und ein Mount kaufen, das Zufallskämpfe verhindert.

    Vom Balancing sind die alle absolut nicht nötig, aber wegen der hohen Encounter Rate hätte ich mir Letzteres im normalen Spiel gewünscht.

    Auch dass man auf der Map alle Schätze sieht, ist etwas witzlos. So verkommt die Erkundung dann doch zu einem Abgrasen aller (vorher bekannten) Spots.



    tl;dr: Von allen Kemco-RPGs könnte Crystal Ortha mein Favorit sein. Die Handlung ist generisch, aber halbwegs charmant; das Kampfsystem ist flott und hat ein cooles, strategisches Skillsystem. Die hohe Encounter Rate nervt allerdings etwas.

    Insgesamt war es einfach ein nettes klassisches RPG zum Abschalten – wird mir nicht ewig in Erinnerung bleiben, aber es hat seinen Zweck gut erfüllt.

    Spielzeit: 10:20 (Story + Sidequests)
    Wertung: 6/10
    Geändert von Narcissu (10.05.2024 um 13:40 Uhr)


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