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  1. #1

    Mario & Luigi: Superstar Saga


    So, bin seit Montag fertig mit Mario & Luigi: Superstar Saga, das ich mit Tony auf dem BMT angefangen hatte. Die Spielzeit war echt angenehm, 18 Stunden habe ich gebraucht, ohne zu rushen.

    Insgesamt hat sich das Spiel ziemlich rund angefühlt. Ich fange mal mit der Kritik an: Die Geschichte war mit in der zweiten Hälfte etwas zu dünn verteilt. Nach einem neuen Ort / Dungeon gab es oft nur eine kurze Szene, von denen viele die Geschichte auch kaum vorangebracht haben. Gegen Ende kam jedoch wieder mehr, und das Spiel hat mehrfach schön getrollt: den Spieler und auch die Antagonisten.

    Das Balancing war anfangs sehr fair. Später wurde es sehr leicht für mich, vielleicht, weil ich fast alle Punkte in Angriff und Verteidigung gepumpt habe und Accessoires für Doppel-EXP, Doppelschaden und Präventivschlag hatte.


    Was das Spiel toll macht, und wovon sich andere rundenbasierte Spiele durchaus mal eine Scheibe abschneiden können, ist die Interaktion in den Kämpfen. Auch wenn's effektiv nur Timing ist: Als Spieler ist mehr permanent involviert und schaut nicht nur sekundenlangen Animationen zu. Tatsächlich kann man durch Geschicklichkeit (fast) jeglichem Schaden entgehen.

    Apropos Geschicklichkeit: Das Spiel hatte ja immer noch 'ne Menge Jump'n'Run-Elemente und ein paar nette Minispiele. Nicht alle Minispiele waren gut, aber die meisten haben Spaß gemacht und einige waren sogar zu zwei ziemlich herausfordernd. Die Brüder-Techniken und später Hämmer und Magie wurden vom Spiel kreativ genutzt und das Gameplay außerhalb der Kämpfe auf diese Weise gut Schritt für Schritt erweitert.

    Aus diesem Grund fand ich es aber besonders schade, dass der Schwierigkeits der Rätseleinlagen oder Geschicklichkeitspassagen nicht allzu sehr angestiegen sind. Einige wenige etwas knackigere Passagen gab es, aber die meiste Zeit des Spiels über wusste ich sofort, was ich tun muss, und habe es auch meistens sehr schnell geschafft. Aber gut, das Spiel ist ja wahrscheinlich nicht nur auf erfahrene Spieler ausgelegt. Und was die Koordination betraf, hatte ich durchaus auch einige herausfordernde Momente.

    Damit kommen wir zur Steuerung. Laufen, springen, Charaktere switchen, mit dem Hammer hauen alles easy so weit. Etwas unintuitiv fand ich jedoch die ständigen Waffen-/Aktionswechsel, und wenn man die Charaktere gewechselt hat, waren die Aktionen wieder ganz anders angeordnet. Bis zum Ende des Spiels fand ich das nicht sonderlich komfortabel, da wären mir Tastenkombinationen (z.B. Schultertasten + A/B) lieber gewesen. Vielleicht machen das die Nachfolger ja besser.


    Die Musik ist von Yoko Shimomura und somit automatisch gut. Schöne Stücke und auch schöne Arrangements von Koji Kondos Stücken. Umgehauen hat mich die Musik jedoch auch nicht, die richtigen Highlights fehlten mir irgendwie. Ich kenne sonst nur wenig von ihren Mario-Liedern, aber von Super Mario RPG fand ich ein paar echt gut (Mushroom Forest und Goodbye Geno), hier ist irgendwie nichts so richtig hängengeblieben.

    Und ja, das Spiel ist natürlich schön bunt. Tolle Pixelart, Umgebungen, Sprites, Posen, Gegner. Hat wunderbar zum tollen Humor gepasst, die zahlreichen Anspielen an andere Mario-Spiele (Yoshi-Theater, Schreckweg 08/16 und so weiter; vieles habe ich vermutlich nicht mal mitbekommen, weil ich nur eine Handvoll Mario-Titel gespielt habe), die absurden Plot-Twists, Antagonisten und so weiter – alles sehr passend zum Mario-Universum und angenehm atypisch für RPGs.

    Insgesamt mochte ich das Spiel echt gern. War kurzweilig, charmant und spaßig – alles, was ich mir vom Spiel gewünscht hatte also!

    P.S.: Mit Undertale bin ich auch durch. Tolles Spiel. Mehr dazu im nächsten Eintrag.
    Geändert von Narcissu (16.01.2016 um 00:51 Uhr)


  2. #2

    Undertale


    Undertale ist ein bemerkenswertes Spiel. Es waren zwar vor allem der Anfang (der Abschnitt in Toriels Haus) und besonders das Ende, die mich richtig beeindruckt haben, aber die hatten es wirklich in sich.

    Nachdem das normale Ende (gewollt) so unbefriedigend war, dass ich es nicht einmal als Ende ansehen würde, habe ich ohne Pause mit dem "True Pacifist"-Ende weitergemacht.

    Und whoa, packt das Spiel am Ende nochmal krasse Twists aus, mit richtig cool inszenierten Momenten, die spannend mit dem Gameplay kombiniert sind. Besonders das 4th Wall Breaking hat mich stark positiv überrascht.


    Als ich nach dem Durchspielen im Internet ein bisschen gelesen habe, habe ich noch viel mehr gemerkt, dass so viele kleine Details im Spiel stecken und sich das Spiel selbst Dinge merkt, die passieren, wenn man nicht speichert und stattdessen das Spiel neu lädt.

    Einen Genocide-Run würde ich nicht übers Herz bringen. Undertale hat mich zwar nicht übertrieben emotional gestimmt, aber die Charaktere sind mir trotzdem zu sehr ans Herz gewachsen als dass ich sie einfach umbringen könnte, nur um zu schauen, in welche Richtung sich das Spiel stattdessen entwickelt hätte.



    Eigentlich habe ich nur sehr wenig zum eigentlichen Spiel gesagt. Ich halte mich in dieser Hinsicht auch mal sehr kurz: Undertale ist ein RPG, das aus Gameplay-Sicht eigentlich ziemlich wenig RPG ist und eine Menge anders macht. Ich würde es nicht unbedingt als kurzweilig bezeichnen, aber die Kämpfe sind durch die interaktiven Elemente sehr involvierend, viele sind wirklich eher rundenbasierte Shoot-'em-Ups. Die Handlung entwickelt sich stellenweise echt langsam weiter, so richtig geht es nach dem Anfang auch erst spät los. Der Mittelteil hat aber sehr viel Humor zu bieten, und lauter unerwartete Charaktermomente. Undertale hat richtig gutes Writing, die Mono- und Dialoge sind Gold und der Humor hat mir ziemlich zugesagt. Die Musik ist toll, auch wenn ich sie nicht so hypen würde wie viele andere, und die Grafik ist stilsicher eine Mischung aus retro, charmant, individuell und amateurhaft – alles gewollt.

    Trotzdem finde ich, dass das Spiel lange nicht so richtig in Fahrt kommt. Zwischendurch gibt es zwar auch immer wieder emotionale Momente, aber der Humor-Anteil überwiegt bei Weitem. Das mag aber auch eine persönliche Empfindung sein, und vielleicht liegt es auch daran, dass die Kämpfe alle spielerisch ziemlich gleich sind, mal abgesehen vom emotionalen Kontext. (Aber dennoch spaßig genug durch die Shmup-Elemente).


    Ich bin mir sicher, es gibt Leute, die Undertale viel, viel lieber mögen als ich, aber für mich war es trotzdem ein absolut lohnenswertes Spielerlebnis. Nicht nur, weil Undertale anders ist, sondern weil es die Sachen, die es anders macht, meist auch richtig macht. Eine Menge Liebe zum Detail ist ins Spiel geflossen, und ich kenne wenige Spiele, die einen höheren Wiederspielwert haben.

    Ich bin bewusst auf keine einzelnen Momente eingegangen. Am beeindruckendsten fand ich aber definitiv alles ab dem Finale, und alle emotionalen Kämpfe, die den Spieler wirklich herausgefordert haben, nicht nur passiv zu sein. Ich bin froh, dass ich aber ohne Ausnahme immer auf Mercy gegangen bin.

    Auf jeden Fall hat's einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Ob ich's so schnell nochmal spielen werde – obwohl es definitiv noch eine Menge zu entdecken gibt! –, weiß ich nicht, aber ich werde Undertale definitiv nicht so schnell vergessen. Lob auch an die angenehme Spiellänge, hier wird nichts gestreckt.


  3. #3
    Nanu? Wo sind denn deine sonst so statistischen Punktzahlwertungen abgeblieben? Nicht dass es wichtig wäre.
    Freut mich dass dir das Spiel gefallen hat (Mario & Luigi). Als ich es damals im Alter von 10 Jahren gespielt habe, war das Spiel für mich ziemlich fordernd, vermutlich weil ich damals noch zu dumm war die Bros. Attacken auszuführen, mit denen man die Kämpfe schnell beenden kann.
    Mir gefällt an den Spielen dass sie im bestehenden Mario Universen charmante und originelle Geschichten erzählen können, sowie neue interessante Charaktere einführen, was ja in den handelsüblichen Mario Spielen sonst nicht der Fall ist. Gerade Bowsers Rolle gefiel mir in dem Spiel sehr gut, sie haben eine sehr kreative Art gefunden ihn als Endboss/Bösewicht einzubinden, ohne dass es konstruiert wirkt. Das ist ja zumindest eine Tradition die Alpha Dream jedes Mal in Ehren halten möchte.
    Beim neuesten Teil gehen sie mir da ja leider ein paar Schritte zu viel zurück und machen eine Mushroom Kingdom Only Geschichte mit all den typischen Figuren und ohne irgendwelche nennenswerten Twists.

    Hätte Undertale es in deine Spiele des Jahres 2015 Top 3 List rein geschafft? Das Spiel hat übrigens unglaublich viele Geheimnisse zu bieten und es gibt sehr viele interessante versteckte Informationen zu finden, wenn man sich genauer damit beschäftigt merkt man wie viel Sinn alles in dem Spiel macht und mit welch großen Aufwand Überlegungen für eine ganz und gar runde und komplexe Geschichte eingeflossen sind.
    Da du einen Genocide Run nicht ausgeüfhrt hast, was auch nur zu verständlich ist.Würde ich dennoch auf jeden Fall empfehlen dich darüber mal zu informieren. Ich hatte bei meinem ersten Spieldurchgang ein Normales Ende mit einem LV von 6 und bei meinem 2. Durchgang, weil ich kein pessimistisches Ende erreichen wollte (oh wie weit ich doch dabei falsch lag) ein Ende mit einem LV von 20 (und jeder weiß was das bedeutet)
    Wie sehr das Spiel mit der Neugier des Spielers spielt und den typischen Spielweisen und Empfindungen eines Rollenspiels umgeht, sie einfach ad absurdum führt, ist einfach nur Prestige.
    Noch nie hatte ich so ein schlechtes Gewissen, bzw habe mich ganz ehrlich so sehr dafür geschämt virtuelle Charaktere zu töten.Der 2. Spieldurchgang meinerseits war zwar grausam, aber hat mich richtig vor den Kopf gestoßen, so schlimm habe ich es mir wirklich nicht ausgemalt. Damit auf jeden Fall eine einschneidende Erfahrung.

    Ich glaube hätte ich mit den Gednaken gespielt den Genozid-Run erst nach dem besten Ende zu spielen, hätte ich es am Ende auch nicht über's Herz bringen können.
    Ich finde es schade dass so ein gutes Spiel leider so eine beschissene Fanbase hat, die scheinbar nicht den Kern des Spiels verstanden hat, sonst würden sie nicht dauernd Let's Playern auf Youtube, die überhaupt keine Ahnung von dem Spiel haben, vorschreiben wie sie es zu spielen haben.
    Ich muss übrigens dazu sagen, dass ich mir sehr viel Zeit für das Spiel gelassen habe. Ich glaube wenn man zu Beginn Fehler macht (so scheint es mir bei 0 Informationen definitiv designed zu sein.)
    kann man wirklich am meisten aus dem Spiel mitnehmen. Eine zusätzliche tragische Komponente stellt sich ein. Tatsächlich fand ich es trotz des hohen Comedy Anteils an vielerlei Stellen doch sehr subtil bedrückend, ich finde stellenweise hat das Spiel mehrmals zeigen wollen dass sich da was anbahnt. Die Wasserfall Höhlen hatten mit der Erzählung der Geschichte und den Echo-Blumen für mich eine ziemlich tragische Note, man konte wirklich die Sehnsucht der Monster nach den Sternen fühlen.
    Auch einige Charakterzeichnungen haben eine ziemlich versteckte Tragik an sich, sans z.B. (Ein soooo unglaublich gut geschriebener Charakter, das meiste ´merkt man leider aber erst ab dem Genocide Run davon) aber auch Papyrus der in seiner grenzenlosen Gutherzigkeit und Naivität, (ich glaube ich habe noch nie eine reinere Seele als Papyrus in einem Videospiel getroffen) gar nicht merkt wie er manipuliert wird. Dann natürlich noch die offensichtlichen Hauptcharaktere wie:
    Und nicht zu vergessen du als der Spieler selbst!

    Ich empfand übrigens das normale Ende auch nicht unbefriedigend ganz im Gegenteil, allein das räumt schon mit den spröden billigen Enden von 99% aller Titel die ich gespielt habe auf. Aber ich schätze in dem Fall meinst du wirklich die Ausgangslage am Ende und nicht das Finale an sich. Für mich steht aber fest, egal wie man es spielt. Das Ende bleibt großartig.


    Mein größter Magic Moment war übrigens ganz klar die Stelle an dem das Lied "Undertale" lief. Ich bekomme allein Gänsehaut wenn ich nur daran denke. Wie großartig die Konfrontation mit Asgore in dem Spiel aufgebaut wird, wie viel Tiefsinn, in so einem kleinen unscheinbaren Namen stecken kann. Ich habe nicht mehr dran geglaubt, aber ich kenne wirklich kein vergleichbares Spiel was mich mehr kicken konnte. Und das völlig ohne einen Nostalgiebonus, ich hätte gedacht mein (nunmehr) damaliges Lieblingsspiel würde auf ewig mein Lieblingsspiel bleiben.

    Naja gut ich höre lieber auf, ich könnte noch ewig über dieses Spiel schwadronieren. Seit dem Tag an dem ich es endgültig durchgespielt habe, lässt mich das Spiel nicht mehr los, meine Gesamtspielzeit mag zwar nur knapp 40 Stunden betragen, aber an das Spiel denken werde ich noch viel länger als der typische Steam User Spielzeit in Team Fortress verbringt.
    Geändert von Klunky (16.01.2016 um 01:55 Uhr)

  4. #4
    In die Top 3 wäre Undertale letztes Jahr nicht gekommen, drei zu starke Konkurrenten, aber vermutlich auf Platz 4. In den Jahren davor aber locker.

    Die Einzelpunktewertungen habe ich weggelassen, weil beide Spiele nicht so recht ins Schema "normaler" RPGs passen. Als reine Endwertungen würde ich Mario & Luigi wohl bei 7 einordnen (bestimmt noch höher, wenn ich alles mit Tony gespielt hätte, den zu zweit ist es noch viel lustiger – nicht nur das Gameplay, sondern auch der Humor) und Undertale bei 8. Aktuell. Wer weiß, ob ich noch höher gehen würde, wenn ich alles vom Spiel kennen würde. Das mit den Geheimnissen habe ich nämlich auch gemerkt, und ich kann echt von Glück sprechen, dass ich beim ersten Mal ohne Hilfe alle Bedingungen für das "True Pacifist"-Ende erfüllt habe. (Fast wäre ich beispielsweise nicht mehr zu Undyne zurückgegangen und ich weiß gar nicht, ob er dann noch eine Rolle gespielt hätte.) Den Mystery Key habe ich mir zwar gekauft, dachte aber, mit dem kommt man dort hinein, wo der Developer's Room ist, wie ich später erfahren habe. Beim Haus des Geists war ich zwar, habe aber dummerweise nicht das Nachbarhaus ausprobiert. Allerdings noch das Knock-Haus in Snowdin und Toriels Haus (wo sich ja gar nicht die Option ergab). Ich habe mich auch immer noch gefragt, was diese Eisblöcke für eine Rolle spielen, die der Typ in Snowdin ins Wasser wirft, und bin bis zum Ende nicht auf eine Lösung gestoßen, falls es eine gibt. (Später sieht man ja sogar, wie weit die Blöcke schwimmen.)

    Das Genocide-Ende werde ich mir bestimmt noch angucken. Wenn ich bereit dafür bin. Im Moment fehlt mir noch die nötige emotionale Distanz, ich will meine Eindrücke des guten Endes nicht gleich "überschreiben". ^^

    Zitat Zitat
    Noch nie hatte ich so ein schlechtes Gewissen, bzw habe mich ganz ehrlich so sehr dafür geschämt virtuelle Charaktere zu töten.
    Ja! Und das ist eine verdammt großartige Leisung von Toby Fox. Habe gelesen, was passiert, wenn man Papyrus bekämpft und tötet, und das hat mir schon beim Lesen fast das Herz gebrochen. Ich bin ja ohnehin jemand, der sich in Spielen dazu berufen fühlt, aufrichtig zu handeln und keine "Scherzantworten" zu wählen, um etwas auszuprobieren. Ich war zum Beispiel in Persona immer strikt dagegen, mit mehreren Mädchen auszugehen, was ja viele gemacht haben. Und in Catherine habe ich teils minutenlang gegrübelt, um eine zufriedenstellende Antwort auf eine Frage mit zwei Antwortmöglichkeiten zu finden. ^^ Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass ich in Undertale in den Kämpfen entsprechend auch immer sehr vorsichtig war, um ja keinen Gegner zu töten. Und hätte Asgore mich im Kampf nicht so schnell getötet, hätte ich beim ersten mal sicherlich eine halbe Stunde versucht, ihn nicht anzugreifen. (Wenn sich die Sprechblasen wiederholen, ist es aber meist ein Zeichen, dass man irgendetwas anders machen muss. ^^)

    Ich kann dir auf jeden Fall bei den meisten Stellen zustimmen. Ich fand es auch großartig, wie das Spiel total atypisch Papyrus und Alphys genutzt hat, dass sie sich bei den Dates bei dir entschuldigen, weil sie dich nicht lieben, und nicht umgekehrt.

    Zu Sans: Da habe ich beim normalen Durchlauf tatsächlich wenig mitbekommen. Er war ein toller Comedy-Charakter und ein guter Bruder, und seine Verbindung mit Toriel am Ende war auch sehr charmant, aber insgesamt hat er im normalen Run viel weniger Spotlight als die anderen gehabt.

    Zum normalen Ende:

    Auf jeden Fall toll, dass dich Undertale so mitgerissen hat und mitreißt. Ich kann das durchaus nachvollziehen und Undertale ist auch ein typisches Beispiel von "je länger man darüber nachdenkt desto besser wird es" – quasi das Gegenteil von den meisten Geschichten, die schlechter werden, wenn man sein Gehirn einschaltet. ^^


  5. #5
    Ich habe einen Artikel über 15 kommende Indie-RPGs geschrieben, den Link lasse ich einfach mal hier, da HTML >>>>>> BB-Code:

    http://jpgames.de/2016/01/15-indie-r...alten-solltet/


  6. #6
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Ich habe einen Artikel über 15 kommende Indie-RPGs geschrieben, den Link lasse ich einfach mal hier, da HTML >>>>>> BB-Code:

    http://jpgames.de/2016/01/15-indie-r...alten-solltet/
    Sehr gute Liste gefällt mir gut, da waren auch einige Titel bei, die ich noch nicht kannte und durchaus Interesse wecken.
    Was man auch noch einwerfen könnte wäre Eitr, das soll ein ein Dark Souls ähnliches Spiel in 2D aus der isometrischen Perspektive werden und es gibt schon vielversprechendes Material dazu.

    Bei Melancholy Republic ist dir übrigens ein kleiner Fehler unterlaufen glaube ich. Du hast geschrieben dass es rundenbasiert sein soll. Aber tatsächlich soll das Spiel überhaupt keine Kämpfe bieten sondern konzentriert sich auf Erkundung und Entscheidungen. So ein bisschen wie To the Moon im größeren Maßstab.
    Geändert von Klunky (21.01.2016 um 05:55 Uhr)

  7. #7
    Oh ja, tatsächlich. Keine Ahnung, warum ich das so in Erinnerung hatte. Habe es mal gefixt.

    Eitr sieht von der Atmosphäre her sehr ansprechend aus!


  8. #8
    Schöne Liste. Leider nichts dabei für mich, das ich nicht schon auf dem Schirm hatte ^^ Aber von Eitr (im Deutschen etwas unglücklicher Titel, oder bin ich der einzige, der dabei an was anderes denken muss ?) hatte ich noch nicht gehört, das sieht visuell wahnsinnig gut aus

    Erinnert mich sehr an Children of Morta, über das ich vor längerer Zeit gestolpert bin, habt ihr davon mal was mitbekommen? Weiß nicht, ob das inzwischen fertiggestellt worden ist. Geht auch eher etwas stärker in Richtung Rogue-like (Naja, wenn die Macher von einem "narrative-based roguelike hack’n slash game" sprechen, handelt es sich dann nicht um nix anderes als ein Action-RPG?). Aber meine Güte, ist das atemberaubend schöne Pixelart-Kunst:









    *__*
    Geändert von Enkidu (22.01.2016 um 00:46 Uhr)

  9. #9
    Mit diesem Artstyle kann ich mich nicht mehr anfreunden. Hab mal irgendwann ein Spiel gespielt, was damit gemacht wurde, und das Ding war komplett miserabel. Nur artsy, nix dahinter. Hat mir den Grafikstil wohl verdorben. Name hab ich natürlich vergessen. Irgend so ein Indie-Kack halt, der so super toll sein sollte. Wenn man nichts anderes als Pixel und ne Akustik Gitarre hören will. Bleh.

    Naja, allgemein gebe ich diesen ganzen Projekten keine Aufmerksamkeit. Das meiste wird eh Rotz, ist leider so. Oder wird nicht fertig. 2 der Titel auf dieser Liste kenne ich allerdings, und die werde ich vermutlich auch spielen, wenn sie herauskommen. Bei Zeboyd weiß ich, dass sie eigentlich n gutes Spiel hinkriegen sollten. Und den anderen Titel, CrossCode, hab ich in nem Stream mal gesehen, wo die Devs mit dabei waren. Das Spiel sah dort echt gut aus, in quasi allen Belangen. Selten, aber sicherlich etwas zum drauf freuen, wenn man 2d hack'n slash Rpgs mag. Und viele Möglichkeiten zur Customization. Wie sehr die Devs sich ums balancing des riesigen Skill-Baumes etc. bemühen, lässt mich auch auf gutes hoffen.

    Der Rest? Abwarten. Von dem Artikel her schafft es aber nichts, bei mir wirklich Interesse zu erwecken. Aber das ist bei Rpgs eh schwer. Ich weiß nur, dass ich wohl die Titel ohne Kämpfe garantiert nicht spielen werde. Ich würde die auch nicht als Rpg bezeichnen, sondern als Adventure. Rpg hat Zahlen, Statistiken und Kämpfe. War schon bei Pen and Paper so und ist eigentlich so ziemlich DIE wichtigste Komponente zur Genre-Unterscheidung, wenn man mich fragt.

  10. #10
    Zitat Zitat von Kiru Beitrag anzeigen
    Mit diesem Artstyle kann ich mich nicht mehr anfreunden. Hab mal irgendwann ein Spiel gespielt, was damit gemacht wurde, und das Ding war komplett miserabel. Nur artsy, nix dahinter. Hat mir den Grafikstil wohl verdorben. Name hab ich natürlich vergessen. Irgend so ein Indie-Kack halt, der so super toll sein sollte. Wenn man nichts anderes als Pixel und ne Akustik Gitarre hören will. Bleh.
    Meinst du vielleicht Superbrothers Sword & Sworcery EP?

    Das viele Spiele heutzutage weniger Spiel und mehr Artsy Fartsy sind, die eben mit der Optik auf den ersten Blick eine Anhängerschaft für sich gewinnen, vor solchen Titeln graut es mich auch. (jüngst gibts ja schon wieder einige Beispiele, z.B That Dragon, Cancer oder Sunset)
    Allerdings würde ich nicht gleich einen kompletten Artstyle wegen solchen ausreißern verurteilen. Du weißt gar nicht was dir vielleicht alles entgeht.
    Geändert von Klunky (22.01.2016 um 11:09 Uhr)

  11. #11
    Oh ja, das meinte ich. Und klar weiß ich, dass ich danach nicht urteilen sollte. Aber trotzdem muss ich halt immer an dieses Spiel denken, wenn ich den Stil sehe, was mich dann halt negativ stimmt. Ich müsste halt einfach was gutes mit dem Stil spielen. Im Endeffekt habe ich halt quasi nur diesen Titel gespielt. Alles andere ist eher Sprite-basierend, vorgerendert (Manche D-Rpgs mit Images für Gegner etc. oder prerendered Backgrounds wie die psx FFs z.B. hatten) oder 3d. Und das ist schon alles anders. Bewusste "pixelart" ist gar nicht so häufig.
    Geändert von Kiru (22.01.2016 um 13:14 Uhr)

  12. #12

    Wie ich zu einem RPG-Enthusiasten wurde (2000-2016)

    Ich habe eben gerade eine alte Memory Card für PS2 von mir durchstöbert. Getan habe ich das, weil ich wissen wollte, wie lange es eigentlich her ist, dass ich bestimmte Spiele gespielt habe. Meine erste Memory Card für PS2 war leider irgendwann defekt, weshalb manche Daten verlorengegangen sind. Das meiste konnte ich jedoch retten. Manche Daten sind jedoch nur begrenzt aussagekräftig, da ich zu gewissen Spielen nur einen Spielstand besitze und die PS2 entsprechend nur das Datum des letzten Speicherns anzeigt.

    Dennoch: ein paar Erkenntnisse konnte ich gewinnen. So habe ich Beispielsweise einen Spielstand zu Final Fantasy X-2 mit ca. 100 Stunden Spielzeit vom Januar 2006 entdeckt. Das ist 10 (!) Jahre her und zeigt mir, dass ich das Spiel irgendwann 2005 das erste Mal durchgespielt habe. Davor wird es schwammiger. Aber gehen wir noch viel weiter zurück und schauen, wie alles bei mir angefangen hat.

    Wie einige hier vielleicht wissen, habe ich nach der SNES-Zeit Videospiele kennengelernt. Mein Einstiegssystem war wie bei vielen Kindern meines Jahrgangs (1992) der GameBoy. Die ersten Spiele, die ich spielte, waren ein Ninja Turtles und Mega Man 2. Bald darauf kam natürlich Pokémon ins Haus. Der GameBoy gehörte zuerst meiner Schwester, wechselte jedoch irgendwann den Besitz. Ich weiß nicht, wann genau ich das erste Mal Pokémon Blau spielte, aber es muss in der ersten Klasse gewesen sein, denn ich war, glaube ich, schon in der Schule, konnte aber noch nicht richtig lesen, weshalb meine Mutter immer für mich speichern musste.

    Pokémon Rot und Blau erschienen im Oktober 1999 bei uns. In diesem Jahr bin ich sieben geworden. Wenn ich so darüber nachdenke, ist es merkwürdig, dass ich damals noch nicht richtig lesen konnte. Ich nehme also an, meine Erinnerungen täuschen mich und ich konnte lesen, verstand aber zunächst nicht, wie man speichert. Das macht mehr Sinn. 1999 war das Jahr meiner Einschulung, glaube ich. Gut möglich, dass das mit Pokémon im Jahr 2000 war. Das zurückzuverfolgen ist aber wohl unmöglich; ich weiß nicht einmal mehr, wie das Spiel zu uns ins Haus gekommen ist, und ob es neu oder gebraucht war.

    Aber: Pokémon war mein erstes RPG. Und mit Pokémon lernte ich auch (unbewusst) eine Menge Mechaniken des Genres kennen. Die Spiele haben, zumindest bis zur dritten Generation, immer noch einen besonderen Platz in meinem Herzen und wenn ich an sie zurückdenke, überkommt mich ein enormer Schwall an Nostalgie, vielleicht so wie bei keiner anderen Sache im Speziellen.

    Doch wie ging es nach Pokémon weiter? Der GameBoy wurde irgendwann vom GameBoy Color abgelöst. Ich spielte auch Pokémon Gelb, Silber, Kristall und viele andere Spiele – Super Mario Land 1+2, Kirby's Dreamland und Mega Man 1 fallen mir beispielsweise ein.

    Besonders prägend für mich waren in dieser Zeit neben den Pokémon-Spielen die Zelda-Spiele für GameBoy und GameBoy Color. Links Awakening ganz besonders, und später Oracle of Ages, welches ich besaß, während ein Freund von mir sich Oracle of Seasons gekauft hatte.

    Dann, irgendwann, kam der GameBoy Advance ins Haus. Das war aber definitiv nicht zum Release, sondern deutlich später. Und damit auch die ersten "richtigen" RPGs, nämlich Golden Sun und Sword of Mana.

    Ich weiß noch ziemlich gut, dass ich den Spielen gegenüber ursprünglich (ohne sie zu kennen) negativ eingestellt war, aber ein Freund überzeugte mich, sie zu spielen. Schnell wurde meine Begeisterung entfacht. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber immer noch keine Ahnung, was Final Fantasy war und hatte auch keinen Kontakt zu Heimkonsolen. Ich wusste nicht einmal, was ein RPG war.

    Es muss irgendwann in der fünften oder sechsten Klasse gewesen sein, als ein anderer Freund, zu dem ich heute leider fast gar keinen Kontakt mehr habe, mich an Final Fantasy heranführte. Tatsächlich war ich auch hier nicht einfach zu überzeugen. Final Fantasy VII, das ich bei ihm zuhause begann, sagte mir zunächst nicht so sehr zu; zu düster war mir der Anfang, und erst auf der Weltkarte fühlte ich mich so richtig wohl. (Ironischerweise emfinde ich die ersten Spielstunden in Midgar heute vermutlich als stärksten Teil des Spiels.)

    Für 50€ kaufte ich kurz darauf einem Jungen in meinem Dorf seine PS1 ab, die er durch eine PS2 ersetzt hatte. Ja, auf dem neusten Stand war ich damals nicht. Das war irgendwann zwischen 2003 und 2004. Die PS1 hatte ich mir aber nicht für Final Fantasy gekauft, sondern primär für Yu-Gi-Oh! Forbidden Memories, das ich als großer Freund des Kartenspiels damals sehr intensiv spielte. Ich erinnere mich noch gut daran, in der ersten Zeit in der Schule richtig ungeduldig gewesen sein, endlich nach Hause zu kommen um weiterzuspielen.

    Dann kam irgendwann der Wendepunkt. Final Fantasy VII konnte mich zwar teilweise ansprechen, aber der Durchbruch kam mit Final Fantasy VIII. Dort spielte ich nämlich mit besagten Freund dessen Spielstand weiter und wollte mir das Spiel ausleihen. Er war jedoch am Wochenende einen anderen Freund besuchen und konnte es mir nicht leihen.

    An diesem Wochenende war ich auf meinem Flohmarkt. Da weder ich noch meine Eltern viel Geld hatten, war das meine primäre Bezugsquelle für Dinge aller Art: Lustige Taschenbücher, Pokémon- und Yu-Gi-Oh!-Karten und natürlich Videospiele. Und so kam es, dass ich wie das Schicksal es wollte genau das Spiel fand, das ich unbedingt spielen wollte: Final Fantasy VIII.

    Wenn ich mich recht erinnere, begann ich zunächst keinen eigenen Spielstand, sondern spielte den des besagten Freundes weiter. Der war irgendwo auf CD3. Ich weiß nicht genau, wie es danach ablief, aber irgendwann habe ich auf jeden Fall auch meinen eigenen Spielstand begonnen und Final Fantasy VIII sehr viel und intensiv gespielt.

    Danach lieh ich mir von dem Freund auch Final Fantasy IX aus, und zuletzt Final Fantasy VII, das er lange gar nicht hergeben wollte. Neben diesen beiden Spielen gab es zwei weitere PS1-RPGs, die ich damals spielte: Grandia und Legend of Legaia – beide waren (zunächst) nicht in meinem Besitz. Ich bin mir nicht ganz sicher, wo sich die zeitlich einordnen, aber ich erinnere mich, Legend of Legaia noch in einer Wohnung gespielt zu haben (es war tatsächlich auch das erste Konsolenspiel, das ich heimlich nachts spielte), in der ich gewohnt habe, als ich in der sechsten Klasse war, denn am Anfang der siebten Klasse bin ich in ein ca. sechs Kilometer entferntes Dorf umgezogen.

    Dort habe ich, daran erinnere ich mich gut, abends im Bett Grandia gespielt und gerade CD2 erreicht. Das muss etwa 2005 gewesen sein.

    2005 ist aber noch viel mehr passiert, denn in diesem Jahr habe ich mir von gesammelten Ersparnissen endlich auch für 150€ eine PlayStation 2 zugelegt. Final Fantasy X kam zeitgleich ins Haus, Final Fantasy X-2 lieh ich mir vom Freund aus, der mich an die Serie herangeführt hatte.

    Tatsächlich kannte ich die Spiele schon vom sehen. Ich hatte sogar schon das Ende der beiden Spiele gesehen, aber selbst spielen konnte ich sie mangels Konsole bis dahin nicht. Aber es gab ja auch Fortsetzungen zu Grandia und Legend of Legaia für die PS2! Dies stellte der Freund von mir fest, der mir damals Golden Sun und Sword of Mana aufgedrängt hatte, und damit hatte ich Zugang zu zwei weiteren PS2-RPGs.

    Danach wird es interessant, denn Ende 2006 entdeckte ich das Internet und hatte fortan Zugriff zu vielen, vielen bis dahin unbekannten Informationen. Ich meldete mich in meinen ersten Internetforen an und diskutierte dort rege über Final Fantasy. Kurz darauf, am 23. Februar 2007, erschien bereits Final Fantasy XII in Europa, das ich mir zusammen mit dem Lösungsbuch (an Lösungsbüchern hatte ich mittlerweile größten Gefallen gefunden) vorbestellt hatte und zum Release natürlich sehr intensiv spielte.

    Die gesamte Zahl an RPGs, die ich damals besaß, ist aber sehr überschaubar. Ich weiß, dass für PS2 noch Valkyrie Profile 2, Suikoden IV und Shadow Hearts: Covenant dazukamen. Suikoden IV mochte ich gerne. Mit Shadow Hearts konnte ich zunächst nicht allzu viel anfangen, das sollte sich aber später ändern. Dragon Quest VIII hatte ich damals auch, aber mit dem Humor konnte ich als Kind / Jugendlicher noch wenig anfangen, weshalb ich nie über die Hälfte hinauskam. Odin Sphere kaufte ich mir, aber verkauft es wieder, weil es mich damals gar nicht ansprach. Und es gab Kingdom Hearts und Kingdom Hearts II. Ich weiß nicht genau, wann ich die spielte, aber ich glaube, Kingdom Hearts II kaufte ich, als es noch recht neu war, also vermutlich kurz nach Final Fantasy XII. Für GameBoy kamen die alten Final Fantasys (außer III) hinzu, und Tales of Phantasia. Suikoden Tactics ist ein weiterer Titel, der mir einfällt, und Rogue Galaxy hatte ich auch etwa 20 Stunden gespielt.

    Auch wenn es hier und da ein paar Ausflüge nach links und rechts gab, waren RPGs für mich bis dahin primär Final Fantasy gewesen. Das änderte sich schrittweise, aber wirklich nur langsam.

    Anfang 2012 spielte ich Valkyrie Profile 2 und Shadow Hearts: Covenant durch, beide hatte ich vor vielen Monaten angefangen und irgendwann pausuert. Besonders Shadow Hearts hatte mich aber Russland sehr eingenommen.

    Gegen 2009 und besonders ab 2010 begann mein universelles Interesse für das ganze Genre sehr stark zu wachsen. 2009 spielte ich Persona 4, und 2009 begann ich auch Wild ARMs 1, das mir nun durch die PSP und die PSOne Classics möglich war. Suikoden war ein weiterer Titel, den ich damals nachholte.

    Nach und nach lernte ich immer mehr RPGs kennen und begann auch, mich sehr viel intensiver über die Spiele zu informieren und sie nicht nur zu konsumieren.

    Eine Laune und Neugier trieben mich im Januar 2013 dazu, einfach mal das erste Dragon Quest auszuprobieren. Von Emulatoren hatte ich mich damals ferngehalten; ich mochte es einfach nicht, auf ihnen zu spielen. Das war dann aber auch vorbei, denn Dragon Quest entfachte einen regelrechten Retrowahn in mir und in diesem Jahr habe ich noch einige weitere RPGs aus der NES-Zeit gespielt: Phantasy Star, Ys und GameBoy-Spiele wie SaGa und Seiken Densetsu. Weiter ging es im Jahr darauf mit Mother, Shining in the Darkness und, schließlich, auch den ersten SNES-Spielen: Ys IV, Ys V, Soul Blazer, Illusion of Time.

    Und das ist nun noch gar nicht so lange her. Und ich habe noch eine Menge vor mir! Es werden also weiterhin spannende Jahre werden, und das betrifft sowohl neue Releases als auch zahllose Nachholtitel.

    In letzter Zeit interessiere ich mich auch verstärkte für Indies und obskure ältere Titel, und je tiefer man gräbt umso mehr findet man. Gerade die SNES-Zeit war voll und RPGs, die man hier gar nicht kennt und die auch im Internet sehr unbekannt sind. (Das ist teilweise auch schon bei den NES-Spielen der Falle und setzt sich, quanitativ abnehmend, bis in die PS2-Zeit fort.)

    Ja, war schön, sich daran zurückzuerinnern. So genau hatte ich nämlich selbst nie darüber nachgedacht, aber schön zu sehen, dass ich die Vergangenen 15 Jahre noch ganz gut auf die Reihe kriege.

    (Edit: Zu dem Thema gibt es nun einen eigenen Thread.)
    Geändert von Narcissu (30.01.2016 um 09:10 Uhr)


  13. #13

    Romancing SaGa

    Ich hatte zwar schon im LPT-Thread einiges zu Romancing SaGa geschrieben, aber hier ist noch einmal eine kurze Zusammenfassung. (Jetzt neu mit vielen bunten Bildern!)


    Romancing SaGa ist ein waschechtes SaGa, das die Tradition der Serie perfekt fortführt: Die Spielmechaniken sind experimentell, kryptisch und komplex. Wie bei den Vorgängern ist das ein zweischneidiges Schwert.

    Was Romancing SaGa interessant macht:
    • es gibt keine Level Ups, stattdessen steigen die Statuswerte wie in Final Fantasy II und einigen der Vorgänger nach dem Kampf, nur hier viel regelmäßiger
    • die gesamte Spielwelt ist sehr offen und die Handlung extrem delinear; man kann sich stets aussuchen, wohin man als nächstes gehen möchte
    • die Handlung schreitet im Hintergrund permenant passiv weiter, unabhängig davon wie viel und auf welche Weise man sich beteiligt
    • es gibt sehr viele verschiedene Quest / Missionen, von denen man in einem Durchgang nie alle erledigen wird, was den Wiederspielwert deutlich erhöht
    • die Welt wirkt organisch, da die Handlungen des Spielers deutliche Konsequenzen haben, weshalb es mehrere alternative Szenarien für bestimmte Situationen gibt
    • die Spielwelt hat viele verschiedene Städte und Orte zu bieten, die nach und nach (aber in nicht vorgegebener Reihenfolge) zugfänglich werden
    • man kann jederzeit speichern
    • die Musik von Kenji Ito ist nett



    Was Romancing SaGa anstrengend macht:
    • alle Kampfgebiete sind vollgestopft mit Unmengen an Monstern, die beim Verlassen des Screens respawnen und denen man in den meisten gebieten nicht oder nur schwer aus dem Weg gehen kann
    • die Handlung ist extrem minimalistisch und billig präsentiert; die Haupthandlung hat nur wenige Zeilen Dialog
    • der Schwierigkeitsgrad ist sehr unausgeglichen; während die meisten Kämpfe extrem einfach sind, beherrschen vereinzelte Gegner Angriffe, die einen sofort töten oder fast töten (teilweise die ganze Gruppe). Der letzte Boss ist kaum schaffbar
    • die Kämpfe werden durch Wartezeiten zwischen den Kommandoeingaben unnötig in die Länge gezogen
    • gegen Ende des Spiels ist es schwierig, Gegner zu finden, durch die sich die Statuswerte nach dem Kampf noch erhöhen
    • es ist komplett undurchsichtig, wie die Zeit voranschreitet und wann wo welche Ereignisse stattfinden bzw. Quest verfügbar sind
    • das Gameplay besteht quasi nur aus Kämpfen, mit denen man auch einen Großteil der Spielzeit verbringt
    • die Grafik ist zum einen auf sehr niedrigem SNES-Standard (Spiel erschien ja auch nur Anfangszeit des SNES) und die Umgebungen zum anderen oft äußerst uninspiriert Design (viele große kahle Flächen)



    Fazit
    Romancing SaGa hat viele interessante Ansätze und die offene Spielwelt, die durch die Handlungen des Spielers stark beeinflusst wird, war damals zweifelsohne ein Meilenstein. Die komplexen Mechaniken der Spielwelt und der Kämpfe zu erforschen ist durchaus reizvoll. Durch die extrem minimalistische Handlung und die viel zu häufigen, schnell ermüdenden, repetitiven Kämpfe und einige ungünstige Designentscheidungen fühlt sich das Spiel letztlich aber halbgar wie eine unglaubliche Geduldsprobe an. Im Herzen ein wahres SaGa, aber extrem schlecht gealtert.

    5 von 10 Punkten

    P.S.: Ich habe das letzte Bild mal aus den Credits zusammengeschnitten, um zu zeigen, wie groß Kawazus Fingerabdruck bei Romancing SaGa ist. ^^

    Fun Fact: Romancing SaGa erschien nur einen Monat nach SaGa 3 (aka The Final Fantasy Legend III), was wohl der Grund ist, weshalb Kawazu an SaGa 3 nicht beteiligt war. (Außerdem war SaGa 3 das erste Spiel von Squares Osaka-Team, wurde also nicht in Tokio entwickelt.)
    Geändert von Narcissu (03.02.2016 um 16:14 Uhr)


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