Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
Eine 8 von 10 ist ja in deinen Wertungen quasi schon eine 10 von 10, also nehme ich das gerne hin.
Quasi, ja!

Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
Deinen einleitenden Text unterschreibe ich in vielen Dingen so. Sie sind der Grund, warum ich so selten Anime gucke. Weil ich das Gefühl habe, sogar trotz meines beschränkten Konsums Tropes zu kennen, an ihnen zu ermüden und auch nicht mag, dass da Charaktere künstlich produziert werden, um Spielern (bewusst nicht gegendert) maximal zu gefallen. Insbesondere, weil es eben oft weibliche Charaktere betrifft, die von Männern für Männer geschrieben werden, wenn auch nicht ausschließlich.
Ja, ich denke, daran ist auch speziell die japanische Medienlandschaft schuld, wo viele Werke halt speziell eine bestimmte Demografie als Zielgruppe haben. (Denke das ist ähnlich bei männlichen Figuren in Werken mit weiblicher Zielgruppe.)

Zitat Zitat von MeTa Beitrag anzeigen
Ich finde auch, dass Salvato es ziemlich gut anstellt, dass es im Early Game immer wieder Momente gibt, in denen die Tropes verlassen werden und ein Mehr aufgezeigt wird.
Das stimmt, das schimmert immer wieder durch, gerade in den Gedichten, aber auch überhaupt darin, dass die Figuren Probleme haben, die, nun ja, ernsthaft unangenehm sind und nicht nur Mitleid erregen sollen. An solchen Stellen merkt man auch ziemlich deutlich, dass es keine japanische VN ist. Gerade die Machtlosigkeit des Protagonisten empfand ich auch als eine willkommene Dekonstruktion. Darüber hatte ich bisher gar nicht so nachgedacht, aber das hebt DDLC definitiv auch ab.


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So hat mir DDLC (ob jetzt mit + oder ohne) etwas gegeben, was gleichzeitig dekonstruiert, was ich am Genre nicht mag, aber AUCH gibt, was ich am Genre lieben kann, wenn es da ist - Hassliebe eben. Und eigentlich sogar noch mehr: Ich glaube, dass ich in vielen Spielen danach noch viel mehr entdeckt habe, weil Salvato mir in gewisser Hinsicht ein Werkzeug an die Hand gegeben hat, auch tropey Charaktere anders lesen zu können, selbst wenn sie sicher in so gut wie allen Fällen nicht bewusst so angelegt sind wie bei DDLC.
Ich denke, an Tropes an sich ist auch nichts verkehrt, und wir alle sind ja empfänglich dafür auf die eine oder andere Weise. Die Schmerzgrenz ist halt je nach Trope und Person anders. Gerade wenn ich investiert bin, kann ich da auch über vieles hinwegsehen bzw. es als Reiz des Ganzen akzeptieren. Ich mag ja auch Charaktere in Spielen, die andere hier furchtbar finden

Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
Ich kann ansonsten mit Tropes klarkommen. Selbst die abgedroschensten können immer noch interessant oder zumindest unterhaltsam im Gesamtbild sein, weil sie etwas in die Gruppendynamik bringen. Was mich viel mehr stört ist, wenn dann mit dem Trope wirklich nur die klassischen Sachen gemacht werden. So gesehen stört es mich mehr, wenn sich die tropigen Charaktere dann auch noch in den tropigen Szenarien wiederfinden, als die Charaktere an sich.
Die Gruppendynamik ist ein guter Punkt! Das kann wirklich eine Menge ausmachen und auch schablonenhafte Figuren können durch ein schönes Miteinander deutlich lebendiger und menschlicher wirken. (Das ist übrigens auch ein Grund, weshalb ich Romanzen in z.B. Animes deutlich mehr abgewinnen kann, wenn es nicht nur darum geht, sondern um eine Freundesgruppe als Ganzes. Das ist bei den meisten Dating-Sims ja auch eher hintergründig, da es oft gar keine wichtigen Figuren gibt, die keine potenziellen Love Interests sind^^)

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Dennoch denke ich, dass man alleine aus spielekultureller Sicht das mal gespielt haben sollte, weil es einfach einen so großen Impact hatte und auch so einiges inspiriert hat.
Definitiv!

Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
So oder so fand ich es recht inspirierend damals! =) Es zeigt sehr gut, was mit wenig möglich ist, und dass man damit Erfolg haben kann.
Jepp, das finde ich auch immer inspirierend!