Mit Erotik, nicht Fanserivce!Zitat
Wie ich schon sagte, wenn jemand bewusst Reize hervorrufen will, dann funktioniert dass nur mit Bildern. Sprites sind für meinen Geschmack eine Darstellungsebene zu tief. Jedenfalls die RPG Maker typischen 32 Pixel Charaktergrößen. In Kombination mit Text und Sound läuft das sowieso fast immer auf eine Visual Novel hinaus. Ich finde der RPG Maker ist die falsche Platform für solche Spiele. Oder gibt es Gründe warum man gerade den RPG Maker benutzen sollte? Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie eines der von Kelven erwähnten japanischen Spiele ausprobiert. Was genau ist die Spielemechanik dahinter? Typische Dating Simulation, Puzzle, Tasten hämmern, lineare Erzählung?
Da es in dieser Foren Kategorie ja ursprünglich um Game Design geht: Welche Spielemechanik eignet sich am besten für ein erotisches Spiel?
Hat jemand konkrete Beispiele? Mal ganz abgesehen von den erotischen Inhalten, gibt es da Gameplay das auch wirklich Spaß macht?
Das aber mal beiseite, für solche Spiele im Visual Novel Stil gibt es andere bessere Software. Wenn es nur um Animationen und Bilder geht nimmt man lieber Flash, oder neuerdings HTML5 Canvas (Adobe Edge?). Das ist auch für den Endnutzer attraktiver, da es jederzeit Online zugänglich ist.
Hast du Beispiele für eine mögliche Umsetzung? Wo liegt denn nun der Unterschied zwischen "sexualisierten" Fanservice und Erotik?
Klick mal auf den Link in meinem Text und antworte mir, ob das was du da siehst - oder so ähnlich -, eine - ich nenns mal vielversprechende - Art wäre, in einem RPG Maker Spiel Erotik/Fanservice/wie auch immer du es nennen willst, darzustellen.
Sternenkindsaga ist zum Beispiel ein normales RPG, das die Beziehung zu anderen Charakteren unteranderem durch simple Gesprächsführung formt. Erotik ist nichts, was durch Gameplay unterstrichen werden muss. Mit Gameplay und Erotik haben sich schon Tripple A Studios heftig ins Knie geschossen, wie zum Beispiel mit tollen Quicktimeevents, die am Ende nur peinlich aussehen X}Zitat
Ein Shooter kann Erotik enthalten, ein Adventure kann Erotik enthalten, ein Puzzlespiel kann Erotik enthalten. Wie Geschmackvoll die ist, sei mal dahin gestellt.
Ich stimme XRPG zu. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie oder warum man Erotik in einem klassischen RPG-Maker Spiel verwenden will. Ich sage damit nicht, dass ich dagegen bin, aber ich sehe nicht wie man soetwas geschickt umsetzen kann.
Blöde Zensur!Zitat
Ich denke aber, dass man selbst mit der Makergrafik eine erotische Szene darstellen kann, nicht unbedingt kopulierende Alexe, aber so was in der Art. Ok, kopulierende Alexe wären doch lustig.
@XRPG
Yenzear sprach ursprünglich von Ecchi, also dem was man aus vielen Animes kennt und das ist nicht wirklich erotisch, sondern eher unfreiwillig komisch. Dem stelle ich normale Erotik gegenüber, wie man sie aus Erotikfilmen kennt. Sexszenen oder das, was davor kommt eben.Zitat
Ich hab die Spiele nie gespielt, aber die sahen wie normale Rollenspiele aus. Wahrscheinlich wird die Heldin von Monstern vergewaltigt, wenn man einen Kampf verliert, es ist halt Japan. xDZitat
Ich kann es mir vorstellen, aber in welchen Kontext sollte man ein solches Bild zeigen? Nehmen wir Beispielhaft einen Dialog.
Damit das Bild sinnvoll angezeigt werden kann muss die ganze Szene doch so konstruiert sein, dass es auf den dargestellten Augenblick hinaus läuft.
Es gibt zwei Möglichkeiten..
1. Die Szene ist nur ein kurzer Auschnitt aus der Gesamtheit der Geschichte. Sozusagen die Liebesszene eines Films und anschließend könnte es zur finalen Schlacht oder sonstwo hin gehen.
2. Die Szene ist der sprichwörtliche Höhepunkt der Geschichte und damit schon eher als Belohnung gedacht, so wie in einer typischen Visual Novel (oder eher Dating Simulation?).
In beiden Fällen ist es fragwürdig ob die Realisierung überhaupt notwendig ist. Lässt man die Darstellung weg, was würde dem Spieler nun fehlen? Ganz klar die erotische Wirkung, genauso wie eine Mordszene verstörend wirken kann. Letztendlich läuft es also auf die Frage hinaus: "Was möchte ich vermitteln?". Will man als Entwickler Erotik vermitteln? Zu welchen Preis: Damit die Beziehungen von Charakteren realistischer wirkt, oder nur wegen der Erotik an sich (typischer "sexualisierter" Fanservice).
Beabsichtige ich die Wirkung, wenn ja wie realisiere ich sie?
Es muss ein glaubwürdiger Kontext hergestellt werden damit es überhaupt klappt ohne lächerlich zu wirken. Es ist also aufwändig, auch wenn man es zunächst nicht glaubt. Lohnt sich der Aufwand wirklich? Ich meine, wenn es nicht der Hauptzweck des Spiels sein soll und man entsprechend passende Spielmechaniken verwendet, kann man einfach darauf verzichten. Die Entwicklung von RPGs ist auch ohne solche Szenen aufwändig genug, oder fallen dir Gründe ein die den Aufwand rechtfertigen? Bedenke das 95% des Spiels einen völlig anderen Zweck verfolgen.
Wir sprechen hier von dargestellter Erotik (Bild, Ton, Erzählung). Eine andere Frage wäre dann: Ist es überhaupt möglich Erotik interaktiv zu vermitteln?
Denken wir doch mal an Kämpfe in Spielen. Wieviel hat ein Kampfsystem mit HP, Schadenszahlen und Tränken mit einem realen Kampf zu tun? Es ist schon fast eine Metapher. Überträgt man das auf Erotik, ist es also notwenig diese unbedingt real, und somit erotisch, darzustellen? Wenn man einen Kampf anders als in der Realität abbilden kann, warum sollte es nicht mit Erotik funktionieren. Hat jemand eine Idee, oder ist der Gedanke zu verwirrend :D?
Manche Dinge funktionieren am besten interaktiv, andere passiv.
In einem Spiel ist ein Kampf dann super, wenn ich viel Action habe und viele Knöpfe/Optionen drücken muss.
Wenn ich in einem Spiel darstellen will wie der Held sich ausruht, dann wäre es falsch, das mit möglichst vielen Spielaktionen darzustellen.
Ich würde also sagen das Erotik interaktiv kaum zu vermitteln ist da Sinnlichkeit - die für mich wichtigste Komponente der Erotik - im Kopf stattfindet. Und jede Form von Interaktivität einem die Gedanken aus dem Kopf reißt.
@XRPG
Muss Erotik einen (erzählerischen) Nutzen haben, der über ihren eigentlichen Zweck hinausgeht? Ich denke nicht. Es reicht, dass sich Menschen an Erotik erfreuen, für mich ist das sogar ein sehr guter Grund. Ein Bild wie das von Sabaku könnte während einer Liebesszene eingeblendet werden, etwas Ähnliches macht ja die Sternenkind-Saga. Das funktioniert genauso gut wie das Einblenden anderer Artworks. Und wenn ich eine erotische Szene mit Makerfiguren darstelle, als Animation, dann ist das auch nicht sinnloser als jede andere Animation.
@Daen
Das denke ich nämlich auch. Bei Heavy Rain muss der Spieler glaube ich bei einer Liebesszene Knöpfe drücken. Sind die Charaktere solche Grobmotoriker, dass selbst das Ausziehen fehlschlagen kann?![]()
Aus der offiziellen Beschreibung von Monster Girl Quest! Paradox auf dlsite:Zitat
Aus einem Review zu Violated Heroine, das ich mittels google gefunden habe (hab's nie selber gespielt):Zitat
Links gibt es aus offensichtlichen Gründen nicht. Gibt sicher noch mehr (und vielleicht sogar bessere) Beispiele, aber das sind die ersten beiden, die mir eingefallen sind.Zitat
Das ist doch der notwendige Kontext von dem ich spreche. Es MUSS eine Liebesszene geben, da es sonst lächerlich wirkt. Was passiert wenn ich das selbe Bild bei der Vorstellung des Charakters einblende, oder im jederzeit im Statusmenü? Dann wird es doch als Fanservice bezeichnet und belächelt.
Stell dir vor es gäbe keine Liebesszene. Nun will man Erotik vermitteln, aus welchen Grund auch immer, Charakterentwicklung, bla. Damit man die Bilder anzeigen kann ist es nun auch notwendig eine passende Szene einzubauen. Rechtfertigt das aber den Aufwand? Eine ganze Szene nur der Erotik willen, obwohl das eigentliche Spiel von ganz anderen Sachen handelt? Erotik muss keinen erzählerischen Nutzen haben, aber sollte glaubwürdig vermittelt werden damit es eben nicht als Fanservice abgestempelt/empfunden wird.
Heavy Rain ist da wirklich ein gutes Beispiel. Man hat den weiblichen Hauptcharakter nackt unter der Dusche gesehen. War es notwendig? Nein, aber glaubwürdig, da man beim duschen keine Kleidung trägt. War es aufwändig? Nein, da das Charaktermodell und Animation eh vorhanden war. Übrigens ist sie nicht auf der Seife ausgerutscht und in den Schritt des männlichen Protagonisten gefallen.
Dann hab ich dich missverstanden, weil davon bin ich ausgegangen, ansonsten wäre so ein Bild ja wahllos.
Es ist glaubwürdig, dass Menschen miteinander schlafen (sogar wenn sie kein Liebespaar sind). Vermutlich ist es sogar ziemlich wahrscheinlich, dass zwischen den Mitgliedern einer Gruppe aus Singles irgendwann etwas läuft.Zitat
Und wie gesagt, ich bin der Meinung, dass Erotik letztendlich immer dazu da ist, damit die Menschen sich an ihr erfreuen. Sie muss nicht gesondert gerechtfertigt werden. Stellt man sie infrage, weil sie nur die sexuellen Gefühle des Publikums ansprechen soll, müsste man auch viele andere ich nenne sie mal Beigaben infrage stellen, weil sie ähnlich "plump" wirken.
Geändert von Kelven (14.06.2015 um 11:05 Uhr)
Es ist ja nicht so, als sei Erotik ein muss. Oder seh ich das falsch? (außer natürlich, wenn man ein Erotikspiel an sich macht XD) Aber wenn man Erotik einbauen möchte, dann muss man natürlich auch den Aufwand dafür in kauf nehmen. : )
Man betreibt ja allein für den Spieler eh schon viel zusätzlichen Aufwand, indem man irgendwas einbaut, was der Spieler selbst beeinflusst. Sowas wie verschiedene Antwortmöglichkeiten, Kampfsysteme, Item Krams, usw. Obwohl man theoretisch auch einfach die Geschichte erzählen könnte, in Spieleoptik. (so wie bei DIE HAMPTONS - was ich übrigens sehr gut fand. XD )
Wenn man aber Erotik drin haben möchte, dann ist das ja eher der Aufwand für einen selbst, oder? Demnach ist das so ähnlich, wie die ganze Geschichte aufzubauen, usw. Würde ich persönlich zumindest so annehmen, weil ich so etwas nie wegen dem Spieler als Service einbauen würde, sondern eher für mich, wenn ich sowas denn vor hätte. :>
Dem kann ich zustimmen, klar können die Charaktere miteinander schlafen. Ob es nun ein Random-Akt ist oder sich langsam anbahnt ist dabei völlig egal. Aber wenn es keine Bedeutung im Spiel hat, Konsequenzen, z.B. eine Wendung in der Entwicklung der Beziehung der beiden Charaktere (das muss nicht einmal unbedingt tiefgreifend sein), dann ist es überflüssig. Wenn ich von Glaubwürdigkeit spreche, dann meine ich genau das. Jede Handlung sollte Folgen haben, vor allem in storylastigen RPGs, findest du nicht?
Das ist etwas gegen meine Prinzipien des Game Designs, einfach Entscheidungen ohne Rechtfertigung zu treffen. Was ist dann überhaupt der Zweck dahinter wenn es keine längerfristige Bedeutung hat? Wenn du mich fragst sollte wirklich jedes Spielelement einen begründeten Zweck erfüllen. Klar, bei der grafischen und musikalischen Gestaltung und auch anderen Element kann man sich Freiräume lassen, aber gutes Design basiert auf Zweckmäßigkeit. Bei der Realisierung von tragenden Elementen sehe ich da kein Spielraum für überflüssige Elemente. Das finde ich nun "plump" und schlecht designed. Klar kann man es machen, aber geht es hier nicht um gutes Game Design? Sowas braucht die Welt nicht (siehe stumpfe Hentai Games) und so eine Einstellung sollte man nicht propagieren.
Keine Angst, auch wenn es so klingt als sei meine Meinung festgefahren, ich seh das gelassen. Ich möchte nur eine Begründung hören warum du Erotik über Fanservice hebst, aber bei der Definition von Erotik Willkür durchlässt.
Das ist Richtig, Erotik ist kein muss. Es ging ja ursprünglich um Fanservice. Kelven meint Erotik ist die bessere Variante. Nun Frage ich, wie sieht die Realisierung aus und wo liegt der Unterschied zu simplen Fanservice. Ich meine für gute Erotik braucht man eine glaubwürdige Umsetzung (keine Begründung), die Begründung (im Sinne der Designentscheidung) darf jedoch nicht Fehlen. Wie du schon erwähnst, es ist so ähnlich wie die Geschichte selbst aufzubauen. Bei der Entwicklung einer Geschichte sollte man aber immer nach dem Grund fragen. Damit meine ich nicht das jedes Element der Geschichte begründet werden muss, sondern: "Warum entscheide ich mich als Entwickler oder Schreiber dafür? Was möchte ich vermitteln?"
Wenn ich nun Erotik vermitteln will, warum und zu welchen Zweck? Dazu meine ich nun: Erotik rein zum Zwecke der Erotik ist überflüssig. Die Erotik soll glaubwürdig in das restliche Spiel verankert werden. Das ist gutes Design und meine Behauptung. Einwände?
@XRPG
Sex zwischen den Figuren ist ja immer eine Vertiefung der Beziehung, außer wenn sie ständig am Rammeln sind, aber selbst das drückt etwas über die Figuren aus. Würde der Held ins Bordell gehen und die Szene würde gezeigt werden (tun ja einige Spiele sogar), dann hätte das wirklich keine Handlungsrelevanz, aber wir sprechen hier wohl eher von Sex zwischen den wichtigen Figuren. Da ist es eher schwierig, nichts mit der Szene über die Charaktere auszusagen.
Ich unterscheide zwischen Ecchi und Erotik, nicht zwischen Fanservice und Erotik. Fanservice ist beides (ich mag den Begriff wie gesagt nur nicht). Ecchi heißt (u. a.): Aufblitzende Unterhosen, jemand greift einer Frau aus Verstehen an die Brust oder fällt auf sie drauf, jemand läuft aus Verstehen ins Bad, während gerade die Frau drinnen ist. Das ist albern, deswegen grenze ich es von Erotik ab.
Das sehe ich wie gesagt anders. Dann wäre auch Gewalt der Gewalt wegen genauso fragwürdig oder Seifenoperdramatik der Seifenoperdramatik wegen, beides ist aber deutlich weniger umstritten.Zitat