Ganz schwere Frage.
Rabenstein ist grundsätzlich ja eigentlich klar, großartige Atmosphäre und eine sehr gut gelungene Inszenierung. Ich finde, dass dieses kapitel dem Spiel sozusagen nochmal den nötigen Schwung gibt (blöd ausgedrückt xD).
Man kommt in die Ostmarken und ist eigentlich erst mal ahnungslos. Dann erfährt man Stück für Stück was eigentlich vor sich geht. Wenn man Düsterburg verlässt, ist das Ziel eigentlich klar. Im Grunde wurden alle aufgekommenen Fragen beantwortet.
Und dann geht es nach Rabenstein - und obwohl man schon mit dem gefühl dort hineingeht, das etwas nicht stimmt, ist man umso gefesselter von den Geschehnissen dort. Es ist wie am Anfang des Spiels - man weiß von nichts und erfährt Stück für Stück die tragische Geschichte des Schlosses.
Hier wird meiner Meinung nach mit die beste Atmosphäre im ganzen Spiel erzeugt.
Also definitv mein Favorit, was diese Frage betrifft.

Ansonsten finde ich die Frage allerdings wirklich schwer zu beantworten.
Wenn ich kapitel 1 und 2 zusammenpacken darf, würde ich sagen, dass meine liste so aussieht:

1. Rabenstein
2. Ostmarken + Düsterburg
3. Königsberg
4. Wahnfrieds Schloss

In Düsterburg und den Ostmarken ist es einfach wieder dieses gesamte Erzählungsstil. Man weiß von nichts und erfährt Stück für Stück, was eigentlich los ist. Außerdem gefällt mir dieser Wechsel der Atmosphäre. Während die Ostmarken und auch die eisöde einen relativ "freundlichen" Eindruck (also beim Zusammenspiel von Grafik und Musik) machen, ändert sich das ganze in Düsterburg plötzlich und wirkt schon recht deprimierend und auch ein Stück weit beängstigend. Dieser plötzliche wandel der Spielatmosphäre und auch die Erzählungsweise gefallen mir sehr gut.

In Königsberg gefallen mir vor allem die zahlreichen Nebenquests und Minispiele.
Hier wird nochmal Abwechslung geboten, bevor es dann ins große Finale geht. Vom Design her gefallen mir vor allem Klipping und Altenberg, doch jeder Bezirk erzeugt für sich eine stimmige Atmosphäre. Erzählerisch haben mir die ersten Kapitel allerdings insgesamt besser gefallen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass ich bei diesem Kapitel immer irgendwie das Gefühl hatte, das nochmal extra etwas drangehängt wurde, was so eigentlich nicht geplant war. Die Story spitzt sich im vierten kapitel immer weiter zu - und das Ende wird dann plötzlich doch nochmal rausgezögert. War zwar ne schöne Überraschung, aber irgendwie hat dieser ganze Übergang zu Kapitel 5 auf mich ein wenig "künstlich" gewirkt.

Bei Wahnfrieds Schloss fand ich vor allem den Eingangsdungeon interessant. Das Schloss war an sich zwar ganz nett, aber trotzdem irgendwie nichts besonderes. Positiv in meiner Erinnernung bleibt allerdings das Fest, insbesondere das Erscheinen von malthur/Sylvia/Alvaro. Die verwandlungsszene mit dem Hofmagier ist übrigens genial, auf jeden Fall wieder einbauen.
Ansonsten fand ich es allerdings ein wenig Schade, dass die Story hier dann doch noch kein Ende hat. Das ganze Spiel über bekommt man irgendwie dieses Gefühl vermittelt, dass es dort vorbei sein wird. Und plötzlich schafft Wahnfried es doch wieder, zu entkommen. Wie gesagt, ein schöner Überraschungsfaktor, aber an der Umsetzung hat es da meiner Meinung nach ein wenig gehampert. Das wirkte alles so inszeniert von wegen "HAHA, ich bau ne schöne Überraschung ein und lass die Leute denken, dass es jeden Moment vorbei ist. Aber dann lasse ich den bösewicht doch nochmal entkommen". Das ganze war irgendwie recht klischeehaft. Aber gut, ich mecker hier jetzt auch gerade auf ganz hohem Niveau - und hab auch keine Idee parat, wie man das ganze besser gestalten könnte.

Ich bin mir jetzt zwar immer noch nicht sicher, wie genau ich abstimmen werde, aber zumindest hast du nun schon mal mein feedback zu den einzelnen kapiteln bekommen.