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Thema: Gut und Böse

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  1. #1

    Gut und Böse

    Grundlage dieses Threads ist folgender Beitrag, den ich gestern geschrieben hatte:
    Zitat Zitat
    Dass die Stigmatisierung von Gut und Böse der Community nachwievor eigen ist, wurmt mich. Können wir nicht endlich damit aufhören? Literatur ist voll von allegorischen Geschichten. Ein paar Jahre in die Vergangenheit und eure Mütter haben euch vermutlich jeden Tag mit ihnen gefüttert. Ihr Anspruch ist beliebig, ihre Aussagekraft ist beliebig und ihre Struktur eignet sich zu den schönsten Bildern. Ich sehe keinen Gewinn darin, Makerspiele dem deutschen Autorenfilm anzupassen.
    Das hat jetzt nur indirekt mit deinem Thema zu tun, aber ganz ehrlich: Als Autor ist es empfehlenswert zu wissen, dass Gut und Böse keine Fehlinterpretation menschlicher Realität ist, sondern eine Abkehr von der Abbildungsfunktion. (Quelle)
    Ja, er ist spärlich, aber ich hielt ihn nicht für so fehlinterpretierbar, wie geschehen (nichts für ungut ). Meine Aussage ist nicht, dass der Anschein eine mächtige Waffe ist, Gut und Böse also dem Zweck dient, die Realität zu verschleiern, bis sie irgendwann durchscheint. Vielmehr rechtfertige ich Gut und Böse als symbolische bzw. abstrakte Konzepte, abseits ihrer moralischen Ursprünge oder als Kondensat derer.
    Märchen sind dafür das beste/bekannteste Beispiel. Von Volksmärchen bis zu Der kleine Prinz ist ihnen ausgeprägte Schwarz-Weiß-Malerei gemein. Die dient nicht der Verklärung unserer Realität, sondern der Stilbildung. Sie existiert in einem literarischen Kosmos, der ohne sie unwirklich wirken würde.
    Andere Beispiele liefern z.B. überzeichnete Actionfilme. Was gibt es geileres als Last Action Hero oder Big Trouble in Little China? Hätte Fatih Akin bei Last Action Hero Regie geführt/das Drehbuch geschrieben, wäre der Ripper ein armes Opfer der Gesellschaft, dessen Sohn an der mexikanischen Grenze erschossen wurde. Und er hätte nur notdürftig Amerikanisch gesprochen.
    Ich hätte eigentlich nur Last Action Hero schreiben sollen.


    Jetzt will ich hiermit nicht sagen: "Nutzt Schwarz-Weiß-Malerei. Die ist besser!". Es ist nur sehr, sehr kurzsichtig sie zu verurteilen. Sie erfordert eine andere Art des Schreibens. Keine simplere - im Gegenteil: Man muss sich ihr gewachsen fühlen und ich schätze, das tun die wenigsten. Was schade ist.

    Das Thema fühlt sich richtig alt an, aber wurde meines Wissens nie konkret besprochen. Es lässt sich eigentlich auf alles ausweiten, was erzählerisch als No Go gilt, aber - Geschichte sei Dank - keines sein kann.

    Geändert von Owly (27.08.2012 um 21:58 Uhr) Grund: Zu blöd zum Schreiben/Reprogrammierung meines social module

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