1.
Meist wähle ich - mit allen Anteilen gewöhnlicher Ausnahmen - Spielbares, weil ich selbst der Fraktion angehöre, die nicht übermäßig viel auf Absichten und Konzeptskizzen gibt, sondern meint, es komme ganz auf die Umsetzung an. Eine Demo und erst recht eine Vollversion sind naturgemäß weitaus aussagekräftiger, inwieweit Spielspaß vorliegt. Zum Wahlmodus des besten Projektes gehört aber auch, sich seine Motive, deretwegen man etwas ganz einfach mag oder nicht mag, selbst wählen zu können. Vereinzelt immer wieder auftauchende Vorschläge, aus diesen und jenen Gründen keine bloßen Vorstellungen zur Wahl zuzulassen, halte ich deswegen für verfehlt. Soll jeder wählen, wie er denkt. Ehrliche Ergebnisse sind mir lieber als gelenkte.
2.
Mit der ganz strengen methodischen Elle gemessen, ist "modern" natürlich nur ein Begriff für Rückblicke. Erst in der eingetretenen Zukunft kann ich erkennen, was in sie gewiesen hat. Die Wahl misst doch eher Popularität im Hier und Jetzt, wobei ich nicht mal sicher auseinanderhalten kann: wessen. Vorrangig die des Spiels oder die des Bastlers? Das geht mir oft so, wenn ich mich mit den Reaktionen auf meine eigenen Spiele auseinandersetze. Und indem die Wahl Popularität kenntlich macht, formt sie auch an Erwartungshaltungen mit und kann Einfluss auf die Ambitionen der Bastler haben. Eventuell setzt sie dadurch Trends, aber im Sinne selbsterfüllender Prophezeiungen.
Prinzipiell halte ich die Wahlen für ein Ding, das eher Konsens schafft, als Neues zu gebären.