Puuuh! Geschafft.
Zunächst nochmal zu dem besagten Fehler: Ich konnte das jetzt lösen, indem ich den Track "Day after Day" nochmal durch die Format Factory gejagt habe. Möglicherweise hat es also tatsächlich was mit meiner Soundhard/software zu tun. Was da im Detail vorliegt vermag ich aber nicht zu sagen.
Ich möchte dem Spiel, bzw. dem, der es verbrochen hat, schon ein ausführliches Resumee zukommen lassen, ich denke, das ist verdient.
Als Spielzeit wurden mir 42 Stunden angezeigt, wobei das nicht wirklich korrekt ist. Ich würde mal pauschal 10-15 Stunden abziehen, in denen ich beim Essen saß oder sonstige Dinge getan habe, während das Spiel noch offen war. Lang angefühlt hat es sich aber schon, insofern ist vielleicht die Spielzeit mit mehr als 10 Stunden(irgendwo stand das) etwas unpräzise angegeben oder auch ... zu bescheiden.
Auch beeindruckend war, dass die Helden die übrigen 0 Gold durch 3 teilten und dabei noch ein paar neue Karren für Gisulf raussprangen. xD
Es ist schwer einen Anfang zu finden, insofern läuft das jetzt wohl auf einen bunten Mix aus positiven, negativen und einfach random Gedanken hinaus.
Dies war mein erstes deiner Spiele, welches ich durchspielte(MG Präteritum). Insgesamt kann ich sagen, dass es mir reichlich Freude bereitet hat, mich oft lachen ließ, herausgefordert und manchmal auch ein wenig zur Verzweiflung getrieben hat.
Ich muss sagen, dass dieser starke Anklang von Open World in Wolfenhain eigentlich überhaupt nicht mein Genre ist, wenn man das so sagen will. Ich hab lieber eine mehr oder weniger lineare Story, vielleicht mit einigen optionalen Sachen am Ende. Aber das will ich dem Spiel auf keinen Fall vorwerfen, schließlich habe ich mir ausgesucht, es zu spielen. Und für andere Spieler ist das möglicherweise das Paradies auf Erden. Aber ich hab aus dem Grunde verhältnismäßig wenige Sidequests erledigt. Ich finde, das wird zum Teil auch ein wenig einseitig(wobei mache Aufgaben natürlich von höchster Kreativität zeugten), wenn es darum geht, einen best. Gegenstand zu besorgen, man aber keine Ahnung hat, woher, so tappt man sehr im Dunkeln.
Btw: Ich hab über weite Strecken Gary Jennings' "Der Azteke" parallel gelesen, eine wunderbare Ergänzung, wie ich finde und brachte mich auch zu dem Gedanken, ob nicht ähnliche Lektüre den Ersteller des Spiels zu selbigem inspiriert haben mag.
Funfact: Ich habe bei Waldrada, als sie am Anfang geknebelt war, über lange Strecken gedacht, dass sie ein seltsames Grinsen vor sich trägt.
Die Spielwelt ist ... wahnsinnig organisch. Fast schon zu organisch, als das man glauben könnte, ein einzelnes Individuum habe diese erschaffen. Ich muss nicht die Details Erwähnen, mit welchen jede Map versehen ist und zu welchen die Helden nicht träge sind, ausschweifende Gedanken zu veräußerlichen. Jeder Besen, jedes Seil erfährt eine individuelle Konnotation. Für mich ebenfalls kaum vorzustellen, wie ein einzelner Kopf das alles hervorbringen kann.
Der Gestaltung der Spielwelt scheint also eine unglaubliche Feinsinnigkeit und schier unerschöpfliche Kreativität zu Grunde zu liegen.
Diese Qualitäten kommen natürlich auch beim Aufsetzen der umfassenden Dialoge zum Einsatz. Man merkt deutlich, wie sorgfältig diese ausgearbeitet wurden. Das einzige, was mich vielleicht ein wenig stört ist, dass es keine wirkliche Entwicklung gibt. Aber das mag auch daran liegen, dass ihre gemeinsame Reise von Anfang an nicht auf Freiwilligkeit bestand und somit sie immer auf ihren sehr festen Positionen beharrten.
Auch für die Musik soll ein Kompliment an den Kollegen Horstfeld ausgesprochen werden, welcher es vermochte mit seinen Klängen die dargestellte(n) Epoche(n) passend zu untermalen.
Die Kämpfe.
Ich bin mir im Klaren darüber, dass das benutzte KS nicht die beste Grundlage bietet(weswegen ichs auch nicht benutze ^^), allerdings bin ich auch nicht im Bilde, in wie weit es für deine Zwecke geeignet war oder nicht. Ich weiß z.B. nicht, wie einfach es sich realisieren lässt, im Kampf Waffen zu wechseln oder Unterscheidungen zwischen Wucht und Klinge zu treffen. Da stößt man bei so einem vorgefertigen Ding bei allem Spielraum doch schnell mal an Grenzen. Bei einem eigenen aber auch, nebenbei bemerkt.

In jedem Fall kann man wohl sagen, dass du etwas damit hervorgebracht hast, was sich ganz passabel gespielt hat.
Andererseits kommen viele der Kämpfe auch nicht darüber hinaus, sehr einfach zu sein oder sehr schwer, was idR an der Zahl der verfügbaren Heiltränke und am eigenen Lvl liegt, welcher wiederum davon abzuhängen scheint, wieviele der Sidequests man erledigt hat und damit wieviel extra EP eingestrichen. Also taktische Möglichkeiten habe ich, außer in einigen Bosskämpfen, wenige gesehen, außer vielleicht verlangsamen und verstummen lassen.
Herauszuheben ist der Kampf gegen den Zauberer, der sehr schwer war und wo ich wirklich das Gefühl hatte, ich muss genau die richtigen Dinge in der richtigen Reihenfolge machen, um bestehen zu können.
Was auch etwas mager ausfiel, waren die vorhandenen Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände. Wobei ich bei letzteren den Eindruck hegte, dass man sie wohl durch Erledigen der Sidequests bekommt, denn kaufen konnte man ja nicht viel und deswegen bin ich dann auch nicht mit irgendeiner individuellen Konfiguration sondern einfach dem stärksten, was es zu kaufen gab, an den Start gegangen.
Die Fähigkeiten, die Brun und Gisulf erlernen können, hätte man mMn auch noch etwas aufstocken können. Aber vielleicht hab ich das ja auch nur wieder verpasst. ^^ Davon abgesehen finde ich die Verknüpfung von zB Fähigkeiten und Storyfortschritt interessant. Allgemein bist du ein Meister des ineinander Webens, bzw. wie schon erwähnt der Schaffung organischer Strukturen.
Du hast ja selbst angedeutet, dass der Endkampf schwer ist. Ich habe auch einige Versuche gebraucht, bin dann allerdings mit der richtigen Strategie ganz gut durchgekommen. Entscheidender war allerdings die Anzahl der Wundertropfen. Ich weiß gar nicht, warum ich nochmal zurück gegangen bin, doch glücklicherweise kam dann der Händler vom Himmel gefallen, dem ich alles unbrauchbare anvertrauen und in Wundertropfen umsetzen konnte.
Heiltränke als entscheidender Faktor sind ohnehin so ein Problem in RPGs, dem ich auch selbst gerade eine Alternative entgegnen möchte. Nocturn Rebirth hat da eine ganz gute Lösung, finde ich, indem nur 9 von jeder Sorte getragen werden können. Daran will ich mich ggf. Orientieren aber ich will jetzt auch kein zu großes Fass hier aufmachen, außerdem gehts ja um dein Spiel.

Ich fand jedenfalls die Entscheidung, dass man am Ende auch nicht mehr zurück kann um zu trainieren oder weitere Quests zu erledigen, etwas eigentümlich. Die Gefahr, zu speichern und vor einem unbezwingbaren Endgegner festzustecken, erscheint mir groß. Bei mir hat es glücklicherweise geklappt, aber auch nur haarscharf.
Ich schließe damit erstmal ab. Vielleicht willst du ja auch noch das eine oder andere dazu sagen.
Jedenfalls ein Spiel mit bleibendem Eindruck. Ein Spiel, das nicht weniger bewirkt, als einen anderen Entwickler an der Qualität seines eigenen Erzeugnisses grundlegend zweifeln zu lassen.
Achja, was noch an kleinen Fehlerchen auftrat, hab ich dir mal gezippt und hochgeladen:
http://share.cherrytree.at/showfile-26742/bugs.zip